Wie geht der DFB mit Rassismus bei Länderspielen um?

Rassismus im Fußball ist auch im Jahr 2020 noch traurige Realität. Im Interview mit dem DFB-Journal fand Nationalspieler Antonio Rüdiger beispielsweise zu Affenlauten gegen schwarze Spieler*innen deutliche Worte: "Ich weiß einfach nicht, was einen Menschen reitet, im Stadion solche Laute von sich zu geben. Oder andere Menschen rassistisch zu beleidigen. Da fehlen mir die Erklärungen." Der 27-Jährige richtete gleichzeitig einen Appell an alle Fußballfans: Schaut nicht weg, erhebt eure Stimme!

Doch was können Fans im Stadion konkret tun, um den DFB bei der Aufklärung rassistischer oder diskriminierender Äußerungen zu unterstützen? Wo können sie Vorfälle melden und welche Konsequenzen drohen bei rassistischem Verhalten? DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Umgang mit Rassismus bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft.

Wann liegt überhaupt eine Diskriminierung vor?

Eine Diskriminierung liegt vor, wenn jemand die Menschenwürde einer anderen Person oder einer Gruppe von Personen verletzt. Dies geschieht durch eine herabwürdigende Äußerung, Geste oder Handlung, in Bezug auf die Hautfarbe, Sprache, Religion, ethnische Herkunft, Behinderung, das Alter, Geschlecht oder die sexuelle Identität. Auch eine sonstige Schlechterbehandlung aufgrund eines dieser Merkmale – ohne sachlichen Grund – stellt eine Diskriminierung dar. Zum Dokument: Gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung: Zum Erkennen von Zeichen und Symbolen.

Soll ich selbst eingreifen oder Diskriminierungen melden?

Zivilcourage leistet für das gesellschaftliche Zusammenleben einen wichtigen Beitrag. Dennoch obliegt es jedem*r Einzelnen, Situationen und mögliche Gefahrenlagen einzuschätzen. Wenn immer es möglich ist: Weisen Sie Personen darauf hin, dass diskriminierende Sprache inakzeptabel ist und nicht geduldet wird. Falls Sie nicht selbst eingreifen möchten, sollten Sie einen Diskriminierungsvorfall bestenfalls direkt melden, sobald er Ihnen auffällt.

Wie können Fans Diskriminierungsvorfälle im Stadion melden?

An jedem Spieltag ist eine Ansprechperson aus dem Team Fanbetreuung von 11 bis 23 Uhr telefonisch, per SMS und WhatsApp über das Fan-Telefon erreichbar: +49 151 16788 111. Bei den Meldungen spielt es keine Rolle, ob sie anonym oder personalisiert, ob sie von Zuschauer*innen, Medien, dem Catering oder Mitarbeiter*innen aus dem DFB-Team Fanbelange abgegeben werden. Wichtig ist, dass so viele Informationen wie möglich über den Vorfall und die handelnden Personen gemeldet werden. Die Meldungen werden umgehend an die Verantwortlichen im DFB weitergeleitet, die über das weitere Vorgehen beraten. Gegebenenfalls werden vorhandene Videoaufnahmen ausgewertet oder die meldende Person befragt, falls sie bekannt ist. Liegt eine Diskriminierung vor, wird die Polizei zur Ermittlung hinzugezogen. Bei Ermittlung der Täter*innen kann vom DFB der Ausspruch eines Hausverbotes und der Antrag auf Erteilung eines bundesweiten Stadionverbotes erfolgen.

Was unternimmt der DFB, wenn ein Diskriminierungsvorfall erst nach einem Spiel – zum Beispiel per Mail oder via Social Media - gemeldet wird?

Solche Hinweise werden sehr ernst genommen, weshalb der Austausch mit dem*r Hinweisgeber*in gesucht wird. Dabei geht es zu zuallererst um die Frage, was sich konkret zugetragen hat und wahrgenommen wurde. Wichtig für die Aufklärung ist in diesem Zusammenhang, den Stadionbereich (Block und Plätze) zu identifizieren, damit weitere Beobachtungen des Ordnungsdienstes eingeholt werden können. Handelt es sich um Straftaten, wird die Polizei eingeschaltet. Um Hilfe vermitteln zu können, nimmt der DFB zusätzlich Kontakt zu den Betroffenen der Diskriminierung auf.

