Pokalheld Beierlorzer: "Wahnsinnsspiel gegen BVB"

Achim Beierlorzer ist seit Juli dieses Jahres Trainer des SSV Jahn Regensburg. Beim Zweitligaaufsteiger übernahm er den Posten des zu Bayer Leverkusen abgewanderten Heiko Herrlich. In der ersten DFB-Pokalrunde trifft er mit seinem neuen Team am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) auf den SV Darmstadt 98, gegen den er als Spieler der SpVgg Fürth Mitte der 1990er-Jahre gleich zweimal in einer Partie per Elfmeter traf. Darüber hinaus avancierte der gebürtige Franke Beierlorzer 1990 zum Fürther Pokalhelden, als er im Spiel gegen Borussia Dortmund einen Freistoß verwandelte. Im DFB.de-Interview spricht der 49 Jahre alte Beierlorzer über die denkwürdige Partie gegen den BVB, seine Zeit als Trainer bei RB Leipzig und den Zusammenhang von Mathematik und Fußball.

DFB.de: Herr Beierlorzer, als Spieler waren Sie schon mal Pokalheld - und einmal auch der Held einer verrückten Partie gegen Darmstadt 98...

Achim Beierlorzer: Der DFB-Pokal ist natürlich immer etwas Besonderes. Mit der SpVgg Fürth habe ich damals einige Male die Hauptrunde erreicht. Gegen Borussia Dortmund im Sommer 1990, das war natürlich das Wahnsinnsspiel. Auch wegen des Verlaufs: Wir haben gleich am Anfang eine Rote Karte bekommen, dann fiel auch noch das 1:0 für Dortmund und es war unglaublich heiß damals. Wir haben aber durch eine geniale Aktion den Ausgleich erzielt. Und dann kam der Freistoß. Den hatte ich damals wirklich lange geübt. Die Dortmunder Mauer stand auch korrekt, aber ich hatte mit meinen langen Hax'n einen ganz brauchbaren Schnittball, den kann ich heute noch. (lacht) Wir haben eine Show abgezogen, einen weiten Ball angezeigt, und dann habe ich ihn rechts um die Mauer rum ins kurze Eck gezirkelt. Der Ball und Teddy de Beer lagen im Netz. Danach haben wir sogar noch einen draufgelegt und 3:1 gewonnen.

DFB.de: Und gegen Darmstadt?

Beierlorzer: Damals in der Regionalliga (1994/1995; Anm. d. Red.) habe ich zwei Tore geschossen. Zwei Elfmeter, genau der gleiche Schuss, beide Male zum Ausgleich, Endstand 3:3. Freistöße und Elfmeter, die Verantwortung habe ich immer gerne übernommen.

DFB.de: Sie waren also Strippenzieher und sind schon damals gerne vorangegangen?

Beierlorzer: Man kann schon sagen, dass ich ein totaler Mentalitätsspieler war. Zu Zeiten des Liberos habe ich leicht rechts im Mittelfeld gespielt, bin aber schnell ins Zentrum gerückt, auch wegen meiner Körpergröße. Ich war immer in dieser Schublade: zweikampfstark, defensiv, laufstark, nie totzukriegen. Wenn es mal nicht lief, auch ein Zeichen setzen. Dann waren wir vor ein paar Jahren allesamt bei unserem ehemaligen Fürther Trainer Günther Gerling zum Geburtstag eingeladen. Es gab alte Videos zu sehen. Und da war ich ein ums andere Mal der, der die Pässe reingespielt hat, Quervorlagen für ein Tor gegeben hat. Daraufhin sagte der Trainer: "Hey, du konntest ja kicken!" (lacht)

DFB.de: Insgesamt waren Sie aber nicht unbedingt der Spieler, den Sie heute für Ihre Art des Offensivfußballs benötigen, oder?

Beierlorzer: Ich war zumindest im Ausdauerbereich immer top, ich hatte eine gewisse Grundaggressivität bei Balleroberungen und habe dann immer einfach, aber auch effektiv nach vorne gespielt. Aber für höhere Aufgaben als die damals dritte Liga hat mir ein bisschen die Schnelligkeit gefehlt.



