Weltmeister-Enkel Patrick Posipal: "Dafür spiele ich Fußball"

Patrick Posipal, der mit dem SV Meppen als Meister der Regionalliga Nord in den Playoffs um den Aufstieg in die 3. Liga kämpft, stammt aus einer Fußballfamilie. Der 29 Jahre alte Defensivspieler ist der Enkel des 1997 verstorbenen Josef "Jupp" Posipal, der viele Jahre als Abwehrspieler für den Hamburger SV am Ball war und 1954 mit Deutschland in Bern Weltmeister wurde. Patrick Posipal, dessen Vater Peer (54) ebenfalls Fußballprofi war, ist seit 2015 für Meppen am Ball. Im Playoff-Hinspiel gegen Südwest-Vertreter Waldhof Mannheim erreichte der SVM ein 0:0. Im DFB.de-Interview spricht Patrick Posipal mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seinen berühmten Großvater und die Chancen im Rückspiel am Mittwoch (ab 19 Uhr, im Livestream auf SWR.de und NDR.de) in Meppen.

DFB.de: Wie häufig haben Sie an die 23. Minute des Playoff-Hinspiels in Mannheim gedacht, Herr Posipal?

Patrick Posipal: Ich hatte den Ball in Richtung Tor geköpft, ein Mannheimer Abwehrspieler klärte den Ball im scheinbar letzten Moment. Aus meiner Perspektive sah es aus, als habe der Ball die Linie recht deutlich überschritten. Schade, dass der Schiedsrichter anderer Meinung war. Aber so ist Fußball. Jetzt müssen wir versuchen, am Mittwoch alles klar zu machen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie das 0:0 mit Blick auf das Rückspiel?

Posipal: Wir können damit unter dem Strich ganz gut leben. Schließlich waren wir fast eine komplette Halbzeit in Unterzahl. Allerdings ist das 0:0 auch gefährlich. Wegen der Europapokal-Auswärtstorregel würde jeder mögliche Treffer der Mannheimer im Rückspiel doppelt schwer wiegen.

DFB.de: SVM-Kapitän Martin Wagner fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte im Rückspiel. Wie sehr schmerzt sein Verlust?

Posipal: Martin ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Er ist wendig, technisch stark, sehr agil und damit im Mittelfeld fast immer anspielbar. Mit ihm fehlt nun genau diese Anspielstation. Wir haben jedoch schon in der regulären Saison unter Beweis gestellt, dass wir Ausfälle kompensieren können.

DFB.de: Welche Fähigkeiten sind im Rückspiel im eigenen Stadion gefordert?

Posipal: Wir müssen uns in erster Linie auf unsere Stärken besinnen. Im Vergleich zur Meisterschaft oder zum Hinspiel werden wir sicher nichts Großartiges verändern. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und vor allem defensiv hochkonzentriert sein. Mannheim ist zum Beispiel bei Standardsituationen sehr gefährlich. Da müssen wir aufpassen.

DFB.de: Wie groß ist der Heimvorteil?

Posipal: Wir fühlen uns im eigenen Stadion sehr wohl und konnten uns schon während der Meisterschaft auf unsere Fans verlassen. Gegen Mannheim wird das Stadion mit rund 13.800 Zuschauern ausverkauft sein, das ist beeindruckend. Die gesamte Region steht hinter uns. Das motiviert uns, es unbedingt schaffen zu wollen.

DFB.de: Sind Sie angespannter als vor normalen Meisterschaftsspielen?

Posipal: Ganz klar! Die Anspannung ist riesig. Sie sollte aber niemals so groß werden, dass sie in Verkrampfung umschlägt. Der Adrenalinspiegel war schon im Hinspiel hoch. Schließlich waren fast 25.000 Zuschauer im Stadion. Das hatte ich noch nicht so häufig. Es hat aber großen Spaß gemacht. Genau dafür spiele ich Fußball.

DFB.de: Was würde der Aufstieg in die 3. Liga für Sie bedeuten?

Posipal: Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin in meiner Karriere noch nie aufgestiegen. Mein Höhepunkt war bisher das 3:2 nach Verlängerung mit dem TSV Havelse gegen den 1. FC Nürnberg im DFB-Pokal. Der Sprung in die 3. Liga würde das sicher noch toppen.

DFB.de: In vielen Artikeln über Sie ist vom "Weltmeister-Enkel" zu lesen. Nervt das auch ab und zu?

Posipal: Überhaupt nicht. Ich finde es schön, dass man sich an meinen Großvater erinnert und der Name "Posipal" so nicht in Vergessenheit gerät. Ich bin stolz auf das, was mein Opa geleistet hat. Der Weltmeister-Titel 1954 ist und bleibt einmalig. Ich bin aber auch stolz, dass es mein Vater zum Bundesligaspieler gebracht hat. Für ihn waren die Vergleiche nicht ganz so einfach. Ich könnte mit dem Aufstieg in die 3. Liga noch einmal ein Ausrufezeichen in meiner Laufbahn setzen - auch wenn ich nicht ganz so erfolgreich war wie mein Vater und Großvater.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Großvater?

Posipal: Er ist leider schon gestorben, als ich neun Jahre war. Die Erinnerung ist mit der Zeit ein wenig verblasst. Ich weiß aber noch, dass mein Opa als einer der Ersten den damaligen Pay-TV-Sender Premiere abonniert hatte. An Samstagen war ich häufig bei ihm und habe mit ihm Bundesliga geschaut.