Welche Rolle übernehmen die Ordner*innen bei Diskriminierungsvorfällen?

Die Ordner*innen sind dafür geschult, Diskriminierungsvorfälle in und um das Stadion zu erkennen und in Absprache mit der Führungskraft bzw. der Leitstelle zu unterbinden und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einzuleiten bzw. durchzuführen. Gerne dürfen Zuschauer*innen auch die Ordner*innen als Ansprechpersonen nutzen, um auf Diskriminierungsfälle aufmerksam zu machen.

Welche Konsequenzen drohen Fans, die sich im Stadion diskriminierend geäußert bzw. verhalten haben, nach einem Spiel?

Möglich sind Stadionverbote, aber auch eine strafrechtliche Verfolgung.

Wann greifen Schiedsrichter*innen ein?

Schiedsrichter*innen, die einen diskriminierenden Vorfall wahrnehmen bzw. darauf hingewiesen werden, wenden den sogenannten Drei-Stufen-Plan an. Dieser wurde entwickelt, um bei diskriminierenden Vorfällen jeglicher Form einschreiten zu können. Dies beinhaltet Diskriminierungen aufgrund von Alter, Behinderung, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, ethnischer Herkunft oder sexueller Identität. Das DFB-Präsidium stellte im März 2020 klar, dass der Drei-Stufen-Plan auch bei personifizierten Gewaltandrohungen (zum Beispiel Personen im Fadenkreuz) genutzt wird. Der Plan umfasst bei wiederholten Vorfällen folgende Stufen:

  • Stufe 1: Spielunterbrechung und Stadiondurchsage
  • Stufe 2: Mannschaften gehen in die Kabine und erneute Stadiondurchsage
  • Stufe 3: Spielabbruch
[tn]

Rassismus im Fußball ist auch im Jahr 2020 noch traurige Realität. Im Interview mit dem DFB-Journal fand Nationalspieler Antonio Rüdiger beispielsweise zu Affenlauten gegen schwarze Spieler*innen deutliche Worte: "Ich weiß einfach nicht, was einen Menschen reitet, im Stadion solche Laute von sich zu geben. Oder andere Menschen rassistisch zu beleidigen. Da fehlen mir die Erklärungen." Der 27-Jährige richtete gleichzeitig einen Appell an alle Fußballfans: Schaut nicht weg, erhebt eure Stimme!

Doch was können Fans im Stadion konkret tun, um den DFB bei der Aufklärung rassistischer oder diskriminierender Äußerungen zu unterstützen? Wo können sie Vorfälle melden und welche Konsequenzen drohen bei rassistischem Verhalten? DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Umgang mit Rassismus bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft.

Wann liegt überhaupt eine Diskriminierung vor?

Eine Diskriminierung liegt vor, wenn jemand die Menschenwürde einer anderen Person oder einer Gruppe von Personen verletzt. Dies geschieht durch eine herabwürdigende Äußerung, Geste oder Handlung, in Bezug auf die Hautfarbe, Sprache, Religion, ethnische Herkunft, Behinderung, das Alter, Geschlecht oder die sexuelle Identität. Auch eine sonstige Schlechterbehandlung aufgrund eines dieser Merkmale – ohne sachlichen Grund – stellt eine Diskriminierung dar. Zum Dokument: Gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung: Zum Erkennen von Zeichen und Symbolen.

Soll ich selbst eingreifen oder Diskriminierungen melden?

Zivilcourage leistet für das gesellschaftliche Zusammenleben einen wichtigen Beitrag. Dennoch obliegt es jedem*r Einzelnen, Situationen und mögliche Gefahrenlagen einzuschätzen. Wenn immer es möglich ist: Weisen Sie Personen darauf hin, dass diskriminierende Sprache inakzeptabel ist und nicht geduldet wird. Falls Sie nicht selbst eingreifen möchten, sollten Sie einen Diskriminierungsvorfall bestenfalls direkt melden, sobald er Ihnen auffällt.

