Werder gegen FC Bayern: Das Nord-Süd-Duell im Faktencheck

Zum 103. Mal messen sich Werder Bremen und der FC Bayern München am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) in einem Bundesligaspiel. Für die Bremer ist der Rekordmeister im letzten Jahrzehnt alles andere als ein Lieblingsgegner. DFB.de macht den Faktencheck zum Klassiker am 2. Spieltag.

DER DIREKTE VERGLEICH: Die nackten Zahlen sind für die Fans des SV Werder nicht wirklich erhebend. Von 102 Duellen mit dem FC Bayern ging genau die Hälfte verloren. Neben den 51 Niederlagen sammelten die Grün-Weißen 26 Siege und 25 Unentschieden. Die Bilanz im Weserstadion macht aus Sicht der Norddeutschen mehr Hoffnung, denn 19 der 26 Siege gelangen vor heimischem Publikum. Dort ist die Bilanz bei 18 Niederlagen und 14 Remis auch positiv.

ANGSTGEGNER: Seit 2006 haben die Bremer zu Hause einen wahren Bayern-Komplex entwickelt. Damals, genauer gesagt am 21. Oktober 2006, gelang Werder beim 3:1 der letzte Heimdreier. Danach wollte kaum noch etwas gelingen an der Weser: Von den folgenden zehn Heimpartien gegen den FCB gingen bei einem Remis neun verloren, davon acht in Serie und das bei einer Tordifferenz von 5:28. Noch schlechter lesen sich die Ergebnisse in der Gesamtbilanz. 13-mal in Serie siegten die Münchner gegen Werder, erzielten dabei 53:7 Tore und mussten am 20. September 2008 die letzte Niederlage überhaupt hinnehmen. Das 5:2 der Bremer in der Allianz-Arena war zugleich der höchste Bremer Sieg überhaupt gegen die Bayern. Personifizierter Bremen-Schreck ist Bayern-Angreifer Robert Lewandowski, der in den letzten sechs Vergleichen alleine sechsmal traf.

FORMCHECK: Die beiden Kontrahenten starteten mit unterschiedlichem Erfolg in die neue Spielzeit. Während der FC Bayern zunächst im DFB-Pokal souverän 5:0 beim Drittligisten Chemnitzer FC siegte und zum Auftakt der Bundesliga ein 3:1 gegen Bayer Leverkusen folgen ließ, kassierten die Bremer mit dem 0:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim eine erste, allerdings etwas unglückliche Niederlage. Im Pokal war Werder zuvor ein klares 3:0 beim Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers gelungen.

TREFFSICHERE NEUE: Die Bayern bejubelten bei ihrem erfolgreichen Saisonstart gegen Leverkusen drei Scorerpunkte ihrer Neuzugänge. Niklas Süle und Corentin Tolisso trafen jeweils per Kopf zum zwischenzeitlichen 2:0, den Treffer Süles legte sein ebenfalls von 1899 Hoffenheim an die Isar gewechselte Nationalmannschaftskollege Sebastian Rudy auf.

SERIEN: Der SV Werder war die viertbeste Mannschaft der Rückrunde der vergangenen Saison und gewann fünf der letzten sechs Heimspiele. Vor ihrem bevorstehenden 1800. Bundesligaspiel verloren die Bremer aber die letzten vier Ligapartien allesamt. Die Bayern entschieden ihre letzten fünf Ligaspiele mit 19 erzielten Toren für sich.

SELTENHEITSWERT: Beim 0:1 zum Liga-Auftakt in Hoffenheim blieben die Bremer erst zum zweiten Mal in 32 Spielen unter Trainer Alexander Nouri ohne eigenen Torerfolg. Ebenso selten ist die hohe Anzahl der Torschüsse, die die Münchner gegen Leverkusen zuließen: 19-mal kam die Werkself in München zum Abschluss, sechsmal öfter als der FC Bayern.

PERSONALIEN: Bremens Coach Alexander Nouri muss im Duell mit dem FC Bayern gleich zwei Schlüsselspieler ersetzen. Zum einen laboriert Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic immer noch an einer Achillessehnenentzündung, zum anderen zog sich Innenverteidiger Niklas Moisander in der Vorbereitung einen Muskelbündelriss zu. Izet Hajrovic hat nach seinem Kreuzbandriss noch Trainingsrückstand. Die Sorgen für Münchens Coach Carlo Ancelotti sind nicht geringer: Jérôme Boateng befindet sich noch im Aufbautraining, Zugang James Rodriguez fällt mit einem Muskelbündelriss aus und Außenverteidiger Juan Bernat muss mit einem Syndesmosebandriss passen. Am Dienstag meldete sich immerhin Weltmeister Manuel Neuer nach überstandener Fußverletzung im Mannschaftstraining zurück. Javi Martinez und Thiago sind wieder einsatzbereit.

