Weltmeister "MoAuba": "Hatte Angst, dass alles nur ein Traum war"

Der deutsche eNationalspieler Mohammed "MoAuba" Harkous (22) hat als erster Deutscher beim FIFA eWorld Cup den WM-Titel in der Simulation "FIFA 19" gewonnen. Der Profi von Werder Bremen sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von 225.000 Euro sowie ein Auto. Im DFB.de-Interview spricht Mohammed Harkous mit Redakteur Tobias Bach über die Feier, die Wünsche seiner Familie und darüber, wer sein Lieblingsspieler bei FIFA ist.

DFB.de: Wie fühlt man sich als Weltmeister, Herr Harkous?

Mohammed "MoAuba" Harkous: Ich bin relativ tot. Das Turnier war schon anstrengend, dann hatte ich noch eine lange Nacht. Wir haben extrem krass gefeiert. Ich den WM-Titel, Michael "Megabit" Bittner seinen Geburtstag. Das war eine Megaparty. Um fünf Uhr gingen die Lichter an, dann sind wir nach Hause. Sonst hätten wir noch länger gefeiert. Ich lag noch lange im Bett und habe alles Revue passieren lassen. Ich hatte ein bisschen Angst davor einzuschlafen, um dann aufzuwachen und zu erkennen, dass alles nur ein Traum war. Es war einfach ein heftiger Tag, einer der schönsten in meinem Leben.

DFB.de: Deutschland gehört zu den etablierten Spitzennationen in FIFA, bisher gab es aber noch nie einen deutschen Weltmeister. Mit diesem Erfolg haben Sie Geschichte geschrieben. 

Harkous: Auch, wenn es schon vier deutsche Weltmeister gegeben hätte, wäre ich genauso glücklich gewesen. Ich glaube aber, dass es für den deutschen eSport sehr wichtig war. Wir haben relativ starke Spieler, aber noch nie so ein großes Turnier gewonnen. Jetzt haben die Leute noch mehr Respekt vor uns, als sowieso schon, weil wir zuletzt immer schon die meisten WM-Teilnehmer gestellt haben.

DFB.de: Ihre Familie hat sich natürlich riesig gefreut. Der Vater gratulierte sofort bei Instagram. Die Mutter forderte neue Schuhe und die Schwester gleich ein Auto. Können Sie den Wünschen überhaupt nachkommen?

Harkous: Das stimmt. Meine Familie hat schon eine ganze Liste aufgeschrieben. Meine Mama und meine Schwester haben das Geld schon zum Shoppen eingeplant. Wenn das mit den Wünschen so weitergeht, ist das Preisgeld übermorgen schon wieder weg.

DFB.de: Ihr Weg zum Titel, vor allem in den K.o.-Spielen, hatte es in sich. Sie haben auf dem Weg ins Finale die ersten drei der PlayStation-Weltrangliste geschlagen. Was hat Sie so stark gemacht?

Harkous: Ich sage mir immer, wenn meine Defensive da ist, kann ich jeden schlagen. Ich habe die wenigsten Gegentore bekommen. Was ich bei der WM gespielt habe, werde ich in meinem ganzen Leben nicht mehr spielen. Ich hatte zuvor international noch keinen Titel geholt, deswegen kommt das umso überraschender. Ich wollte dieses Jahr international ein Zeichen setzen. Dass ich jetzt gleich den WM-Titel hole, ist zu krass.

DFB.de: Nach dem spannenden Sieg im PlayStation-Finale gegen Nicolas "nicolas99fc" Villalba aus Argentinien im Elfmeterschießen haben Sie ein paar Tränen verdrückt. Alleine die Partie war ein echtes Herzschlagfinale.

Harkous: Ich glaube, das war eines der besten Spiele der FIFA eWorld Cup-Geschichte. Das war einfach zu krank. In der 90. Minute habe ich noch mit zwei Toren geführt und dann kommt er zurück. Dann muss man noch die Verlängerung irgendwie aushalten, weil mental ist man da fast schon raus. Die habe ich irgendwie mit Glück überstanden und im Elfmeterschießen gewonnen. Normalerweise verliert man dann so ein Spiel.

DFB.de: Im großen konsolenübergreifenden Finale haben Sie Vorjahressieger Mosaad "Msdossary" Aldossary aus Saudi-Arabien besiegt. Nehmen Sie uns mal mit in Ihre Gedankenwelt rund um diese Partie.

