Wessels über Köpke-Anruf: "Klar, dass ich da zusagen musste"

Stefan Wessels begann seine Profikarriere beim FC Bayern München und feierte sein Debüt im September 1999 in der Champions League bei den Glasgow Rangers. Da bei den Bayern in dieser Zeit aber Oliver Kahn der unumstrittene Stammtorhüter war, entschied sich Wessels 2003 für einen Wechsel zum 1. FC Köln. Nach weiteren Stationen beim FC Everton, VfL Osnabrück, FC Basel und Odense BK beendete Wessels 2012 seine Profikarriere. Heute ist der dreimalige Deutsche Meister und zweimalige DFB-Pokalsieger Torwarttrainer beim DFB, bei dem er aktuell im Trainerstab der U 19-Junioren die Nachwuchskeeper ausbildet. Mit DFB.de spricht der 39-Jährige über seine Aufgaben.

DFB.de: Sie haben nach dem Ende Ihrer Karriere begonnen, als Torwarttrainer zu arbeiten. Wie ist es dazu gekommen?

Stefan Wessels: Ich hatte schon während meiner aktiven Laufbahn die Finger etwas in Richtung Torwarttrainer ausgestreckt. In Osnabrück wurde das durch viele Gespräche mit Trainer Heiko Flottmann dann konkreter. Als er dann nach Meppen wechselte, entstand die Idee, mich dort als Torwarttrainer für das Jugendleistungszentrum zu holen. Das habe ich insgesamt zweieinhalb Jahre gemacht. Auch wenn es ein hoher Aufwand war, hat es mir unheimlich viel Freude bereitet.

DFB.de: Wie sind Sie zum DFB gekommen?

Wessels: Noch während meiner Zeit in Meppen erhielt ich einen Anruf von Andreas Köpke. Er hat mich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, die U-Nationalmannschaften beim DFB als Torwarttrainer zu betreuen. Klar, dass ich da zusagen musste.

DFB.de: Wie verlief Ihr Einstieg beim DFB?

Wessels: Ich war zunächst für drei Jahre bei der U 15 eingestiegen, und das auch ganz bewusst, weil wir da mit zwei Torwarttrainern tätig waren und auch im Trainerteam zusammenblieben.

DFB.de: Gab es keine Anfragen aus dem Profibereich?

Wessels: Doch, die gibt es immer wieder. Aber das kommt aktuell für mich nicht in Frage. Ich hatte meine Karriere ja auch unter anderem deswegen beendet, um mehr Zeit für die Familie zu haben und sesshaft zu werden. Und würde ich weiterhin im Profibereich arbeiten, wäre ich ja gleich wieder in dem Rhythmus, den ich schon 15 Jahre als Spieler hatte.

DFB.de: Aktuell sind Sie bei der U 19 in der Sportlichen Leitung.

Wessels: Ja, vor etwa eineinhalb Jahren wurde das Konzept geändert, und man fragte mich, ob ich nicht ins Trainerteam der U 18-Junioren wechseln wolle. Das war natürlich vom Niveau her noch mal ein ganz anderer Anreiz, also habe ich zugesagt. Im vergangenen Sommer sind wir mit dem Jahrgang 2000 dann in die U 19 aufgerückt. Es ist eine total spannende Aufgabe, zum Beispiel mit Luca Plogmann von Werder Bremen, Christian Früchtl vom FC Bayern München und Julian Krahl von RB Leipzig zu arbeiten. Ein weiterer Grund, dem Wechsel zuzustimmen, war für mich auch, dass ich Plogmann und Früchtl in meinem ersten Jahr in der U 15 schon gesichtet hatte und die beiden heute immer noch dabei sind.

DFB.de: Wie geht es für die U 19 im neuen Jahr weiter?

Wessels: Im März absolvieren wir einen Kurzlehrgang, anschließend steht die Qualifikation zur Europameisterschaft mit den drei Spielen gegen Kroatien, Norwegen und Ungarn an.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Karriere viele Trainer erlebt, sowohl Chef- als auch Torwarttrainer. Wen würden Sie als den wichtigsten Coach in Ihrer Laufbahn bezeichnen?

Wessels: Ich habe von jedem meiner vielen Trainer etwas mitgenommen. Und sei es auch nur, dass ich weiß, wie ich es in einzelnen Fällen nicht machen würde. Wenn ich mich aber festlegen müsste, würde ich Ottmar Hitzfeld als den wohl wichtigsten Trainer in meiner Laufbahn bezeichnen. Bei ihm fand ich die Art, wie er die Mannschaft geführt hat, richtig gut. Es gab mit Sicherheit Trainer, die fachlich genauso gut waren, aber in der Mannschaftsführung fand ich ihn einfach ganz stark.

DFB.de: Ihr erster Torwarttrainer im Profibereich war mit Sepp Maier gleich ein Weltmeister und eine Legende des FC Bayern München.

Wessels: Ich habe Sepp Maier nie live spielen sehen, aber trotzdem ist er immer ein Vorbild für mich gewesen. Deswegen war es für mich das Größte, als ich das erste Mal nach München gekommen bin und dann gleich ein Probetraining bei Sepp Maier machen durfte. Ich war wie im siebten Himmel. Auch später in der Kombination mit Oliver Kahn war es eine total lehrreiche Zeit für mich. Ich konnte ganz viele Dinge mitnehmen und mir vieles abschauen - sowohl inhaltlicher Art als auch von der ganzen Trainingsauffassung und -einstellung her. 