Achim Beierlorzer ist seit Juli dieses Jahres Trainer des SSV Jahn Regensburg. Beim Zweitligaaufsteiger übernahm er den Posten des zu Bayer Leverkusen abgewanderten Heiko Herrlich. In der ersten DFB-Pokalrunde trifft er mit seinem neuen Team am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) auf den SV Darmstadt 98, gegen den er als Spieler der SpVgg Fürth Mitte der 1990er-Jahre gleich zweimal in einer Partie per Elfmeter traf. Darüber hinaus avancierte der gebürtige Franke Beierlorzer 1990 zum Fürther Pokalhelden, als er im Spiel gegen Borussia Dortmund einen Freistoß verwandelte. Im DFB.de-Interview spricht der 49 Jahre alte Beierlorzer über die denkwürdige Partie gegen den BVB, seine Zeit als Trainer bei RB Leipzig und den Zusammenhang von Mathematik und Fußball.

DFB.de: Herr Beierlorzer, als Spieler waren Sie schon mal Pokalheld - und einmal auch der Held einer verrückten Partie gegen Darmstadt 98...

Achim Beierlorzer: Der DFB-Pokal ist natürlich immer etwas Besonderes. Mit der SpVgg Fürth habe ich damals einige Male die Hauptrunde erreicht. Gegen Borussia Dortmund im Sommer 1990, das war natürlich das Wahnsinnsspiel. Auch wegen des Verlaufs: Wir haben gleich am Anfang eine Rote Karte bekommen, dann fiel auch noch das 1:0 für Dortmund und es war unglaublich heiß damals. Wir haben aber durch eine geniale Aktion den Ausgleich erzielt. Und dann kam der Freistoß. Den hatte ich damals wirklich lange geübt. Die Dortmunder Mauer stand auch korrekt, aber ich hatte mit meinen langen Hax'n einen ganz brauchbaren Schnittball, den kann ich heute noch. (lacht) Wir haben eine Show abgezogen, einen weiten Ball angezeigt, und dann habe ich ihn rechts um die Mauer rum ins kurze Eck gezirkelt. Der Ball und Teddy de Beer lagen im Netz. Danach haben wir sogar noch einen draufgelegt und 3:1 gewonnen.

DFB.de: Und gegen Darmstadt?

Beierlorzer: Damals in der Regionalliga (1994/1995; Anm. d. Red.) habe ich zwei Tore geschossen. Zwei Elfmeter, genau der gleiche Schuss, beide Male zum Ausgleich, Endstand 3:3. Freistöße und Elfmeter, die Verantwortung habe ich immer gerne übernommen.

DFB.de: Sie waren also Strippenzieher und sind schon damals gerne vorangegangen?

Beierlorzer: Man kann schon sagen, dass ich ein totaler Mentalitätsspieler war. Zu Zeiten des Liberos habe ich leicht rechts im Mittelfeld gespielt, bin aber schnell ins Zentrum gerückt, auch wegen meiner Körpergröße. Ich war immer in dieser Schublade: zweikampfstark, defensiv, laufstark, nie totzukriegen. Wenn es mal nicht lief, auch ein Zeichen setzen. Dann waren wir vor ein paar Jahren allesamt bei unserem ehemaligen Fürther Trainer Günther Gerling zum Geburtstag eingeladen. Es gab alte Videos zu sehen. Und da war ich ein ums andere Mal der, der die Pässe reingespielt hat, Quervorlagen für ein Tor gegeben hat. Daraufhin sagte der Trainer: "Hey, du konntest ja kicken!" (lacht)

DFB.de: Insgesamt waren Sie aber nicht unbedingt der Spieler, den Sie heute für Ihre Art des Offensivfußballs benötigen, oder?

Beierlorzer: Ich war zumindest im Ausdauerbereich immer top, ich hatte eine gewisse Grundaggressivität bei Balleroberungen und habe dann immer einfach, aber auch effektiv nach vorne gespielt. Aber für höhere Aufgaben als die damals dritte Liga hat mir ein bisschen die Schnelligkeit gefehlt.

