Werder-Trainerin Roth: "Alle wissen, was die Stunde geschlagen hat"

Die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein: die Fußballerinnen des SV Werder Bremen wollen den Klassenverbleib perfekt machen, die des 1. FC Köln hingegen stehen mit dem Rücken zur Wand und wollen ihre letzte Chance auf die Rettung wahren. Am Sonntag (ab 14 Uhr) muss Bremen in Köln antreten, der Drittletzte reist zum Schlusslicht der Allianz Frauen-Bundesliga. Mehr Abstiegskampf geht zwei Spieltage vor dem Ende kaum.

Trotz sieben Niederlagen in Serie will der SV Werder mit viel Selbstvertrauen beim FC auflaufen. Die Leistungen in den vergangenen Wochen waren nicht so schlecht, wie es die Ergebnisse aussagen. Darauf weist auch Werder-Trainerin Carmen Roth im DFB.de-Interview hin: "Wir haben unter anderem gegen die fünf Topteams in Deutschland gespielt." Aber auch die 39-Jährige macht klar, dass es ein Alles-oder-Nichts-Spiel sein wird.

DFB.de: Frau Roth, sehen Sie es auch so, dass das Duell beim 1. FC Köln vorentscheidenden Charakter hat?

Carmen Roth: Es ist ohne Zweifel ein ganz wichtiges Spiel. Mit einem Sieg könnten wir einen riesigen Schritt zum Klassenerhalt machen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass wir bei einer Niederlage automatisch abgestiegen sind. Denn wir empfangen am letzten Spieltag noch die TSG Hoffenheim. Und auch da sind wir in der Lage, drei Punkte zu holen. Soweit möchte ich jedoch noch gar nicht nach vorne schauen. Jetzt zählt für uns nur Köln.

DFB.de: Bei einem Erfolg gegen Köln und gleichzeitig einer Niederlage von Jena gegen Freiburg wäre der Klassenverbleib sogar schon am Sonntagnachmittag perfekt.

Roth: Das sind für mich Rechenspiele, mit denen ich mich im Moment nicht groß beschäftigen möchte. Für mich zählt nur, dass wir nach wie vor die gute Ausgangslage haben, dass wir den Klassenverbleib aus eigener Kraft schaffen können. Wir müssen nicht auf die Konkurrenz schauen. Wir wollen jetzt noch den letzten Schritt machen. Diese Situation haben wir uns erarbeitet und wollen sie nicht mehr hergeben.

DFB.de: Die Ergebnisse in den vergangenen Wochen sprechen nicht unbedingt für Sie. Es gab sieben Niederlagen hintereinander. Was macht Ihnen Hoffnung?

Roth: Die Leistungen waren fast immer in Ordnung. Wir hatten in dieser Zeit mit Wolfsburg, München, Freiburg, Potsdam, Frankfurt und Essen die fünf Topteams der Allianz Frauen-Bundesliga als Gegner. Das sind nicht zwingend die Konkurrenten, gegen die wir punkten müssen. Da brauchen wir von der ersten bis zur letzten Minute einen perfekten Auftritt, wenn wir etwas holen wollen. Und das war eben leider nicht der Fall. Dafür kommen jetzt zwei Begegnungen gegen Gegner auf Augenhöhe, und da müssen wir da sein.

DFB.de: Wie schauen Sie auf das 2:7 zuletzt gegen Bayern München zurück?

Roth: Es ist gut, dass sie genau diese Begegnung ansprechen. Denn da haben wir wirklich eine sehr starke erste Halbzeit gezeigt, die uns viel Hoffnung gibt. Wir sind früh in Führung gegangen und hatten sogar die Möglichkeit zum 2:0. Leider haben wir dann kurz vor der Pause und direkt nach dem Wechsel zwei unnötige Gegentore bekommen. Aber auch wenn das Ergebnis am Ende deutlich klingt: Grundsätzlich kann ich meiner Mannschaft keine Vorwürfe in Hinblick auf Leidenschaft und Einstellung machen. Beides ist immer top. Jetzt müssen wir uns für unseren Aufwand belohnen, den wir Woche für Woche leisten. Wir wollen unbedingt den Klassenverbleib perfekt machen. Wenn uns das als Aufsteiger gelingen sollte, hätten wir etwas Großartiges geleistet. Und das Potenzial dazu haben wir auf jeden Fall. Wir müssen es jetzt beim 1. FC Köln auch auf den Platz bringen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den FC ein?

