Waßmuth: "Wir haben nichts zu verlieren"

Es ist Zeit für das erste Topspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga in der neuen Saison: Am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) empfängt der letztjährige Dritte TSG Hoffenheim den Serienmeister VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview ordnet TSG-Angreiferin Tabea Waßmuth (24) die Chancen ein und wirft auch schon einen Blick voraus auf die beiden Länderspiele mit der DFB-Auswahl gegen Irland und in Montenegro.

DFB.de: Frau Waßmuth, wie denken Sie im Rückblick über das 1:3 in Potsdam in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Tabea Waßmuth: Es lief etwas unglücklich für uns. Wir haben uns Torchancen erarbeitet, ich hatte in der ersten halben Stunde sogar einen Pfostentreffer. Wenn wir da in Führung gehen, läuft es vielleicht anders. Aber so kassieren wir dann noch vor der Pause zwei Treffer und nach dem Wechsel bekommen wir einen Platzverweis. Wir hatten uns das natürlich etwas anders vorgestellt. Wir haben das Spiel analysiert und wissen jetzt, wo wir uns verbessern müssen. Deshalb bin in zuversichtlich für die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Gerade jetzt kommt mit dem VfL Wolfsburg der Serienmeister der vergangenen Jahre.

Waßmuth: Nach der Niederlage zum Auftakt wäre uns vielleicht ein anderer Gegner lieber gewesen. Aber das können wir jetzt nicht ändern und stellen uns dieser Herausforderung. Wir haben nichts zu verlieren und können nur positiv überraschen. Deshalb freuen wir uns auf die Partie. Wir haben etwas wiedergutzumachen und wissen, dass wir richtig gut Fußball spielen können. Wir werden befreit aufspielen und dann mal sehen, was möglich ist.

DFB.de: Ihr Startprogramm hat es insgesamt in sich: Sie spielen an den ersten sechs Spieltagen unter anderem gegen Potsdam, Wolfsburg, Frankfurt, Essen und den FC Bayern...

Waßmuth: ... und damit gegen die besten Mannschaften der vergangenen Saison. Mit uns zusammen waren das die sechs Topteams des letzten Jahres. Hinzu kommt mit Bremen ein Aufsteiger. Das ist tatsächlich eine echte Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen. Ich bin optimistisch, dass wir ordentlich punkten werden. Das Potenzial dazu ist auf jeden Fall vorhanden, das müssen wir jetzt auch auf den Rasen bringen.

DFB.de: Die vergangene Saison haben Sie nach teilweise beeindruckenden Leistungen auf dem dritten Rang beendet. Erhöht das den Druck in dieser Spielzeit?

Waßmuth: Wir waren in der vergangenen Serie tatsächlich sehr konstant. Es ist unser eigener Anspruch, dies zu bestätigen. Wir dürfen dabei aber nicht den Fehler machen, deswegen zu verkrampfen. Damit würden wir uns einer unserer Stärken berauben. Uns zeichnet aus, dass wir eine große Spielfreude haben und einfach gerne zocken. Wir wollen Spaß auf dem Platz haben und schnell nach vorne spielen. Daran darf sich nichts ändern.

DFB.de: Ist solch eine Saison nochmal möglich oder haben sich die Gegner jetzt schon zu gut auf die TSG Hoffenheim eingestellt?

Waßmuth: Klar ist, dass wir jetzt anders wahrgenommen werden und dass die Gegner mit einer anderen Motivation in die Partien gegen uns gehen. Wir sehen das als Kompliment an, denn wir haben uns das erarbeitet. Trotzdem bin ich absolut davon überzeugt, eine ähnliche Saison wie zuletzt spielen zu können. Das haben wir uns auf jeden Fall vorgenommen.

DFB.de: Geht es damit auch um Platz drei und damit um die Qualifikation für die Champions League?

Waßmuth: Ja, das ist eines unserer Ziele. Wir würden es unglaublich gerne schaffen. Aber wir machen uns deshalb nicht den ganz großen Druck. Wir wissen, was wir können und kennen unser Potenzial.

DFB.de: Die Konkurrenz ist groß.

Waßmuth: Aber das ist ja auch gut so. Bayern und Wolfsburg werden unter normalen Umständen um den Titel spielen. Danach kommen Teams wie Frankfurt, Potsdam, Essen und wahrscheinlich wir. Wir wollen Dritter werden und spielen sozusagen um die kleine deutsche Meisterschaft. Das ist ein toller Anreiz. Wir haben jetzt ein echtes Ziel.

DFB.de: Nach dem Spiel gegen Wolfsburg reisen Sie direkt zur Nationalmannschaft, die in der EM-Qualifikation gegen Irland und in Montenegro spielt.

