Timo Werner: "Ich freue mich auf das ganze Pokal-Drumherum"

Sein Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 60 Millionen Euro, womit tatsächlich kein deutscher Spieler in der Bundesliga teurer wäre als Timo Werner. Nach der WM-Enttäuschung rackert der Angreifer sich jetzt durch die langwierige Qualifikation der Europa League. Und im DFB-Pokal müssen RB Leipzig und der 22 Jahre alte Nationalspieler am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) vor bestimmt sehr lauten 6000 Zuschauern im Sportpark Höhenberg beim Regionalligisten Viktoria Köln antreten. Was nicht nur vergnügungssteuerpflichtig sei, meint Timo Werner im DFB.de-Gespräch mit Redakteur Thomas Hackbarth. Der Stürmer über Druck in der ersten DFB-Pokalrunde, Trainer Ralf Rangnick und die nächsten Auftritte mit der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Werner, RB Leipzig kämpft sich während dieses heißen Rekordsommers durch die Europa-League-Qualifikation. Wie sehr sind Sie schon im Rhythmus?

Timo Werner: Die Mannschaft ist schon ganz gut drauf. Für diesen Zeitpunkt im Kalender haben wir schon viele Pflichtspiele bestritten. Und was zählt: Wir sind in der Quali nun in der dritten Runde und haben eine gute Ausgangslage, in die letzte und entscheidende Runde einzuziehen. Die Spieler, die bei der WM im Einsatz waren, werden langsam immer fitter. Das Pokalspiel gegen Viktoria Köln kommt für uns genau zum richtigen Zeitpunkt.

DFB.de: Viktoria Köln, der Gegner in der ersten Runde, ist stark in die Saison gestartet, liegt auf dem fünften Platz in der Regionalliga West. Worauf wird es ankommen?

Werner: Wir wissen bis jetzt noch wenig über Viktoria Köln, weil wir uns aktuell noch auf Universitatea Craiova vorbereiten. Das macht aber auch nichts. Wir sind Bundesligist und wollen dort gewinnen. Wir werden sicherlich das Spiel machen müssen. Wir sind vorbereitet und wissen, dass wir eine typische Pokalkulisse antreffen werden. Die Euphorie bei Viktoria Köln wird groß sein. Natürlich wollen sie uns ein Bein stellen, und wir dürfen Viktoria Köln nicht unterschätzen. Aber wenn alles normal läuft, werden wir sie auch schlagen. 

DFB.de: Diese Pokalduelle David gegen Goliath, wie reizvoll ist das für Sie noch?

Werner: Ganz ehrlich, als Bundesligaprofi ist das doch immer eine blöde Situation. Du trittst gegen einen Klub an, der ein oder zwei Ligen unter dir spielt und der selbstverständlich alles in das Spiel legt, was er hat. Eigentlich kannst du als Erstligist fast nur verlieren. Der Goliath müsste gewinnen, aber alle drücken David die Daumen. Aber natürlich macht so ein Spiel Spaß. Diese besondere Kulisse, das ganze Pokal-Drumherum, darauf freue ich mich auch diesmal wieder.

DFB.de: Bei Leipzig schauen viele auf den alten, neuen Trainer. Immerhin hatte Ralf Rangnick rund 800 Tage nicht auf der Trainerbank gesessen. Wie läuft für Sie die Zusammenarbeit?

Werner: Bis jetzt läuft alles gut. Er kennt die Spieler und deren Stärken, er hat sie ja alle selbst nach Leipzig geholt. Rangnick ist ein strenger Trainer, er weiß ganz genau, auf was er Wert legt. Und ich weiß genau, was er von mir erwartet, welche Anforderungen der Trainer an mich stellt. Deshalb kann ich sehr gut mit ihm umgehen. Wir sind jetzt einfach froh, wenn die Saison losgeht. Dann wollen wir beweisen, dass wir nun auch mit Ralf Rangnick erfolgreichen Fußball spielen können.

DFB.de: Rangnick lehrt Pressing und Umschaltfußball. Wird für Sie die Umstellung, wenn Sie dann im September für die Spiele gegen Frankreich am 6. September und Peru am 9. September wieder zur Nationalmannschaft kommen, größer und vielleicht schwerer sein?

