Walkling: "In Deutschland wieder Fuß fassen"

Nach mehr als drei Jahren an der North Carolina State University (USA) verstärkt Ricarda Walkling ab sofort Spitzenreiter SV Werder Bremen in der 2. Frauen-Bundesliga. Die 22 Jahre alte Mittelfeldspielerin lief vor ihrem USA-Aufenthalt für den FC Bayern München auf. Im DFB.de-Interview spricht Ricarda Walkling mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Ziele und die lehrreiche Zeit in den USA.

DFB.de: Warum sind Sie aus den USA nach Bremen gewechselt, Frau Walkling?

Ricarda Walkling: Ich wollte wieder in Deutschland Fußball spielen und hatte beim SV Werder auch ein gutes Bauchgefühl. (lacht)

DFB.de: Warum ist Werder Bremen für Sie jetzt der richtige Schritt?

Walkling: Beim SV Werder habe ich die Möglichkeit, wieder in meinen Spielrhythmus zu finden. Außerdem ist die Infrastruktur super und ich spiele in einer sehr guten Mannschaft.

DFB.de: Kannten Sie einige Mitspielerinnen noch aus ihrer Zeit in Deutschland?

Walkling: Mit Torhüterin Lena Pauels und Mittelfeldspielerin Lina Hausicke habe ich bereits in der Juniorinnen-Nationalmannschaft zusammengespielt.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie die Aufgabe an der Weser an?

Walkling: Mein Wechsel habe ich sicher auch im Hinblick auf einen möglichen Wiederaufstieg des Teams vollzogen. In erster Linie will ich aber erst einmal in Deutschland wieder Fuß fassen und mich an den deutschen Fußball wieder gewöhnen. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft bei der Umsetzung ihrer Ziele helfen kann.

DFB.de: Wie fallen Ihre ersten Eindrücke von der neuen Mannschaft aus?

Walkling: Ich bin jetzt seit drei Wochen in Bremen, habe auch schon einen kleinen Eindruck von der Stadt bekommen. Ich bin von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden und insgesamt passt alles. Intern ist ein klares Ziel formuliert worden, auf das wir alle konzentriert hinarbeiten.

DFB.de: Wie ist Ihr Debüt verlaufen?

Walkling: Bei unserem 4:2-Testspielerfolg beim Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg habe ich erstmals für Werder gespielt, wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Ich habe mich gut gefühlt, aber ich weiß, dass ich noch mehr kann.

DFB.de: Beim FC Bayern München hatten Sie als Nachwuchsspielerin und später im Frauenbereich mit insgesamt vier Deutschen Meistertiteln eine äußerst erfolgreiche Zeit. Warum sind Sie damals in die Vereinigten Staaten gewechselt?

Walkling: Der Zeitpunkt nach meinem Abitur war perfekt. Dank eines Stipendiums durfte ich an der North Carolina State University Eventmanagement mit BWL als Nebenfach studieren, mein Studium abschließen und gleichzeitig Fußball spielen.

DFB.de: Wie sehr hat der Aufenthalt in den USA Ihre persönliche Entwicklung geprägt?

Walkling: Für mich war mein dreieinhalbjähriger Aufenthalt eine super Erfahrung und bislang die beste Zeit meines Lebens. Es war eine sehr wertvolle Zeit, in der ich viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kennenlernen durfte. Außerdem konnte ich meine Englischkenntnisse perfektionieren.

DFB.de: Wie muss man sich einen Tag in Ihrem Leben in den USA vorstellen?

Walkling: Früh morgens klingelte der Wecker, schon um 8 Uhr wurde erstmals trainiert. Gegen 11 Uhr ging es in die Vorlesung. Gegessen wurde mittags und abends gemeinsam in der Mensa. Insgesamt habe ich für das College 86 Spiele absolviert.

DFB.de: Was unterscheidet den Frauenfußball in den USA von dem in Europa?

Walkling: Durch den erneuten Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ist der Stellenwert des Frauenfußballs in den USA noch einmal gestiegen. Die Spielerinnen sind Vorbilder für die Jugend und im ganzen Land bekannt.

DFB.de: Und wie unterscheiden sich die Trainingsmethoden?

Walkling: In Deutschland wird noch mehr Wert auf Technik und Taktik gelegt, während in den USA der Athletikbereich bei Spielerinnen bereits früher im Fokus steht. Sonst sind die Unterschiede aber nicht so gravierend.

DFB.de: Gab es für Sie nicht auch die Möglichkeit, sich dauerhaft in den USA durchzusetzen?

Walkling: Kurzzeitig war es ein Gedanke von mir. Aber ich denke, dass ich zum richtigen Zeitpunkt Schluss gemacht habe und nun ein neues Kapitel aufschlagen will.

DFB.de: Wo haben Sie jetzt Ihren Lebensmittelpunkt?

