Wanitzek: "Mit zwölf Jahren erste Dauerkarte beim KSC"

Im zweiten Anlauf soll es klappen. Mittelfeldspieler Marvin Wanitzek (25) hat mit dem Karlsruher SC in der 3. Liga beste Chancen auf den Aufstieg. Im DFB.de-Interview spricht Wanitzek mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über seine besondere Beziehung zum KSC.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung nach Ihrem Treffer zum 2:0-Endstand beim TSV 1860 München, Herr Wanitzek?

Marvin Wanitzek: Wir hätten die Partie schon früher entscheiden müssen, haben unsere guten Konterchancen aber nicht genutzt. Nach meinem Treffer in der Nachspielzeit war die Erleichterung groß, weil uns dadurch weiteres Zittern erspart geblieben ist.

DFB.de: Der KSC rangiert dank des Sieges jetzt vier Punkte vor Platz drei. Nur drei Spiele stehen noch aus. Wie bewerten Sie die Chancen im Aufstiegsrennen?

Wanitzek: Nachdem Halle in Großaspach Punkte liegen gelassen hatte, wollten wir unbedingt nachlegen. Diese Chance hatten wir schon öfter in dieser Spielzeit, konnten sie aber nur selten nutzen und haben uns das Leben dadurch selbst schwer gemacht. Mit dem Sieg bei den "Löwen" haben wir einen großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen, müssen wir auch nicht auf die anderen schauen.

DFB.de: Für Sie persönlich wäre ein Aufstieg mit dem KSC etwas ganz Besonderes, oder?

Wanitzek: Das stimmt. Ich bin in Ubstadt-Weiher, 25 Kilometer entfernt von Karlsruhe groß geworden. Mein Opa und meine Eltern hatten mich schon als kleines Kind immer ins Wildparkstadion mitgenommen. Mit zwölf Jahren hatte ich dann meine erste Dauerkarte und stand im Fanblock im Stehplatzbereich. Es war immer ein Traum von mir, beim KSC Profi zu werden. Ein Aufstieg mit dem KSC würde mir auch daher sehr viel bedeuten.

DFB.de: Im Vorjahr wurde die Rückkehr in die 2. Bundesliga erst in der Relegation gegen den FC Erzgebirge Aue verpasst. Hätten Sie Bauchschmerzen, wenn es erneut "nur" zu Rang drei reichen sollte?

Wanitzek: Natürlich wollen wir uns das diesmal ersparen. Das tat im vergangenen Jahr schon sehr weh. Wir hatten nach einem fatalen Fehlstart 21 Spiele in Folge nicht verloren und uns bis auf Platz drei vorgekämpft. Die Partien gegen Aue waren für mich die bislang wichtigsten Spiele in meiner Karriere. Mit dem 1:1 zur Halbzeit im Rückspiel waren wir schon fast am Ziel. Der Stachel saß tief, dass wir danach noch zwei Gegentore kassiert haben.

DFB.de: Am 38. und letzten Spieltag steht noch das direkte Duell mit dem Halleschen FC an. Wie sehr würden Sie sich wünschen, ein mögliches Endspiel um den Aufstieg zu vermeiden oder hätte das für Sie sogar einen besonderen Reiz?

Wanitzek: Bis es zu diesem Duell kommt, wollen wir möglichst schon als Aufsteiger feststehen. Das haben wir schließlich in der eigenen Hand. Sollte es aber so kommen, dass wir gegen Halle unser Endspiel haben, dann gehe ich davon aus, dass uns die KSC-Fans nach vorne pushen und uns zum Sieg tragen werden.

DFB.de: Sie stehen nun bei fünf Saisontoren und haben damit Ihre Marke von drei Treffern aus der vergangenen Spielzeit übertroffen. Hinzu kommen auch sieben Torvorlagen. Was macht mehr Spaß: Tore erzielen oder vorbereiten?

