Wilde Schlussphase in Köln: Nürnberger Big Points im Abstiegskampf

Aufsteiger 1. FC Nürnberg verbesserte am 17. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga seine Chancen auf den Klassenverbleib deutlich. Durch den 4:3 (1:0)-Auswärtserfolg nach einer dramatischen Partie beim direkten Konkurrenten 1. FC Köln verkürzten die Fränkinnen den Rückstand zum rettenden zehnten Rang, den Mitaufsteiger RB Leipzig belegt, zumindest vorerst auf nur noch einen Punkt. Köln ist fünf Runden vor dem Saisonende auch nur noch zwei Zähler entfernt.

Vor 1906 Zuschauer*innen im Franz-Kremer-Stadion führten die Gäste nach Treffern von Lara Schmidt (28., Foulelfmeter), Vanessa Haim (50.) und Celina Degen (54., Eigentor) bereits 3:0 und schienen damit klar auf der Siegerstraße zu sein. In der turbulenten Schlussphase sorgten jedoch Kölns Jokerin Selina Cerci (80.) sowie Celina Degen (88.) und die ebenfalls eingewechselte Natalia Padilla-Bidas (90.+1) für den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich. Praktisch im Gegenzug gelang jedoch Medina Desic (90.+2) im heftigen Kölner Regen doch noch der umjubelte FCN-Siegtreffer.

Kölns Torschützin Cerci: "Müssen positiv bleiben"

"Wir haben uns die Niederlage selbst eingebrockt, weil wir erst in der Schlussphase aufgedreht haben", sagte Kölns Torschützin Selina Cerci. "Nach dem Ausgleich dann noch zu verlieren, ist sehr ärgerlich. Wir müssen dennoch positiv bleiben und mitnehmen, dass wir Moral gezeigt haben."

FC-Trainer Daniel Weber erklärte: "Wir hatten von der Anfangsphase einmal abgesehen keinen richtigen Zugriff und über weite Strecken der Partie Angst vor der eigenen Courage. Nach dem Elfmeter zum 0:1 haben wir begonnen zu zittern, sind nicht ruhig geblieben. Das darf uns nicht passieren. Am Ende hat man gesehen, was noch möglich war. Insgesamt haben wir es nicht so hinbekommen, wie wir wollten."

Nürnbergs Matchwinnerin Medina Desic meinte: "Wir haben richtig gut gespielt und sind verdient in Führung gegangen. Nach dem 3:0-Vorsprung müssen wir den Sieg eigentlich souverän nach Hause bringen. Das ist uns nicht gelungen. Es ist aber eine Qualität von uns, danach noch einmal zurückzukommen. Jetzt sind wir überglücklich über die drei Punkte."

Beide Teams mit unveränderten Aufstellungen

Kölns Trainer Daniel Weber vertraute derselben Startformation, die beim rheinischen Derby in Leverkusen eine ordentliche Leistung gezeigt und recht unglücklich 0:2 verloren hatte. Die erst 17 Jahre alte Paula Hoppe stand erneut im Tor, im Angriff sollten Carlotta Wamser, Marleen Schimmer und Dora Zeller wirbeln. Weil Kapitänin Sharon Beck weiterhin verletzungsbedingt passen musste, führte Manjou Wilde die FC-Frauen als Spielführerin an.

Auch beim FCN sah Trainer Thomas Oostendorp nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg keinen Grund für Veränderungen. Schließlich war es der erste Punktgewinn nach zuvor vier Niederlagen in Folge und ein Hoffnungsschimmer im Kampf um den Klassenverbleib.

Schmidt sicher vom Punkt

Von Beginn an wollten die Gäste die Kölnerinnen unter Druck setzen. Das gelang allerdings in der Anfangsphase gar nicht. Der FC erarbeitete sich zunächst ein deutliches Übergewicht und einige sehr gute Möglichkeiten zur Führung. So prallte ein Kopfball von Celina Degen nach einer Ecke von Manjou Wilde an die Latte, der folgende Nachschuss von Sara Agrez wurde von Amelie Thöle geblockt. Nürnbergs Torhüterin und Kapitänin Lea Paulick wehrte einen Schuss von Marleen Schimmer ab, Luisa Guttenberger bremste Carlotta Wamser mit einer starken Abwehraktion.

