WM 2006: Internationale Zusammenarbeit zum Schutz vor Gewalt

Die Teilnehmerländer der Weltmeisterschaft 2006 wollen auf Anregung der Bundesregierung gemeinsam für bestmögliche Sicherheit sorgen. "Die Zusammenarbeit mit den ausländischen Behörden ist ein entscheidender Punkt, den wir hier unterstrichen haben", sagte August Hanning, Staatssekretär im Bundesinnenministeriums, zum Abschluss der zweitägigen Sicherheitskonferenz in Berlin mit 280 Delegierten aus den 32 Teilnehmerländern.

Die deutschen Behörden pflegen bis zum Ende des Turniers nicht nur den engen Kontakt zu Kollegen aus den großen Fußballnationen wie England oder den Niederlanden, um gewaltbereite Fans aus diesen Ländern besser kontrollieren zu können. Sogar WM-Neuling Angola beteiligt sich mit der Abstellung von Sicherheitsbeamten zum Turnier (9. Juni bis 9. Juli). "Wir haben keine Hooligans, aber wir wollen trotzdem einen guten Beitrag auf bilateraler Ebene leisten", sagte Angolas Vertreter Jose Eduardo Sambo.

Die größten Kompetenzen während der WM erhalten neben den deutschen Beamten die Kollegen aus den teilnehmenden EU-Staaten, die nach EU-Recht auch auf deutschem Boden mit Exekutivrechten ausgestattet sind und somit eigenhändig Störer festnehmen dürfen. Doch Aggressionen wollen die Behörden bereits im Keim ersticken, benötigen dazu aber die Hilfe der Bevölkerung. "Die Gästefans sollen sich hier sicher und geborgen fühlen", sagte Hanning. Die Kontakte von deutschen Fans mit ausländischen Anhängern sollen den friedlichen Umgang miteinander fördern.

Beim so genannten "Public Viewing" - dem gemeinsamen Fußballschauen auf Großbildleinwänden in den deutschen Innenstädten - geht die Tendenz zu einem kontrollierten Zugangssystem, das auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bevorzugt. Bereits vor vier Jahren bei der Weltmeisterschaft in Japan und Korea war das Public Viewing nicht frei zugänglich und sogar Alkohol strikt verboten. Die Sicherheitskonferenz nutzten die deutschen Behörden nun zum intensiven Austausch mit Verantwortlichen aus Südkorea.

Auf die Gefahren von terroristischen Anschlägen sei Deutschland ebenfalls gut vorbereitet. "Das ist eine ganz andere Dimension als das Problem mit den Hooligans", so der Staatssekretär. Allerdings gäbe es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Hinweis auf derartige Gefahren. Hanning: "Dennoch sind wir vorsichtig".

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[bild1]Die Teilnehmerländer der Weltmeisterschaft 2006 wollen auf Anregung der Bundesregierung gemeinsam für bestmögliche Sicherheit sorgen. "Die Zusammenarbeit mit den ausländischen Behörden ist ein entscheidender Punkt, den wir hier unterstrichen haben", sagte August Hanning, Staatssekretär im Bundesinnenministeriums, zum Abschluss der zweitägigen Sicherheitskonferenz in Berlin mit 280 Delegierten aus den 32 Teilnehmerländern.



Die deutschen Behörden pflegen bis zum Ende des Turniers nicht
nur den engen Kontakt zu Kollegen aus den großen Fußballnationen
wie England oder den Niederlanden, um gewaltbereite Fans aus diesen Ländern besser kontrollieren zu können. Sogar WM-Neuling Angola beteiligt sich mit der Abstellung von Sicherheitsbeamten zum Turnier (9. Juni bis 9. Juli). "Wir haben keine Hooligans, aber wir wollen trotzdem einen guten Beitrag auf bilateraler Ebene leisten", sagte Angolas Vertreter Jose Eduardo Sambo.



Die größten Kompetenzen während der WM erhalten neben den
deutschen Beamten die Kollegen aus den teilnehmenden EU-Staaten,
die nach EU-Recht auch auf deutschem Boden mit Exekutivrechten
ausgestattet sind und somit eigenhändig Störer festnehmen
dürfen. Doch Aggressionen wollen die Behörden bereits im Keim
ersticken, benötigen dazu aber die Hilfe der Bevölkerung. "Die
Gästefans sollen sich hier sicher und geborgen fühlen", sagte
Hanning. Die Kontakte von deutschen Fans mit ausländischen
Anhängern sollen den friedlichen Umgang miteinander fördern.



[bild2]Beim so genannten "Public Viewing" - dem gemeinsamen
Fußballschauen auf Großbildleinwänden in den deutschen Innenstädten - geht die Tendenz zu einem kontrollierten Zugangssystem, das auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bevorzugt. Bereits vor vier Jahren bei der Weltmeisterschaft in Japan und Korea war das Public Viewing nicht frei zugänglich und sogar Alkohol strikt verboten. Die Sicherheitskonferenz nutzten die deutschen Behörden nun zum intensiven Austausch mit Verantwortlichen aus Südkorea.



Auf die Gefahren von terroristischen Anschlägen sei
Deutschland ebenfalls gut vorbereitet. "Das ist eine ganz andere
Dimension als das Problem mit den Hooligans", so der
Staatssekretär. Allerdings gäbe es zum jetzigen Zeitpunkt keinen
Hinweis auf derartige Gefahren. Hanning: "Dennoch sind wir
vorsichtig".