DIE TRAINER: Carlo Ancelotti ist mit seinen Teams bislang viermal auf den SV Werder getroffen, verloren hat er dabei noch nie. Trotzdem scheiterte der Italiener in der UEFA-Pokal-Saison 2008/2009 mit dem AC Mailand nach zwei Unentschieden (1:1, 2:2) aufgrund der Auswärtstorregel an den Hansestädtern. Mit dem FC Bayern gelangen in der Vorsaison beim 6:0 und 2:1 zwei Siege. Beim 1:2 in Bremen saß Ancelottis Gegenüber Alexander Nouri zum ersten Mal gegen die Münchner auf der Trainerbank.

STIMMEN ZUM SPIEL: "Gegen Bayern werden wir alle brennen und versuchen, das Stadion beben zu lassen. Es ist ein Spiel, in dem wir nur gewinnen können", erklärt Bremens Angreifer Fin Bartels vor der Partie im Weserstadion und ergänzt: "Am letzten Freitag hat Leverkusen in der zweiten Halbzeit gezeigt, wie man den Münchnern Probleme bereiten kann. Das wollen wir so ähnlich versuchen, auch bei Bayern läuft noch nicht alles super." Sein Teamkollege Ludwig Augustinsson pflichtet ihm auf der Vereinswebsite bei: "Man bekommt immer ein paar Möglichkeiten, immer. In Hoffenheim hatte ich eine, Kainzi (Florian Kainz, Anm.d.Red.) hatte eine. Gegen Bayern müssen wir sie nutzen. Da müssen wir da sein." Er weiß aber auch um die Qualität des Gegners. "Wir dürfen uns keine leichten Fehler erlauben. Wir müssen kompakt in der Defensive stehen. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen. Wir müssen mehr Zweikämpfe gewinnen als sie." Trainer Alexander Nouri ergänzt: "Es ist wichtig, auf das eigene Spiel fokussiert zu bleiben und die im Training erarbeiteten Abläufe beizubehalten. Grundvoraussetzung ist aber auch, dass jeder Einzelne an sein Limit kommt."

[sid/js]

Zum 103. Mal messen sich Werder Bremen und der FC Bayern München am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) in einem Bundesligaspiel. Für die Bremer ist der Rekordmeister im letzten Jahrzehnt alles andere als ein Lieblingsgegner. DFB.de macht den Faktencheck zum Klassiker am 2. Spieltag.

DER DIREKTE VERGLEICH: Die nackten Zahlen sind für die Fans des SV Werder nicht wirklich erhebend. Von 102 Duellen mit dem FC Bayern ging genau die Hälfte verloren. Neben den 51 Niederlagen sammelten die Grün-Weißen 26 Siege und 25 Unentschieden. Die Bilanz im Weserstadion macht aus Sicht der Norddeutschen mehr Hoffnung, denn 19 der 26 Siege gelangen vor heimischem Publikum. Dort ist die Bilanz bei 18 Niederlagen und 14 Remis auch positiv.

ANGSTGEGNER: Seit 2006 haben die Bremer zu Hause einen wahren Bayern-Komplex entwickelt. Damals, genauer gesagt am 21. Oktober 2006, gelang Werder beim 3:1 der letzte Heimdreier. Danach wollte kaum noch etwas gelingen an der Weser: Von den folgenden zehn Heimpartien gegen den FCB gingen bei einem Remis neun verloren, davon acht in Serie und das bei einer Tordifferenz von 5:28. Noch schlechter lesen sich die Ergebnisse in der Gesamtbilanz. 13-mal in Serie siegten die Münchner gegen Werder, erzielten dabei 53:7 Tore und mussten am 20. September 2008 die letzte Niederlage überhaupt hinnehmen. Das 5:2 der Bremer in der Allianz-Arena war zugleich der höchste Bremer Sieg überhaupt gegen die Bayern. Personifizierter Bremen-Schreck ist Bayern-Angreifer Robert Lewandowski, der in den letzten sechs Vergleichen alleine sechsmal traf.

FORMCHECK: Die beiden Kontrahenten starteten mit unterschiedlichem Erfolg in die neue Spielzeit. Während der FC Bayern zunächst im DFB-Pokal souverän 5:0 beim Drittligisten Chemnitzer FC siegte und zum Auftakt der Bundesliga ein 3:1 gegen Bayer Leverkusen folgen ließ, kassierten die Bremer mit dem 0:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim eine erste, allerdings etwas unglückliche Niederlage. Im Pokal war Werder zuvor ein klares 3:0 beim Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers gelungen.