Werner: Im Fußball heutzutage muss man als Spieler ohnehin variabel sein. Auf Klubebene kommt es öfter zu Trainerwechseln. Jeder kommt meist mit einem anderen Spielsystem. Wir Spieler müssen in der Lage sein, viele unterschiedliche Systeme auf dem Platz umzusetzen. Wir müssen uns immer wieder anpassen. Das gehört heutzutage einfach zum Anforderungsprofil für einen Bundesligaprofi und erst recht für einen Nationalspieler. Und dabei ist die Art, wie man in Leipzig oder bei der Nationalmannschaft Fußball spielt, eigentlich auch wieder sehr ähnlich. Beide Mannschaften spielen mit hohem Tempo, der Fußball ist körperbetont und laufintensiv. Egal, welches System man spielt, die Basis ist doch sehr ähnlich.

DFB.de: Muss die Nationalmannschaft mehr pressen und umschalten, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?

Werner: Das ist eine gute Frage. Der Bundestrainer wird sicher einen guten Weg finden. Das Ausscheiden in Russland war ein Rückschlag. Aber ich denke, man darf jetzt auch nicht alles über den Haufen werfen. Wir haben letztes Jahr die beste Quali aller Zeiten gespielt. Und auch wenn die WM zu kurz für uns war, sollten wir jetzt nicht alles in Frage stellen. Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass wir am 6. September in München mit hoher Konzentration und großem Einsatz in das Spiel gegen die Franzosen gehen. Der Bundestrainer wird uns dort erklären, was wir anders machen und was wir Neues angehen wollen. Wir müssen uns wieder mehr darauf fokussieren, diese Dinge gemeinsam richtig umzusetzen.

DFB.de: Gegen den Weltmeister zum Auftakt der Nations League - das ist doch perfekt, oder?

Werner: Na ja, es wird aber auch gleich wieder sehr schwer. Der WM-Titel ist weg. Die Franzosen sind in dem Spiel Favorit. Vielleicht wirkt so etwas in solch einem Spiel auch befreiend. Wir freuen uns jedenfalls, dass es bei der Nationalmannschaft weitergeht. Wir haben etwas gutzumachen und auch den Anspruch an uns selbst.

[th]

Sein Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 60 Millionen Euro, womit tatsächlich kein deutscher Spieler in der Bundesliga teurer wäre als Timo Werner. Nach der WM-Enttäuschung rackert der Angreifer sich jetzt durch die langwierige Qualifikation der Europa League. Und im DFB-Pokal müssen RB Leipzig und der 22 Jahre alte Nationalspieler am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) vor bestimmt sehr lauten 6000 Zuschauern im Sportpark Höhenberg beim Regionalligisten Viktoria Köln antreten. Was nicht nur vergnügungssteuerpflichtig sei, meint Timo Werner im DFB.de-Gespräch mit Redakteur Thomas Hackbarth. Der Stürmer über Druck in der ersten DFB-Pokalrunde, Trainer Ralf Rangnick und die nächsten Auftritte mit der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Werner, RB Leipzig kämpft sich während dieses heißen Rekordsommers durch die Europa-League-Qualifikation. Wie sehr sind Sie schon im Rhythmus?

Timo Werner: Die Mannschaft ist schon ganz gut drauf. Für diesen Zeitpunkt im Kalender haben wir schon viele Pflichtspiele bestritten. Und was zählt: Wir sind in der Quali nun in der dritten Runde und haben eine gute Ausgangslage, in die letzte und entscheidende Runde einzuziehen. Die Spieler, die bei der WM im Einsatz waren, werden langsam immer fitter. Das Pokalspiel gegen Viktoria Köln kommt für uns genau zum richtigen Zeitpunkt.

DFB.de: Viktoria Köln, der Gegner in der ersten Runde, ist stark in die Saison gestartet, liegt auf dem fünften Platz in der Regionalliga West. Worauf wird es ankommen?

Werner: Wir wissen bis jetzt noch wenig über Viktoria Köln, weil wir uns aktuell noch auf Universitatea Craiova vorbereiten. Das macht aber auch nichts. Wir sind Bundesligist und wollen dort gewinnen. Wir werden sicherlich das Spiel machen müssen. Wir sind vorbereitet und wissen, dass wir eine typische Pokalkulisse antreffen werden. Die Euphorie bei Viktoria Köln wird groß sein. Natürlich wollen sie uns ein Bein stellen, und wir dürfen Viktoria Köln nicht unterschätzen. Aber wenn alles normal läuft, werden wir sie auch schlagen. 

