Weilharter: "RB Leipzig hat Großes vor"

Für Yvonne Weilharter, Abwehrspielerin bei RB Leipzig, steht heute ab 13 Uhr (live bei DFB-TV, im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen eine ganz besondere Partie an. Die österreichische Nationalspielerin trifft mit dem Zweitliganeuling auf ihren Ex-Klub Eintracht Frankfurt. Im DFB.de-Interview spricht die 19-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Pokalduell und ihre ambitionierten Ziele.

DFB.de: Im DFB-Pokal der Frauen gibt es für Sie mit RB Leipzig ein Wiedersehen mit Ihrem früheren Verein Eintracht Frankfurt aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie sehr haben Sie sich über das Los gefreut, Frau Weilharter?

Yvonne Weilharter: Schon sehr, da ich meine ehemaligen Mitspielerinnen wiedersehe. Es ist schon etwas Besonderes, gegen seinen Ex-Klub zu spielen. Das wird meine Herangehensweise bei der Vorbereitung aber nicht beeinflussen. Wenn wir an unsere Leistungen aus der 2. Frauen-Bundesliga und den bisherigen Pokalpartien anknüpfen, dann können wir auch gegen die starken Frankfurterinnen bestehen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um eine Runde weiterzukommen?

Weilharter: Wir werden auch gegen einen höherklassigen Gegner mit Sicherheit unsere Torchancen bekommen, müssen diese dann auch konsequent nutzen. Wenn wir defensiv kompakt stehen, bin ich guter Dinge, dass wir uns auch gegen die individuelle Klasse der Eintracht durchsetzen können.

DFB.de: Bis wenige Tage vor der Partie sind Sie mit der Nationalmannschaft von Österreich in der EM-Qualifikation im Einsatz. Dort dürfte das Pokalduell ebenfalls Thema sein, oder?

Weilharter: Das stimmt. Mit Verena Aschauer, Barbara Dunst, Laura Feiersinger und Virginia Kirchberger stehen schließlich auch vier Frankfurter Spielerinnen im ÖFB-Nationalteam. Zumindest mit meiner ehemaligen WG-Bewohnerin Barbara Dunst habe ich auch schon kurz über unser bevorstehendes Duell gesprochen. Auch sie freut sich darauf.

DFB.de: Zur Saison 2019/2020 waren Sie von Sturm Graz zum damaligen 1. FFC Frankfurt gewechselt, der im Sommer mit der Eintracht fusionierte. Was waren die Gründe?

Weilharter: Ich wollte unbedingt den nächsten Schritt in meiner Karriere machen. Das Niveau in der Frauen-Bundesliga in Deutschland ist noch deutlich höher als in Österreich, auch wenn wir in den vergangenen Jahren aufgeholt haben.

DFB.de: Wie schwer fiel Ihnen der Wechsel ins Ausland?

Weilharter: Es war schon eine enorme Umstellung für mich. Aber ich hatte das große Glück, dass ich mit Barbara Dunst, die bereits in Frankfurt spielte und die ich von der österreichischen Nationalmannschaft kannte, in einer WG leben durfte. Das hat meinen Wechsel erleichtert. Leider lief sonst nicht alles optimal.

DFB.de: Was meinen Sie?

Weilharter: Ich wollte eigentlich mein Abitur in Frankfurt zum Abschluss bringen. Das hat nicht funktioniert, weil das deutsche Schulsystem doch ganz anders ist, als ich es aus Österreich gewohnt war. Nach drei Wochen habe ich die Schule in Deutschland deshalb abgebrochen und mich für ein Fernabitur entschieden. Meine Zulassungsprüfungen habe ich inzwischen absolviert, mein Zeugnis bekommen. Ich hoffe, dass ich im Januar während der Winterpause mein Abitur in Österreich ablegen kann.

DFB.de: Auch sportlich konnten Sie sich in Frankfurt trotz ihrer immerhin elf Einsätze nicht entscheidend durchsetzen. Woran lag es?

