Voss-Tecklenburg: "Möglichst viele Spielerinnen sehen"

Während rund um das Osterfest andernorts Eier gesucht werden, sucht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die besten Spielerinnen für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Deutliche Hinweise geben die Partien der DFB-Frauen gegen die Niederlande am Karfreitag (ab 20 Uhr, live auf sportstudio.de) in Sittard und Brasilien am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in Nürnberg. Auf DFB.de sprechen die Bundestrainerin und Angreiferin Laura Freigang über das morgige Spiel und die Ideen dahinter.

Martina Voss-Tecklenburg über...

... das Spiel gegen die Niederlande: Wir freuen uns auf die Partie - wie immer, wenn wir gegen die Niederlande spielen. Es waren zuletzt immer Duelle auf Augenhöhe, wir wollen sie am Freitag auch mal wieder schlagen.

... die Aufstellung in den beiden Spielen: Wir wollen möglichst viele Spielerinnen auf dem Platz sehen. Das ist in dieser Phase der WM-Vorbereitung eine wichtige Verantwortung, dass sich die Spielerinnen nicht nur im Training zeigen dürfen. Wir haben viele Spielerinnen dabei, die nicht immer die Chance haben, auf diesem hohen Niveau zu spielen. Es werden sicher viele Spielerinnen auflaufen, die sonst nicht immer in der Startelf stehen, aber toll trainiert haben. Ich erwarte dennoch eine gute und stabile Leistung. Es ist noch einmal ein Unterschied, vor großem Publikum zu spielen als im Training. Wenn Laura Freigang gesund bleibt, wird sie in jedem Fall einen Einsatz gegen die Niederlande bekommen.

... den Spagat zwischen Spielerinnensichtung und Ergebnisfußball: Im Fußball geht es um Ergebnisse. Aber wir als Trainer*innen haben für die Mannschaft eine andere Verantwortung. Man muss immer darüber nachdenken, ob die Balance stimmt. Wir sind mehr als nur elf Spielerinnen. Wir sind eine Mannschaft, und wir brauchen alle Spielerinnen. Der Wert einer Spielerin bemisst sich nicht an ihrer Spielzeit. Wir brauchen Spielerinnen, die das Spiel positiv für uns verändern können. Wir haben einen gewissen Anspruch. So ist es für uns klar, vielen die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen.

... Erwartungen an das Niederlande-Spiel: Die Niederlande wird uns wieder sehr hoch pressen. Wir brauchen gute Lösungen im Spielaufbau. Wir müssen selbst viel und hoch pressen und die Intensität in Richtung WM steigern. Das war im Februar gegen Schweden nicht immer möglich, da waren wir auch nicht immer zufrieden. Wir schauen auf unser Spiel, die individuelle Leistung der Spielerinnen. Wir wollen mutig und schnell agieren, auch Fehler zu machen, um sie dann zu verbessern. Defensiv wollen wir eine gewisse Kompaktheit haben, um dann wiederum ins Umschaltspiel zu kommen. Nach hoffentlich aussagekräftigen Spielen werden wir dann sehen, welche Themen wir in Hinblick auf die WM zu bearbeiten haben.

... die Auswahl der beiden Gegner: Wir wollten unbedingt Topnationen. Wir wollten eine Mannschaft, die unserem Vorrundengegner Kolumbien vom Spielstil her ähnelt, da passt Brasilien hervorragend. Es ist nicht selbstverständlich, dass Brasilien zu diesem Zeitpunkt der WM-Vorbereitung nach Europa kommt. Mit den Niederlanden stehen wir immer wieder in Kontakt und sind freundschaftlich verbunden. Es macht immer Spaß, gegen die Niederlande zu spielen. Sie werden uns auch diesmal wieder stressen und fordern.

... Dzsenifer Marozsan: Schon bei ihrer Ankunft war es sehr emotional und schön. Es ist toll, sie nach längerer Zeit wieder bei uns zu haben. Maro ist ein ganz demütiger Mensch und bringt viel Wärme in unser Team. Wir wollen das mit positiver Stimmung für uns nutzen.

...die Rückkehr von Melanie Leupolz: Es war länger geplant, dass sie in diese Maßnahme kommt, um sich zu zeigen. Es war klar, dass ihre gebrochene Nase gerichtet werden muss, was am Mittwoch auch passiert ist. Sie wollte unbedingt hierhin. Sie wird vorsichtig herangeführt und steht uns am Freitag noch nicht zur Verfügung. Wir hoffen, dass wir ihr am Dienstag mit Maske einen Einsatz geben können. Es ist schön, dass sie wieder im Kreis der Nationalmannschaft ist. In einer anderen Rolle zudem: als Mutter. Sie hat auch ihren Nachwuchs dabei. Es ist spannend, darüber mit ihr zu sprechen. Wie sich ihr Leben verändert hat dadurch. Sie wirkt jedenfalls frisch und fokussiert.

