Weiche-Kapitän Torge Paetow: "Mein Handy wird glühen"

In der ersten Runde des DFB-Pokals wird es zu einigen Derbys kommen - unter anderem in der Partie zwischen Regionalligist Weiche Flensburg und Zweitligist Holstein Kiel. Im DFB.de-Interview ordnet Torge Paetow die Chancen auf das Weiterkommen ein. Der 25 Jahre alte Weiche-Kapitän verrät auch, wer sein bester Freund bei Holstein ist und worum es in ihrem gemeinsamen Podcast geht.

DFB.de: Torge, was denken Sie über das Los Holstein Kiel?

Torge Paetow: Für uns ist das eine sehr interessante Aufgabe. Ich freue mich deshalb doppelt darauf, weil mit Hauke Wahl mein bester Freund bei Holstein spielt. Wir hatten vorher darüber gescherzt, dass wir uns das direkte Duell für die zweite Runde aufheben wollen. Aber jetzt kommt es eben schon früher dazu. Schön ist, dass auf jeden Fall einer von uns weiterkommt.

DFB.de: Da Sie beide Abwehrspieler sind, wird es auf dem Platz eher selten zum direkten Duell kommen.

Paetow: Da wir beide Kapitäne unserer Mannschaft sind, treffen wir uns aber immerhin vor dem Spiel bei der Seitenwahl. Wenn die Partie läuft, wahrscheinlich nur noch bei Standardsituationen. Gerade Hauke ist in diesen Situationen sehr offensiv ausgerichtet und torgefährlich. Da müssen wir aufpassen.

DFB.de: Hatten Sie schon Kontakt zu ihm nach der Auslosung?

Paetow: Ja, klar. Wir haben direkt per Facetime gesprochen. Er freut sich auch auf das Aufeinandertreffen. Für Kiel ist es natürlich angenehmer, bei uns zu spielen als beispielsweise in München. Mit dem Bus brauchen sie nicht länger, als eine gute Stunde. Mit Hauke habe ich sogar einen gemeinsamen wöchentlichen Podcast, der "Weiches Holz" heißt.

DFB.de: Das Thema für die nächste Folge dürfte klar sein...

Paetow: Klar, der nächste Podcast am kommenden Donnerstag wird das Motto "Treffen der Giganten" tragen. (lacht)

DFB.de: Worüber sprechen Sie normalerweise in dem Podcast?

Paetow: Über Sport, Fußball und Gott und die Welt. Alles, was uns gerade in den Kopf kommt. Wir folgen keinem konkreten Schema. Wir reden über das, was uns gerade interessiert oder beschäftigt.

DFB.de: Ist die Beziehung zwischen den Vereinen auch so freundschaftlich oder doch eher vom Konkurrenzgedanken geprägt?

Paetow: Nein, ich denke schon, dass wir uns gut verstehen. Es gibt auch immer wieder mal Freundschaftsspiele zwischen den beiden Vereinen. Aber jetzt geht es natürlich um sehr viel. Einige unserer Spieler haben eine Holstein-Vergangenheit.

DFB.de: Unter anderem Sie.

Paetow: Korrekt. Ich habe lange in der Jugend von Holstein gespielt und sehr gute Erinnerungen daran. In dieser Zeit habe ich übrigens auch Hauke Wahl kennengelernt - und noch einige weitere, die jetzt im Betreuerstab tätig sind.

DFB.de: Dementsprechend dürften Sie nach der Auslosung einige Nachrichten bekommen haben.

Paetow: Auf jeden Fall. Da war einiges los. Wenn wir wirklich gewinnen sollten, wird mein Handy glühen. Ich hoffe, dass uns möglichst viele Fans unterstützen können. Ich habe auf jeden Fall schon einige Ticketanfragen bekommen. Aber wir müssen abwarten, wie die Corona-Richtlinien dann aussehen.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Chancen auf ein Weiterkommen?

Paetow: Als Viertligist sind wir ganz klarer Außenseiter. Trotzdem rechnen wir uns etwas aus und werden nicht chancenlos sein. Vor drei Jahren konnten wir uns in der ersten Runde gegen den VfL Bochum durchsetzen. Vielleicht gelingt uns wieder eine Überraschung. Wir glauben an unsere Chance. In unserem Stadion ist immer etwas möglich.

DFB.de: Wie haben Sie die Auslosung verfolgt?

