Werder-Coach Kluge: "In die richtige Richtung entwickelt"

Der SV Werder Bremen hat durch das 2:1 im Nachholspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den SC Freiburg einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Im DFB.de-Interview ordnet Werder-Trainer Alexander Kluge die aktuelle Situation ein. Außerdem wirft der 34 Jahre alte Fußball-Lehrer schon einen Blick nach vorne: Am Samstag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) steht das Viertelfinale im DFB-Pokal der Frauen bei Titelverteidiger VfL Wolfsburg auf dem Programm.

DFB.de: Alexander Kluge, wie wichtig war dieser Sieg auf Ihrem Weg zum Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Alexander Kluge: Sehr wichtig. Und dieser Erfolg tut auch gut, weil wir zuletzt schon ordentliche Spiele gemacht haben, aber uns dafür nicht immer belohnt haben. In diesem Fall hat vieles zusammengepasst. Wir wollten diese drei Punkte unbedingt holen. Das ist uns unterm Strich auch verdientermaßen gelungen.

DFB.de: Sie haben jetzt 13 Zähler auf dem Konto und damit einen Vorsprung von sechs Punkten auf die Abstiegsränge. Ist das ein beruhigendes Polster?

Kluge: Ich sehe es eher als schöne Momentaufnahme. Es stehen immer noch sechs Spiele auf dem Programm und damit sind auch noch genug Punkte zu vergeben. Wir wissen, dass wir unsere gute Ausgangslage noch mal verbessern konnten. Aber es ist noch nichts entschieden.

DFB.de: Allerdings sind Sie auf einem sehr guten Weg, um den Abstieg zu vermeiden.

Kluge: Genau. Wir wussten, dass für uns die Spiele gegen die direkten Konkurrenten wichtig sind. Diese konnten wir in der Hinrunde für uns entscheiden. Aber genauso haben wir uns auch vorgenommen, in der zweiten Saisonhälfte gegen Teams zu punkten, die etwas über uns stehen. Wir wussten, dass das nicht unrealistisch ist. Es ist schön, dass uns das jetzt gelungen ist.

DFB.de: Sehen Sie diesen Sieg gegen Freiburg also auch als weiteren Entwicklungsschritt Ihrer Mannschaft?

Kluge: Ja, das denke ich schon. Wir haben an vielen Hebeln angesetzt, um das zu erreichen. Beispielsweise konnten wir ja in der vergangenen Woche bereits einen Punkt gegen Potsdam holen. In der Hinrunde haben wir teilweise Lehrgeld gezahlt. Es ist schön, dass wir uns jetzt in die richtige Richtung entwickelt haben.

DFB.de: Gegen Freiburg ist Ihre Mannschaft früh in Rückstand geraten und hat dann ziemlich schnell mit einem Doppelschlag das Blatt gewendet.

Kluge: In dieser Saison haben wir bisher häufiger die Erfahrung gemacht, dass wir in Führung gegangen sind, am Ende aber doch verloren haben. Das Hinspiel gegen Freiburg lief ziemlich genau so ab. Jetzt im Rückspiel kam hinzu, dass wir den kleinen Nackenschlag verkraften mussten, dass wir beim Stand von 2:1 einen Elfmeter verschossen haben. Wir hätten da schon unsere Führung ausbauen können. Ich muss der gesamten Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, dass uns solche Sachen nicht umwerfen, sondern dass wir dann umso mehr dieses Spiel gewinnen wollten.

DFB.de: Viel Zeit zur Regeneration bleibt nicht. Bereits am Samstag steht das Viertelfinale des DFB-Pokals beim VfL Wolfsburg auf dem Programm.

Kluge: In den vergangenen Tagen hatten wir Freiburg absolut im Fokus. Ab heute bereiten wir uns auf Wolfsburg vor. Wir wollen auch da versuchen, ein gutes Spiel zu machen. Wir treten grundsätzlich immer an, um zu gewinnen oder um weiterzukommen. Gegen Wolfsburg wird es sehr, sehr schwer für uns. Nachdem die Mädels jetzt den Sieg gegen Freiburg etwas genossen haben, konzentrieren wir uns auf Wolfsburg. Und dann kommt am Sonntag in einer Woche schon das nächste ganz wichtige Spiel für uns – dann müssen wir nämlich in Meppen antreten.

DFB.de: Ist das Duell mit Wolfsburg eine Art Bonusspiel für Sie, weil Ihre Mannschaft absolut nichts zu verlieren hat und nur positiv überraschen kann?

Kluge: Genau so wollen wir es angehen. Mir ist es wichtig, dass wir im Spielrhythmus bleiben. Natürlich hatten wir zuletzt viele Begegnungen in kurzer Zeit. Aber ich glaube, dass es gut ist, dass wir im Hinblick auf das Meppen-Spiel keine allzu lange Pause haben. Und es ist ja grundsätzlich so, dass jeder Fußballer und jede Fußballerin am liebsten spielen will. Das ist ja das, wofür wir tagtäglich trainieren. Deshalb ist es schön, dass wir uns am Samstag mit den Besten der Besten messen dürfen.