Waßmuth: Ich habe mich riesig gefreut, als ich von meiner Nominierung erfahren habe. Es ist eine riesige Ehre für mich, dort dabei sein zu dürfen. Ich werde alles mitnehmen, was dort auf mich zukommt. Ich möchte Spaß haben und zeigen, was ich kann.

DFB.de: Mit elf Toren haben Sie in der vergangenen Saison ziemlich nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht.

Waßmuth: Es war auf jeden Fall meine beste Serie in der Bundesliga. Aber das ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass wir als Mannschaft super funktioniert haben. Es ist schön, dass das anerkannt wird und dass ich jetzt wieder bei der Nationalmannschaft dabei sein kann.

DFB.de: Einen Einsatz hatten Sie bisher noch nicht. Würde damit ein Traum in Erfüllung gehen?

Waßmuth: Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde. Klar ist das so. Wer träumt nicht davon, für sein Land spielen zu dürfen? Das wäre auf jeden Fall ein weiterer Höhepunkt in meiner Karriere.

DFB.de: Beim Blick in Ihre Vita fällt auf, dass Sie seit 2009 durchgängig für Hoffenheim spielen. Diese Vereinstreue ist heutzutage nicht selbstverständlich.

Waßmuth: Ich habe nie einen Grund gesehen, den Verein zu wechseln. Ich bin den Verantwortlichen hier total dankbar, dass sie mich immer unterstützt haben. Ich bin in der Jugend hierher gekommen und habe über die zweite Mannschaft den Sprung ins Bundesligateam geschafft. Es macht mir seit dem ersten Tag total viel Spaß, Teil dieser Gemeinschaft hier zu sein. Der dritte Platz in der vergangenen Saison war sozusagen der vorläufige Höhepunkt.

DFB.de: Sind Sie mit Ihrer Entwicklung - Jugend, zweite Mannschaft, Bundesligateam, DFB-Auswahl - im übertragenden Sinne die personifizierte Philosophie der TSG Hoffenheim?

Waßmuth: Ich möchte es lieber so sagen, dass ich den Weg gegangen bin, den die Verantwortlichen für die Entwicklung der Spielerinnen vorgesehen haben. Das Ziel des Vereins ist es, die Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs in die Bundesliga zu bekommen. Bei mir hat das super funktioniert. Ich habe die Zeit und die Förderung bekommen, die ich benötigt habe. Ich konnte mich in Ruhe entwickeln, hatte super Rahmenbedingungen und habe immer die nötige Spielzeit auf dem für mich jeweils passenden Niveau bekommen. Dafür bin ich dem Verein dankbar.

[sw]

Es ist Zeit für das erste Topspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga in der neuen Saison: Am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) empfängt der letztjährige Dritte TSG Hoffenheim den Serienmeister VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview ordnet TSG-Angreiferin Tabea Waßmuth (24) die Chancen ein und wirft auch schon einen Blick voraus auf die beiden Länderspiele mit der DFB-Auswahl gegen Irland und in Montenegro.

DFB.de: Frau Waßmuth, wie denken Sie im Rückblick über das 1:3 in Potsdam in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga?

Tabea Waßmuth: Es lief etwas unglücklich für uns. Wir haben uns Torchancen erarbeitet, ich hatte in der ersten halben Stunde sogar einen Pfostentreffer. Wenn wir da in Führung gehen, läuft es vielleicht anders. Aber so kassieren wir dann noch vor der Pause zwei Treffer und nach dem Wechsel bekommen wir einen Platzverweis. Wir hatten uns das natürlich etwas anders vorgestellt. Wir haben das Spiel analysiert und wissen jetzt, wo wir uns verbessern müssen. Deshalb bin in zuversichtlich für die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Gerade jetzt kommt mit dem VfL Wolfsburg der Serienmeister der vergangenen Jahre.

Waßmuth: Nach der Niederlage zum Auftakt wäre uns vielleicht ein anderer Gegner lieber gewesen. Aber das können wir jetzt nicht ändern und stellen uns dieser Herausforderung. Wir haben nichts zu verlieren und können nur positiv überraschen. Deshalb freuen wir uns auf die Partie. Wir haben etwas wiedergutzumachen und wissen, dass wir richtig gut Fußball spielen können. Wir werden befreit aufspielen und dann mal sehen, was möglich ist.

DFB.de: Ihr Startprogramm hat es insgesamt in sich: Sie spielen an den ersten sechs Spieltagen unter anderem gegen Potsdam, Wolfsburg, Frankfurt, Essen und den FC Bayern...

Waßmuth: ... und damit gegen die besten Mannschaften der vergangenen Saison. Mit uns zusammen waren das die sechs Topteams des letzten Jahres. Hinzu kommt mit Bremen ein Aufsteiger. Das ist tatsächlich eine echte Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen. Ich bin optimistisch, dass wir ordentlich punkten werden. Das Potenzial dazu ist auf jeden Fall vorhanden, das müssen wir jetzt auch auf den Rasen bringen.