Roth: Grundsätzlich haben wir in den Begegnungen mit Köln immer recht gut ausgesehen. Das Hinspiel konnten wir mit 7:0 für uns entscheiden. Aber das ist natürlich keine Garantie, dass wir erneut erfolgreich sein werden. Das werden wir nur schaffen, wenn wir wieder an unsere Leistungsgrenze gehen. Für Köln ist es noch viel mehr ein Alles-oder-Nichts-Spiel als für uns. Sie müssen am letzten Spieltag nach Wolfsburg. Unter normalen Umständen wird es dort für sie schwer zu punkten. Sie brauchen also unbedingt einen Sieg gegen uns, alles andere hilft ihnen nicht weiter. So werden sie ins Spiel gehen. Darauf werden wir eingestellt sein.

DFB.de: Ein Spiel mit offenem Visier also?

Roth: Es könnte darauf hinauslaufen. Wir bereiten uns auf ein sehr intensives Duell vor. Unser Teamgeist war die ganze Saison bisher hervorragend. Mit dieser tollen Moral werden wir den Klassenverbleib schaffen.

DFB.de: Wie ist die Stimmung im Moment in Bremen?

Roth: Alle wissen, was die Stunde geschlagen hat. Aber das bedeutet nicht, dass wir in Panik oder Hektik verfallen. Damit würden wir genau das Gegenteil vom dem erreichen, was wir eigentlich vorhaben. Wir sind fokussiert und wir haben Respekt vor Köln, aber wir haben keine Angst. Wir fahren mit Vorfreude nach Köln.

DFB.de: Der letzte Sieg war ausgerechnet das 7:0 im vergangenen Dezember gegen Köln – vor einem halben Jahr also.

Roth: Auch wenn wir uns teilweise leider nicht selbst belohnt haben, hat die Mannschaft eine gute Entwicklung in dieser Phase genommen. Es war klar, dass Rückschläge kommen werden. Für mich war wichtig zu sehen, wie die Spielerinnen darauf reagieren. Und da kann ich niemandem einen Vorwurf machen. Deshalb bin ich auch so zuversichtlich vor dem Duell in Köln. Wir wollen einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung machen.

[mspw]

Die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein: die Fußballerinnen des SV Werder Bremen wollen den Klassenverbleib perfekt machen, die des 1. FC Köln hingegen stehen mit dem Rücken zur Wand und wollen ihre letzte Chance auf die Rettung wahren. Am Sonntag (ab 14 Uhr) muss Bremen in Köln antreten, der Drittletzte reist zum Schlusslicht der Allianz Frauen-Bundesliga. Mehr Abstiegskampf geht zwei Spieltage vor dem Ende kaum.

Trotz sieben Niederlagen in Serie will der SV Werder mit viel Selbstvertrauen beim FC auflaufen. Die Leistungen in den vergangenen Wochen waren nicht so schlecht, wie es die Ergebnisse aussagen. Darauf weist auch Werder-Trainerin Carmen Roth im DFB.de-Interview hin: "Wir haben unter anderem gegen die fünf Topteams in Deutschland gespielt." Aber auch die 39-Jährige macht klar, dass es ein Alles-oder-Nichts-Spiel sein wird.

DFB.de: Frau Roth, sehen Sie es auch so, dass das Duell beim 1. FC Köln vorentscheidenden Charakter hat?

Carmen Roth: Es ist ohne Zweifel ein ganz wichtiges Spiel. Mit einem Sieg könnten wir einen riesigen Schritt zum Klassenerhalt machen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass wir bei einer Niederlage automatisch abgestiegen sind. Denn wir empfangen am letzten Spieltag noch die TSG Hoffenheim. Und auch da sind wir in der Lage, drei Punkte zu holen. Soweit möchte ich jedoch noch gar nicht nach vorne schauen. Jetzt zählt für uns nur Köln.

DFB.de: Bei einem Erfolg gegen Köln und gleichzeitig einer Niederlage von Jena gegen Freiburg wäre der Klassenverbleib sogar schon am Sonntagnachmittag perfekt.

Roth: Das sind für mich Rechenspiele, mit denen ich mich im Moment nicht groß beschäftigen möchte. Für mich zählt nur, dass wir nach wie vor die gute Ausgangslage haben, dass wir den Klassenverbleib aus eigener Kraft schaffen können. Wir müssen nicht auf die Konkurrenz schauen. Wir wollen jetzt noch den letzten Schritt machen. Diese Situation haben wir uns erarbeitet und wollen sie nicht mehr hergeben.