Harkous: Vor dem Finale habe ich mir so in die Hosen geschissen (lacht). Er hatte dann aber lange Zeit keinen einzigen Schuss aufs Tor und kam allgemein gar nicht zu seinem Spiel. Mein Coach Matthias Hietsch war einzigartig. Es gibt keinen Coach, der bei jedem gewonnenen Zweikampf so jubelt wie er. Meine Tore haben ihn gar nicht interessiert. Das war der Schlüssel, dass ich die Zweikämpfe gewonnen habe. Ohne seine Hilfe hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.

DFB.de: Michael "Megabit" Bittner, Ihr Teamkollege in der eNationalmannschaft und bei Werder Bremen, hat sie auf dem Weg zum Titel begleitet. Er flog im Achtelfinale gegen "Msdossary" raus.

Harkous: Es war super, wie er mitgefiebert hat. Wir haben vor allem vor dem Finale gegen "Msdossary" viel geredet, weil die beiden Xbox-Spieler sind. Ich hatte noch nie gegen ihn gespielt, deswegen konnte ich mir da von Megabit viele Tipps abholen.

DFB.de: Durch den Titelgewinn dürfen Sie auch zur Verleihung The Best FIFA Football Awards in Mailand im September. Welche Spieler würden Sie dort gerne mal kennenlernen.

Harkous: Das habe ich erst eben erfahren. Ich habe immer nur an die Trophäe und an das Geld gedacht. Ich freue mich richtig, dass ich jetzt Cristiano Ronaldo und Lionel Messi sehe. Auch Neymar und Kylian Mbappé sind schon extreme Stars, die man noch lange sehen wird. In FIFA ist mein Lieblingsspieler Kai Havertz von Bayer Leverkusen. Mit ihm habe ich die meisten Tore bei der WM geschossen.

DFB.de: Der DFB lädt Sie zum EM-Qualifikationsspiel am 6. September gegen die Niederlande in Hamburg ein. Sie spielen für Werder Bremen. Gibt das ein Problem?

Harkous: Ach, das spielt überhaupt keine Rolle. Aber es wäre cool, dann Kai Havertz kennenzulernen.

[tb]

Der deutsche eNationalspieler Mohammed "MoAuba" Harkous (22) hat als erster Deutscher beim FIFA eWorld Cup den WM-Titel in der Simulation "FIFA 19" gewonnen. Der Profi von Werder Bremen sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von 225.000 Euro sowie ein Auto. Im DFB.de-Interview spricht Mohammed Harkous mit Redakteur Tobias Bach über die Feier, die Wünsche seiner Familie und darüber, wer sein Lieblingsspieler bei FIFA ist.

DFB.de: Wie fühlt man sich als Weltmeister, Herr Harkous?

Mohammed "MoAuba" Harkous: Ich bin relativ tot. Das Turnier war schon anstrengend, dann hatte ich noch eine lange Nacht. Wir haben extrem krass gefeiert. Ich den WM-Titel, Michael "Megabit" Bittner seinen Geburtstag. Das war eine Megaparty. Um fünf Uhr gingen die Lichter an, dann sind wir nach Hause. Sonst hätten wir noch länger gefeiert. Ich lag noch lange im Bett und habe alles Revue passieren lassen. Ich hatte ein bisschen Angst davor einzuschlafen, um dann aufzuwachen und zu erkennen, dass alles nur ein Traum war. Es war einfach ein heftiger Tag, einer der schönsten in meinem Leben.

DFB.de: Deutschland gehört zu den etablierten Spitzennationen in FIFA, bisher gab es aber noch nie einen deutschen Weltmeister. Mit diesem Erfolg haben Sie Geschichte geschrieben. 

Harkous: Auch, wenn es schon vier deutsche Weltmeister gegeben hätte, wäre ich genauso glücklich gewesen. Ich glaube aber, dass es für den deutschen eSport sehr wichtig war. Wir haben relativ starke Spieler, aber noch nie so ein großes Turnier gewonnen. Jetzt haben die Leute noch mehr Respekt vor uns, als sowieso schon, weil wir zuletzt immer schon die meisten WM-Teilnehmer gestellt haben.