Paetow: Ich war mit einigen Mitspielern und Fans bei uns im Vereinsheim. Im ersten Moment dachte ich: "Oh nein, nicht Holstein!" Wir hätten logischerweise auch nichts gegen St. Pauli, den HSV, Bayern, Dortmund oder Schalke gehabt. Aber dann ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass das ein sehr attraktives Los ist. Das ist einfach eine coole Aufgabe und natürlich eine super Abwechslung zum Alltag in der Regionalliga Nord.

DFB.de: Mit welchen Zielen starten Sie in die Meisterschaft?

Paetow: In der vergangenen Saison waren wir zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs Spitzenreiter und hatten uns somit für die Aufstiegsspiele gegen Schweinfurt qualifiziert. Aber die Verantwortlichen haben entschieden, dass wir die Chance auf den Aufstieg aus finanziellen Gründen und wegen der unsicheren Corona-Situation nicht wahrnehmen werden. Deshalb haben wir dem TSV Havelse den Vortritt gelassen, der es auch geschafft hat. Unser Anspruch ist es schon, wieder ganz oben mitzuspielen. Alles andere wäre eine Enttäuschung.

DFB.de: Wie schwer ist es für einen Fußballer, auf die Möglichkeit des sportlichen Aufstiegs zu verzichten?

Paetow: Das war sehr schwierig zu akzeptieren. Aber den Verantwortlichen ist diese Entscheidung auch nicht leichtgefallen. Wenn man es sportlich nicht schafft, ist man selbst schuld. Aber wenn Gründe ausschlaggebend sind, die man nicht beeinflussen kann, ist das schon bitter. Das hat mich persönlich schon getroffen. Immerhin konnten wir noch den Landespokal gewinnen. Grundsätzlich ist es aber so, dass jede Sportlerin und jeder Sportler das Maximum erreichen will. Alle in der Mannschaft wollen so weit nach oben wie möglich. Wir nehmen in der neuen Saison einen neuen Angriff.

DFB.de: Ist der Aufstieg dann möglich?

Paetow: Davon gehe ich fest aus. Aufgrund der Corona-Situation war es in der vergangenen Saison für den Verein nicht möglich, die 3. Liga zu stemmen. Kurz- oder mittelfristig wollen wir aber dorthin. Ich brauche diesen Ansporn. Immer Erster zu werden und dann nicht aufsteigen zu können, geht für mich nicht.

[sw]

In der ersten Runde des DFB-Pokals wird es zu einigen Derbys kommen - unter anderem in der Partie zwischen Regionalligist Weiche Flensburg und Zweitligist Holstein Kiel. Im DFB.de-Interview ordnet Torge Paetow die Chancen auf das Weiterkommen ein. Der 25 Jahre alte Weiche-Kapitän verrät auch, wer sein bester Freund bei Holstein ist und worum es in ihrem gemeinsamen Podcast geht.

DFB.de: Torge, was denken Sie über das Los Holstein Kiel?

Torge Paetow: Für uns ist das eine sehr interessante Aufgabe. Ich freue mich deshalb doppelt darauf, weil mit Hauke Wahl mein bester Freund bei Holstein spielt. Wir hatten vorher darüber gescherzt, dass wir uns das direkte Duell für die zweite Runde aufheben wollen. Aber jetzt kommt es eben schon früher dazu. Schön ist, dass auf jeden Fall einer von uns weiterkommt.

DFB.de: Da Sie beide Abwehrspieler sind, wird es auf dem Platz eher selten zum direkten Duell kommen.

Paetow: Da wir beide Kapitäne unserer Mannschaft sind, treffen wir uns aber immerhin vor dem Spiel bei der Seitenwahl. Wenn die Partie läuft, wahrscheinlich nur noch bei Standardsituationen. Gerade Hauke ist in diesen Situationen sehr offensiv ausgerichtet und torgefährlich. Da müssen wir aufpassen.

DFB.de: Hatten Sie schon Kontakt zu ihm nach der Auslosung?

Paetow: Ja, klar. Wir haben direkt per Facetime gesprochen. Er freut sich auch auf das Aufeinandertreffen. Für Kiel ist es natürlich angenehmer, bei uns zu spielen als beispielsweise in München. Mit dem Bus brauchen sie nicht länger, als eine gute Stunde. Mit Hauke habe ich sogar einen gemeinsamen wöchentlichen Podcast, der "Weiches Holz" heißt.

DFB.de: Das Thema für die nächste Folge dürfte klar sein...

Paetow: Klar, der nächste Podcast am kommenden Donnerstag wird das Motto "Treffen der Giganten" tragen. (lacht)

DFB.de: Worüber sprechen Sie normalerweise in dem Podcast?