DFB.de: Die Ergebnisse in den vergangenen Wochen sprechen nicht unbedingt für Sie. Es gab sieben Niederlagen hintereinander. Was macht Ihnen Hoffnung?

Roth: Die Leistungen waren fast immer in Ordnung. Wir hatten in dieser Zeit mit Wolfsburg, München, Freiburg, Potsdam, Frankfurt und Essen die fünf Topteams der Allianz Frauen-Bundesliga als Gegner. Das sind nicht zwingend die Konkurrenten, gegen die wir punkten müssen. Da brauchen wir von der ersten bis zur letzten Minute einen perfekten Auftritt, wenn wir etwas holen wollen. Und das war eben leider nicht der Fall. Dafür kommen jetzt zwei Begegnungen gegen Gegner auf Augenhöhe, und da müssen wir da sein.

DFB.de: Wie schauen Sie auf das 2:7 zuletzt gegen Bayern München zurück?

Roth: Es ist gut, dass sie genau diese Begegnung ansprechen. Denn da haben wir wirklich eine sehr starke erste Halbzeit gezeigt, die uns viel Hoffnung gibt. Wir sind früh in Führung gegangen und hatten sogar die Möglichkeit zum 2:0. Leider haben wir dann kurz vor der Pause und direkt nach dem Wechsel zwei unnötige Gegentore bekommen. Aber auch wenn das Ergebnis am Ende deutlich klingt: Grundsätzlich kann ich meiner Mannschaft keine Vorwürfe in Hinblick auf Leidenschaft und Einstellung machen. Beides ist immer top. Jetzt müssen wir uns für unseren Aufwand belohnen, den wir Woche für Woche leisten. Wir wollen unbedingt den Klassenverbleib perfekt machen. Wenn uns das als Aufsteiger gelingen sollte, hätten wir etwas Großartiges geleistet. Und das Potenzial dazu haben wir auf jeden Fall. Wir müssen es jetzt beim 1. FC Köln auch auf den Platz bringen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den FC ein?

Roth: Grundsätzlich haben wir in den Begegnungen mit Köln immer recht gut ausgesehen. Das Hinspiel konnten wir mit 7:0 für uns entscheiden. Aber das ist natürlich keine Garantie, dass wir erneut erfolgreich sein werden. Das werden wir nur schaffen, wenn wir wieder an unsere Leistungsgrenze gehen. Für Köln ist es noch viel mehr ein Alles-oder-Nichts-Spiel als für uns. Sie müssen am letzten Spieltag nach Wolfsburg. Unter normalen Umständen wird es dort für sie schwer zu punkten. Sie brauchen also unbedingt einen Sieg gegen uns, alles andere hilft ihnen nicht weiter. So werden sie ins Spiel gehen. Darauf werden wir eingestellt sein.

DFB.de: Ein Spiel mit offenem Visier also?

Roth: Es könnte darauf hinauslaufen. Wir bereiten uns auf ein sehr intensives Duell vor. Unser Teamgeist war die ganze Saison bisher hervorragend. Mit dieser tollen Moral werden wir den Klassenverbleib schaffen.

DFB.de: Wie ist die Stimmung im Moment in Bremen?

Roth: Alle wissen, was die Stunde geschlagen hat. Aber das bedeutet nicht, dass wir in Panik oder Hektik verfallen. Damit würden wir genau das Gegenteil vom dem erreichen, was wir eigentlich vorhaben. Wir sind fokussiert und wir haben Respekt vor Köln, aber wir haben keine Angst. Wir fahren mit Vorfreude nach Köln.

DFB.de: Der letzte Sieg war ausgerechnet das 7:0 im vergangenen Dezember gegen Köln – vor einem halben Jahr also.

Roth: Auch wenn wir uns teilweise leider nicht selbst belohnt haben, hat die Mannschaft eine gute Entwicklung in dieser Phase genommen. Es war klar, dass Rückschläge kommen werden. Für mich war wichtig zu sehen, wie die Spielerinnen darauf reagieren. Und da kann ich niemandem einen Vorwurf machen. Deshalb bin ich auch so zuversichtlich vor dem Duell in Köln. Wir wollen einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung machen.

###more###