Umso überraschender lief nach einem schnellen Nürnberger Konter plötzlich Vanessa Haim alleine auf das Kölner Tor zu, wurde aber rechtzeitig vor dem Abschluss noch entscheidend von Anna Gerhardt gestört. Im Nachsetzen versuchte es dann noch Selma Magnusdottir, wurde aber abgeblockt. Dennoch gab diese Offensivaktion dem "Club" offenbar deutlichen Auftrieb, denn in dieser Phase setzte sich der Aufsteiger in der Kölner Hälfte fest - und wurde schließlich mit der Führung belohnt. Nach einem Foul von Janina Hechler an Medina Desic im Strafraum zeigte Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg) auf den Punkt. Lara Schmidt ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß zum 0:1 (28.). Für die 23 Jahre alte Abwehrspielerin war es im 36. Bundesligaspiel das erste Tor.

Wenig später hatte Vanessa Haim nach einem Solo sogar noch den zweiten Treffer auf dem Fuß. Sie bekam den Ball zwar an FC-Torhüterin Paula Hoppe vorbei, Martyna Wiankowska konnte aber noch deutlich vor der Linie klären. Insgesamt lieferten sich die beiden Teams eine sehr kampfbetonte Partie mit zahlreichen Zweikämpfen, aber auch vielen Fouls. Schon vor der Pause zog Dr. Riem Hussein fünfmal den Gelben Karton. Janina Hechler, die am Rande eines Platzverweises wandelte, wurde schon nach einer guten halben Stunde ausgewechselt und durch Laura Donhauser ersetzt.

Nürnberg mit Doppelschlag zur 3:0-Führung

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs musste Paula Hoppe bei einem Distanzschuss von Franziska Mai bereits den zweiten Gegentreffer verhindern, drehte den Ball mit einer Glanzparade um den Pfosten. Innerhalb von nur vier Minuten musste die Kölner Torfrau dann aber doch gleich zweimal hinter sich greifen. Erst erhöhte Vanessa Haim nach einem mustergültigen Steilpass von Amira Arfaoui auf 0:2 (50.), dann unterlief Kölns Defensivspielerin Celina Degen nach einer Hereingabe von Vanessa Haim auch noch ein Eigentor zum 0:3 (54.). Erstmals in seiner Bundesligahistorie erzielte der "Club" mehr als zwei Tore in einem Spiel. Die flinke Vanessa Haim hätte fast noch einen weiteren Treffer nachgelegt, scheiterte aber nach einem weiteren Alleingang an Paula Hoppe.

Kölns Trainer Daniel Weber reagierte mit zwei weiteren Wechseln auf den deutlichen Rückstand. Alena Bienz (für Carlotta Wamser) und Natalia Padilla-Bidas (für Anna Gerhardt) sollten noch einmal neuen Schwung bringen. Dora Zeller und Marleen Schimmer kamen auch zu Abschlüssen, konnten Lea Paulick aber nicht beeindrucken.

Padilla-Bidas gleicht aus, aber Desic setzt die Schlusspointe

Zu Beginn der Schlussphase kamen mit Selina Cerci (für Laura Vogt) und Meike Meßmer (für Dora Zeller) noch zwei zusätzliche FC-Stürmerinnen auf den Platz. Das blieb nicht ohne Wirkung. Nachdem Lea Paulick einen Schuss von Natalia Padilla-Bidas nicht festhalten konnte, nutzte Selina Cerci gleich ihre erste Chance zum 1:3 (80.) und erzielte dabei ihr erstes Tor beim zweiten Kurzeinsatz nach ihrer langen Verletzungspause wegen einer Knie-Operation. Danach machten die Gastgeberinnen weiter Druck und schienen tatsächlich noch belohnt zu werden. Celina Degen (88.) und Natalia Padilla-Bidas (90.+1) beförderten die Kugel jeweils aus kurzer Entfernung über die Linie.

Am Ende stand der 1. FC Köln aber doch noch mit leeren Händen da, weil sich Medina Desic nach einem Pass von Lara Felix geschickt durchsetzte und Paula Hoppe mit einem Schuss in die lange Ecke zum 3:4-Endstand (90.+2) keine Chance ließ. Dr. Riem Hussein ließ zwar noch weitere sechs Minuten nachspielen. Noch einmal kam der FC aber nicht zurück. So feierte der 1. FC Nürnberg seinen dritten Auswärtssieg in dieser Saison.

