Weltmeister Manuel Neuer ist "Fußballer des Jahres"

Weltmeister, bester WM-Torhüter - und nun zum zweiten Mal Deutschlands "Fußballer des Jahres": Torwart-Gigant Manuel Neuer sammelt weiterhin fleißig Trophäen und kann mit noch mehr Rückenwind in die neue Saison gehen. Der Keeper von Bayern München setzte sich bei der 55. Wahl durch Sportjournalisten unter Federführung des Fachmagazins kicker mit 144 der 701 Stimmen vor Marco Reus (135) und Bayern-Teamkollege Thomas Müller (105) durch.

"Diese Wahl ist eine Ehre für mich. Und ich bin genauso überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, obwohl ich mir natürlich bewusst bin, dass ich gute Leistungen gezeigt habe", sagte Neuer: "Diese Auszeichnung macht froh. Wir sind in diesem Jahr Weltmeister geworden, da hat diese Wahl noch eine zusätzliche Bedeutung."

"In der Ruhe liegt die Kraft"

Die Erfolgsgeschichte von Neuer hatte bei der WM in Brasilien seinen bisherigen Höhepunkt erreicht und geht nun ungebremst weiter. Die deutsche Nummer eins avancierte bereits vor dem erfolgreichen Finale in Rio de Janeiro gegen Argentinien (1:0 nach Verlängerung) zum Superstar und wird mittlerweile von Fans aus aller Welt wie ein Popstar gefeiert. Seitdem er die WM-Trophäe und den "Goldenen Handschuh" als bester Schlussmann des Turniers in den Nachthimmel recken durfte, gehört er ohnehin zu den Größten seiner Zunft.

Der ehemalige DFB-Kapitän und dreimalige Welttorhüter Oliver Kahn bezeichnete Neuer jüngst als den derzeit besten Torwart im Universum. Seine moderne Interpretation der Torwartposition beeindruckte - seine Teamkollegen überraschte der mitspielende Neuer jedoch nicht. "Ich muss mich doch jetzt nicht jedes Mal hier hinstellen und sagen, dass der Manu weltklasse ist. Das weiß ich schon länger", sagte Philipp Lahm.

Wenn Neuer, der nach 2011 zum zweiten Mal "Fußballer des Jahres" wurde, in Brasilien aus dem Mannschaftsbus stieg, war das Gekreische ohrenbetäubend. Doch Neuer bleibt weiterhin ganz er selbst und lebt sein Motto: "In der Ruhe liegt die Kraft."

Internationale Presse feiert Neuer

Auch die internationalen Gazetten feierten ihn und betrieben Ursachenforschung. "Torwart Manuel Neuer ist riesig - nicht nur körperlich, sondern auch vom Charisma her. Er strahlt Selbstvertrauen aus - kein übersteigertes Selbstvertrauen - sondern schlicht und einfach einen unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Seine enorme Präsenz bringt Deutschland den WM-Erfolg", schrieb zum Beispiel der englische Guardian über den 28-Jährigen.

Neuer, den sein Torwarttrainer Andreas Köpke nach dem denkwürdigen Achtelfinale gegen Algerien (2:1 nach Verlängerung) als "besten Libero seit Franz Beckenbauer" bezeichnete, bleibt aber trotz der Lobeshymnen aus der ganzen Welt auf dem Boden. "Bescheidenheit ist ein Wesenszug, den mir meine Mutter und mein Vater mitgegeben haben", sagte er der Zeitschrift Gala und fügte hinzu: "Ich hatte nie die Chance abzuheben."

"Privatleben ist für mich ein heiliges Gut"

Dieser Wesenszug zeichnet den gebürtigen Gelsenkirchener aus. Das merkt man dem Torhüter, der mit seinen unglaublichen Reflexen die gegnerischen Angreifer reihenweise entnervt, auch an. Bedächtig, aber auch gut durchdacht kommen seine Antworten, egal auf welche Frage.

"Privatleben ist für mich ein heiliges Gut", sagte er der Gala zum Beispiel auf die Frage nach seiner privaten Situation. Seine Freundin, die Friseur-Meisterin Kathrin Gilch (30), "steht ohnehin schon genügend im Rampenlicht: Bei mir!"

Neuers sportliche Entwicklung sehen derweil viele Weggefährten und Experten noch lange nicht am Ende. "Das Tolle bei Manuel: Seine besten Jahre kommen erst noch", sagte der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann.