[hei]

Stefan Wessels begann seine Profikarriere beim FC Bayern München und feierte sein Debüt im September 1999 in der Champions League bei den Glasgow Rangers. Da bei den Bayern in dieser Zeit aber Oliver Kahn der unumstrittene Stammtorhüter war, entschied sich Wessels 2003 für einen Wechsel zum 1. FC Köln. Nach weiteren Stationen beim FC Everton, VfL Osnabrück, FC Basel und Odense BK beendete Wessels 2012 seine Profikarriere. Heute ist der dreimalige Deutsche Meister und zweimalige DFB-Pokalsieger Torwarttrainer beim DFB, bei dem er aktuell im Trainerstab der U 19-Junioren die Nachwuchskeeper ausbildet. Mit DFB.de spricht der 39-Jährige über seine Aufgaben.

DFB.de: Sie haben nach dem Ende Ihrer Karriere begonnen, als Torwarttrainer zu arbeiten. Wie ist es dazu gekommen?

Stefan Wessels: Ich hatte schon während meiner aktiven Laufbahn die Finger etwas in Richtung Torwarttrainer ausgestreckt. In Osnabrück wurde das durch viele Gespräche mit Trainer Heiko Flottmann dann konkreter. Als er dann nach Meppen wechselte, entstand die Idee, mich dort als Torwarttrainer für das Jugendleistungszentrum zu holen. Das habe ich insgesamt zweieinhalb Jahre gemacht. Auch wenn es ein hoher Aufwand war, hat es mir unheimlich viel Freude bereitet.

DFB.de: Wie sind Sie zum DFB gekommen?

Wessels: Noch während meiner Zeit in Meppen erhielt ich einen Anruf von Andreas Köpke. Er hat mich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, die U-Nationalmannschaften beim DFB als Torwarttrainer zu betreuen. Klar, dass ich da zusagen musste.

DFB.de: Wie verlief Ihr Einstieg beim DFB?

Wessels: Ich war zunächst für drei Jahre bei der U 15 eingestiegen, und das auch ganz bewusst, weil wir da mit zwei Torwarttrainern tätig waren und auch im Trainerteam zusammenblieben.

DFB.de: Gab es keine Anfragen aus dem Profibereich?

Wessels: Doch, die gibt es immer wieder. Aber das kommt aktuell für mich nicht in Frage. Ich hatte meine Karriere ja auch unter anderem deswegen beendet, um mehr Zeit für die Familie zu haben und sesshaft zu werden. Und würde ich weiterhin im Profibereich arbeiten, wäre ich ja gleich wieder in dem Rhythmus, den ich schon 15 Jahre als Spieler hatte.

DFB.de: Aktuell sind Sie bei der U 19 in der Sportlichen Leitung.

Wessels: Ja, vor etwa eineinhalb Jahren wurde das Konzept geändert, und man fragte mich, ob ich nicht ins Trainerteam der U 18-Junioren wechseln wolle. Das war natürlich vom Niveau her noch mal ein ganz anderer Anreiz, also habe ich zugesagt. Im vergangenen Sommer sind wir mit dem Jahrgang 2000 dann in die U 19 aufgerückt. Es ist eine total spannende Aufgabe, zum Beispiel mit Luca Plogmann von Werder Bremen, Christian Früchtl vom FC Bayern München und Julian Krahl von RB Leipzig zu arbeiten. Ein weiterer Grund, dem Wechsel zuzustimmen, war für mich auch, dass ich Plogmann und Früchtl in meinem ersten Jahr in der U 15 schon gesichtet hatte und die beiden heute immer noch dabei sind.

DFB.de: Wie geht es für die U 19 im neuen Jahr weiter?

Wessels: Im März absolvieren wir einen Kurzlehrgang, anschließend steht die Qualifikation zur Europameisterschaft mit den drei Spielen gegen Kroatien, Norwegen und Ungarn an.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Karriere viele Trainer erlebt, sowohl Chef- als auch Torwarttrainer. Wen würden Sie als den wichtigsten Coach in Ihrer Laufbahn bezeichnen?

Wessels: Ich habe von jedem meiner vielen Trainer etwas mitgenommen. Und sei es auch nur, dass ich weiß, wie ich es in einzelnen Fällen nicht machen würde. Wenn ich mich aber festlegen müsste, würde ich Ottmar Hitzfeld als den wohl wichtigsten Trainer in meiner Laufbahn bezeichnen. Bei ihm fand ich die Art, wie er die Mannschaft geführt hat, richtig gut. Es gab mit Sicherheit Trainer, die fachlich genauso gut waren, aber in der Mannschaftsführung fand ich ihn einfach ganz stark.

DFB.de: Ihr erster Torwarttrainer im Profibereich war mit Sepp Maier gleich ein Weltmeister und eine Legende des FC Bayern München.

Wessels: Ich habe Sepp Maier nie live spielen sehen, aber trotzdem ist er immer ein Vorbild für mich gewesen. Deswegen war es für mich das Größte, als ich das erste Mal nach München gekommen bin und dann gleich ein Probetraining bei Sepp Maier machen durfte. Ich war wie im siebten Himmel. Auch später in der Kombination mit Oliver Kahn war es eine total lehrreiche Zeit für mich. Ich konnte ganz viele Dinge mitnehmen und mir vieles abschauen - sowohl inhaltlicher Art als auch von der ganzen Trainingsauffassung und -einstellung her. 

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