Werder-Torhüterin Etzold: "Wir haben alles selbst in der Hand"

Bei ihren ersten beiden Einsätzen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hielt die erst 17 Jahre junge Torfrau Hannah Etzold für den SV Werder Bremen jeweils einen Punkt im Abstiegskampf fest. Die Junioren-Nationaltorhüterin blickt zuversichtlich auf das neue Jahr. Im DFB.de-Interview spricht Etzold mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre ersten Erfahrungen in der höchsten deutschen Spielklasse.

DFB.de: Der SV Werder Bremen verabschiedete sich mit einem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim in die Winterpause. Punktgewinn oder Punktverlust, Frau Etzold?

Hannah Etzold: Wir sind zufrieden mit dem Unentschieden. Schließlich gehört Hoffenheim zu den spielstärksten Mannschaften in der Liga. Klar, wir hätten das Spiel auch gewinnen können, wenn ich nur an den Lattenschuss von Reena Wichmann denke. Dennoch gehen wir mit einem guten Gefühl in die Pause. Wir hoffen, dass uns der eine Punkt gegen ein Topteam am Saisonende helfen wird.

DFB.de: Fakt ist allerdings, dass der SV Werder weiter auf den ersten Saisonsieg warten muss. Was stimmt Sie dennoch zuversichtlich für das neue Jahr?

Etzold: Das Team hat erneut alles reingeworfen und von der ersten bis zur letzten Minute Einsatz und Leidenschaft gezeigt. Wir waren gegen eine Spitzenmannschaft auf Augenhöhe. Das macht uns Mut. Wir werden im neuen Jahr weiter an uns arbeiten, uns bestmöglich vorbereiten und dann auch Spiele gewinnen.

DFB.de: Weil die SGS Essen gleichzeitig beim MSV Duisburg 6:0 gewann, wuchs der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz allerdings von vier auf sechs Punkte an. War die Stimmung auf der Weihnachtsfeier deshalb ein wenig getrübt?

Etzold: Ich bin davon überzeugt, dass es allein an unserer Leistung liegt, ob wir den Klassenverbleib schaffen. Wir haben bisher nicht einmal die komplette Hinserie absolviert, danach kommt noch die gesamte Rückrunde. Wir haben es also nach wie vor alles selbst in der Hand, da unten herauszukommen.

DFB.de: Sie haben gerade ihre ersten beiden Bundesligaspiele absolviert, vertraten dabei die an der Hand verletzte Stammtorhüterin Anneke Borbe - und zeigten jeweils überzeugende Leistungen. Wie waren die Reaktionen in Ihrem Umfeld?

Etzold: Nach meinem ersten Einsatz beim 0:0 in Essen war die Aufmerksamkeit schon recht groß. Über die zahlreichen Nachrichten von Familie und Freunden sowie das gestiegene Interesse der Medien habe ich mich sehr gefreut. Ich versuche aber immer, mich von außen nicht beeinflussen zu lassen und mich auf meine eigene Leistung zu fokussieren. Das hat dann auch ganz gut funktioniert, würde ich sagen. (lacht)

DFB.de: Waren Sie denn im Vorfeld gar nicht nervös?

Etzold: Tatsächlich nicht wirklich. Als ich erfahren habe, dass ich zum Einsatz kommen würde, war es eine Mischung aus Ruhe und Vorfreude. Das hat mir sicher ebenso geholfen wie die Unterstützung von der Mannschaft.​

DFB.de: In Essen hielten Sie Ihren Kasten dank einiger guter Paraden sauber, gegen Hoffenheim mussten Sie nur nach einem Kopfball von Nicole Billa aus ganz kurzer Entfernung hinter sich greifen. Hätten Sie das Gegentor verhindern können?

Etzold: Schwer zu sagen. Vielleicht hätte ich bei der Ecke noch etwas energischer zum Ball gehen können. Von daher bin ich mit in der Verlosung. Ich werde das mit unserem Torwarttrainer Lars Neugebauer noch einmal im Nachgang analysieren, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Zum Glück hatte ich aber auch noch einige andere Aktionen im Spiel.