Deutschlands "Fußballer des Jahres" seit 1960:

1960: Uwe Seeler (Hamburger SV)
1961: Max Morlock (1. FC Nürnberg)
1962: Karl-Heinz Schnellinger (1. FC Köln)
1963: Hans Schäfer (1. FC Köln)
1964: Uwe Seeler (Hamburger SV)
1965: Hans Tilkowski (Borussia Dortmund)
1966: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1967: Gerd Müller (Bayern München)
1968: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1969: Gerd Müller (Bayern München)
1970: Uwe Seeler (Hamburger SV)
1971: Berti Vogts (Borussia Mönchengladbach)
1972: Günter Netzer (Borussia Mönchengladbach)
1973: Günter Netzer (Borussia Mönchengladbach)
1974: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1975: Sepp Maier (Bayern München)
1976: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1977: Sepp Maier (Bayern München)
1978: Sepp Maier (Bayern München)
1979: Berti Vogts (Borussia Mönchengladbach)
1980: Karl-Heinz Rummenigge (Bayern München)
1981: Paul Breitner (Bayern München)
1982: Karlheinz Förster (VfB Stuttgart)
1983: Rudi Völler (Werder Bremen)
1984: Harald "Toni" Schumacher (1. FC Köln)
1985: Hans-Peter Briegel (Hellas Verona)
1986: Harald Schumacher (1. FC Köln)
1987: Uwe Rahn (Borussia Mönchengladbach)
1988: Jürgen Klinsmann (VfB Stuttgart)
1989: Thomas Häßler (1. FC Köln)
1990: Lothar Matthäus (Inter Mailand)
1991: Stefan Kuntz (1. FC Kaiserslautern)
1992: Thomas Häßler (AS Rom)
1993: Andreas Köpke (1. FC Nürnberg)
1994: Jürgen Klinsmann (Tottenham Hotspur)
1995: Matthias Sammer (Borussia Dortmund)
1996: Matthias Sammer (Borussia Dortmund)
1997: Jürgen Kohler (Borussia Dortmund)
1998: Oliver Bierhoff (AC Mailand)
1999: Lothar Matthäus (Bayern München)
2000: Oliver Kahn (Bayern München)
2001: Oliver Kahn (Bayern München)
2002: Michael Ballack (Bayer Leverkusen/Bayern München)
2003: Michael Ballack (Bayern München)
2004: Ailton (Werder Bremen/Schalke 04)
2005: Michael Ballack (Bayern München)
2006: Miroslav Klose (Werder Bremen)
2007: Mario Gomez (VfB Stuttgart)
2008: Franck Ribery (Bayern München)
2009: Grafite (VfL Wolfsburg)
2010: Arjen Robben (Bayern München)
2011: Manuel Neuer (Schalke 04/Bayern München)
2012: Marco Reus (Borussia Mönchengladbach/Borussia Dortmund)
2013: Bastian Schweinsteiger (Bayern München)
2014: Manuel Neuer (Bayern München)

[sid]

Weltmeister, bester WM-Torhüter - und nun zum zweiten Mal Deutschlands "Fußballer des Jahres": Torwart-Gigant Manuel Neuer sammelt weiterhin fleißig Trophäen und kann mit noch mehr Rückenwind in die neue Saison gehen. Der Keeper von Bayern München setzte sich bei der 55. Wahl durch Sportjournalisten unter Federführung des Fachmagazins kicker mit 144 der 701 Stimmen vor Marco Reus (135) und Bayern-Teamkollege Thomas Müller (105) durch.

"Diese Wahl ist eine Ehre für mich. Und ich bin genauso überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, obwohl ich mir natürlich bewusst bin, dass ich gute Leistungen gezeigt habe", sagte Neuer: "Diese Auszeichnung macht froh. Wir sind in diesem Jahr Weltmeister geworden, da hat diese Wahl noch eine zusätzliche Bedeutung."

"In der Ruhe liegt die Kraft"

Die Erfolgsgeschichte von Neuer hatte bei der WM in Brasilien seinen bisherigen Höhepunkt erreicht und geht nun ungebremst weiter. Die deutsche Nummer eins avancierte bereits vor dem erfolgreichen Finale in Rio de Janeiro gegen Argentinien (1:0 nach Verlängerung) zum Superstar und wird mittlerweile von Fans aus aller Welt wie ein Popstar gefeiert. Seitdem er die WM-Trophäe und den "Goldenen Handschuh" als bester Schlussmann des Turniers in den Nachthimmel recken durfte, gehört er ohnehin zu den Größten seiner Zunft.

Der ehemalige DFB-Kapitän und dreimalige Welttorhüter Oliver Kahn bezeichnete Neuer jüngst als den derzeit besten Torwart im Universum. Seine moderne Interpretation der Torwartposition beeindruckte - seine Teamkollegen überraschte der mitspielende Neuer jedoch nicht. "Ich muss mich doch jetzt nicht jedes Mal hier hinstellen und sagen, dass der Manu weltklasse ist. Das weiß ich schon länger", sagte Philipp Lahm.

Wenn Neuer, der nach 2011 zum zweiten Mal "Fußballer des Jahres" wurde, in Brasilien aus dem Mannschaftsbus stieg, war das Gekreische ohrenbetäubend. Doch Neuer bleibt weiterhin ganz er selbst und lebt sein Motto: "In der Ruhe liegt die Kraft."