TREFFSICHERE NEUE: Die Bayern bejubelten bei ihrem erfolgreichen Saisonstart gegen Leverkusen drei Scorerpunkte ihrer Neuzugänge. Niklas Süle und Corentin Tolisso trafen jeweils per Kopf zum zwischenzeitlichen 2:0, den Treffer Süles legte sein ebenfalls von 1899 Hoffenheim an die Isar gewechselte Nationalmannschaftskollege Sebastian Rudy auf.

SERIEN: Der SV Werder war die viertbeste Mannschaft der Rückrunde der vergangenen Saison und gewann fünf der letzten sechs Heimspiele. Vor ihrem bevorstehenden 1800. Bundesligaspiel verloren die Bremer aber die letzten vier Ligapartien allesamt. Die Bayern entschieden ihre letzten fünf Ligaspiele mit 19 erzielten Toren für sich.

SELTENHEITSWERT: Beim 0:1 zum Liga-Auftakt in Hoffenheim blieben die Bremer erst zum zweiten Mal in 32 Spielen unter Trainer Alexander Nouri ohne eigenen Torerfolg. Ebenso selten ist die hohe Anzahl der Torschüsse, die die Münchner gegen Leverkusen zuließen: 19-mal kam die Werkself in München zum Abschluss, sechsmal öfter als der FC Bayern.

PERSONALIEN: Bremens Coach Alexander Nouri muss im Duell mit dem FC Bayern gleich zwei Schlüsselspieler ersetzen. Zum einen laboriert Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic immer noch an einer Achillessehnenentzündung, zum anderen zog sich Innenverteidiger Niklas Moisander in der Vorbereitung einen Muskelbündelriss zu. Izet Hajrovic hat nach seinem Kreuzbandriss noch Trainingsrückstand. Die Sorgen für Münchens Coach Carlo Ancelotti sind nicht geringer: Jérôme Boateng befindet sich noch im Aufbautraining, Zugang James Rodriguez fällt mit einem Muskelbündelriss aus und Außenverteidiger Juan Bernat muss mit einem Syndesmosebandriss passen. Am Dienstag meldete sich immerhin Weltmeister Manuel Neuer nach überstandener Fußverletzung im Mannschaftstraining zurück. Javi Martinez und Thiago sind wieder einsatzbereit.

DIE TRAINER: Carlo Ancelotti ist mit seinen Teams bislang viermal auf den SV Werder getroffen, verloren hat er dabei noch nie. Trotzdem scheiterte der Italiener in der UEFA-Pokal-Saison 2008/2009 mit dem AC Mailand nach zwei Unentschieden (1:1, 2:2) aufgrund der Auswärtstorregel an den Hansestädtern. Mit dem FC Bayern gelangen in der Vorsaison beim 6:0 und 2:1 zwei Siege. Beim 1:2 in Bremen saß Ancelottis Gegenüber Alexander Nouri zum ersten Mal gegen die Münchner auf der Trainerbank.

STIMMEN ZUM SPIEL: "Gegen Bayern werden wir alle brennen und versuchen, das Stadion beben zu lassen. Es ist ein Spiel, in dem wir nur gewinnen können", erklärt Bremens Angreifer Fin Bartels vor der Partie im Weserstadion und ergänzt: "Am letzten Freitag hat Leverkusen in der zweiten Halbzeit gezeigt, wie man den Münchnern Probleme bereiten kann. Das wollen wir so ähnlich versuchen, auch bei Bayern läuft noch nicht alles super." Sein Teamkollege Ludwig Augustinsson pflichtet ihm auf der Vereinswebsite bei: "Man bekommt immer ein paar Möglichkeiten, immer. In Hoffenheim hatte ich eine, Kainzi (Florian Kainz, Anm.d.Red.) hatte eine. Gegen Bayern müssen wir sie nutzen. Da müssen wir da sein." Er weiß aber auch um die Qualität des Gegners. "Wir dürfen uns keine leichten Fehler erlauben. Wir müssen kompakt in der Defensive stehen. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen. Wir müssen mehr Zweikämpfe gewinnen als sie." Trainer Alexander Nouri ergänzt: "Es ist wichtig, auf das eigene Spiel fokussiert zu bleiben und die im Training erarbeiteten Abläufe beizubehalten. Grundvoraussetzung ist aber auch, dass jeder Einzelne an sein Limit kommt."

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