Werder-Coach Hübscher: "In der 3. Liga kann ich mehr fordern"

Nur zwei Minuten haben der U 23 des SV Werder Bremen gefehlt, um die längste Serie ohne Sieg in der Geschichte der 3. Liga zu beenden. Beim Debüt des neuen Trainers Sven Hübscher hatten die Bremer beim 2:2 gegen Gastgeber SV Wehen Wiesbaden lange Zeit 2:0 in Führung gelegen. Doch zwei späte Gegentore in der 88. Minute und in der Nachspielzeit verhinderten einen Erfolg des SV Werder, der nun seit 20 Partien - also mehr als eine halbe Saison - auf einen Sieg wartet.

Der 39-jährige Hübscher war vor seinem Engagement bei der zweiten Mannschaft als U 17-Trainer für die Bremer in der B-Junioren-Bundesliga tätig. Er folgte auf Oliver Zapel, der acht Spiele für die U 23 verantwortlich war. Hübscher war im Sommer 2017 vom FC Schalke 04, wo er unter anderem als Co-Trainer der Profis arbeitete, in den Norden gewechselt. Nun soll er die Bremer U 23, die in der 3. Liga Rang 19 belegt, zum Klassenverbleib führen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Sven Hübscher mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Einstand, die Serie von 20 Spielen ohne Sieg und Perspektiven auf den Klassenverbleib.

DFB.de: Ihr Debüt war turbulent. Ist der Ärger über das späte Unentschieden gegen Wehen Wiesbaden schon verraucht, Herr Hübscher?

Sven Hübscher: Wir haben die Partie aufgearbeitet und blicken nach vorn. Selbstverständlich waren wir nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Auf der anderen Seite haben wir beim Tabellendritten einen Punkt geholt, vielleicht ist er am Ende noch richtig viel Wert.

DFB.de: Warum hat Ihre Mannschaft den 2:0-Vorsprung noch aus der Hand gegeben?

Hübscher: Es ist uns in der Schlussphase nicht mehr gelungen, für Entlastung zu sorgen. Wehen Wiesbaden hat fast permanent gedrückt und wollte den Ausgleich erzwingen. Die Räume, die der Gegner uns damit angeboten hat, konnten wir leider nicht nutzen.

DFB.de: Passiert so etwas wie in Wiesbaden einer jungen Mannschaft eher als einem gestandenen Seniorenteam?

Hübscher: Für eine U 23 ist es in solchen Situationen auf jeden Fall schwieriger. Entscheidend ist, dass wir daraus lernen und die richtigen Schlüsse ziehen. Für die Entwicklung von Spielern sind solche Partien sehr lehrreich. Genau deshalb wollen wir auch weiterhin auf diesem Niveau ausbilden und werden alles in die Waagschale werfen, um in der 3. Liga zu bleiben.

DFB.de: Womit waren Sie bei Ihrem Einstand zufrieden?

Hübscher: Mit der Einstellung und gerade in der ersten Halbzeit auch mit der Organisation sowie den fußballerischen Lösungen. Wir werden jetzt vor allem daran arbeiten, die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive hinzubekommen.

DFB.de: Die Bremer U 23 wartet bereits seit 20 Spieltagen auf einen Sieg. Wie sehr nagt das am Selbstvertrauen?

Hübscher: Auf die Serie bin ich zu keinem Zeitpunkt eingegangen und werde das auch nicht tun. Der Fokus liegt nur auf dem, was wir beeinflussen können - und das ist das jeweils nächste Spiel. Unser Ziel muss es sein, jede Begegnung zu gewinnen. Da spielt es dann keine Rolle, ob man Erster oder Letzter ist.

DFB.de: Wie können Sie neues Selbstbewusstsein aufbauen?

Hübscher: Es geht darum, zunächst mal die einfachen Dinge abzurufen. Vielleicht ist der lange Ball mit Risiko nicht die richtige Lösung, sondern der kurze Pass über wenige Meter. Diese Lösungswege wollen wir unseren Spielern aufzeigen.



Nur zwei Minuten haben der U 23 des SV Werder Bremen gefehlt, um die längste Serie ohne Sieg in der Geschichte der 3. Liga zu beenden. Beim Debüt des neuen Trainers Sven Hübscher hatten die Bremer beim 2:2 gegen Gastgeber SV Wehen Wiesbaden lange Zeit 2:0 in Führung gelegen. Doch zwei späte Gegentore in der 88. Minute und in der Nachspielzeit verhinderten einen Erfolg des SV Werder, der nun seit 20 Partien - also mehr als eine halbe Saison - auf einen Sieg wartet.

Der 39-jährige Hübscher war vor seinem Engagement bei der zweiten Mannschaft als U 17-Trainer für die Bremer in der B-Junioren-Bundesliga tätig. Er folgte auf Oliver Zapel, der acht Spiele für die U 23 verantwortlich war. Hübscher war im Sommer 2017 vom FC Schalke 04, wo er unter anderem als Co-Trainer der Profis arbeitete, in den Norden gewechselt. Nun soll er die Bremer U 23, die in der 3. Liga Rang 19 belegt, zum Klassenverbleib führen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Sven Hübscher mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seinen Einstand, die Serie von 20 Spielen ohne Sieg und Perspektiven auf den Klassenverbleib.

DFB.de: Ihr Debüt war turbulent. Ist der Ärger über das späte Unentschieden gegen Wehen Wiesbaden schon verraucht, Herr Hübscher?

Sven Hübscher: Wir haben die Partie aufgearbeitet und blicken nach vorn. Selbstverständlich waren wir nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Auf der anderen Seite haben wir beim Tabellendritten einen Punkt geholt, vielleicht ist er am Ende noch richtig viel Wert.