[mspw]

Aufsteiger 1. FC Nürnberg verbesserte am 17. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga seine Chancen auf den Klassenverbleib deutlich. Durch den 4:3 (1:0)-Auswärtserfolg nach einer dramatischen Partie beim direkten Konkurrenten 1. FC Köln verkürzten die Fränkinnen den Rückstand zum rettenden zehnten Rang, den Mitaufsteiger RB Leipzig belegt, zumindest vorerst auf nur noch einen Punkt. Köln ist fünf Runden vor dem Saisonende auch nur noch zwei Zähler entfernt.

Vor 1906 Zuschauer*innen im Franz-Kremer-Stadion führten die Gäste nach Treffern von Lara Schmidt (28., Foulelfmeter), Vanessa Haim (50.) und Celina Degen (54., Eigentor) bereits 3:0 und schienen damit klar auf der Siegerstraße zu sein. In der turbulenten Schlussphase sorgten jedoch Kölns Jokerin Selina Cerci (80.) sowie Celina Degen (88.) und die ebenfalls eingewechselte Natalia Padilla-Bidas (90.+1) für den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich. Praktisch im Gegenzug gelang jedoch Medina Desic (90.+2) im heftigen Kölner Regen doch noch der umjubelte FCN-Siegtreffer.

Kölns Torschützin Cerci: "Müssen positiv bleiben"

"Wir haben uns die Niederlage selbst eingebrockt, weil wir erst in der Schlussphase aufgedreht haben", sagte Kölns Torschützin Selina Cerci. "Nach dem Ausgleich dann noch zu verlieren, ist sehr ärgerlich. Wir müssen dennoch positiv bleiben und mitnehmen, dass wir Moral gezeigt haben."

FC-Trainer Daniel Weber erklärte: "Wir hatten von der Anfangsphase einmal abgesehen keinen richtigen Zugriff und über weite Strecken der Partie Angst vor der eigenen Courage. Nach dem Elfmeter zum 0:1 haben wir begonnen zu zittern, sind nicht ruhig geblieben. Das darf uns nicht passieren. Am Ende hat man gesehen, was noch möglich war. Insgesamt haben wir es nicht so hinbekommen, wie wir wollten."

Nürnbergs Matchwinnerin Medina Desic meinte: "Wir haben richtig gut gespielt und sind verdient in Führung gegangen. Nach dem 3:0-Vorsprung müssen wir den Sieg eigentlich souverän nach Hause bringen. Das ist uns nicht gelungen. Es ist aber eine Qualität von uns, danach noch einmal zurückzukommen. Jetzt sind wir überglücklich über die drei Punkte."

Beide Teams mit unveränderten Aufstellungen

Kölns Trainer Daniel Weber vertraute derselben Startformation, die beim rheinischen Derby in Leverkusen eine ordentliche Leistung gezeigt und recht unglücklich 0:2 verloren hatte. Die erst 17 Jahre alte Paula Hoppe stand erneut im Tor, im Angriff sollten Carlotta Wamser, Marleen Schimmer und Dora Zeller wirbeln. Weil Kapitänin Sharon Beck weiterhin verletzungsbedingt passen musste, führte Manjou Wilde die FC-Frauen als Spielführerin an.

Auch beim FCN sah Trainer Thomas Oostendorp nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg keinen Grund für Veränderungen. Schließlich war es der erste Punktgewinn nach zuvor vier Niederlagen in Folge und ein Hoffnungsschimmer im Kampf um den Klassenverbleib.

Schmidt sicher vom Punkt

Von Beginn an wollten die Gäste die Kölnerinnen unter Druck setzen. Das gelang allerdings in der Anfangsphase gar nicht. Der FC erarbeitete sich zunächst ein deutliches Übergewicht und einige sehr gute Möglichkeiten zur Führung. So prallte ein Kopfball von Celina Degen nach einer Ecke von Manjou Wilde an die Latte, der folgende Nachschuss von Sara Agrez wurde von Amelie Thöle geblockt. Nürnbergs Torhüterin und Kapitänin Lea Paulick wehrte einen Schuss von Marleen Schimmer ab, Luisa Guttenberger bremste Carlotta Wamser mit einer starken Abwehraktion.