DFB.de: Das kann man wohl so sagen. Besonders spektakulär war Ihre Rettungstat in der Nachspielzeit gegen Gia Corley, die völlig frei vor Ihnen auftauchte. War Ihnen direkt bewusst, welche Monsterparade Ihnen in diesem Moment gelungen war?

Etzold: Im ersten Moment war ich erst einmal ein wenig erschrocken, wie allein sie plötzlich vor mir stand und zum Abschluss kam. Es war eine klassische 1:1-Situation. Ich habe dann versucht, mich möglichst groß zu machen, und sie hat mich zum Glück angeschossen. In diesem Moment haben sich neben unserem Torwarttraining bei Werder unter anderem auch die Erfahrungen ausgezahlt, die ich vor einigen Wochen beim DFB sammeln durfte, als ich zum Aufgebot für die U 17-Nationalmannschaft in Indien gehörte.

DFB.de: Erzählen Sie.

Etzold: Die dortige Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Jan Schröder und Sportpsychologin Paula Isringhausen hat mich definitiv weitergebracht. Dafür bin ich dankbar. Wir haben daran gearbeitet, auch in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren.

DFB.de: Werder-Trainer Thomas Horsch lobte Sie nach Ihren beiden Einsätzen ausdrücklich. Machen Sie sich jetzt Hoffnungen, auch nach der Rückkehr von Anneke Borbe weiterhin im Tor zu stehen?

Etzold: Darüber habe ich noch nicht eine Sekunde nachgedacht. Ich freue mich einfach, dass ich Anneke gut vertreten konnte, und hoffe jetzt, dass sie möglichst schnell wieder fit wird und dem Team zur Verfügung steht. Das wäre für uns alle gut.

DFB.de: Was können Sie noch von ihr lernen?

Etzold: Sehr viel. Anneke ist mit ihren 22 Jahren bereits eine etablierte Bundesligatorhüterin, von der ich mir einiges abschauen kann. Von der Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Training habe ich schon seit Saisonbeginn stark profitiert. Das gilt allgemein bei uns im Torhüterinnenteam, zu dem auch Sarah-Lisa Dübel zählt. Ich schaue einfach von Spiel zu Spiel und möchte mich in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln.

[mspw]

Bei ihren ersten beiden Einsätzen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hielt die erst 17 Jahre junge Torfrau Hannah Etzold für den SV Werder Bremen jeweils einen Punkt im Abstiegskampf fest. Die Junioren-Nationaltorhüterin blickt zuversichtlich auf das neue Jahr. Im DFB.de-Interview spricht Etzold mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre ersten Erfahrungen in der höchsten deutschen Spielklasse.

DFB.de: Der SV Werder Bremen verabschiedete sich mit einem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim in die Winterpause. Punktgewinn oder Punktverlust, Frau Etzold?

Hannah Etzold: Wir sind zufrieden mit dem Unentschieden. Schließlich gehört Hoffenheim zu den spielstärksten Mannschaften in der Liga. Klar, wir hätten das Spiel auch gewinnen können, wenn ich nur an den Lattenschuss von Reena Wichmann denke. Dennoch gehen wir mit einem guten Gefühl in die Pause. Wir hoffen, dass uns der eine Punkt gegen ein Topteam am Saisonende helfen wird.

DFB.de: Fakt ist allerdings, dass der SV Werder weiter auf den ersten Saisonsieg warten muss. Was stimmt Sie dennoch zuversichtlich für das neue Jahr?

Etzold: Das Team hat erneut alles reingeworfen und von der ersten bis zur letzten Minute Einsatz und Leidenschaft gezeigt. Wir waren gegen eine Spitzenmannschaft auf Augenhöhe. Das macht uns Mut. Wir werden im neuen Jahr weiter an uns arbeiten, uns bestmöglich vorbereiten und dann auch Spiele gewinnen.

DFB.de: Weil die SGS Essen gleichzeitig beim MSV Duisburg 6:0 gewann, wuchs der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz allerdings von vier auf sechs Punkte an. War die Stimmung auf der Weihnachtsfeier deshalb ein wenig getrübt?

