Wasserburger Hartl: "Wenn jemand Hilfe braucht, sind wir da"

Markus Hartl ist Mittelfeldspieler beim TSV Wasserburg. Aktuell muss der 22-Jährige aber auf sein Hobby verzichten. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus' ruht auch der Spielbetrieb in der Bayernliga Süd. Doch die Wasserburger bleiben in der Pause nicht untätig. Sie helfen Mitbürgern, die auf Unterstützung angewiesen sind. Mit DFB.de spricht Markus Hartl über die Hilfsaktionen.

DFB.de: Herr Hartl, in den sozialen Medien heißt es aktuell vielerorts #helfenstatttrainieren. Was hat es mit dem Hashtag auf sich?

Markus Hartl: Irgendein bayerischer Klub hat damit angefangen. Ich kann gar nicht mehr sagen, welcher das war. Aber gerade in Oberbayern ist der Hashtag nun sehr verbreitet. Immer mehr Klubs nutzen die Trainings- und Spielpause, um bedürftigen Mitmenschen zu helfen.

DFB.de: Warum hat sich der TSV Wasserburg angeschlossen?

Hartl: Wir haben für einen Fünftligisten eine hohe Zuschauerzahl. Gerade auf unsere älteren Fans können wir uns immer verlassen. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben. Es gibt viele Senioren, die auf Hilfe angewiesen sind. Die niemanden haben, der Einkäufe erledigt oder Fahrdienste übernimmt. Das haben wir jetzt in die Hand genommen.

DFB.de: Wie sind Sie aufgestellt?

Hartl: Ich kümmere mich um die Organisation. Die Leute können mir telefonisch oder per Mail mitteilen, was für eine Hilfe sie brauchen. Und dann frage ich per WhatsApp in die Runde, wer das erledigen kann. Wir haben zu diesem Zweck eine Helfergruppe gegründet. Anfangs waren da Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft drin. Mittlerweile habe ich auch ein paar Leute von außerhalb hinzugefügt. Die Gruppe ist ständig größer geworden. Jetzt sind es mehr als 30 Mitglieder.

DFB.de: Was erleben die Helfer?

Hartl: Vor allem Dankbarkeit. Aber auch Überraschendes. Es heißt ja immer, dass sich ältere Menschen nicht so sehr mit Computern auskennen. Das habe ich jetzt anders erlebt. Ein Mann, der schon über 80 Jahre alt ist, hat mir am Dienstag ein Word-Dokument geschickt. Darauf war alles aufgelistet, was er aus welchem Geschäft braucht. Das habe ich dann kommuniziert, und direkt sind drei Leute losgefahren, um die verschiedenen Supermärkte anzufahren. Der Mann war wegen der Hilfsbereitschaft echt überbewältigt und hat sich zigmal bedankt.

DFB.de: Worum kümmern sich die Wasserburger Fußballer noch?

Hartl: Da muss ich an die Frau denken, die mit ihrem Hund in die Tierklinik musste. Ihre gute Freundin hatte angeboten, sie zu fahren. Die musste dann aber leider in Quarantäne. Also war die Frau mit ihrem Hund erstmal hilflos. Zumal die Tierklinik in Rosenheim liegt und für sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen ist. Sie hat mich um Hilfe gebeten. Ich habe per WhatsApp gefragt, ob sich jemand darum kümmern kann.

DFB.de: Wie war die Resonanz?

Hartl: Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich dann schon fünf Antworten. Ein Teamkollege ist dann losgefahren und hat sich gekümmert. Der Hund konnte also in der Tierklinik untersucht werden und die Besitzerin war unendlich dankbar. Sie wollte Trinkgeld geben. Aber das haben wir abgelehnt. Für uns geht es um etwas anderes. Wir wollen sagen: Wenn jemand unsere Hilfe braucht, sind wir da. Das soll übrigens auch noch gelten, wenn die Corona-Krise vorbei ist.

DFB.de: Was planen Sie dann?

Hartl: Wir haben schon ein paar Ideen. Eine Zusammenarbeit mit der Tafel schwebt uns vor oder besondere Aktionen vor Heimspielen. Noch sind die Pläne nicht ausgereift. Dafür sind gerade andere Dinge akuter.

DFB.de: Was wünschen Sie sich für die nahe Zukunft?

Hartl: Wie jeder hoffe ich, dass die Corona-Pandemie bald vorbei ist. Aber das Thema wird uns wohl leider noch einige Zeit beschäftigen. Und da würde ich mich freuen, wenn #helfenstatttrainieren noch weiter die Runde macht. Es sind schon sehr viele Vereine dabei, aber es könnten immer noch mehr sein.

Markus Hartl ist folgendermaßen zu erreichen: Telefonisch und per WhatsApp unter der 0151-42465633. Oder per E-Mail an markushartl21@gmail.com.