Weilharter: Laura Störzel und Sophia Kleinherne waren in der Innenverteidigung gesetzt und haben starke Leistungen gezeigt. Da war es für mich als junge Spielerin sehr schwer, an ihnen vorbeizukommen.

DFB.de: Nach nur einem Jahr zog es Sie deshalb in die 2. Frauen-Bundesliga Nord zum Aufsteiger RB Leipzig. Mussten Sie also einen Schritt zurückgehen, um wieder nach vorne zu kommen?

Weilharter: Auf gar keinen Fall war der Wechsel nach Leipzig für mich ein Rückschritt. Eher im Gegenteil! Für mich war es vor allem wichtig, dass ich Spielpraxis bekomme. RB Leipzig ist ein Verein, der in Zukunft Großes vorhat. Für einen Zweitligisten ist die Infrastruktur schon jetzt sehr professionell. Nur wenige Vereine können in Deutschland in diesem Punkt mithalten. Den ersten telefonischen Kontakt hatte ich mit Ex-Nationalspielerin Anja Mittag, die bei RB Leipzig Individual-Trainerin ist. Ich war schnell Feuer und Flamme.

DFB.de: In allen fünf bisherigen Pflichtspielen in der 2. Frauen-Bundesliga und im DFB-Pokal standen Sie über die komplette Distanz auf dem Platz. Obwohl Sie Abwehrspielerin sind, gelangen Ihnen schon drei Treffer. Was sind die Gründe dafür, dass es für Sie bei RB Leipzig so viel besser läuft?

Weilharter: Ich fühle mich in Leipzig sehr wohl, spüre das absolute Vertrauen unserer Trainerin Katja Greulich und werde auch von den Teamkolleginnen sehr gut unterstützt.

DFB.de: Trauen Sie RB Leipzig den direkten Durchmarsch in die Frauen-Bundesliga zu?

Weilharter: Die Entwicklung in unserer Mannschaft ist sensationell. Die Trainingsqualität ist deutlich gestiegen, alle haben sich seit Saisonbeginn gesteigert. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, perspektivisch mit RB Leipzig so bald wie möglich aufzusteigen. Ob wir bereits in dieser Saison eine reelle Chance haben, wird sich erst noch zeigen.

DFB.de: Was zeichnet Ihr neues Team, das noch keinen Punktverlust hinnehmen musste, ganz besonders aus?

Weilharter: Unsere Stärken sind das Umschaltspiel und die Standardsituationen. Ich glaube, wir haben in jedem Spiel zumindest ein Tor nach einem Standard erzielt.

DFB.de: Für die A-Nationalmannschaft Ihres Heimatlandes Österreich debütierten Sie bereits mit 17 Jahren. 2022 könnten Sie bei der Europameisterschaft in England ihr erstes großes Turnier spielen. Wie schätzen Sie die Chancen ein?

Weilharter: Wir wollen in England unbedingt dabei sein, bereiten uns in Vorarlberg auf den Abschluss der EM-Qualifikation vor. Wir rechnen uns sehr gute Chancen aus, wollen spätestens am 1. Dezember im Heimspiel gegen Serbien das Ticket für die EM 2022 ziehen.

DFB.de: Haben Sie schon Signale für einen möglichen Einsatz bekommen?

Weilharter: Ich gebe im Training immer alles, um auf mich aufmerksam zu machen. Nach einigen corona-bedingten Ausfällen im Team stehen meine Chancen nicht so schlecht.

DFB.de: Österreich hatte sich 2017 zum ersten Mal für EM-Turnier qualifiziert und dann das Finale erst durch eine Niederlage im Elfmeterschießen gegen Dänemark verpasst. Was kann man vom ÖFB-Team in den kommenden Jahren noch erwarten?

Weilharter: Die Entwicklung im österreichischen Frauenfußball ist durchweg positiv. Das zeigen auch die bisherigen Resultate in der EM-Qualifikation, in der wir noch kein Gegentor hinnehmen mussten. Wir haben sehr viele gute, junge Spielerinnen, die sich noch weiterentwickeln können und werden. Ich bin selbst sehr gespannt darauf.