Etzold: Ich bin davon überzeugt, dass es allein an unserer Leistung liegt, ob wir den Klassenverbleib schaffen. Wir haben bisher nicht einmal die komplette Hinserie absolviert, danach kommt noch die gesamte Rückrunde. Wir haben es also nach wie vor alles selbst in der Hand, da unten herauszukommen.

DFB.de: Sie haben gerade ihre ersten beiden Bundesligaspiele absolviert, vertraten dabei die an der Hand verletzte Stammtorhüterin Anneke Borbe - und zeigten jeweils überzeugende Leistungen. Wie waren die Reaktionen in Ihrem Umfeld?

Etzold: Nach meinem ersten Einsatz beim 0:0 in Essen war die Aufmerksamkeit schon recht groß. Über die zahlreichen Nachrichten von Familie und Freunden sowie das gestiegene Interesse der Medien habe ich mich sehr gefreut. Ich versuche aber immer, mich von außen nicht beeinflussen zu lassen und mich auf meine eigene Leistung zu fokussieren. Das hat dann auch ganz gut funktioniert, würde ich sagen. (lacht)

DFB.de: Waren Sie denn im Vorfeld gar nicht nervös?

Etzold: Tatsächlich nicht wirklich. Als ich erfahren habe, dass ich zum Einsatz kommen würde, war es eine Mischung aus Ruhe und Vorfreude. Das hat mir sicher ebenso geholfen wie die Unterstützung von der Mannschaft.​

DFB.de: In Essen hielten Sie Ihren Kasten dank einiger guter Paraden sauber, gegen Hoffenheim mussten Sie nur nach einem Kopfball von Nicole Billa aus ganz kurzer Entfernung hinter sich greifen. Hätten Sie das Gegentor verhindern können?

Etzold: Schwer zu sagen. Vielleicht hätte ich bei der Ecke noch etwas energischer zum Ball gehen können. Von daher bin ich mit in der Verlosung. Ich werde das mit unserem Torwarttrainer Lars Neugebauer noch einmal im Nachgang analysieren, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Zum Glück hatte ich aber auch noch einige andere Aktionen im Spiel.

DFB.de: Das kann man wohl so sagen. Besonders spektakulär war Ihre Rettungstat in der Nachspielzeit gegen Gia Corley, die völlig frei vor Ihnen auftauchte. War Ihnen direkt bewusst, welche Monsterparade Ihnen in diesem Moment gelungen war?

Etzold: Im ersten Moment war ich erst einmal ein wenig erschrocken, wie allein sie plötzlich vor mir stand und zum Abschluss kam. Es war eine klassische 1:1-Situation. Ich habe dann versucht, mich möglichst groß zu machen, und sie hat mich zum Glück angeschossen. In diesem Moment haben sich neben unserem Torwarttraining bei Werder unter anderem auch die Erfahrungen ausgezahlt, die ich vor einigen Wochen beim DFB sammeln durfte, als ich zum Aufgebot für die U 17-Nationalmannschaft in Indien gehörte.

DFB.de: Erzählen Sie.

Etzold: Die dortige Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Jan Schröder und Sportpsychologin Paula Isringhausen hat mich definitiv weitergebracht. Dafür bin ich dankbar. Wir haben daran gearbeitet, auch in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren.

DFB.de: Werder-Trainer Thomas Horsch lobte Sie nach Ihren beiden Einsätzen ausdrücklich. Machen Sie sich jetzt Hoffnungen, auch nach der Rückkehr von Anneke Borbe weiterhin im Tor zu stehen?

Etzold: Darüber habe ich noch nicht eine Sekunde nachgedacht. Ich freue mich einfach, dass ich Anneke gut vertreten konnte, und hoffe jetzt, dass sie möglichst schnell wieder fit wird und dem Team zur Verfügung steht. Das wäre für uns alle gut.

DFB.de: Was können Sie noch von ihr lernen?

Etzold: Sehr viel. Anneke ist mit ihren 22 Jahren bereits eine etablierte Bundesligatorhüterin, von der ich mir einiges abschauen kann. Von der Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Training habe ich schon seit Saisonbeginn stark profitiert. Das gilt allgemein bei uns im Torhüterinnenteam, zu dem auch Sarah-Lisa Dübel zählt. Ich schaue einfach von Spiel zu Spiel und möchte mich in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln.

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