Voss-Tecklenburg: "Wir haben noch was vor"

Die Tinte ist trocken. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Verträge mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und Assistenztrainerin Britta Carlson bis nach der EM 2025 verlängert. Auf DFB.de sprechen beide sowie DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, über die Gespräche und die Zukunft des Frauenfußballs.

Bernd Neuendorf über...

... die Vertragsverlängerung: Wir hatten in den vergangenen Wochen sehr, sehr gute Gespräche auf fachlicher und menschlicher Basis und uns schließlich gemeinsam verständigt, beide Verträge zu verlängern. Wir dürfen jetzt hoffentlich jedes Jahr mit großen Turnieren bei den DFB-Frauen rechnen. Das erfordert ein gutes Team mit hoher Professionalität, und das haben wir mit Martina und Britta. Ich habe gespürt, dass ein sehr großes Vertrauensverhältnis untereinander entstanden ist. Martina und Britta sind zwei Personen, von denen ich glaube, dass sie der Mannschaft mit ihrer Ansprache und ihrem Charakter guttun. Die Mannschaft ist bei beiden gut aufgehoben.

... die Zielsetzung für die kommenden Jahre: Wir haben bewusst drei Turniere, also WM 2023, hoffentlich Olympia 2024 und EM 2025, in den Blick genommen. Der Vertrag ist nicht erfolgsabhängig von der WM. Wir haben vollstes Vertrauen in das Team. Martina und Britta sind in letzter Zeit Gesichter und Botschafterinnen des deutschen Frauenfußballs geworden. Das Turnier im vergangenen Sommer war ein Katalysator für den Frauenfußball in Deutschland. Daran haben beide einen erheblichen Anteil. Wir glauben, dass der eingeschlagene Weg noch nicht zu Ende ist. Wir glauben, dass wir den maximalen Erfolg erringen können, das ist auch unser aller Anspruch.

... die gemeinsamen Gespräche: Über alle Vertragsinterna hinaus hatten wir auch Runden, wo wir über den DFB als Organisation gesprochen haben. Worauf kommt es an? Wie geht man miteinander um? Das sind auch wichtige Themen. Wir haben entspannt über verschieden Dinge geredet und nicht nur hart verhandelt. Das hat mir sehr gefallen und mir noch mehr den Eindruck vermittelt, dass wir eine sehr gute Aufstellung haben mit den beiden.

... die Bewerbung für die WM 2027: Es wäre für uns alle enorm wichtig und eine große Freude, das Turnier gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien ausrichten zu dürfen. Die erzeugte Euphorie, die man rund um die EURO in England gesehen hat, im eigenen Land erleben zu können, ist ein Ziel. Wir werden dafür in den nächsten Monaten auch außerhalb Europas werben. Wir sind sehr entschlossen, das Thema gut anzugehen und weltweit für die Bewerbung einzutreten.

Martina Voss-Tecklenburg über...

... die Vertragsverlängerung: Wir haben mit der Nationalmannschaft noch etwas vor, und wir freuen uns, dass wir den gemeinschaftlichen Weg weitergehen dürfen. Mir ist es sehr wichtig, dass es auch mit Britta als Assistenztrainerin weitergeht, weil wir sehr eng zusammenarbeiten. Wir sind immer noch im Prozess und dabei, uns zu optimieren. Ich bin sehr stolz, Bundestrainerin sein zu dürfen und nun die nächsten Schritte annehmen zu können. Der internationale Fußball stellt immer neue Herausforderungen. In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir eine Ebene gefunden, in der es auch darum geht, über diese Herausforderungen zu sprechen und uns menschlich besser kennenzulernen. Wir haben eine gemeinschaftliche Basis und streben verschiedene Ziele an, die über den Fußball an sich hinausgehen. Heute ist ein guter Tag. Wir freuen uns auf die Zukunft und alles, was kommt.

... die Vertragslaufzeit: Dass wir den Vertrag auf zwei Jahre geschlossen haben, war ein gegenseitiger Wunsch. Man sollte sich die Möglichkeit geben zu schauen, ob man in zwei Jahren noch die richtige Trainerin ist und ob man immer noch den richtigen Input geben kann oder ob sich die Dinge womöglich verbraucht haben. In Sachen Laufzeit waren wir uns völlig klar.