DFB.de: In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben Sie gegen Wolfsburg 1:5 verloren. Wollen Sie zeigen, dass Sie es besser können?

Kluge: Wir haben leider das eine oder andere Spiel in der Hinrunde zu klar verloren. Aber zu diesem konkreten Spiel gegen Wolfsburg muss man wissen, dass wir kurz vorher erst aus der Quarantäne gekommen sind. Das war keine einfache Situation damals. Ich finde, dass wir es da gar nicht so schlecht gemacht haben. Ich kann mich erinnern, dass uns beim Stand von 1:2 ein Treffer wegen Abseits aberkannt wurde. In den letzten 20 Minuten war nach der Quarantäne unser Akku komplett leer. Unser Ziel am Samstag ist es, dass wir uns gut verkaufen.

DFB.de: Bislang haben Sie sich als Aufsteiger – die oft wieder die ersten Absteiger sind – insgesamt sehr gut verkauft.

Kluge: Ja, absolut. Als Aufsteiger hat man es immer schwer in dieser Liga. Ich finde aber, dass wir eine gute Mischung in der Mannschaft haben. Wir haben einige gestandene Bremerinnen in der Mannschaft, die auch schon viel miterlebt haben. Ich denke an Aufstiege und Abstiege und Wiederaufstiege. Von diesen Erfahrungen profitieren wir jetzt. Die Spielerinnen wissen, wie es ist, wenn sie absteigen. Aber sie wissen auch, wie es ist, in der Liga zu bleiben. Die Mädels sind in den vergangenen Jahren gereift und älter geworden. Deshalb stehen wir im Moment zurecht mit 13 Punkten ganz gut da.

DFB.de: Setzen Sie ganz bewusst auf Spielerinnen, die eine hohe Identifikation mit Stadt und Verein haben?

Kluge: Unsere Philosophie ist es, auf einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielerinnen zu bauen. Wir haben ein sehr, sehr gutes Mannschaftsgefüge. Die Mädels lieben es, sich für die Werder-Raute zu zerreißen. Sie betreiben extrem viel Aufwand und belohnen sich jetzt glücklicherweise dafür. Es ist schön, das mitanzusehen.

[sw]

Der SV Werder Bremen hat durch das 2:1 im Nachholspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den SC Freiburg einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib gemacht. Im DFB.de-Interview ordnet Werder-Trainer Alexander Kluge die aktuelle Situation ein. Außerdem wirft der 34 Jahre alte Fußball-Lehrer schon einen Blick nach vorne: Am Samstag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) steht das Viertelfinale im DFB-Pokal der Frauen bei Titelverteidiger VfL Wolfsburg auf dem Programm.

DFB.de: Alexander Kluge, wie wichtig war dieser Sieg auf Ihrem Weg zum Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Alexander Kluge: Sehr wichtig. Und dieser Erfolg tut auch gut, weil wir zuletzt schon ordentliche Spiele gemacht haben, aber uns dafür nicht immer belohnt haben. In diesem Fall hat vieles zusammengepasst. Wir wollten diese drei Punkte unbedingt holen. Das ist uns unterm Strich auch verdientermaßen gelungen.

DFB.de: Sie haben jetzt 13 Zähler auf dem Konto und damit einen Vorsprung von sechs Punkten auf die Abstiegsränge. Ist das ein beruhigendes Polster?

Kluge: Ich sehe es eher als schöne Momentaufnahme. Es stehen immer noch sechs Spiele auf dem Programm und damit sind auch noch genug Punkte zu vergeben. Wir wissen, dass wir unsere gute Ausgangslage noch mal verbessern konnten. Aber es ist noch nichts entschieden.

DFB.de: Allerdings sind Sie auf einem sehr guten Weg, um den Abstieg zu vermeiden.

Kluge: Genau. Wir wussten, dass für uns die Spiele gegen die direkten Konkurrenten wichtig sind. Diese konnten wir in der Hinrunde für uns entscheiden. Aber genauso haben wir uns auch vorgenommen, in der zweiten Saisonhälfte gegen Teams zu punkten, die etwas über uns stehen. Wir wussten, dass das nicht unrealistisch ist. Es ist schön, dass uns das jetzt gelungen ist.

DFB.de: Sehen Sie diesen Sieg gegen Freiburg also auch als weiteren Entwicklungsschritt Ihrer Mannschaft?

Kluge: Ja, das denke ich schon. Wir haben an vielen Hebeln angesetzt, um das zu erreichen. Beispielsweise konnten wir ja in der vergangenen Woche bereits einen Punkt gegen Potsdam holen. In der Hinrunde haben wir teilweise Lehrgeld gezahlt. Es ist schön, dass wir uns jetzt in die richtige Richtung entwickelt haben.