Paetow: Über Sport, Fußball und Gott und die Welt. Alles, was uns gerade in den Kopf kommt. Wir folgen keinem konkreten Schema. Wir reden über das, was uns gerade interessiert oder beschäftigt.

DFB.de: Ist die Beziehung zwischen den Vereinen auch so freundschaftlich oder doch eher vom Konkurrenzgedanken geprägt?

Paetow: Nein, ich denke schon, dass wir uns gut verstehen. Es gibt auch immer wieder mal Freundschaftsspiele zwischen den beiden Vereinen. Aber jetzt geht es natürlich um sehr viel. Einige unserer Spieler haben eine Holstein-Vergangenheit.

DFB.de: Unter anderem Sie.

Paetow: Korrekt. Ich habe lange in der Jugend von Holstein gespielt und sehr gute Erinnerungen daran. In dieser Zeit habe ich übrigens auch Hauke Wahl kennengelernt - und noch einige weitere, die jetzt im Betreuerstab tätig sind.

DFB.de: Dementsprechend dürften Sie nach der Auslosung einige Nachrichten bekommen haben.

Paetow: Auf jeden Fall. Da war einiges los. Wenn wir wirklich gewinnen sollten, wird mein Handy glühen. Ich hoffe, dass uns möglichst viele Fans unterstützen können. Ich habe auf jeden Fall schon einige Ticketanfragen bekommen. Aber wir müssen abwarten, wie die Corona-Richtlinien dann aussehen.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Chancen auf ein Weiterkommen?

Paetow: Als Viertligist sind wir ganz klarer Außenseiter. Trotzdem rechnen wir uns etwas aus und werden nicht chancenlos sein. Vor drei Jahren konnten wir uns in der ersten Runde gegen den VfL Bochum durchsetzen. Vielleicht gelingt uns wieder eine Überraschung. Wir glauben an unsere Chance. In unserem Stadion ist immer etwas möglich.

DFB.de: Wie haben Sie die Auslosung verfolgt?

Paetow: Ich war mit einigen Mitspielern und Fans bei uns im Vereinsheim. Im ersten Moment dachte ich: "Oh nein, nicht Holstein!" Wir hätten logischerweise auch nichts gegen St. Pauli, den HSV, Bayern, Dortmund oder Schalke gehabt. Aber dann ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass das ein sehr attraktives Los ist. Das ist einfach eine coole Aufgabe und natürlich eine super Abwechslung zum Alltag in der Regionalliga Nord.

DFB.de: Mit welchen Zielen starten Sie in die Meisterschaft?

Paetow: In der vergangenen Saison waren wir zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs Spitzenreiter und hatten uns somit für die Aufstiegsspiele gegen Schweinfurt qualifiziert. Aber die Verantwortlichen haben entschieden, dass wir die Chance auf den Aufstieg aus finanziellen Gründen und wegen der unsicheren Corona-Situation nicht wahrnehmen werden. Deshalb haben wir dem TSV Havelse den Vortritt gelassen, der es auch geschafft hat. Unser Anspruch ist es schon, wieder ganz oben mitzuspielen. Alles andere wäre eine Enttäuschung.

DFB.de: Wie schwer ist es für einen Fußballer, auf die Möglichkeit des sportlichen Aufstiegs zu verzichten?

Paetow: Das war sehr schwierig zu akzeptieren. Aber den Verantwortlichen ist diese Entscheidung auch nicht leichtgefallen. Wenn man es sportlich nicht schafft, ist man selbst schuld. Aber wenn Gründe ausschlaggebend sind, die man nicht beeinflussen kann, ist das schon bitter. Das hat mich persönlich schon getroffen. Immerhin konnten wir noch den Landespokal gewinnen. Grundsätzlich ist es aber so, dass jede Sportlerin und jeder Sportler das Maximum erreichen will. Alle in der Mannschaft wollen so weit nach oben wie möglich. Wir nehmen in der neuen Saison einen neuen Angriff.

DFB.de: Ist der Aufstieg dann möglich?

Paetow: Davon gehe ich fest aus. Aufgrund der Corona-Situation war es in der vergangenen Saison für den Verein nicht möglich, die 3. Liga zu stemmen. Kurz- oder mittelfristig wollen wir aber dorthin. Ich brauche diesen Ansporn. Immer Erster zu werden und dann nicht aufsteigen zu können, geht für mich nicht.

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