DFB.de: Diese Pokalduelle David gegen Goliath, wie reizvoll ist das für Sie noch?

Werner: Ganz ehrlich, als Bundesligaprofi ist das doch immer eine blöde Situation. Du trittst gegen einen Klub an, der ein oder zwei Ligen unter dir spielt und der selbstverständlich alles in das Spiel legt, was er hat. Eigentlich kannst du als Erstligist fast nur verlieren. Der Goliath müsste gewinnen, aber alle drücken David die Daumen. Aber natürlich macht so ein Spiel Spaß. Diese besondere Kulisse, das ganze Pokal-Drumherum, darauf freue ich mich auch diesmal wieder.

DFB.de: Bei Leipzig schauen viele auf den alten, neuen Trainer. Immerhin hatte Ralf Rangnick rund 800 Tage nicht auf der Trainerbank gesessen. Wie läuft für Sie die Zusammenarbeit?

Werner: Bis jetzt läuft alles gut. Er kennt die Spieler und deren Stärken, er hat sie ja alle selbst nach Leipzig geholt. Rangnick ist ein strenger Trainer, er weiß ganz genau, auf was er Wert legt. Und ich weiß genau, was er von mir erwartet, welche Anforderungen der Trainer an mich stellt. Deshalb kann ich sehr gut mit ihm umgehen. Wir sind jetzt einfach froh, wenn die Saison losgeht. Dann wollen wir beweisen, dass wir nun auch mit Ralf Rangnick erfolgreichen Fußball spielen können.

DFB.de: Rangnick lehrt Pressing und Umschaltfußball. Wird für Sie die Umstellung, wenn Sie dann im September für die Spiele gegen Frankreich am 6. September und Peru am 9. September wieder zur Nationalmannschaft kommen, größer und vielleicht schwerer sein?

Werner: Im Fußball heutzutage muss man als Spieler ohnehin variabel sein. Auf Klubebene kommt es öfter zu Trainerwechseln. Jeder kommt meist mit einem anderen Spielsystem. Wir Spieler müssen in der Lage sein, viele unterschiedliche Systeme auf dem Platz umzusetzen. Wir müssen uns immer wieder anpassen. Das gehört heutzutage einfach zum Anforderungsprofil für einen Bundesligaprofi und erst recht für einen Nationalspieler. Und dabei ist die Art, wie man in Leipzig oder bei der Nationalmannschaft Fußball spielt, eigentlich auch wieder sehr ähnlich. Beide Mannschaften spielen mit hohem Tempo, der Fußball ist körperbetont und laufintensiv. Egal, welches System man spielt, die Basis ist doch sehr ähnlich.

DFB.de: Muss die Nationalmannschaft mehr pressen und umschalten, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?

Werner: Das ist eine gute Frage. Der Bundestrainer wird sicher einen guten Weg finden. Das Ausscheiden in Russland war ein Rückschlag. Aber ich denke, man darf jetzt auch nicht alles über den Haufen werfen. Wir haben letztes Jahr die beste Quali aller Zeiten gespielt. Und auch wenn die WM zu kurz für uns war, sollten wir jetzt nicht alles in Frage stellen. Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass wir am 6. September in München mit hoher Konzentration und großem Einsatz in das Spiel gegen die Franzosen gehen. Der Bundestrainer wird uns dort erklären, was wir anders machen und was wir Neues angehen wollen. Wir müssen uns wieder mehr darauf fokussieren, diese Dinge gemeinsam richtig umzusetzen.

DFB.de: Gegen den Weltmeister zum Auftakt der Nations League - das ist doch perfekt, oder?

Werner: Na ja, es wird aber auch gleich wieder sehr schwer. Der WM-Titel ist weg. Die Franzosen sind in dem Spiel Favorit. Vielleicht wirkt so etwas in solch einem Spiel auch befreiend. Wir freuen uns jedenfalls, dass es bei der Nationalmannschaft weitergeht. Wir haben etwas gutzumachen und auch den Anspruch an uns selbst.

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