DFB.de: Die vergangene Saison haben Sie nach teilweise beeindruckenden Leistungen auf dem dritten Rang beendet. Erhöht das den Druck in dieser Spielzeit?

Waßmuth: Wir waren in der vergangenen Serie tatsächlich sehr konstant. Es ist unser eigener Anspruch, dies zu bestätigen. Wir dürfen dabei aber nicht den Fehler machen, deswegen zu verkrampfen. Damit würden wir uns einer unserer Stärken berauben. Uns zeichnet aus, dass wir eine große Spielfreude haben und einfach gerne zocken. Wir wollen Spaß auf dem Platz haben und schnell nach vorne spielen. Daran darf sich nichts ändern.

DFB.de: Ist solch eine Saison nochmal möglich oder haben sich die Gegner jetzt schon zu gut auf die TSG Hoffenheim eingestellt?

Waßmuth: Klar ist, dass wir jetzt anders wahrgenommen werden und dass die Gegner mit einer anderen Motivation in die Partien gegen uns gehen. Wir sehen das als Kompliment an, denn wir haben uns das erarbeitet. Trotzdem bin ich absolut davon überzeugt, eine ähnliche Saison wie zuletzt spielen zu können. Das haben wir uns auf jeden Fall vorgenommen.

DFB.de: Geht es damit auch um Platz drei und damit um die Qualifikation für die Champions League?

Waßmuth: Ja, das ist eines unserer Ziele. Wir würden es unglaublich gerne schaffen. Aber wir machen uns deshalb nicht den ganz großen Druck. Wir wissen, was wir können und kennen unser Potenzial.

DFB.de: Die Konkurrenz ist groß.

Waßmuth: Aber das ist ja auch gut so. Bayern und Wolfsburg werden unter normalen Umständen um den Titel spielen. Danach kommen Teams wie Frankfurt, Potsdam, Essen und wahrscheinlich wir. Wir wollen Dritter werden und spielen sozusagen um die kleine deutsche Meisterschaft. Das ist ein toller Anreiz. Wir haben jetzt ein echtes Ziel.

DFB.de: Nach dem Spiel gegen Wolfsburg reisen Sie direkt zur Nationalmannschaft, die in der EM-Qualifikation gegen Irland und in Montenegro spielt.

Waßmuth: Ich habe mich riesig gefreut, als ich von meiner Nominierung erfahren habe. Es ist eine riesige Ehre für mich, dort dabei sein zu dürfen. Ich werde alles mitnehmen, was dort auf mich zukommt. Ich möchte Spaß haben und zeigen, was ich kann.

DFB.de: Mit elf Toren haben Sie in der vergangenen Saison ziemlich nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht.

Waßmuth: Es war auf jeden Fall meine beste Serie in der Bundesliga. Aber das ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass wir als Mannschaft super funktioniert haben. Es ist schön, dass das anerkannt wird und dass ich jetzt wieder bei der Nationalmannschaft dabei sein kann.

DFB.de: Einen Einsatz hatten Sie bisher noch nicht. Würde damit ein Traum in Erfüllung gehen?

Waßmuth: Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde. Klar ist das so. Wer träumt nicht davon, für sein Land spielen zu dürfen? Das wäre auf jeden Fall ein weiterer Höhepunkt in meiner Karriere.

DFB.de: Beim Blick in Ihre Vita fällt auf, dass Sie seit 2009 durchgängig für Hoffenheim spielen. Diese Vereinstreue ist heutzutage nicht selbstverständlich.

Waßmuth: Ich habe nie einen Grund gesehen, den Verein zu wechseln. Ich bin den Verantwortlichen hier total dankbar, dass sie mich immer unterstützt haben. Ich bin in der Jugend hierher gekommen und habe über die zweite Mannschaft den Sprung ins Bundesligateam geschafft. Es macht mir seit dem ersten Tag total viel Spaß, Teil dieser Gemeinschaft hier zu sein. Der dritte Platz in der vergangenen Saison war sozusagen der vorläufige Höhepunkt.

DFB.de: Sind Sie mit Ihrer Entwicklung - Jugend, zweite Mannschaft, Bundesligateam, DFB-Auswahl - im übertragenden Sinne die personifizierte Philosophie der TSG Hoffenheim?

Waßmuth: Ich möchte es lieber so sagen, dass ich den Weg gegangen bin, den die Verantwortlichen für die Entwicklung der Spielerinnen vorgesehen haben. Das Ziel des Vereins ist es, die Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs in die Bundesliga zu bekommen. Bei mir hat das super funktioniert. Ich habe die Zeit und die Förderung bekommen, die ich benötigt habe. Ich konnte mich in Ruhe entwickeln, hatte super Rahmenbedingungen und habe immer die nötige Spielzeit auf dem für mich jeweils passenden Niveau bekommen. Dafür bin ich dem Verein dankbar.

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