... die Gespräche: Uns war klar, dass wir in dieser Konstellation weiterarbeiten wollen. Wir waren Ende des vergangenen und Anfang dieses Jahres immer in Gesprächen. Gut Ding braucht manchmal Weile. Wir haben uns die Zeit genommen und auch über übergeordnete Themen gesprochen. Wohin entwickelt sich der Frauenfußball? Was sind die Themen der Zukunft? Es ist gut, dass wir uns im Gedankenaustausch befinden, weil wir die Inhalte zu diesen Themen auch bei UEFA und FIFA spiegeln wollen.

... Themen der Zukunft: Wir sollten realistisch bleiben. Wir haben ein großes Programm, wir können beim DFB viel anschieben und wollen auch mit den Klubs in den Austausch gehen. Themen sind dann unter anderem die Talentförderung, Sichtbarkeit, Stadien, die von der Größe zu uns passen, Gehälterfragen, das Thema Mutterschutz. Uns ist wichtig, dass wir mit den Fachleuten beim DFB immer wieder darüber sprechen. Aber der erste Auftrag ist es natürlich, die sportliche Leistung sicherzustellen. Alles, was wir zusätzlich leisten können, werden wir tun. Wir werden immer kritisch bleiben und uns nicht zurücklehnen. Wir sind trotz des tollen Erfolges zuletzt im Prozess. Wir wollen und müssen optimieren. Mir ist wichtig, dass wir partnerschaftlich und konstruktiv versuchen, die nächsten Schritte weiterzugehen. Es ist ein Privileg, dabei sein zu dürfen.

... ihre eigene Entwicklung: Ich versuche mich tagtäglich zu entwickeln, Dinge zu hinterfragen und mich selbst dabei nicht so wichtig zu nehmen. Die Leistungen der vergangenen Jahre haben wir nur gemeinschaftlich geschafft. Ich habe noch Potenziale und Dinge, bei denen ich besser und entspannter werden kann.

Britta Carlson über...

... die Vertragsverlängerung: Für mich ist es etwas ganz Besonderes, für Deutschland arbeiten zu können. Wir haben ein tolles Team und viel Spaß. Ich musste nicht lange überlegen und kann mir nichts Schöneres vorstellen als mit der Mannschaft die nächsten Schritte gehen zu dürfen. Ich freue mich jetzt erstmal auf die kommende Maßnahme mit dem Gefühl im Rücken, dass es jetzt auch länger so weitergeht.

... die Zusammenarbeit mit Martina Voss-Tecklenburg: Wir haben uns gemeinsam toll als Team entwickelt. Wir haben eine vertrauensvolle Ebene. Wir können uns Dinge an den Kopf werfen, ohne das jemand hinterher nachtragend ist. Martina ist entspannter geworden, sie reflektiert immer, hört zu und verschließt sich nicht. Sie ist immer bereit, Dinge zu verändern. Das macht uns aus, dass wir Dinge hinterfragen. Birgit Prinz hält uns auch oft den Spiegel vor Augen. Martina ist immer für andere da, manchmal etwas zu viel. Sie darf auch ruhig mal an sich denken. Wenn die Trainerin etwas vorlebt, ist sie ein Vorbild für die ganze Mannschaft.

Joti Chatzialexiou über...

... die Vertragsverlängerung: Wir hatten über einen längeren Zeitraum sehr wertschätzende Gespräche. Beide mussten einfach weiter zu unseren Trainerteam gehören. Das gilt auch für Torwarttrainer Michael Fuchs und Assistenztariner Michael Urbansky. Wir haben ein gutes Trainerteam mit unterschiedlichen Blickrichtungen auf den Fußball. Den erfolgreichen Weg der EM wollen wir künftig weiterführen und freuen uns, in der Konstellation weiterarbeiten zu können.

... die Zukunft des Frauenfußballs: Wir sind auf einem guten Weg. Der zweite Platz bei der EM hat viel ausgelöst, wenn man allein die Zuschauerrekorde betrachtet. Von der Entwicklung her sind die englischen Vereine in Sachen Professionalisierung sehr stark. Da wollen wir auch hin. Wir wollen noch mehr qualifizierte Trainerinnen und Trainer in unseren Spielklassen und gute Rahmenbedingungen. Das sind Prozesse, die wir anstoßen. Wir müssen uns nicht vor anderen Nationen verstecken.

