Wenninger: "Gezeigt, dass wir zu Europas Spitzengruppe gehören"

Großer Sieg für den FC Bayern München in der Champions League: Die Münchner Frauen haben den siebenmaligen Gewinner Olympique Lyon mit 1:0 bezwungen und damit einen großen Schritt Richtung Viertelfinale gemacht. Mittendrin war Bayern-Innenverteidigerin Carina Wenninger. Im DFB.de-Interview ordnet die 30 Jahre alte Österreicherin den Sieg ein und schaut auch auf die Partie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Carl Zeiss Jena am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf MagentaSport).

DFB.de: Carina Wenninger, wie schwer sind Ihre Beine nach diesem intensiven Duell?

Carina Wenninger: Ich bin schon noch sehr müde. Aber das ist eher ein Resultat der gesamten Woche mit den drei Topspielen - zweimal Lyon, einmal Wolfsburg. Das war schon anstrengend. Aber solange das das einzige Problemchen ist, ist alles gut. (lacht)

DFB.de: Wie haben Sie die Partie gegen Lyon auf dem Platz erlebt?

Wenninger: Es war sehr, sehr intensiv. Wir haben von Anfang an versucht, Druck zu machen. Wir wollten deutlich offensiver auftreten als vor einer Woche in Lyon. Das hat uns wirklich gut getan. Ich hatte direkt ein super Gefühl. Natürlich hatten wir am Ende in einer Situation doppelt Glück, aber das haben wir uns erarbeitet. Deshalb geht unser Sieg meiner Meinung nach absolut in Ordnung.

DFB.de: Sind die Weichen damit Richtung Viertelfinale gestellt?

Wenninger: Das war ein wichtiger Sieg. Die Ausgangslage sieht jetzt gut aus, aber unsere Gruppe hat es in sich. Auch die beiden anderen Gegner sind nicht zu unterschätzen, vor allem Benfica Lissabon. Die Portugiesinnen haben gerade BK Häcken aus Schweden besiegt. Wir sind noch nicht durch, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben alles in unserer eigenen Hand. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich. Und natürlich ist es auch unser Anspruch als FC Bayern, das Viertelfinale zu erreichen.

DFB.de: Waren diese beiden Partien gegen Lyon auch deshalb wichtig, weil sie zeigen, dass Sie mit dem absoluten Topteam der vergangenen Jahre inzwischen auf Augenhöhe sind?

Wenninger: Ich finde, dass man das etwas differenzieren muss. Im ersten Spiel habe ich uns nicht auf Augenhöhe gesehen, da war Lyon besser. Wir sind verdient als Verliererinnen vom Platz gegangen. Im Rückspiel war es deutlich besser. Da haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind und dass wir zur europäischen Spitzengruppe gehören. Aber wir haben auch gemerkt, dass das nur klappt, wenn wir 100 Prozent abrufen können. Dann ist einiges für uns möglich. Wenn etwas fehlt, wird es schwierig.

DFB.de: Als Sie 2007 nach München gekommen sind, haben Sie in der Regionalliga gespielt. Nun haben Sie in der Champions League gegen Olympique Lyon gewonnen. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung?

Wenninger:  Ich bin als sehr junge Spielerin hierhergekommen und musste mich erst entwickeln. Ich hatte natürlich immer das Ziel, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Das hat dann auch recht schnell geklappt. Wir waren mit dem FC Bayern damals eine sehr gute Mittelfeldmannschaft, haben uns gesteigert und sind sogar Vizemeister geworden. Aber danach hat die Entwicklung Jahre gebraucht, bis wir 2012 DFB-Pokalsieger und 2015 nach langem wieder Deutscher Meister wurden. Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft diesen Sommer sind wir erneut hungrig auf mehr geworden. Die Entwicklung der Mannschaft, aber auch der gesamten Frauenabteilung des FC Bayern ist sehr positiv. Der Umzug an den Campus war nach den Meisterschaften der nächste Schritt, um alles auf noch professionellere Beine zu stellen.

DFB.de: Nun geht es bereits am Sonntag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter. Da haben Sie zuletzt gegen den VfL Wolfsburg verloren.

Wenninger: Die Niederlage war bitter und unverdient. Das Ergebnis spiegelt nicht unsere Leistung auf dem Rasen wider. Wir haben ein wirklich gutes Spiel gezeigt, aber uns dafür leider nicht belohnen können. Jetzt müssen wir nach Jena. Da geht es erneut um drei Punkte, die wir unbedingt brauchen.

DFB.de: Ist es schwierig, sich nach einem emotionalen Höhepunkt wie in der Champions League jetzt auf das Spiel mit Carl Zeiss Jena vorzubereiten?

Wenninger: Nein, das darf kein Thema sein. Wir werden uns wie immer akribisch vorbereiten und unsere bestmögliche Leistung bringen. Und dann bin ich ziemlich sicher, dass wir die drei Punkte in München behalten werden.

DFB.de: Wie schätzen Sie Jena ein?

Wenninger: Ich schaue grundsätzlich weniger auf den Gegner als auf uns selbst. Bei der Qualität, die wir im Kader haben, und bei dem Anspruch, den wir an uns selbst stellen, sollten wir das Spiel so angehen, dass wir es gewinnen werden. Es darf keine Ausrede sein, dass wir unter der Woche ein schweres Spiel hatten. Es geht um sehr wichtige drei Zähler für uns. Deshalb werden wir die Begegnung mit derselben Intensität angehen wie die Partien zuletzt gegen Lyon und Wolfsburg. Da machen wir keinen Unterschied.

