Wedemeyer und Wolfsburg: "Diesmal wollen wir alle drei Titel gewinnen"

Es geht wieder los in der Allianz Frauen-Bundesliga. Täglich bis zum Saisonstart beleuchtet DFB.de einen anderen Klub. Heute: Joelle Wedemeyer und den VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview spricht die 22 Jahre alte deutsche Nationalspielerin über den Saisonstart gegen den 1. FFC Frankfurt am Sonntag, 16. September (ab 14 Uhr, live auf Telekom Sport), ihre Einsatzchancen trotz des riesigen Konkurrenzkampfes im Kader und ihren Weg aus dem VfL-Nachwuchs bis in die erste Mannschaft.

DFB.de: Frau Wedemeyer, die Konkurrenz in der Wolfsburger Innenverteidigung ist mit Nilla Fischer, Babett Peter, Lena Goeßling und Sara Doorsoun sehr groß. Wie sehen Sie die Chance, künftig regelmäßiger zum Einsatz zu kommen?

Joelle Wedemeyer: Natürlich sind wir dort sehr gut aufgestellt. Aber wir sind wieder in drei Wettbewerben vertreten. Deshalb ist es wichtig, dass der Trainer die Auswahl hat und gegebenenfalls auch etwas variieren kann. Wir starten zum Beispiel direkt mit einer Englischen Woche. An diesem Samstag spielen wir im DFB-Pokal bei Hannover 96. Dann in der Champions League bei Thór/KA Akureyri auf Island. Und am kommenden Wochenende beginnt die Frauen-Bundesliga. Das zeigt mal ganz gut, welche Belastungen da auf uns zukommen werden.

DFB.de: Rotation ist also eines der Zauberwörter in Wolfsburg?

Wedemeyer: Ja, ich denke, so wird es sein. Schon in der vergangenen Saison haben wir vor allem im Endspurt gesehen, dass wir alle Spielerinnen brauchen. In dieser Serie wird es nicht anders sein. Denn logischerweise wollen wir in allen Wettbewerben wieder weit kommen.

DFB.de: Lebt also der Traum vom Gewinn der Champions League und dem Triple weiter?

Wedemeyer: In der vergangenen Saison haben wir das Double geholt. Dieses Jahr wollen wir alle drei Titel gewinnen. Wir waren schon sehr nah dran und wissen, dass wir auch für den ganz großen Coup die Qualität haben. Neben der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokal wollen wir auch endlich mal wieder die Champions League nach Wolfsburg holen. Aber uns ist auch bewusst, dass die Gegner Jahr für Jahr stärker werden.

DFB.de: Und in Deutschland?

Wedemeyer: Ist es ähnlich. Bayern München war vergangenes Jahr schon stark und hat sich noch einmal verbessert. Das ist ein Duell auf Augenhöhe. Zuletzt waren wir etwas konstanter und haben uns am Ende weniger Ausrutscher geleistet. Das war der kleine Unterschied. Jetzt könnte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen entwickeln. Allerdings ist auch mit Freiburg zu rechnen. Die sind uns zuletzt schon gefährlich geworden. Auch Potsdam habe ich auf dem Zettel. Wir müssen vom ersten Spieltag hellwach sein.

DFB.de: Ihr Startprogramm hat es in sich: Erst kommt Frankfurt, dann geht es nach Essen, ehe schon das Topduell gegen den FC Bayern ansteht.

Wedemeyer: Wir müssen sofort Vollgas geben und müssen direkt in den Wettkampfmodus schalten. Wir wollen nicht direkt ins Hintertreffen geraten. Aber das wird nicht passieren, denn wir sind startklar. Wir hatten ein tolles Trainingslager in Österreich. Da haben wir viel taktisch gearbeitet und hatten eine super Teambuildingmaßnahme. Ich habe ein richtig gutes Gefühl für alles, was nun kommen wird. Wir sind bereit.

DFB.de: Mit welchen persönlichen Zielen gehen Sie in die neue Serie?

Wedemeyer: Ich habe mir das Ziel gesetzt, mehr Spiele als in der vergangenen Saison zu absolvieren. In der Rückrunde war es schon in Ordnung, in der Hinserie habe ich für mein Selbstverständnis zu wenig auf dem Platz gestanden. Ich bin jetzt seit einigen Wochen auch bei der Nationalmannschaft dabei. Dort möchte ich meinen Platz natürlich festigen. Das geht aber nur, wenn ich im Verein regelmäßig zum Einsatz komme und dann auch meine Leistung bringe. Ich schätze meine Chancen ganz gut ein. Das Trainerteam hat mir auf jeden Fall ein sehr positives Feedback gegeben.