DFB.de: Gegen Freiburg ist Ihre Mannschaft früh in Rückstand geraten und hat dann ziemlich schnell mit einem Doppelschlag das Blatt gewendet.

Kluge: In dieser Saison haben wir bisher häufiger die Erfahrung gemacht, dass wir in Führung gegangen sind, am Ende aber doch verloren haben. Das Hinspiel gegen Freiburg lief ziemlich genau so ab. Jetzt im Rückspiel kam hinzu, dass wir den kleinen Nackenschlag verkraften mussten, dass wir beim Stand von 2:1 einen Elfmeter verschossen haben. Wir hätten da schon unsere Führung ausbauen können. Ich muss der gesamten Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, dass uns solche Sachen nicht umwerfen, sondern dass wir dann umso mehr dieses Spiel gewinnen wollten.

DFB.de: Viel Zeit zur Regeneration bleibt nicht. Bereits am Samstag steht das Viertelfinale des DFB-Pokals beim VfL Wolfsburg auf dem Programm.

Kluge: In den vergangenen Tagen hatten wir Freiburg absolut im Fokus. Ab heute bereiten wir uns auf Wolfsburg vor. Wir wollen auch da versuchen, ein gutes Spiel zu machen. Wir treten grundsätzlich immer an, um zu gewinnen oder um weiterzukommen. Gegen Wolfsburg wird es sehr, sehr schwer für uns. Nachdem die Mädels jetzt den Sieg gegen Freiburg etwas genossen haben, konzentrieren wir uns auf Wolfsburg. Und dann kommt am Sonntag in einer Woche schon das nächste ganz wichtige Spiel für uns – dann müssen wir nämlich in Meppen antreten.

DFB.de: Ist das Duell mit Wolfsburg eine Art Bonusspiel für Sie, weil Ihre Mannschaft absolut nichts zu verlieren hat und nur positiv überraschen kann?

Kluge: Genau so wollen wir es angehen. Mir ist es wichtig, dass wir im Spielrhythmus bleiben. Natürlich hatten wir zuletzt viele Begegnungen in kurzer Zeit. Aber ich glaube, dass es gut ist, dass wir im Hinblick auf das Meppen-Spiel keine allzu lange Pause haben. Und es ist ja grundsätzlich so, dass jeder Fußballer und jede Fußballerin am liebsten spielen will. Das ist ja das, wofür wir tagtäglich trainieren. Deshalb ist es schön, dass wir uns am Samstag mit den Besten der Besten messen dürfen.

DFB.de: In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben Sie gegen Wolfsburg 1:5 verloren. Wollen Sie zeigen, dass Sie es besser können?

Kluge: Wir haben leider das eine oder andere Spiel in der Hinrunde zu klar verloren. Aber zu diesem konkreten Spiel gegen Wolfsburg muss man wissen, dass wir kurz vorher erst aus der Quarantäne gekommen sind. Das war keine einfache Situation damals. Ich finde, dass wir es da gar nicht so schlecht gemacht haben. Ich kann mich erinnern, dass uns beim Stand von 1:2 ein Treffer wegen Abseits aberkannt wurde. In den letzten 20 Minuten war nach der Quarantäne unser Akku komplett leer. Unser Ziel am Samstag ist es, dass wir uns gut verkaufen.

DFB.de: Bislang haben Sie sich als Aufsteiger – die oft wieder die ersten Absteiger sind – insgesamt sehr gut verkauft.

Kluge: Ja, absolut. Als Aufsteiger hat man es immer schwer in dieser Liga. Ich finde aber, dass wir eine gute Mischung in der Mannschaft haben. Wir haben einige gestandene Bremerinnen in der Mannschaft, die auch schon viel miterlebt haben. Ich denke an Aufstiege und Abstiege und Wiederaufstiege. Von diesen Erfahrungen profitieren wir jetzt. Die Spielerinnen wissen, wie es ist, wenn sie absteigen. Aber sie wissen auch, wie es ist, in der Liga zu bleiben. Die Mädels sind in den vergangenen Jahren gereift und älter geworden. Deshalb stehen wir im Moment zurecht mit 13 Punkten ganz gut da.

DFB.de: Setzen Sie ganz bewusst auf Spielerinnen, die eine hohe Identifikation mit Stadt und Verein haben?

Kluge: Unsere Philosophie ist es, auf einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielerinnen zu bauen. Wir haben ein sehr, sehr gutes Mannschaftsgefüge. Die Mädels lieben es, sich für die Werder-Raute zu zerreißen. Sie betreiben extrem viel Aufwand und belohnen sich jetzt glücklicherweise dafür. Es ist schön, das mitanzusehen.

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