DFB.de: Ihre Familie hat sich natürlich riesig gefreut. Der Vater gratulierte sofort bei Instagram. Die Mutter forderte neue Schuhe und die Schwester gleich ein Auto. Können Sie den Wünschen überhaupt nachkommen?

Harkous: Das stimmt. Meine Familie hat schon eine ganze Liste aufgeschrieben. Meine Mama und meine Schwester haben das Geld schon zum Shoppen eingeplant. Wenn das mit den Wünschen so weitergeht, ist das Preisgeld übermorgen schon wieder weg.

DFB.de: Ihr Weg zum Titel, vor allem in den K.o.-Spielen, hatte es in sich. Sie haben auf dem Weg ins Finale die ersten drei der PlayStation-Weltrangliste geschlagen. Was hat Sie so stark gemacht?

Harkous: Ich sage mir immer, wenn meine Defensive da ist, kann ich jeden schlagen. Ich habe die wenigsten Gegentore bekommen. Was ich bei der WM gespielt habe, werde ich in meinem ganzen Leben nicht mehr spielen. Ich hatte zuvor international noch keinen Titel geholt, deswegen kommt das umso überraschender. Ich wollte dieses Jahr international ein Zeichen setzen. Dass ich jetzt gleich den WM-Titel hole, ist zu krass.

DFB.de: Nach dem spannenden Sieg im PlayStation-Finale gegen Nicolas "nicolas99fc" Villalba aus Argentinien im Elfmeterschießen haben Sie ein paar Tränen verdrückt. Alleine die Partie war ein echtes Herzschlagfinale.

Harkous: Ich glaube, das war eines der besten Spiele der FIFA eWorld Cup-Geschichte. Das war einfach zu krank. In der 90. Minute habe ich noch mit zwei Toren geführt und dann kommt er zurück. Dann muss man noch die Verlängerung irgendwie aushalten, weil mental ist man da fast schon raus. Die habe ich irgendwie mit Glück überstanden und im Elfmeterschießen gewonnen. Normalerweise verliert man dann so ein Spiel.

DFB.de: Im großen konsolenübergreifenden Finale haben Sie Vorjahressieger Mosaad "Msdossary" Aldossary aus Saudi-Arabien besiegt. Nehmen Sie uns mal mit in Ihre Gedankenwelt rund um diese Partie.

Harkous: Vor dem Finale habe ich mir so in die Hosen geschissen (lacht). Er hatte dann aber lange Zeit keinen einzigen Schuss aufs Tor und kam allgemein gar nicht zu seinem Spiel. Mein Coach Matthias Hietsch war einzigartig. Es gibt keinen Coach, der bei jedem gewonnenen Zweikampf so jubelt wie er. Meine Tore haben ihn gar nicht interessiert. Das war der Schlüssel, dass ich die Zweikämpfe gewonnen habe. Ohne seine Hilfe hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.

DFB.de: Michael "Megabit" Bittner, Ihr Teamkollege in der eNationalmannschaft und bei Werder Bremen, hat sie auf dem Weg zum Titel begleitet. Er flog im Achtelfinale gegen "Msdossary" raus.

Harkous: Es war super, wie er mitgefiebert hat. Wir haben vor allem vor dem Finale gegen "Msdossary" viel geredet, weil die beiden Xbox-Spieler sind. Ich hatte noch nie gegen ihn gespielt, deswegen konnte ich mir da von Megabit viele Tipps abholen.

DFB.de: Durch den Titelgewinn dürfen Sie auch zur Verleihung The Best FIFA Football Awards in Mailand im September. Welche Spieler würden Sie dort gerne mal kennenlernen.

Harkous: Das habe ich erst eben erfahren. Ich habe immer nur an die Trophäe und an das Geld gedacht. Ich freue mich richtig, dass ich jetzt Cristiano Ronaldo und Lionel Messi sehe. Auch Neymar und Kylian Mbappé sind schon extreme Stars, die man noch lange sehen wird. In FIFA ist mein Lieblingsspieler Kai Havertz von Bayer Leverkusen. Mit ihm habe ich die meisten Tore bei der WM geschossen.

DFB.de: Der DFB lädt Sie zum EM-Qualifikationsspiel am 6. September gegen die Niederlande in Hamburg ein. Sie spielen für Werder Bremen. Gibt das ein Problem?

Harkous: Ach, das spielt überhaupt keine Rolle. Aber es wäre cool, dann Kai Havertz kennenzulernen.

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