Umso überraschender lief nach einem schnellen Nürnberger Konter plötzlich Vanessa Haim alleine auf das Kölner Tor zu, wurde aber rechtzeitig vor dem Abschluss noch entscheidend von Anna Gerhardt gestört. Im Nachsetzen versuchte es dann noch Selma Magnusdottir, wurde aber abgeblockt. Dennoch gab diese Offensivaktion dem "Club" offenbar deutlichen Auftrieb, denn in dieser Phase setzte sich der Aufsteiger in der Kölner Hälfte fest - und wurde schließlich mit der Führung belohnt. Nach einem Foul von Janina Hechler an Medina Desic im Strafraum zeigte Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg) auf den Punkt. Lara Schmidt ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß zum 0:1 (28.). Für die 23 Jahre alte Abwehrspielerin war es im 36. Bundesligaspiel das erste Tor.

Wenig später hatte Vanessa Haim nach einem Solo sogar noch den zweiten Treffer auf dem Fuß. Sie bekam den Ball zwar an FC-Torhüterin Paula Hoppe vorbei, Martyna Wiankowska konnte aber noch deutlich vor der Linie klären. Insgesamt lieferten sich die beiden Teams eine sehr kampfbetonte Partie mit zahlreichen Zweikämpfen, aber auch vielen Fouls. Schon vor der Pause zog Dr. Riem Hussein fünfmal den Gelben Karton. Janina Hechler, die am Rande eines Platzverweises wandelte, wurde schon nach einer guten halben Stunde ausgewechselt und durch Laura Donhauser ersetzt.

Nürnberg mit Doppelschlag zur 3:0-Führung

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs musste Paula Hoppe bei einem Distanzschuss von Franziska Mai bereits den zweiten Gegentreffer verhindern, drehte den Ball mit einer Glanzparade um den Pfosten. Innerhalb von nur vier Minuten musste die Kölner Torfrau dann aber doch gleich zweimal hinter sich greifen. Erst erhöhte Vanessa Haim nach einem mustergültigen Steilpass von Amira Arfaoui auf 0:2 (50.), dann unterlief Kölns Defensivspielerin Celina Degen nach einer Hereingabe von Vanessa Haim auch noch ein Eigentor zum 0:3 (54.). Erstmals in seiner Bundesligahistorie erzielte der "Club" mehr als zwei Tore in einem Spiel. Die flinke Vanessa Haim hätte fast noch einen weiteren Treffer nachgelegt, scheiterte aber nach einem weiteren Alleingang an Paula Hoppe.

Kölns Trainer Daniel Weber reagierte mit zwei weiteren Wechseln auf den deutlichen Rückstand. Alena Bienz (für Carlotta Wamser) und Natalia Padilla-Bidas (für Anna Gerhardt) sollten noch einmal neuen Schwung bringen. Dora Zeller und Marleen Schimmer kamen auch zu Abschlüssen, konnten Lea Paulick aber nicht beeindrucken.

Padilla-Bidas gleicht aus, aber Desic setzt die Schlusspointe

Zu Beginn der Schlussphase kamen mit Selina Cerci (für Laura Vogt) und Meike Meßmer (für Dora Zeller) noch zwei zusätzliche FC-Stürmerinnen auf den Platz. Das blieb nicht ohne Wirkung. Nachdem Lea Paulick einen Schuss von Natalia Padilla-Bidas nicht festhalten konnte, nutzte Selina Cerci gleich ihre erste Chance zum 1:3 (80.) und erzielte dabei ihr erstes Tor beim zweiten Kurzeinsatz nach ihrer langen Verletzungspause wegen einer Knie-Operation. Danach machten die Gastgeberinnen weiter Druck und schienen tatsächlich noch belohnt zu werden. Celina Degen (88.) und Natalia Padilla-Bidas (90.+1) beförderten die Kugel jeweils aus kurzer Entfernung über die Linie.

Am Ende stand der 1. FC Köln aber doch noch mit leeren Händen da, weil sich Medina Desic nach einem Pass von Lara Felix geschickt durchsetzte und Paula Hoppe mit einem Schuss in die lange Ecke zum 3:4-Endstand (90.+2) keine Chance ließ. Dr. Riem Hussein ließ zwar noch weitere sechs Minuten nachspielen. Noch einmal kam der FC aber nicht zurück. So feierte der 1. FC Nürnberg seinen dritten Auswärtssieg in dieser Saison.

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