Wanitzek: Ich versuche, der Mannschaft - so gut es geht - zu helfen. Marc Lorenz und ich sind für die Standardsituationen zuständig. Da kommt es schon mal vor, dass einer davon reingeht (lacht). Es ist ein schönes Gefühl, wenn man - wie in München - ein Tor erzielt. Aber im Grunde ist es mir egal, ob ich einen Treffer markiere oder vorbereite. Hauptsache, wir sind als Mannschaft erfolgreich.

DFB.de: Sie absolvierten alle Ihre 34 Einsätze in der Startelf und verpassten - unter anderem wegen einer Gelbsperre - während der gesamten Saison nur 94 Minuten. Wie lautet Ihr Geheimnis?

Wanitzek: Da gibt es eigentlich kein großes Geheimnis. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu achten. Zum Glück bin ich in den vergangenen Jahren von Verletzungen verschont geblieben.

DFB.de: Hatten Sie während Ihrer Karriere denn schon einmal eine schwere Verletzung?

Wanitzek: Verletzung nicht unbedingt, aber während meiner Zeit beim VfB Stuttgart II hatte ich eine Herzbeutel-Entzündung, die mich für ein halbes Jahr zurückgeworfen hatte. Nach einem grippalen Infekt hatte ich zu früh wieder mit dem Training begonnen und durfte von Dezember 2016 bis April 2017 keinen Sport machen.

DFB.de: Noch sieben weitere KSC-Spieler haben maximal erst eine Partie verpasst. Da können selbst die anderen Spitzenmannschaften nicht mithalten. Welchen Anteil hat diese Konstanz im Team am erfolgreichen Abschneiden?

Wanitzek: Definitiv. Unser Kapitän David Pisot hat sogar in der vergangenen Saison und auch in dieser Spielzeit noch keine einzige Minute gefehlt. Da wir fast immer mit der gleichen oder einer nur auf einzelnen Positionen veränderten Startformation spielen, sind wir sehr gut eingespielt. Jeder kann sich auf den anderen verlassen. Das zeichnet uns auch als Team aus.

DFB.de: Welchen Anteil hat Trainer Alois Schwartz?

Wanitzek: Er hat uns in der vergangenen Saison auf Platz 15 übernommen und zu einer Topmannschaft geformt. Das sagt eigentlich schon alles. Wir hatten schon in der zurückliegenden Saison die wenigsten Gegentore kassiert und waren das Team mit den meisten Zu-Null-Spielen. In dieser Spielzeit sind wir auch noch wesentlich torgefährlicher. Unser Trainer legt sehr viel Wert auf Disziplin. Er achtet penibel darauf, dass sich im Team keine Grüppchenbildung entwickelt, sondern alle an einem Strang ziehen.

DFB.de: Sie stehen bei neun Gelben Karten und somit erneut vor einer möglichen Sperre. Ist da jetzt besondere Vorsicht angebracht?

Wanitzek: Ich bin seit drei Spielen vorbelastet. Ich versuche, der Mannschaft zu helfen, und gehe deshalb auch keinem Zweikampf aus dem Weg.

DFB.de: Am Samstag ist die abstiegsbedrohte SG Sonnenhof Großaspach im Wildpark zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Wanitzek: Wir haben uns am zurückliegenden Spieltag in unserem Mannschaftshotel beim Abendessen die Partie der SG Sonnenhof gegen den Halleschen FC gemeinsam vor dem Fernseher angeschaut. Großaspach steht mit dem Rücken zur Wand und muss punkten. Wenn wir unsere Leistung abrufen, bin ich mir aber sicher, dass wir den Platz als Sieger verlassen werden.

DFB.de: Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Wanitzek: Wir dürfen uns nicht vom Tabellenstand des Gegners blenden lassen. Eine ähnliche Situation wie bei der 0:3-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten und jetzigen Absteiger VfR Aalen darf uns zu Hause nicht mehr passieren. Wir müssen sofort hellwach sein und unser Spiel durchziehen.