[dd]

Markus Hartl ist Mittelfeldspieler beim TSV Wasserburg. Aktuell muss der 22-Jährige aber auf sein Hobby verzichten. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus' ruht auch der Spielbetrieb in der Bayernliga Süd. Doch die Wasserburger bleiben in der Pause nicht untätig. Sie helfen Mitbürgern, die auf Unterstützung angewiesen sind. Mit DFB.de spricht Markus Hartl über die Hilfsaktionen.

DFB.de: Herr Hartl, in den sozialen Medien heißt es aktuell vielerorts #helfenstatttrainieren. Was hat es mit dem Hashtag auf sich?

Markus Hartl: Irgendein bayerischer Klub hat damit angefangen. Ich kann gar nicht mehr sagen, welcher das war. Aber gerade in Oberbayern ist der Hashtag nun sehr verbreitet. Immer mehr Klubs nutzen die Trainings- und Spielpause, um bedürftigen Mitmenschen zu helfen.

DFB.de: Warum hat sich der TSV Wasserburg angeschlossen?

Hartl: Wir haben für einen Fünftligisten eine hohe Zuschauerzahl. Gerade auf unsere älteren Fans können wir uns immer verlassen. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben. Es gibt viele Senioren, die auf Hilfe angewiesen sind. Die niemanden haben, der Einkäufe erledigt oder Fahrdienste übernimmt. Das haben wir jetzt in die Hand genommen.

DFB.de: Wie sind Sie aufgestellt?

Hartl: Ich kümmere mich um die Organisation. Die Leute können mir telefonisch oder per Mail mitteilen, was für eine Hilfe sie brauchen. Und dann frage ich per WhatsApp in die Runde, wer das erledigen kann. Wir haben zu diesem Zweck eine Helfergruppe gegründet. Anfangs waren da Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft drin. Mittlerweile habe ich auch ein paar Leute von außerhalb hinzugefügt. Die Gruppe ist ständig größer geworden. Jetzt sind es mehr als 30 Mitglieder.

DFB.de: Was erleben die Helfer?

Hartl: Vor allem Dankbarkeit. Aber auch Überraschendes. Es heißt ja immer, dass sich ältere Menschen nicht so sehr mit Computern auskennen. Das habe ich jetzt anders erlebt. Ein Mann, der schon über 80 Jahre alt ist, hat mir am Dienstag ein Word-Dokument geschickt. Darauf war alles aufgelistet, was er aus welchem Geschäft braucht. Das habe ich dann kommuniziert, und direkt sind drei Leute losgefahren, um die verschiedenen Supermärkte anzufahren. Der Mann war wegen der Hilfsbereitschaft echt überbewältigt und hat sich zigmal bedankt.

DFB.de: Worum kümmern sich die Wasserburger Fußballer noch?

Hartl: Da muss ich an die Frau denken, die mit ihrem Hund in die Tierklinik musste. Ihre gute Freundin hatte angeboten, sie zu fahren. Die musste dann aber leider in Quarantäne. Also war die Frau mit ihrem Hund erstmal hilflos. Zumal die Tierklinik in Rosenheim liegt und für sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen ist. Sie hat mich um Hilfe gebeten. Ich habe per WhatsApp gefragt, ob sich jemand darum kümmern kann.

DFB.de: Wie war die Resonanz?

Hartl: Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich dann schon fünf Antworten. Ein Teamkollege ist dann losgefahren und hat sich gekümmert. Der Hund konnte also in der Tierklinik untersucht werden und die Besitzerin war unendlich dankbar. Sie wollte Trinkgeld geben. Aber das haben wir abgelehnt. Für uns geht es um etwas anderes. Wir wollen sagen: Wenn jemand unsere Hilfe braucht, sind wir da. Das soll übrigens auch noch gelten, wenn die Corona-Krise vorbei ist.

DFB.de: Was planen Sie dann?

Hartl: Wir haben schon ein paar Ideen. Eine Zusammenarbeit mit der Tafel schwebt uns vor oder besondere Aktionen vor Heimspielen. Noch sind die Pläne nicht ausgereift. Dafür sind gerade andere Dinge akuter.

DFB.de: Was wünschen Sie sich für die nahe Zukunft?

Hartl: Wie jeder hoffe ich, dass die Corona-Pandemie bald vorbei ist. Aber das Thema wird uns wohl leider noch einige Zeit beschäftigen. Und da würde ich mich freuen, wenn #helfenstatttrainieren noch weiter die Runde macht. Es sind schon sehr viele Vereine dabei, aber es könnten immer noch mehr sein.

Markus Hartl ist folgendermaßen zu erreichen: Telefonisch und per WhatsApp unter der 0151-42465633. Oder per E-Mail an markushartl21@gmail.com.

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