[dfb]

Die Tinte ist trocken. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Verträge mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und Assistenztrainerin Britta Carlson bis nach der EM 2025 verlängert. Auf DFB.de sprechen beide sowie DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, über die Gespräche und die Zukunft des Frauenfußballs.

Bernd Neuendorf über...

... die Vertragsverlängerung: Wir hatten in den vergangenen Wochen sehr, sehr gute Gespräche auf fachlicher und menschlicher Basis und uns schließlich gemeinsam verständigt, beide Verträge zu verlängern. Wir dürfen jetzt hoffentlich jedes Jahr mit großen Turnieren bei den DFB-Frauen rechnen. Das erfordert ein gutes Team mit hoher Professionalität, und das haben wir mit Martina und Britta. Ich habe gespürt, dass ein sehr großes Vertrauensverhältnis untereinander entstanden ist. Martina und Britta sind zwei Personen, von denen ich glaube, dass sie der Mannschaft mit ihrer Ansprache und ihrem Charakter guttun. Die Mannschaft ist bei beiden gut aufgehoben.

... die Zielsetzung für die kommenden Jahre: Wir haben bewusst drei Turniere, also WM 2023, hoffentlich Olympia 2024 und EM 2025, in den Blick genommen. Der Vertrag ist nicht erfolgsabhängig von der WM. Wir haben vollstes Vertrauen in das Team. Martina und Britta sind in letzter Zeit Gesichter und Botschafterinnen des deutschen Frauenfußballs geworden. Das Turnier im vergangenen Sommer war ein Katalysator für den Frauenfußball in Deutschland. Daran haben beide einen erheblichen Anteil. Wir glauben, dass der eingeschlagene Weg noch nicht zu Ende ist. Wir glauben, dass wir den maximalen Erfolg erringen können, das ist auch unser aller Anspruch.

... die gemeinsamen Gespräche: Über alle Vertragsinterna hinaus hatten wir auch Runden, wo wir über den DFB als Organisation gesprochen haben. Worauf kommt es an? Wie geht man miteinander um? Das sind auch wichtige Themen. Wir haben entspannt über verschieden Dinge geredet und nicht nur hart verhandelt. Das hat mir sehr gefallen und mir noch mehr den Eindruck vermittelt, dass wir eine sehr gute Aufstellung haben mit den beiden.

... die Bewerbung für die WM 2027: Es wäre für uns alle enorm wichtig und eine große Freude, das Turnier gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien ausrichten zu dürfen. Die erzeugte Euphorie, die man rund um die EURO in England gesehen hat, im eigenen Land erleben zu können, ist ein Ziel. Wir werden dafür in den nächsten Monaten auch außerhalb Europas werben. Wir sind sehr entschlossen, das Thema gut anzugehen und weltweit für die Bewerbung einzutreten.

Martina Voss-Tecklenburg über...

... die Vertragsverlängerung: Wir haben mit der Nationalmannschaft noch etwas vor, und wir freuen uns, dass wir den gemeinschaftlichen Weg weitergehen dürfen. Mir ist es sehr wichtig, dass es auch mit Britta als Assistenztrainerin weitergeht, weil wir sehr eng zusammenarbeiten. Wir sind immer noch im Prozess und dabei, uns zu optimieren. Ich bin sehr stolz, Bundestrainerin sein zu dürfen und nun die nächsten Schritte annehmen zu können. Der internationale Fußball stellt immer neue Herausforderungen. In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir eine Ebene gefunden, in der es auch darum geht, über diese Herausforderungen zu sprechen und uns menschlich besser kennenzulernen. Wir haben eine gemeinschaftliche Basis und streben verschiedene Ziele an, die über den Fußball an sich hinausgehen. Heute ist ein guter Tag. Wir freuen uns auf die Zukunft und alles, was kommt.

... die Vertragslaufzeit: Dass wir den Vertrag auf zwei Jahre geschlossen haben, war ein gegenseitiger Wunsch. Man sollte sich die Möglichkeit geben zu schauen, ob man in zwei Jahren noch die richtige Trainerin ist und ob man immer noch den richtigen Input geben kann oder ob sich die Dinge womöglich verbraucht haben. In Sachen Laufzeit waren wir uns völlig klar.