Walkling: Der Umzug nach Bremen ist vollzogen, ich habe eine kleine Wohnung bezogen und fühle mich an der Weser sehr wohl. Hier kommt man fast überall mit dem Fahrrad hin. Bremen ist eine große Stadt, die sich sehr familiär anfühlt.

DFB.de: Sie haben insgesamt 26 Juniorinnen-Länderspiele für Deutschland absolviert. Wie sehr träumen Sie vom DFB-Team?

Wallking: 2016 habe ich mein letztes Länderspiel für Deutschland bestritten. Ich will mir Zeit geben, mich erst einmal voll auf Werder Bremen konzentrieren und mich dort einbringen.

DFB.de: Mit einer Körpergröße von 1,60 Meter verfügen Sie nicht unbedingt über ein Gardemaß. Warum können Sie sich dennoch gegen Ihre Gegenspielerinnen behaupten?

Walkling: Dass ist nicht die kopfballstärkste Spielerin bin, liegt wohl auf der Hand. (lacht) Meine Fähigkeiten mit dem Ball stehen dafür im Vordergrund.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre größten Stärken und Schwächen?

Walkling: Eine Stärke ist sicherlich meine Passgenauigkeit und mein Spielverständnis. Mit gutem Auge versuche ich, unsere Angreiferinnen in Szene zu setzen und für Torgefahr zu sorgen. An meiner Zweikampfstärke müsste ich noch ein wenig arbeiten.

DFB.de: Mit welchen persönlichen Erwartungen gehen Sie in die Rückrunde?

Walkling: Ich will mich bei Werder Bremen herantasten, in jedem Training alles geben und mich möglichst Woche für Woche steigern. Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist in der 2. Frauen-Bundesliga noch unbesiegt und überwinterte auf dem ersten Tabellenplatz. Was kann den direkten Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch verhindern?

Walkling: Wir müssen weiter hart an uns arbeiten und versuchen, jedes Wochenende das Beste aus uns herauszuholen. Es ist noch ein langer Weg, aber ich bin guter Dinge.

DFB.de: Der SV Werder Bremen startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach in die Rückrunde. Was ist gefordert, um dort erfolgreich zu sein?

Walkling: Wir sind gut beraten, wenn wir auf unsere Stärke vertrauen, konzentriert in die Partie gehen und unser Spiel durchziehen.

DFB.de: Werden Sie bereits am Wochenende in der Startelf stehen?

Walkling: Natürlich will man immer spielen. Ich werde mich im Training anbieten und am Ende wird unser Trainer entscheiden.

[mspw]

Nach mehr als drei Jahren an der North Carolina State University (USA) verstärkt Ricarda Walkling ab sofort Spitzenreiter SV Werder Bremen in der 2. Frauen-Bundesliga. Die 22 Jahre alte Mittelfeldspielerin lief vor ihrem USA-Aufenthalt für den FC Bayern München auf. Im DFB.de-Interview spricht Ricarda Walkling mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Ziele und die lehrreiche Zeit in den USA.

DFB.de: Warum sind Sie aus den USA nach Bremen gewechselt, Frau Walkling?

Ricarda Walkling: Ich wollte wieder in Deutschland Fußball spielen und hatte beim SV Werder auch ein gutes Bauchgefühl. (lacht)

DFB.de: Warum ist Werder Bremen für Sie jetzt der richtige Schritt?

Walkling: Beim SV Werder habe ich die Möglichkeit, wieder in meinen Spielrhythmus zu finden. Außerdem ist die Infrastruktur super und ich spiele in einer sehr guten Mannschaft.

DFB.de: Kannten Sie einige Mitspielerinnen noch aus ihrer Zeit in Deutschland?

Walkling: Mit Torhüterin Lena Pauels und Mittelfeldspielerin Lina Hausicke habe ich bereits in der Juniorinnen-Nationalmannschaft zusammengespielt.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie die Aufgabe an der Weser an?

Walkling: Mein Wechsel habe ich sicher auch im Hinblick auf einen möglichen Wiederaufstieg des Teams vollzogen. In erster Linie will ich aber erst einmal in Deutschland wieder Fuß fassen und mich an den deutschen Fußball wieder gewöhnen. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft bei der Umsetzung ihrer Ziele helfen kann.

DFB.de: Wie fallen Ihre ersten Eindrücke von der neuen Mannschaft aus?

Walkling: Ich bin jetzt seit drei Wochen in Bremen, habe auch schon einen kleinen Eindruck von der Stadt bekommen. Ich bin von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden und insgesamt passt alles. Intern ist ein klares Ziel formuliert worden, auf das wir alle konzentriert hinarbeiten.

DFB.de: Wie ist Ihr Debüt verlaufen?

Walkling: Bei unserem 4:2-Testspielerfolg beim Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg habe ich erstmals für Werder gespielt, wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Ich habe mich gut gefühlt, aber ich weiß, dass ich noch mehr kann.