DFB.de: Wie ist Ihr Kontakt zu Spielerinnen wie Lena Goeßling, Sara Doorsoun, Babett Peter und Nilla Fischer? Sehen Sie sie als Konkurrentinnen um einen Stammplatz?

Wedemeyer: Im Gegenteil, sie helfen mir in vielen Situationen sehr weiter. Es ist immer ein super Gefühl, wenn man eine dieser Spielerinnen an seiner Seite weiß. Sie geben mir auch während der Begegnung wichtige Ratschläge. Ich kann viel von ihnen lernen.

DFB.de: Sie kommen gebürtig aus Niedersachsen und spielen inzwischen seit 2011 für Wolfsburg. War es immer Ihr Traum, das VfL-Trikot zu tragen?

Wedemeyer: Früher war ich öfter als Fan im Stadion. Ich habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht, dass ich irgendwann vielleicht auch mal dort auf dem Rasen stehen werde. Das hat sich erst nach und nach entwickelt. Die damalige Trainerin der B-Juniorinnen des VfL hat mich gefragt, ob ich mir einen Wechsel nach Wolfsburg vorstellen könnte. Zunächst war ich nicht begeistert und wollte weiter zusammen mit meinen Freundinnen beim MTV Wolfenbüttel spielen. Aber ein halbes Jahr später habe ich dann doch den Schritt gewagt.

DFB.de: Und nie bereut?

Wedemeyer: Nein, natürlich nicht. Ich bin direkt aus den B-Juniorinnen in die Frauenmannschaften hochgezogen worden. Ich habe viel mit der ersten Mannschaft trainiert und bei der Reserve in der 2. Bundesliga gespielt. Es ging alles ruckzuck. Ich hatte gar keine Zeit, mir groß Gedanken über Ziele und Träume zu machen. Ich war sofort mittendrin.

DFB.de: Sind Sie stolz darauf, den Weg in Wolfsburg vom Talent zur Nationalspielerin gegangen zu sein?

Wedemeyer: Es ist eine Ehre für mich, hier meinen Teil zum Erfolg beitragen zu können. Die Qualität im Kader ist riesig. Ich bin schon stolz darauf, dabei sein zu können. Ich versuche jeden Tag, das Vertrauen zu rechtfertigen, das mir von den Verantwortlichen entgegengebracht wird. Allerdings möchte ich jetzt unbedingt den nächsten Schritt gehen und mehr Spiele machen als in der jüngeren Vergangenheit. Das sollte mein Anspruch sein.

[sw]

Es geht wieder los in der Allianz Frauen-Bundesliga. Täglich bis zum Saisonstart beleuchtet DFB.de einen anderen Klub. Heute: Joelle Wedemeyer und den VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview spricht die 22 Jahre alte deutsche Nationalspielerin über den Saisonstart gegen den 1. FFC Frankfurt am Sonntag, 16. September (ab 14 Uhr, live auf Telekom Sport), ihre Einsatzchancen trotz des riesigen Konkurrenzkampfes im Kader und ihren Weg aus dem VfL-Nachwuchs bis in die erste Mannschaft.

DFB.de: Frau Wedemeyer, die Konkurrenz in der Wolfsburger Innenverteidigung ist mit Nilla Fischer, Babett Peter, Lena Goeßling und Sara Doorsoun sehr groß. Wie sehen Sie die Chance, künftig regelmäßiger zum Einsatz zu kommen?

Joelle Wedemeyer: Natürlich sind wir dort sehr gut aufgestellt. Aber wir sind wieder in drei Wettbewerben vertreten. Deshalb ist es wichtig, dass der Trainer die Auswahl hat und gegebenenfalls auch etwas variieren kann. Wir starten zum Beispiel direkt mit einer Englischen Woche. An diesem Samstag spielen wir im DFB-Pokal bei Hannover 96. Dann in der Champions League bei Thór/KA Akureyri auf Island. Und am kommenden Wochenende beginnt die Frauen-Bundesliga. Das zeigt mal ganz gut, welche Belastungen da auf uns zukommen werden.

DFB.de: Rotation ist also eines der Zauberwörter in Wolfsburg?

Wedemeyer: Ja, ich denke, so wird es sein. Schon in der vergangenen Saison haben wir vor allem im Endspurt gesehen, dass wir alle Spielerinnen brauchen. In dieser Serie wird es nicht anders sein. Denn logischerweise wollen wir in allen Wettbewerben wieder weit kommen.

DFB.de: Lebt also der Traum vom Gewinn der Champions League und dem Triple weiter?

Wedemeyer: In der vergangenen Saison haben wir das Double geholt. Dieses Jahr wollen wir alle drei Titel gewinnen. Wir waren schon sehr nah dran und wissen, dass wir auch für den ganz großen Coup die Qualität haben. Neben der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokal wollen wir auch endlich mal wieder die Champions League nach Wolfsburg holen. Aber uns ist auch bewusst, dass die Gegner Jahr für Jahr stärker werden.