[mspw]

Patrick Posipal, der mit dem SV Meppen als Meister der Regionalliga Nord in den Playoffs um den Aufstieg in die 3. Liga kämpft, stammt aus einer Fußballfamilie. Der 29 Jahre alte Defensivspieler ist der Enkel des 1997 verstorbenen Josef "Jupp" Posipal, der viele Jahre als Abwehrspieler für den Hamburger SV am Ball war und 1954 mit Deutschland in Bern Weltmeister wurde. Patrick Posipal, dessen Vater Peer (54) ebenfalls Fußballprofi war, ist seit 2015 für Meppen am Ball. Im Playoff-Hinspiel gegen Südwest-Vertreter Waldhof Mannheim erreichte der SVM ein 0:0. Im DFB.de-Interview spricht Patrick Posipal mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über seinen berühmten Großvater und die Chancen im Rückspiel am Mittwoch (ab 19 Uhr, im Livestream auf SWR.de und NDR.de) in Meppen.

DFB.de: Wie häufig haben Sie an die 23. Minute des Playoff-Hinspiels in Mannheim gedacht, Herr Posipal?

Patrick Posipal: Ich hatte den Ball in Richtung Tor geköpft, ein Mannheimer Abwehrspieler klärte den Ball im scheinbar letzten Moment. Aus meiner Perspektive sah es aus, als habe der Ball die Linie recht deutlich überschritten. Schade, dass der Schiedsrichter anderer Meinung war. Aber so ist Fußball. Jetzt müssen wir versuchen, am Mittwoch alles klar zu machen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie das 0:0 mit Blick auf das Rückspiel?

Posipal: Wir können damit unter dem Strich ganz gut leben. Schließlich waren wir fast eine komplette Halbzeit in Unterzahl. Allerdings ist das 0:0 auch gefährlich. Wegen der Europapokal-Auswärtstorregel würde jeder mögliche Treffer der Mannheimer im Rückspiel doppelt schwer wiegen.

DFB.de: SVM-Kapitän Martin Wagner fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte im Rückspiel. Wie sehr schmerzt sein Verlust?

Posipal: Martin ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Er ist wendig, technisch stark, sehr agil und damit im Mittelfeld fast immer anspielbar. Mit ihm fehlt nun genau diese Anspielstation. Wir haben jedoch schon in der regulären Saison unter Beweis gestellt, dass wir Ausfälle kompensieren können.

DFB.de: Welche Fähigkeiten sind im Rückspiel im eigenen Stadion gefordert?

Posipal: Wir müssen uns in erster Linie auf unsere Stärken besinnen. Im Vergleich zur Meisterschaft oder zum Hinspiel werden wir sicher nichts Großartiges verändern. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und vor allem defensiv hochkonzentriert sein. Mannheim ist zum Beispiel bei Standardsituationen sehr gefährlich. Da müssen wir aufpassen.

DFB.de: Wie groß ist der Heimvorteil?

Posipal: Wir fühlen uns im eigenen Stadion sehr wohl und konnten uns schon während der Meisterschaft auf unsere Fans verlassen. Gegen Mannheim wird das Stadion mit rund 13.800 Zuschauern ausverkauft sein, das ist beeindruckend. Die gesamte Region steht hinter uns. Das motiviert uns, es unbedingt schaffen zu wollen.

DFB.de: Sind Sie angespannter als vor normalen Meisterschaftsspielen?

Posipal: Ganz klar! Die Anspannung ist riesig. Sie sollte aber niemals so groß werden, dass sie in Verkrampfung umschlägt. Der Adrenalinspiegel war schon im Hinspiel hoch. Schließlich waren fast 25.000 Zuschauer im Stadion. Das hatte ich noch nicht so häufig. Es hat aber großen Spaß gemacht. Genau dafür spiele ich Fußball.

DFB.de: Was würde der Aufstieg in die 3. Liga für Sie bedeuten?

Posipal: Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin in meiner Karriere noch nie aufgestiegen. Mein Höhepunkt war bisher das 3:2 nach Verlängerung mit dem TSV Havelse gegen den 1. FC Nürnberg im DFB-Pokal. Der Sprung in die 3. Liga würde das sicher noch toppen.

DFB.de: In vielen Artikeln über Sie ist vom "Weltmeister-Enkel" zu lesen. Nervt das auch ab und zu?

Posipal: Überhaupt nicht. Ich finde es schön, dass man sich an meinen Großvater erinnert und der Name "Posipal" so nicht in Vergessenheit gerät. Ich bin stolz auf das, was mein Opa geleistet hat. Der Weltmeister-Titel 1954 ist und bleibt einmalig. Ich bin aber auch stolz, dass es mein Vater zum Bundesligaspieler gebracht hat. Für ihn waren die Vergleiche nicht ganz so einfach. Ich könnte mit dem Aufstieg in die 3. Liga noch einmal ein Ausrufezeichen in meiner Laufbahn setzen - auch wenn ich nicht ganz so erfolgreich war wie mein Vater und Großvater.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Großvater?

Posipal: Er ist leider schon gestorben, als ich neun Jahre war. Die Erinnerung ist mit der Zeit ein wenig verblasst. Ich weiß aber noch, dass mein Opa als einer der Ersten den damaligen Pay-TV-Sender Premiere abonniert hatte. An Samstagen war ich häufig bei ihm und habe mit ihm Bundesliga geschaut.

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