Wie können Fans Diskriminierungsvorfälle im Stadion melden?

An jedem Spieltag ist eine Ansprechperson aus dem Team Fanbetreuung von 11 bis 23 Uhr telefonisch, per SMS und WhatsApp über das Fan-Telefon erreichbar: +49 151 16788 111. Bei den Meldungen spielt es keine Rolle, ob sie anonym oder personalisiert, ob sie von Zuschauer*innen, Medien, dem Catering oder Mitarbeiter*innen aus dem DFB-Team Fanbelange abgegeben werden. Wichtig ist, dass so viele Informationen wie möglich über den Vorfall und die handelnden Personen gemeldet werden. Die Meldungen werden umgehend an die Verantwortlichen im DFB weitergeleitet, die über das weitere Vorgehen beraten. Gegebenenfalls werden vorhandene Videoaufnahmen ausgewertet oder die meldende Person befragt, falls sie bekannt ist. Liegt eine Diskriminierung vor, wird die Polizei zur Ermittlung hinzugezogen. Bei Ermittlung der Täter*innen kann vom DFB der Ausspruch eines Hausverbotes und der Antrag auf Erteilung eines bundesweiten Stadionverbotes erfolgen.

Was unternimmt der DFB, wenn ein Diskriminierungsvorfall erst nach einem Spiel – zum Beispiel per Mail oder via Social Media - gemeldet wird?

Solche Hinweise werden sehr ernst genommen, weshalb der Austausch mit dem*r Hinweisgeber*in gesucht wird. Dabei geht es zu zuallererst um die Frage, was sich konkret zugetragen hat und wahrgenommen wurde. Wichtig für die Aufklärung ist in diesem Zusammenhang, den Stadionbereich (Block und Plätze) zu identifizieren, damit weitere Beobachtungen des Ordnungsdienstes eingeholt werden können. Handelt es sich um Straftaten, wird die Polizei eingeschaltet. Um Hilfe vermitteln zu können, nimmt der DFB zusätzlich Kontakt zu den Betroffenen der Diskriminierung auf.

Welche Rolle übernehmen die Ordner*innen bei Diskriminierungsvorfällen?

Die Ordner*innen sind dafür geschult, Diskriminierungsvorfälle in und um das Stadion zu erkennen und in Absprache mit der Führungskraft bzw. der Leitstelle zu unterbinden und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einzuleiten bzw. durchzuführen. Gerne dürfen Zuschauer*innen auch die Ordner*innen als Ansprechpersonen nutzen, um auf Diskriminierungsfälle aufmerksam zu machen.

Welche Konsequenzen drohen Fans, die sich im Stadion diskriminierend geäußert bzw. verhalten haben, nach einem Spiel?

Möglich sind Stadionverbote, aber auch eine strafrechtliche Verfolgung.

Wann greifen Schiedsrichter*innen ein?

Schiedsrichter*innen, die einen diskriminierenden Vorfall wahrnehmen bzw. darauf hingewiesen werden, wenden den sogenannten Drei-Stufen-Plan an. Dieser wurde entwickelt, um bei diskriminierenden Vorfällen jeglicher Form einschreiten zu können. Dies beinhaltet Diskriminierungen aufgrund von Alter, Behinderung, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, ethnischer Herkunft oder sexueller Identität. Das DFB-Präsidium stellte im März 2020 klar, dass der Drei-Stufen-Plan auch bei personifizierten Gewaltandrohungen (zum Beispiel Personen im Fadenkreuz) genutzt wird. Der Plan umfasst bei wiederholten Vorfällen folgende Stufen:

  • Stufe 1: Spielunterbrechung und Stadiondurchsage
  • Stufe 2: Mannschaften gehen in die Kabine und erneute Stadiondurchsage
  • Stufe 3: Spielabbruch
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