[sw]

Großer Sieg für den FC Bayern München in der Champions League: Die Münchner Frauen haben den siebenmaligen Gewinner Olympique Lyon mit 1:0 bezwungen und damit einen großen Schritt Richtung Viertelfinale gemacht. Mittendrin war Bayern-Innenverteidigerin Carina Wenninger. Im DFB.de-Interview ordnet die 30 Jahre alte Österreicherin den Sieg ein und schaut auch auf die Partie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen Carl Zeiss Jena am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf MagentaSport).

DFB.de: Carina Wenninger, wie schwer sind Ihre Beine nach diesem intensiven Duell?

Carina Wenninger: Ich bin schon noch sehr müde. Aber das ist eher ein Resultat der gesamten Woche mit den drei Topspielen - zweimal Lyon, einmal Wolfsburg. Das war schon anstrengend. Aber solange das das einzige Problemchen ist, ist alles gut. (lacht)

DFB.de: Wie haben Sie die Partie gegen Lyon auf dem Platz erlebt?

Wenninger: Es war sehr, sehr intensiv. Wir haben von Anfang an versucht, Druck zu machen. Wir wollten deutlich offensiver auftreten als vor einer Woche in Lyon. Das hat uns wirklich gut getan. Ich hatte direkt ein super Gefühl. Natürlich hatten wir am Ende in einer Situation doppelt Glück, aber das haben wir uns erarbeitet. Deshalb geht unser Sieg meiner Meinung nach absolut in Ordnung.

DFB.de: Sind die Weichen damit Richtung Viertelfinale gestellt?

Wenninger: Das war ein wichtiger Sieg. Die Ausgangslage sieht jetzt gut aus, aber unsere Gruppe hat es in sich. Auch die beiden anderen Gegner sind nicht zu unterschätzen, vor allem Benfica Lissabon. Die Portugiesinnen haben gerade BK Häcken aus Schweden besiegt. Wir sind noch nicht durch, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben alles in unserer eigenen Hand. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich. Und natürlich ist es auch unser Anspruch als FC Bayern, das Viertelfinale zu erreichen.

DFB.de: Waren diese beiden Partien gegen Lyon auch deshalb wichtig, weil sie zeigen, dass Sie mit dem absoluten Topteam der vergangenen Jahre inzwischen auf Augenhöhe sind?

Wenninger: Ich finde, dass man das etwas differenzieren muss. Im ersten Spiel habe ich uns nicht auf Augenhöhe gesehen, da war Lyon besser. Wir sind verdient als Verliererinnen vom Platz gegangen. Im Rückspiel war es deutlich besser. Da haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind und dass wir zur europäischen Spitzengruppe gehören. Aber wir haben auch gemerkt, dass das nur klappt, wenn wir 100 Prozent abrufen können. Dann ist einiges für uns möglich. Wenn etwas fehlt, wird es schwierig.

DFB.de: Als Sie 2007 nach München gekommen sind, haben Sie in der Regionalliga gespielt. Nun haben Sie in der Champions League gegen Olympique Lyon gewonnen. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung?

Wenninger:  Ich bin als sehr junge Spielerin hierhergekommen und musste mich erst entwickeln. Ich hatte natürlich immer das Ziel, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Das hat dann auch recht schnell geklappt. Wir waren mit dem FC Bayern damals eine sehr gute Mittelfeldmannschaft, haben uns gesteigert und sind sogar Vizemeister geworden. Aber danach hat die Entwicklung Jahre gebraucht, bis wir 2012 DFB-Pokalsieger und 2015 nach langem wieder Deutscher Meister wurden. Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft diesen Sommer sind wir erneut hungrig auf mehr geworden. Die Entwicklung der Mannschaft, aber auch der gesamten Frauenabteilung des FC Bayern ist sehr positiv. Der Umzug an den Campus war nach den Meisterschaften der nächste Schritt, um alles auf noch professionellere Beine zu stellen.

DFB.de: Nun geht es bereits am Sonntag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga weiter. Da haben Sie zuletzt gegen den VfL Wolfsburg verloren.

Wenninger: Die Niederlage war bitter und unverdient. Das Ergebnis spiegelt nicht unsere Leistung auf dem Rasen wider. Wir haben ein wirklich gutes Spiel gezeigt, aber uns dafür leider nicht belohnen können. Jetzt müssen wir nach Jena. Da geht es erneut um drei Punkte, die wir unbedingt brauchen.

DFB.de: Ist es schwierig, sich nach einem emotionalen Höhepunkt wie in der Champions League jetzt auf das Spiel mit Carl Zeiss Jena vorzubereiten?

Wenninger: Nein, das darf kein Thema sein. Wir werden uns wie immer akribisch vorbereiten und unsere bestmögliche Leistung bringen. Und dann bin ich ziemlich sicher, dass wir die drei Punkte in München behalten werden.

DFB.de: Wie schätzen Sie Jena ein?

Wenninger: Ich schaue grundsätzlich weniger auf den Gegner als auf uns selbst. Bei der Qualität, die wir im Kader haben, und bei dem Anspruch, den wir an uns selbst stellen, sollten wir das Spiel so angehen, dass wir es gewinnen werden. Es darf keine Ausrede sein, dass wir unter der Woche ein schweres Spiel hatten. Es geht um sehr wichtige drei Zähler für uns. Deshalb werden wir die Begegnung mit derselben Intensität angehen wie die Partien zuletzt gegen Lyon und Wolfsburg. Da machen wir keinen Unterschied.

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