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DFB.de: Die höheren Aufgaben kommen nun sozusagen über den zweiten Bildungsweg auf Sie zu. Sie waren Lehrer, ehe Sie Fußball-Lehrer wurden.

Beierlorzer: Ich habe bis 2013 noch das Abitur in Mathematik und Sport abgenommen, dann saß ich selbst wieder im Klassenzimmer, bei Frank Wormuth (Leiter der Fußball-Lehrerausbildung des DFB; Anm. d. Red.). In einem richtigen Seminarraum, mit Beamer und Lehrerpult. Es war schon eine Umstellung, auf einmal wieder vor einem Lehrer zu sitzen und so viel lernen zu müssen. Aber es kommt dann recht schnell wieder.

DFB.de: Sie waren 2014 Jahrgangsbester, mit der Traumnote 1,0. Waren Sie im Abitur auch schon ein Musterschüler?

Beierlorzer: 2,0. Ich war sehr zufrieden damit. Zumal auf einem humanistischen Gymnasium, mit Griechisch und Latein. Natürlich war ich in Sport am besten. Man hatte sich dort eine Weile gesträubt, einen Leistungskurs Sport anzubieten, das war den Verantwortlichen zu wenig geisteswissenschaftlich. Aber wir waren eine große Fraktion, und wir konnten den LK letztlich zum Glück durchsetzen.

DFB.de: Der Fairness halber: Bei der Fußball-Lehrer-Ausbildung in Bad Honnef kannten Sie vorab schon einige Inhalte, die gelehrt wurden.

Beierlorzer: Das war ein Riesenvorteil. Ernährungslehre, Anatomie und einiges mehr habe ich ja selbst schon unterrichtet. Einige der Kollegen haben mich abends nach den Kursen gefragt, ob wir noch mal über diese Sachen reden können. Ich habe dann meine eigenen Unterlagen geholt, mit denen ich es zuvor den Schülern beigebracht hatte.

DFB.de: Und wie viel Mathematiker steckt noch im Trainer Beierlorzer?

Beierlorzer: Dieser Spruch: Mathematik ist überall - der stimmt tatsächlich. Auch im Training. Wenn ich zum Beispiel 21 Spieler habe, und ich will jeden zweimal im Spiel haben, zweimal beim Laufen und zweimal beim Parcours - wie mache ich das dann am besten? In der Organisation von Training ist Mathematik sehr hilfreich. Im taktischen Bereich aber nicht so sehr. Im weitesten Sinne vielleicht noch geometrisch. Da geht es um die räumliche Aufteilung, aus der sich Zugriffsmöglichkeiten ergeben. Ich mag einfach logisches Denken und strukturierte Abläufe.

DFB.de: Hat Sie Ralf Rangnick auch deshalb 2014 zu RB Leipzig geholt?

Beierlorzer: Also, mir wurde zu verstehen gegeben: Das Angebot kam auch an den Menschen, an die Persönlichkeit Achim Beierlorzer. Ich bin ja jetzt auch keine 40 mehr, ich bringe eine gewisse Lebenserfahrung mit. Und meine Art und Weise, positiv ans Leben ranzugehen, die konnte auch nicht schaden. Der Kontakt kam ja zustande, weil ich als U 17-Trainer bei Greuther Fürth gegen RB Leipzig gespielt hatte und unsere Spielanlage sehr ähnlich war. Als Trainer mit A-Schein ließ ich zunächst Mittelfeldpressing spielen. Das ging dann aber irgendwann in Angriffspressing über. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass Jugendliche damit besser klarkommen. Es ist klarer, es ist initiativ, man muss als Spieler nicht zögern und abwarten. Warten, das kann ein Jugendlicher noch nicht so richtig wie ein abgezockter Sechser.

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DFB.de: Also hat Leipzig perfekt zu Ihrem Profil gepasst?

Beierlorzer: Es gibt in Deutschland wohl keinen Verein, in dem sich diese offensive Spielweise so klar durch alle Jahrgänge zieht und in dem das so strukturiert durchgezogen wird. Dort hingehen zu dürfen, das bedeutet, dass man noch viel genauer über die Art und Weise des ballorientierten Angriffsfußballs spricht, weitere Trainingsformen mitbekommt. Ich blieb ständig im Lernprozess, zum Beispiel durch Fortbildungen von Helmut Groß. Als U 17-Trainer hatte ich mit Ralf Rangnick gar nicht so viel zu tun, das kam erst später.