[mspw]

Für Yvonne Weilharter, Abwehrspielerin bei RB Leipzig, steht heute ab 13 Uhr (live bei DFB-TV, im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen eine ganz besondere Partie an. Die österreichische Nationalspielerin trifft mit dem Zweitliganeuling auf ihren Ex-Klub Eintracht Frankfurt. Im DFB.de-Interview spricht die 19-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Pokalduell und ihre ambitionierten Ziele.

DFB.de: Im DFB-Pokal der Frauen gibt es für Sie mit RB Leipzig ein Wiedersehen mit Ihrem früheren Verein Eintracht Frankfurt aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie sehr haben Sie sich über das Los gefreut, Frau Weilharter?

Yvonne Weilharter: Schon sehr, da ich meine ehemaligen Mitspielerinnen wiedersehe. Es ist schon etwas Besonderes, gegen seinen Ex-Klub zu spielen. Das wird meine Herangehensweise bei der Vorbereitung aber nicht beeinflussen. Wenn wir an unsere Leistungen aus der 2. Frauen-Bundesliga und den bisherigen Pokalpartien anknüpfen, dann können wir auch gegen die starken Frankfurterinnen bestehen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um eine Runde weiterzukommen?

Weilharter: Wir werden auch gegen einen höherklassigen Gegner mit Sicherheit unsere Torchancen bekommen, müssen diese dann auch konsequent nutzen. Wenn wir defensiv kompakt stehen, bin ich guter Dinge, dass wir uns auch gegen die individuelle Klasse der Eintracht durchsetzen können.

DFB.de: Bis wenige Tage vor der Partie sind Sie mit der Nationalmannschaft von Österreich in der EM-Qualifikation im Einsatz. Dort dürfte das Pokalduell ebenfalls Thema sein, oder?

Weilharter: Das stimmt. Mit Verena Aschauer, Barbara Dunst, Laura Feiersinger und Virginia Kirchberger stehen schließlich auch vier Frankfurter Spielerinnen im ÖFB-Nationalteam. Zumindest mit meiner ehemaligen WG-Bewohnerin Barbara Dunst habe ich auch schon kurz über unser bevorstehendes Duell gesprochen. Auch sie freut sich darauf.

DFB.de: Zur Saison 2019/2020 waren Sie von Sturm Graz zum damaligen 1. FFC Frankfurt gewechselt, der im Sommer mit der Eintracht fusionierte. Was waren die Gründe?

Weilharter: Ich wollte unbedingt den nächsten Schritt in meiner Karriere machen. Das Niveau in der Frauen-Bundesliga in Deutschland ist noch deutlich höher als in Österreich, auch wenn wir in den vergangenen Jahren aufgeholt haben.

DFB.de: Wie schwer fiel Ihnen der Wechsel ins Ausland?

Weilharter: Es war schon eine enorme Umstellung für mich. Aber ich hatte das große Glück, dass ich mit Barbara Dunst, die bereits in Frankfurt spielte und die ich von der österreichischen Nationalmannschaft kannte, in einer WG leben durfte. Das hat meinen Wechsel erleichtert. Leider lief sonst nicht alles optimal.

DFB.de: Was meinen Sie?

Weilharter: Ich wollte eigentlich mein Abitur in Frankfurt zum Abschluss bringen. Das hat nicht funktioniert, weil das deutsche Schulsystem doch ganz anders ist, als ich es aus Österreich gewohnt war. Nach drei Wochen habe ich die Schule in Deutschland deshalb abgebrochen und mich für ein Fernabitur entschieden. Meine Zulassungsprüfungen habe ich inzwischen absolviert, mein Zeugnis bekommen. Ich hoffe, dass ich im Januar während der Winterpause mein Abitur in Österreich ablegen kann.

DFB.de: Auch sportlich konnten Sie sich in Frankfurt trotz ihrer immerhin elf Einsätze nicht entscheidend durchsetzen. Woran lag es?