DFB.de: Warum hat Ihre Mannschaft den 2:0-Vorsprung noch aus der Hand gegeben?

Hübscher: Es ist uns in der Schlussphase nicht mehr gelungen, für Entlastung zu sorgen. Wehen Wiesbaden hat fast permanent gedrückt und wollte den Ausgleich erzwingen. Die Räume, die der Gegner uns damit angeboten hat, konnten wir leider nicht nutzen.

DFB.de: Passiert so etwas wie in Wiesbaden einer jungen Mannschaft eher als einem gestandenen Seniorenteam?

Hübscher: Für eine U 23 ist es in solchen Situationen auf jeden Fall schwieriger. Entscheidend ist, dass wir daraus lernen und die richtigen Schlüsse ziehen. Für die Entwicklung von Spielern sind solche Partien sehr lehrreich. Genau deshalb wollen wir auch weiterhin auf diesem Niveau ausbilden und werden alles in die Waagschale werfen, um in der 3. Liga zu bleiben.

DFB.de: Womit waren Sie bei Ihrem Einstand zufrieden?

Hübscher: Mit der Einstellung und gerade in der ersten Halbzeit auch mit der Organisation sowie den fußballerischen Lösungen. Wir werden jetzt vor allem daran arbeiten, die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive hinzubekommen.

DFB.de: Die Bremer U 23 wartet bereits seit 20 Spieltagen auf einen Sieg. Wie sehr nagt das am Selbstvertrauen?

Hübscher: Auf die Serie bin ich zu keinem Zeitpunkt eingegangen und werde das auch nicht tun. Der Fokus liegt nur auf dem, was wir beeinflussen können - und das ist das jeweils nächste Spiel. Unser Ziel muss es sein, jede Begegnung zu gewinnen. Da spielt es dann keine Rolle, ob man Erster oder Letzter ist.

DFB.de: Wie können Sie neues Selbstbewusstsein aufbauen?

Hübscher: Es geht darum, zunächst mal die einfachen Dinge abzurufen. Vielleicht ist der lange Ball mit Risiko nicht die richtige Lösung, sondern der kurze Pass über wenige Meter. Diese Lösungswege wollen wir unseren Spielern aufzeigen.

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DFB.de: Welche Rolle spielen dabei Routiniers wie Winterzugang Marc-André Kruska, Rafael Kazior oder Marc Pfitzner?

Hübscher: Ihre Erfahrung hilft ihnen auf dem Platz, um die jungen Spieler besser unterstützen zu können. Damit tragen sie zur Stabilität der Mannschaft bei. Das heißt aber nicht, dass nur sie die Verantwortung tragen. Alle müssen ihren Teil zum Klassenverbleib leisten.

DFB.de: Wie groß sind Ihre Sorgenfalten beim Blick auf die Tabelle? Schließlich beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz sieben Zähler.

Hübscher: Es bringt nichts, nach jedem Spieltag auf die Tabelle zu schauen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, darauf muss der Fokus liegen. Fußballerisch verfügen wir über genügend Qualität. Auch die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft stimmt mich optimistisch.

DFB.de: Es droht das Szenario, dass in der kommenden Saison die 3. Liga erstmals ohne eine U 23-Mannschaft über die Bühne geht. Warum ist es für die U 23-Teams so schwierig?

Hübscher: Die 3. Liga ist eine Profiliga. Junge Spieler müssen sich mit gestandenen Profis messen. Das ist ohne Zweifel eine Herausforderung. Doch gerade dieser Herausforderung wollen wir uns stellen, um optimal ausbilden und entwickeln zu können.

DFB.de: Sie waren vorher für die U 17 zuständig. Wie sehr müssen Sie sich umgewöhnen?

Hübscher: Gar nicht mal so viel. Allerdings kann ich mehr fordern, und ich erwarte auch mehr. Die meisten U 23-Spieler haben schließlich nicht mehr die zusätzliche Belastung der schulischen Ausbildung. Als Trainer einer U 23 muss ich außerdem flexibler sein, weil mir meistens nicht der gesamte Kader in der kompletten Trainingswoche zur Verfügung steht. Das kenne ich aber schon aus meiner Zeit beim FC Schalke 04, bei dem ich als Co-Trainer auch in die Trainingsarbeit bei der U 23 eingebunden war.

DFB.de: Wie ist Ihr erster Eindruck von der 3. Liga?

Hübscher: Meine Erwartungen haben sich bestätigt. Die Spiele sind eng, intensiv und hart umkämpft. Selbst das Schlusslicht kann den Tabellenführer bezwingen.

DFB.de: Beim FC Schalke 04 waren Sie viele Jahre Co-Trainer. Was haben Sie von Ihren "Chefs" Jens Keller, Roberto di Matteo und André Breitenreiter mitgenommen?

Hübscher: Ganz unterschiedliche Dinge. Was zum Beispiel Mannschaftsführung und Abläufe angeht, gab es schon einige Unterschiede. Ich habe gewissermaßen einen Katalog von vielen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten mitbekommen, aus denen ich mir das heraussuche, was am besten zu mir und meiner Philosophie passt. Zu allen drei Trainern hatte ich einen guten Draht. Sie haben sich auch alle gemeldet und mir zu meinem neuen Job gratuliert.

DFB.de: Nächster Gegner ist am Samstag bei Ihrer Heimpremiere im großen Weserstadion der Tabellenzweite 1. FC Magdeburg. Ihre Einschätzung?

Hübscher: Wir bekommen es erneut mit einer sehr erfahrenen Mannschaft mit jeder Menge Qualität zu tun. Im Zentrum muss stehen, unser Spiel im Vergleich zum Auftritt bei Wehen Wiesbaden zu verbessern. Die Magdeburger Akzente lassen wir einfließen - mehr aber auch nicht.

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