[mspw]

Im zweiten Anlauf soll es klappen. Mittelfeldspieler Marvin Wanitzek (25) hat mit dem Karlsruher SC in der 3. Liga beste Chancen auf den Aufstieg. Im DFB.de-Interview spricht Wanitzek mit Mitarbeiter Peter Haidinger auch über seine besondere Beziehung zum KSC.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung nach Ihrem Treffer zum 2:0-Endstand beim TSV 1860 München, Herr Wanitzek?

Marvin Wanitzek: Wir hätten die Partie schon früher entscheiden müssen, haben unsere guten Konterchancen aber nicht genutzt. Nach meinem Treffer in der Nachspielzeit war die Erleichterung groß, weil uns dadurch weiteres Zittern erspart geblieben ist.

DFB.de: Der KSC rangiert dank des Sieges jetzt vier Punkte vor Platz drei. Nur drei Spiele stehen noch aus. Wie bewerten Sie die Chancen im Aufstiegsrennen?

Wanitzek: Nachdem Halle in Großaspach Punkte liegen gelassen hatte, wollten wir unbedingt nachlegen. Diese Chance hatten wir schon öfter in dieser Spielzeit, konnten sie aber nur selten nutzen und haben uns das Leben dadurch selbst schwer gemacht. Mit dem Sieg bei den "Löwen" haben wir einen großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen, müssen wir auch nicht auf die anderen schauen.

DFB.de: Für Sie persönlich wäre ein Aufstieg mit dem KSC etwas ganz Besonderes, oder?

Wanitzek: Das stimmt. Ich bin in Ubstadt-Weiher, 25 Kilometer entfernt von Karlsruhe groß geworden. Mein Opa und meine Eltern hatten mich schon als kleines Kind immer ins Wildparkstadion mitgenommen. Mit zwölf Jahren hatte ich dann meine erste Dauerkarte und stand im Fanblock im Stehplatzbereich. Es war immer ein Traum von mir, beim KSC Profi zu werden. Ein Aufstieg mit dem KSC würde mir auch daher sehr viel bedeuten.

DFB.de: Im Vorjahr wurde die Rückkehr in die 2. Bundesliga erst in der Relegation gegen den FC Erzgebirge Aue verpasst. Hätten Sie Bauchschmerzen, wenn es erneut "nur" zu Rang drei reichen sollte?

Wanitzek: Natürlich wollen wir uns das diesmal ersparen. Das tat im vergangenen Jahr schon sehr weh. Wir hatten nach einem fatalen Fehlstart 21 Spiele in Folge nicht verloren und uns bis auf Platz drei vorgekämpft. Die Partien gegen Aue waren für mich die bislang wichtigsten Spiele in meiner Karriere. Mit dem 1:1 zur Halbzeit im Rückspiel waren wir schon fast am Ziel. Der Stachel saß tief, dass wir danach noch zwei Gegentore kassiert haben.

DFB.de: Am 38. und letzten Spieltag steht noch das direkte Duell mit dem Halleschen FC an. Wie sehr würden Sie sich wünschen, ein mögliches Endspiel um den Aufstieg zu vermeiden oder hätte das für Sie sogar einen besonderen Reiz?

Wanitzek: Bis es zu diesem Duell kommt, wollen wir möglichst schon als Aufsteiger feststehen. Das haben wir schließlich in der eigenen Hand. Sollte es aber so kommen, dass wir gegen Halle unser Endspiel haben, dann gehe ich davon aus, dass uns die KSC-Fans nach vorne pushen und uns zum Sieg tragen werden.

DFB.de: Sie stehen nun bei fünf Saisontoren und haben damit Ihre Marke von drei Treffern aus der vergangenen Spielzeit übertroffen. Hinzu kommen auch sieben Torvorlagen. Was macht mehr Spaß: Tore erzielen oder vorbereiten?