DFB.de: Und in Deutschland?

Wedemeyer: Ist es ähnlich. Bayern München war vergangenes Jahr schon stark und hat sich noch einmal verbessert. Das ist ein Duell auf Augenhöhe. Zuletzt waren wir etwas konstanter und haben uns am Ende weniger Ausrutscher geleistet. Das war der kleine Unterschied. Jetzt könnte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen entwickeln. Allerdings ist auch mit Freiburg zu rechnen. Die sind uns zuletzt schon gefährlich geworden. Auch Potsdam habe ich auf dem Zettel. Wir müssen vom ersten Spieltag hellwach sein.

DFB.de: Ihr Startprogramm hat es in sich: Erst kommt Frankfurt, dann geht es nach Essen, ehe schon das Topduell gegen den FC Bayern ansteht.

Wedemeyer: Wir müssen sofort Vollgas geben und müssen direkt in den Wettkampfmodus schalten. Wir wollen nicht direkt ins Hintertreffen geraten. Aber das wird nicht passieren, denn wir sind startklar. Wir hatten ein tolles Trainingslager in Österreich. Da haben wir viel taktisch gearbeitet und hatten eine super Teambuildingmaßnahme. Ich habe ein richtig gutes Gefühl für alles, was nun kommen wird. Wir sind bereit.

DFB.de: Mit welchen persönlichen Zielen gehen Sie in die neue Serie?

Wedemeyer: Ich habe mir das Ziel gesetzt, mehr Spiele als in der vergangenen Saison zu absolvieren. In der Rückrunde war es schon in Ordnung, in der Hinserie habe ich für mein Selbstverständnis zu wenig auf dem Platz gestanden. Ich bin jetzt seit einigen Wochen auch bei der Nationalmannschaft dabei. Dort möchte ich meinen Platz natürlich festigen. Das geht aber nur, wenn ich im Verein regelmäßig zum Einsatz komme und dann auch meine Leistung bringe. Ich schätze meine Chancen ganz gut ein. Das Trainerteam hat mir auf jeden Fall ein sehr positives Feedback gegeben.

DFB.de: Wie ist Ihr Kontakt zu Spielerinnen wie Lena Goeßling, Sara Doorsoun, Babett Peter und Nilla Fischer? Sehen Sie sie als Konkurrentinnen um einen Stammplatz?

Wedemeyer: Im Gegenteil, sie helfen mir in vielen Situationen sehr weiter. Es ist immer ein super Gefühl, wenn man eine dieser Spielerinnen an seiner Seite weiß. Sie geben mir auch während der Begegnung wichtige Ratschläge. Ich kann viel von ihnen lernen.

DFB.de: Sie kommen gebürtig aus Niedersachsen und spielen inzwischen seit 2011 für Wolfsburg. War es immer Ihr Traum, das VfL-Trikot zu tragen?

Wedemeyer: Früher war ich öfter als Fan im Stadion. Ich habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht, dass ich irgendwann vielleicht auch mal dort auf dem Rasen stehen werde. Das hat sich erst nach und nach entwickelt. Die damalige Trainerin der B-Juniorinnen des VfL hat mich gefragt, ob ich mir einen Wechsel nach Wolfsburg vorstellen könnte. Zunächst war ich nicht begeistert und wollte weiter zusammen mit meinen Freundinnen beim MTV Wolfenbüttel spielen. Aber ein halbes Jahr später habe ich dann doch den Schritt gewagt.

DFB.de: Und nie bereut?

Wedemeyer: Nein, natürlich nicht. Ich bin direkt aus den B-Juniorinnen in die Frauenmannschaften hochgezogen worden. Ich habe viel mit der ersten Mannschaft trainiert und bei der Reserve in der 2. Bundesliga gespielt. Es ging alles ruckzuck. Ich hatte gar keine Zeit, mir groß Gedanken über Ziele und Träume zu machen. Ich war sofort mittendrin.

DFB.de: Sind Sie stolz darauf, den Weg in Wolfsburg vom Talent zur Nationalspielerin gegangen zu sein?

Wedemeyer: Es ist eine Ehre für mich, hier meinen Teil zum Erfolg beitragen zu können. Die Qualität im Kader ist riesig. Ich bin schon stolz darauf, dabei sein zu können. Ich versuche jeden Tag, das Vertrauen zu rechtfertigen, das mir von den Verantwortlichen entgegengebracht wird. Allerdings möchte ich jetzt unbedingt den nächsten Schritt gehen und mehr Spiele machen als in der jüngeren Vergangenheit. Das sollte mein Anspruch sein.

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