Internationale Presse feiert Neuer

Auch die internationalen Gazetten feierten ihn und betrieben Ursachenforschung. "Torwart Manuel Neuer ist riesig - nicht nur körperlich, sondern auch vom Charisma her. Er strahlt Selbstvertrauen aus - kein übersteigertes Selbstvertrauen - sondern schlicht und einfach einen unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Seine enorme Präsenz bringt Deutschland den WM-Erfolg", schrieb zum Beispiel der englische Guardian über den 28-Jährigen.

Neuer, den sein Torwarttrainer Andreas Köpke nach dem denkwürdigen Achtelfinale gegen Algerien (2:1 nach Verlängerung) als "besten Libero seit Franz Beckenbauer" bezeichnete, bleibt aber trotz der Lobeshymnen aus der ganzen Welt auf dem Boden. "Bescheidenheit ist ein Wesenszug, den mir meine Mutter und mein Vater mitgegeben haben", sagte er der Zeitschrift Gala und fügte hinzu: "Ich hatte nie die Chance abzuheben."

"Privatleben ist für mich ein heiliges Gut"

Dieser Wesenszug zeichnet den gebürtigen Gelsenkirchener aus. Das merkt man dem Torhüter, der mit seinen unglaublichen Reflexen die gegnerischen Angreifer reihenweise entnervt, auch an. Bedächtig, aber auch gut durchdacht kommen seine Antworten, egal auf welche Frage.

"Privatleben ist für mich ein heiliges Gut", sagte er der Gala zum Beispiel auf die Frage nach seiner privaten Situation. Seine Freundin, die Friseur-Meisterin Kathrin Gilch (30), "steht ohnehin schon genügend im Rampenlicht: Bei mir!"

Neuers sportliche Entwicklung sehen derweil viele Weggefährten und Experten noch lange nicht am Ende. "Das Tolle bei Manuel: Seine besten Jahre kommen erst noch", sagte der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann.

Deutschlands "Fußballer des Jahres" seit 1960:

1960: Uwe Seeler (Hamburger SV)
1961: Max Morlock (1. FC Nürnberg)
1962: Karl-Heinz Schnellinger (1. FC Köln)
1963: Hans Schäfer (1. FC Köln)
1964: Uwe Seeler (Hamburger SV)
1965: Hans Tilkowski (Borussia Dortmund)
1966: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1967: Gerd Müller (Bayern München)
1968: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1969: Gerd Müller (Bayern München)
1970: Uwe Seeler (Hamburger SV)
1971: Berti Vogts (Borussia Mönchengladbach)
1972: Günter Netzer (Borussia Mönchengladbach)
1973: Günter Netzer (Borussia Mönchengladbach)
1974: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1975: Sepp Maier (Bayern München)
1976: Franz Beckenbauer (Bayern München)
1977: Sepp Maier (Bayern München)
1978: Sepp Maier (Bayern München)
1979: Berti Vogts (Borussia Mönchengladbach)
1980: Karl-Heinz Rummenigge (Bayern München)
1981: Paul Breitner (Bayern München)
1982: Karlheinz Förster (VfB Stuttgart)
1983: Rudi Völler (Werder Bremen)
1984: Harald "Toni" Schumacher (1. FC Köln)
1985: Hans-Peter Briegel (Hellas Verona)
1986: Harald Schumacher (1. FC Köln)
1987: Uwe Rahn (Borussia Mönchengladbach)
1988: Jürgen Klinsmann (VfB Stuttgart)
1989: Thomas Häßler (1. FC Köln)
1990: Lothar Matthäus (Inter Mailand)
1991: Stefan Kuntz (1. FC Kaiserslautern)
1992: Thomas Häßler (AS Rom)
1993: Andreas Köpke (1. FC Nürnberg)
1994: Jürgen Klinsmann (Tottenham Hotspur)
1995: Matthias Sammer (Borussia Dortmund)
1996: Matthias Sammer (Borussia Dortmund)
1997: Jürgen Kohler (Borussia Dortmund)
1998: Oliver Bierhoff (AC Mailand)
1999: Lothar Matthäus (Bayern München)
2000: Oliver Kahn (Bayern München)
2001: Oliver Kahn (Bayern München)
2002: Michael Ballack (Bayer Leverkusen/Bayern München)
2003: Michael Ballack (Bayern München)
2004: Ailton (Werder Bremen/Schalke 04)
2005: Michael Ballack (Bayern München)
2006: Miroslav Klose (Werder Bremen)
2007: Mario Gomez (VfB Stuttgart)
2008: Franck Ribery (Bayern München)
2009: Grafite (VfL Wolfsburg)
2010: Arjen Robben (Bayern München)
2011: Manuel Neuer (Schalke 04/Bayern München)
2012: Marco Reus (Borussia Mönchengladbach/Borussia Dortmund)
2013: Bastian Schweinsteiger (Bayern München)
2014: Manuel Neuer (Bayern München)