Wanitzek: Ich versuche, der Mannschaft - so gut es geht - zu helfen. Marc Lorenz und ich sind für die Standardsituationen zuständig. Da kommt es schon mal vor, dass einer davon reingeht (lacht). Es ist ein schönes Gefühl, wenn man - wie in München - ein Tor erzielt. Aber im Grunde ist es mir egal, ob ich einen Treffer markiere oder vorbereite. Hauptsache, wir sind als Mannschaft erfolgreich.

DFB.de: Sie absolvierten alle Ihre 34 Einsätze in der Startelf und verpassten - unter anderem wegen einer Gelbsperre - während der gesamten Saison nur 94 Minuten. Wie lautet Ihr Geheimnis?

Wanitzek: Da gibt es eigentlich kein großes Geheimnis. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu achten. Zum Glück bin ich in den vergangenen Jahren von Verletzungen verschont geblieben.

DFB.de: Hatten Sie während Ihrer Karriere denn schon einmal eine schwere Verletzung?

Wanitzek: Verletzung nicht unbedingt, aber während meiner Zeit beim VfB Stuttgart II hatte ich eine Herzbeutel-Entzündung, die mich für ein halbes Jahr zurückgeworfen hatte. Nach einem grippalen Infekt hatte ich zu früh wieder mit dem Training begonnen und durfte von Dezember 2016 bis April 2017 keinen Sport machen.

DFB.de: Noch sieben weitere KSC-Spieler haben maximal erst eine Partie verpasst. Da können selbst die anderen Spitzenmannschaften nicht mithalten. Welchen Anteil hat diese Konstanz im Team am erfolgreichen Abschneiden?

Wanitzek: Definitiv. Unser Kapitän David Pisot hat sogar in der vergangenen Saison und auch in dieser Spielzeit noch keine einzige Minute gefehlt. Da wir fast immer mit der gleichen oder einer nur auf einzelnen Positionen veränderten Startformation spielen, sind wir sehr gut eingespielt. Jeder kann sich auf den anderen verlassen. Das zeichnet uns auch als Team aus.

DFB.de: Welchen Anteil hat Trainer Alois Schwartz?

Wanitzek: Er hat uns in der vergangenen Saison auf Platz 15 übernommen und zu einer Topmannschaft geformt. Das sagt eigentlich schon alles. Wir hatten schon in der zurückliegenden Saison die wenigsten Gegentore kassiert und waren das Team mit den meisten Zu-Null-Spielen. In dieser Spielzeit sind wir auch noch wesentlich torgefährlicher. Unser Trainer legt sehr viel Wert auf Disziplin. Er achtet penibel darauf, dass sich im Team keine Grüppchenbildung entwickelt, sondern alle an einem Strang ziehen.

DFB.de: Sie stehen bei neun Gelben Karten und somit erneut vor einer möglichen Sperre. Ist da jetzt besondere Vorsicht angebracht?

Wanitzek: Ich bin seit drei Spielen vorbelastet. Ich versuche, der Mannschaft zu helfen, und gehe deshalb auch keinem Zweikampf aus dem Weg.

DFB.de: Am Samstag ist die abstiegsbedrohte SG Sonnenhof Großaspach im Wildpark zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Wanitzek: Wir haben uns am zurückliegenden Spieltag in unserem Mannschaftshotel beim Abendessen die Partie der SG Sonnenhof gegen den Halleschen FC gemeinsam vor dem Fernseher angeschaut. Großaspach steht mit dem Rücken zur Wand und muss punkten. Wenn wir unsere Leistung abrufen, bin ich mir aber sicher, dass wir den Platz als Sieger verlassen werden.

DFB.de: Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Wanitzek: Wir dürfen uns nicht vom Tabellenstand des Gegners blenden lassen. Eine ähnliche Situation wie bei der 0:3-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten und jetzigen Absteiger VfR Aalen darf uns zu Hause nicht mehr passieren. Wir müssen sofort hellwach sein und unser Spiel durchziehen.

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