DFB.de: Und dann wurden Sie ein Jahr später auch Cheftrainer...

Beierlorzer: Vorher hatte ich gar nicht so viel mit Ralf Rangnick zu tun gehabt, er war ja damals noch in Doppelfunktion für Leipzig und Salzburg zuständig und viel unterwegs. Als dann sein Anruf kam, war ich schon überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass die Zusammenarbeit mit Alexander Zorniger so schnell zu Ende gehen würde. 2. Bundesliga - allein diese Erfahrung zu sammeln, war schon richtig gut. Die Erfahrungen nimmt einem ja keiner mehr. Dann war die Frage: Soll ich weitermachen, würde ich den Cheftrainerposten weiterführen?

DFB.de: Es blieb bei der halben Saison...

Beierlorzer: Klar, für einen kurzen Moment fand ich das schon schade. Aber auch da bin ich strukturiert: Man hatte mir ja klar gesagt, dass das Engagement nur für ein halbes Jahr gelten würde. Ich hätte auch kein Problem gehabt, meinen ursprünglichen Vertrag weiter zu erfüllen und zur U 17 zurückzugehen. Aber es hatte ja auch vieles gegriffen, was wir in diesem halben Jahr gemacht haben, wir haben auch bis vier Spieltage vor Schluss um den Aufstieg mitgespielt. Dass Ralf mir den Co-Trainerposten anbot, war für mich die Chance, im Profigeschäft zu bleiben. Ich war vorher nie Co-Trainer gewesen, ich musste natürlich kurz überlegen: Passt das zu mir? Aber es hat sich gelohnt, es war ein überwältigendes Jahr mit einem überwältigenden Aufstieg. Mein Job war unter anderem, uns auf den Gegner vorzubereiten. Es war natürlich spannend, die einzelnen Spielweisen der verschiedenen Trainer zu studieren. Es ist nichts schwieriger, als zu sagen: Es geht nur um den Aufstieg so wie bei uns. Die anderen Mannschaften wollten uns alle ein Bein stellen. In den Videoanalysen haben wir ja auch gesehen, dass sie gegen uns oft viel stärker waren - es fiel niemandem schwer, sich gegen Leipzig zu motivieren. (lacht). Und die Zusammenarbeit mit Ralf Rangnick und auch mit Zsolt Löw, der mittlerweile ein guter Freund ist, war schon superintensiv.

DFB.de: Nach den Jahren in Leipzig: Könnten Sie eigentlich überhaupt noch "Mauerfußball" anordnen, wenn Sie müssten?

Beierlorzer: Wie Frank Wormuth immer sagte: Im Fußball-Lehrer-Lehrgang bleiben keine Fragen offen. Natürlich haben wir das besprochen, und zumindest theoretisch könnte ich das vorgeben. In der Theorie ist das ja auch nicht dramatisch: tief stehen und kontern. Dazu benötigt man dann noch ein paar passende Spieler. Aber ich möchte nicht, dass meine Mannschaft so spielt. Ich möchte solche Spiele eigentlich nicht einmal anschauen. Da geht es mir mal nicht um die Struktur, da geht es um die Leidenschaft für Fußball. Ich will mich damit identifizieren können und das vermitteln, wofür ich Leidenschaft habe.

DFB.de: Das Offensivspiel ist ja auch der Grund, warum Sie zu Jahn Regensburg gekommen sind. Das bedeutet: dasselbe Spielsystem mit einem Aufsteiger zu pflegen wie mit einer Mannschaft, die nun vorrangig um den Klassenverbleib spielen wird. Ändert sich da die Herangehensweise doch ein bisschen?