DFB.de: Beim FC Bayern München hatten Sie als Nachwuchsspielerin und später im Frauenbereich mit insgesamt vier Deutschen Meistertiteln eine äußerst erfolgreiche Zeit. Warum sind Sie damals in die Vereinigten Staaten gewechselt?

Walkling: Der Zeitpunkt nach meinem Abitur war perfekt. Dank eines Stipendiums durfte ich an der North Carolina State University Eventmanagement mit BWL als Nebenfach studieren, mein Studium abschließen und gleichzeitig Fußball spielen.

DFB.de: Wie sehr hat der Aufenthalt in den USA Ihre persönliche Entwicklung geprägt?

Walkling: Für mich war mein dreieinhalbjähriger Aufenthalt eine super Erfahrung und bislang die beste Zeit meines Lebens. Es war eine sehr wertvolle Zeit, in der ich viele verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kennenlernen durfte. Außerdem konnte ich meine Englischkenntnisse perfektionieren.

DFB.de: Wie muss man sich einen Tag in Ihrem Leben in den USA vorstellen?

Walkling: Früh morgens klingelte der Wecker, schon um 8 Uhr wurde erstmals trainiert. Gegen 11 Uhr ging es in die Vorlesung. Gegessen wurde mittags und abends gemeinsam in der Mensa. Insgesamt habe ich für das College 86 Spiele absolviert.

DFB.de: Was unterscheidet den Frauenfußball in den USA von dem in Europa?

Walkling: Durch den erneuten Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft in Frankreich ist der Stellenwert des Frauenfußballs in den USA noch einmal gestiegen. Die Spielerinnen sind Vorbilder für die Jugend und im ganzen Land bekannt.

DFB.de: Und wie unterscheiden sich die Trainingsmethoden?

Walkling: In Deutschland wird noch mehr Wert auf Technik und Taktik gelegt, während in den USA der Athletikbereich bei Spielerinnen bereits früher im Fokus steht. Sonst sind die Unterschiede aber nicht so gravierend.

DFB.de: Gab es für Sie nicht auch die Möglichkeit, sich dauerhaft in den USA durchzusetzen?

Walkling: Kurzzeitig war es ein Gedanke von mir. Aber ich denke, dass ich zum richtigen Zeitpunkt Schluss gemacht habe und nun ein neues Kapitel aufschlagen will.

DFB.de: Wo haben Sie jetzt Ihren Lebensmittelpunkt?

Walkling: Der Umzug nach Bremen ist vollzogen, ich habe eine kleine Wohnung bezogen und fühle mich an der Weser sehr wohl. Hier kommt man fast überall mit dem Fahrrad hin. Bremen ist eine große Stadt, die sich sehr familiär anfühlt.

DFB.de: Sie haben insgesamt 26 Juniorinnen-Länderspiele für Deutschland absolviert. Wie sehr träumen Sie vom DFB-Team?

Wallking: 2016 habe ich mein letztes Länderspiel für Deutschland bestritten. Ich will mir Zeit geben, mich erst einmal voll auf Werder Bremen konzentrieren und mich dort einbringen.

DFB.de: Mit einer Körpergröße von 1,60 Meter verfügen Sie nicht unbedingt über ein Gardemaß. Warum können Sie sich dennoch gegen Ihre Gegenspielerinnen behaupten?

Walkling: Dass ist nicht die kopfballstärkste Spielerin bin, liegt wohl auf der Hand. (lacht) Meine Fähigkeiten mit dem Ball stehen dafür im Vordergrund.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre größten Stärken und Schwächen?

Walkling: Eine Stärke ist sicherlich meine Passgenauigkeit und mein Spielverständnis. Mit gutem Auge versuche ich, unsere Angreiferinnen in Szene zu setzen und für Torgefahr zu sorgen. An meiner Zweikampfstärke müsste ich noch ein wenig arbeiten.

DFB.de: Mit welchen persönlichen Erwartungen gehen Sie in die Rückrunde?

Walkling: Ich will mich bei Werder Bremen herantasten, in jedem Training alles geben und mich möglichst Woche für Woche steigern. Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist in der 2. Frauen-Bundesliga noch unbesiegt und überwinterte auf dem ersten Tabellenplatz. Was kann den direkten Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch verhindern?

Walkling: Wir müssen weiter hart an uns arbeiten und versuchen, jedes Wochenende das Beste aus uns herauszuholen. Es ist noch ein langer Weg, aber ich bin guter Dinge.

DFB.de: Der SV Werder Bremen startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach in die Rückrunde. Was ist gefordert, um dort erfolgreich zu sein?

Walkling: Wir sind gut beraten, wenn wir auf unsere Stärke vertrauen, konzentriert in die Partie gehen und unser Spiel durchziehen.

DFB.de: Werden Sie bereits am Wochenende in der Startelf stehen?

Walkling: Natürlich will man immer spielen. Ich werde mich im Training anbieten und am Ende wird unser Trainer entscheiden.

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