... die Gespräche: Uns war klar, dass wir in dieser Konstellation weiterarbeiten wollen. Wir waren Ende des vergangenen und Anfang dieses Jahres immer in Gesprächen. Gut Ding braucht manchmal Weile. Wir haben uns die Zeit genommen und auch über übergeordnete Themen gesprochen. Wohin entwickelt sich der Frauenfußball? Was sind die Themen der Zukunft? Es ist gut, dass wir uns im Gedankenaustausch befinden, weil wir die Inhalte zu diesen Themen auch bei UEFA und FIFA spiegeln wollen.

... Themen der Zukunft: Wir sollten realistisch bleiben. Wir haben ein großes Programm, wir können beim DFB viel anschieben und wollen auch mit den Klubs in den Austausch gehen. Themen sind dann unter anderem die Talentförderung, Sichtbarkeit, Stadien, die von der Größe zu uns passen, Gehälterfragen, das Thema Mutterschutz. Uns ist wichtig, dass wir mit den Fachleuten beim DFB immer wieder darüber sprechen. Aber der erste Auftrag ist es natürlich, die sportliche Leistung sicherzustellen. Alles, was wir zusätzlich leisten können, werden wir tun. Wir werden immer kritisch bleiben und uns nicht zurücklehnen. Wir sind trotz des tollen Erfolges zuletzt im Prozess. Wir wollen und müssen optimieren. Mir ist wichtig, dass wir partnerschaftlich und konstruktiv versuchen, die nächsten Schritte weiterzugehen. Es ist ein Privileg, dabei sein zu dürfen.

... ihre eigene Entwicklung: Ich versuche mich tagtäglich zu entwickeln, Dinge zu hinterfragen und mich selbst dabei nicht so wichtig zu nehmen. Die Leistungen der vergangenen Jahre haben wir nur gemeinschaftlich geschafft. Ich habe noch Potenziale und Dinge, bei denen ich besser und entspannter werden kann.

Britta Carlson über...

... die Vertragsverlängerung: Für mich ist es etwas ganz Besonderes, für Deutschland arbeiten zu können. Wir haben ein tolles Team und viel Spaß. Ich musste nicht lange überlegen und kann mir nichts Schöneres vorstellen als mit der Mannschaft die nächsten Schritte gehen zu dürfen. Ich freue mich jetzt erstmal auf die kommende Maßnahme mit dem Gefühl im Rücken, dass es jetzt auch länger so weitergeht.

... die Zusammenarbeit mit Martina Voss-Tecklenburg: Wir haben uns gemeinsam toll als Team entwickelt. Wir haben eine vertrauensvolle Ebene. Wir können uns Dinge an den Kopf werfen, ohne das jemand hinterher nachtragend ist. Martina ist entspannter geworden, sie reflektiert immer, hört zu und verschließt sich nicht. Sie ist immer bereit, Dinge zu verändern. Das macht uns aus, dass wir Dinge hinterfragen. Birgit Prinz hält uns auch oft den Spiegel vor Augen. Martina ist immer für andere da, manchmal etwas zu viel. Sie darf auch ruhig mal an sich denken. Wenn die Trainerin etwas vorlebt, ist sie ein Vorbild für die ganze Mannschaft.

Joti Chatzialexiou über...

... die Vertragsverlängerung: Wir hatten über einen längeren Zeitraum sehr wertschätzende Gespräche. Beide mussten einfach weiter zu unseren Trainerteam gehören. Das gilt auch für Torwarttrainer Michael Fuchs und Assistenztariner Michael Urbansky. Wir haben ein gutes Trainerteam mit unterschiedlichen Blickrichtungen auf den Fußball. Den erfolgreichen Weg der EM wollen wir künftig weiterführen und freuen uns, in der Konstellation weiterarbeiten zu können.

... die Zukunft des Frauenfußballs: Wir sind auf einem guten Weg. Der zweite Platz bei der EM hat viel ausgelöst, wenn man allein die Zuschauerrekorde betrachtet. Von der Entwicklung her sind die englischen Vereine in Sachen Professionalisierung sehr stark. Da wollen wir auch hin. Wir wollen noch mehr qualifizierte Trainerinnen und Trainer in unseren Spielklassen und gute Rahmenbedingungen. Das sind Prozesse, die wir anstoßen. Wir müssen uns nicht vor anderen Nationen verstecken.

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