Beierlorzer: In der Art und Weise, wie wir gegen den Ball spielen, gibt es keine Unterschiede. In der Saisonvorbereitung hatten wir wahnsinnig viele Balleroberungen. Danach geht es natürlich darum, mit diesen Balleroberungen noch etwas anzufangen. Spieler wie die Leipziger Emil Forsberg, Marcel Sabitzer, Timo Werner oder später Naby Keita gehören zur absoluten Spitze, wenn es darum geht, diese Balleroberungen zu veredeln, indem sie den Raum, der ihnen zur Verfügung steht, sehr gut nutzen. Bei uns in Regensburg geht es auch darum, mit dieser Spielweise den Gegner so weit wie möglich vom eigenen Tor fernzuhalten. Das ist ein wichtiger Aspekt. Der zweite ist natürlich, damit die Tore zu erzielen, die dabei helfen, die Punkte für unsere Ziele zu sammeln.

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DFB.de: Hat die Nähe zur fränkischen Heimat Sie auch in die Oberpfalz gelockt?

Beierlorzer: Das war ein Zubrot für meine Familie und mich. Es gab auch andere Gründe. Ich lebe gerne in der Gegenwart. Ich denke nicht: Was mache ich in drei Jahren, was ist der nächste Schritt auf der Karriereleiter? Sondern: Ich möchte im Hier und Jetzt verwirklichen, was ich machen möchte. Es macht auch gerade wieder wahnsinnig Spaß, zurück zu sein in der 2. Bundesliga. Und das war auch die Absprache mit Leipzig: Ich hatte bis dahin immer die Position ausgefüllt, die der Verein gebraucht hatte. Im Gegenzug wurde mir zugesagt, dass ich gehen kann, wenn ich ein passendes Angebot bekomme, das mir die Gelegenheit gibt, noch mal Cheftrainer bei einem Bundesligisten zu werden.

Ein Mofafahrer fährt aufs Trainingsgelände und hält hinter der Hecke zum Biergarten des Vereinswirts, in dem Beierlorzer zum Interview sitzt. Er nimmt den Helm ab und ruft: "Ist heute noch Training"? Beierlorzer antwortet: "Ja, 16 Uhr." Der Mann ist zufrieden: "Alles klar."

Beierlorzer: Es ist sehr familiär hier, und das gefällt mir. Ich bin ja auch nie Wechselspieler gewesen, ich war sieben Jahre bei der SpVgg Fürth, sieben Jahre beim SV Kleinsendelbach, sechs Jahre in Schwabach.

DFB.de: Was Jahn Regensburg angeht: Sie hätten Ihr heutiges Team beinahe mal um den Aufstieg gebracht, im Mai 1990...

Beierlorzer: Stimmt. Landesliga Mitte, Fürth, Passau und Regensburg kämpften um Platz eins. Gegen den Jahn habe ich am drittletzten Spieltag das einzige Tor des Spiels geköpft, danach waren alle drei Teams punktgleich. Als ich mich neulich in Regensburg vorgestellt habe, haben sich auch einige noch daran erinnert. Aber der Jahn ist damals doch noch aufgestiegen, sonst hätte ich mir heute was anhören können.

DFB.de: Sie haben eine offensivstarke Mannschaft übernommen. Mussten Sie noch viel ändern?

Beierlorzer: Da geht es um Details. Es gibt auf jeder Position noch mal detailliertere Aufgaben zu erfüllen. Der Prozess, den mein Vorgänger Heiko Herrlich angestrebt und der am Schluss gegriffen hat - diese darin liegende Stabilität müssen wir beibehalten. Ich möchte aber, dass wir es noch etwas mutiger, noch einen Tick offensiver angehen werden.

DFB.de: Bevor der Jahn in der Relegation gegen 1860 München spielte, hatten sie bei Geschäftsführer Christian Keller angerufen und um eine Eintrittskarte gebeten - aber er hatte keine mehr für Sie.

Beierlorzer: Und einige Wochen später hat er angerufen und mich gefragt, ob ich zum Jahn kommen möchte. Das mit der Karte war keine böse Absicht von ihm, es gab ja wirklich keine mehr, und wahrscheinlich hatte ich mich einfach auch zu spät gemeldet. Für einen Bayern war das natürlich eine unglaublich spannende Relegation. Und ich habe mich gefreut, als der Jahn verdient aufgestiegen ist. Auch wenn ich damals noch gar nicht wusste, dass dies mein neuer Verein werden würde.

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