Weilharter: Laura Störzel und Sophia Kleinherne waren in der Innenverteidigung gesetzt und haben starke Leistungen gezeigt. Da war es für mich als junge Spielerin sehr schwer, an ihnen vorbeizukommen.

DFB.de: Nach nur einem Jahr zog es Sie deshalb in die 2. Frauen-Bundesliga Nord zum Aufsteiger RB Leipzig. Mussten Sie also einen Schritt zurückgehen, um wieder nach vorne zu kommen?

Weilharter: Auf gar keinen Fall war der Wechsel nach Leipzig für mich ein Rückschritt. Eher im Gegenteil! Für mich war es vor allem wichtig, dass ich Spielpraxis bekomme. RB Leipzig ist ein Verein, der in Zukunft Großes vorhat. Für einen Zweitligisten ist die Infrastruktur schon jetzt sehr professionell. Nur wenige Vereine können in Deutschland in diesem Punkt mithalten. Den ersten telefonischen Kontakt hatte ich mit Ex-Nationalspielerin Anja Mittag, die bei RB Leipzig Individual-Trainerin ist. Ich war schnell Feuer und Flamme.

DFB.de: In allen fünf bisherigen Pflichtspielen in der 2. Frauen-Bundesliga und im DFB-Pokal standen Sie über die komplette Distanz auf dem Platz. Obwohl Sie Abwehrspielerin sind, gelangen Ihnen schon drei Treffer. Was sind die Gründe dafür, dass es für Sie bei RB Leipzig so viel besser läuft?

Weilharter: Ich fühle mich in Leipzig sehr wohl, spüre das absolute Vertrauen unserer Trainerin Katja Greulich und werde auch von den Teamkolleginnen sehr gut unterstützt.

DFB.de: Trauen Sie RB Leipzig den direkten Durchmarsch in die Frauen-Bundesliga zu?

Weilharter: Die Entwicklung in unserer Mannschaft ist sensationell. Die Trainingsqualität ist deutlich gestiegen, alle haben sich seit Saisonbeginn gesteigert. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, perspektivisch mit RB Leipzig so bald wie möglich aufzusteigen. Ob wir bereits in dieser Saison eine reelle Chance haben, wird sich erst noch zeigen.

DFB.de: Was zeichnet Ihr neues Team, das noch keinen Punktverlust hinnehmen musste, ganz besonders aus?

Weilharter: Unsere Stärken sind das Umschaltspiel und die Standardsituationen. Ich glaube, wir haben in jedem Spiel zumindest ein Tor nach einem Standard erzielt.

DFB.de: Für die A-Nationalmannschaft Ihres Heimatlandes Österreich debütierten Sie bereits mit 17 Jahren. 2022 könnten Sie bei der Europameisterschaft in England ihr erstes großes Turnier spielen. Wie schätzen Sie die Chancen ein?

Weilharter: Wir wollen in England unbedingt dabei sein, bereiten uns in Vorarlberg auf den Abschluss der EM-Qualifikation vor. Wir rechnen uns sehr gute Chancen aus, wollen spätestens am 1. Dezember im Heimspiel gegen Serbien das Ticket für die EM 2022 ziehen.

DFB.de: Haben Sie schon Signale für einen möglichen Einsatz bekommen?

Weilharter: Ich gebe im Training immer alles, um auf mich aufmerksam zu machen. Nach einigen corona-bedingten Ausfällen im Team stehen meine Chancen nicht so schlecht.

DFB.de: Österreich hatte sich 2017 zum ersten Mal für EM-Turnier qualifiziert und dann das Finale erst durch eine Niederlage im Elfmeterschießen gegen Dänemark verpasst. Was kann man vom ÖFB-Team in den kommenden Jahren noch erwarten?

Weilharter: Die Entwicklung im österreichischen Frauenfußball ist durchweg positiv. Das zeigen auch die bisherigen Resultate in der EM-Qualifikation, in der wir noch kein Gegentor hinnehmen mussten. Wir haben sehr viele gute, junge Spielerinnen, die sich noch weiterentwickeln können und werden. Ich bin selbst sehr gespannt darauf.

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