... ihre Vertragsverlängerung: Den Rückenwind nehme ich gerne mit. Ich bin froh, dass das Thema vom Tisch ist und dass Britta Carlson und ich sowie das ganze Trainerteam wissen, wie es in Zukunft aussieht. Wir hatten uns intern schon länger dazu bekannt. Es ist wie Freiheit für den Kopf, nun können wir uns wieder auf den Fußball konzentrieren.

Laura Freigang über...

... Erinnerungen an die Niederlande: Die Erinnerungen sind gemischt. Ich durfte vergangenes Mal auch spielen, wir haben aber nicht die beste Leistung gebracht und konnten das Spiel nicht für uns entscheiden. Wir wollen am Freitag mal wieder gewinnen und freuen uns auf ein Spiel auf Augenhöhe, aber auch auf die Kulisse.

... ihre persönliche Zielsetzung: Ich will mich zeigen. Ich möchte die Spielzeit nutzen, um mich für die WM zu bewerben. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich etwas zum Erfolg der Mannschaft beitragen könnte.

... das "WM-Casting": Für uns Spielerinnen geht es darum, sich auf höchstem Niveau zu zeigen. Mit Frankfurt konnten wir das auf diesem Niveau in der Champions League zuletzt leider nicht. Es ist schön, sich nun beweisen zu können. Für Martina ist es eine Chance, uns zu sehen.

... möglicherweise fehlenden Rhythmus durch Spielabsagen bei Frankfurt: Das konnten wir uns leider nicht aussuchen. Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben versucht, das im Training zu kompensieren, auch untereinander viel gespielt. Aber am Ende ist es einfach Fußball, deshalb mache ich mir keine Sorgen, aus dem Rhythmus gekommen zu sein.

[dfb]

Während rund um das Osterfest andernorts Eier gesucht werden, sucht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die besten Spielerinnen für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Deutliche Hinweise geben die Partien der DFB-Frauen gegen die Niederlande am Karfreitag (ab 20 Uhr, live auf sportstudio.de) in Sittard und Brasilien am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in Nürnberg. Auf DFB.de sprechen die Bundestrainerin und Angreiferin Laura Freigang über das morgige Spiel und die Ideen dahinter.

Martina Voss-Tecklenburg über...

... das Spiel gegen die Niederlande: Wir freuen uns auf die Partie - wie immer, wenn wir gegen die Niederlande spielen. Es waren zuletzt immer Duelle auf Augenhöhe, wir wollen sie am Freitag auch mal wieder schlagen.

... die Aufstellung in den beiden Spielen: Wir wollen möglichst viele Spielerinnen auf dem Platz sehen. Das ist in dieser Phase der WM-Vorbereitung eine wichtige Verantwortung, dass sich die Spielerinnen nicht nur im Training zeigen dürfen. Wir haben viele Spielerinnen dabei, die nicht immer die Chance haben, auf diesem hohen Niveau zu spielen. Es werden sicher viele Spielerinnen auflaufen, die sonst nicht immer in der Startelf stehen, aber toll trainiert haben. Ich erwarte dennoch eine gute und stabile Leistung. Es ist noch einmal ein Unterschied, vor großem Publikum zu spielen als im Training. Wenn Laura Freigang gesund bleibt, wird sie in jedem Fall einen Einsatz gegen die Niederlande bekommen.

... den Spagat zwischen Spielerinnensichtung und Ergebnisfußball: Im Fußball geht es um Ergebnisse. Aber wir als Trainer*innen haben für die Mannschaft eine andere Verantwortung. Man muss immer darüber nachdenken, ob die Balance stimmt. Wir sind mehr als nur elf Spielerinnen. Wir sind eine Mannschaft, und wir brauchen alle Spielerinnen. Der Wert einer Spielerin bemisst sich nicht an ihrer Spielzeit. Wir brauchen Spielerinnen, die das Spiel positiv für uns verändern können. Wir haben einen gewissen Anspruch. So ist es für uns klar, vielen die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen.

... Erwartungen an das Niederlande-Spiel: Die Niederlande wird uns wieder sehr hoch pressen. Wir brauchen gute Lösungen im Spielaufbau. Wir müssen selbst viel und hoch pressen und die Intensität in Richtung WM steigern. Das war im Februar gegen Schweden nicht immer möglich, da waren wir auch nicht immer zufrieden. Wir schauen auf unser Spiel, die individuelle Leistung der Spielerinnen. Wir wollen mutig und schnell agieren, auch Fehler zu machen, um sie dann zu verbessern. Defensiv wollen wir eine gewisse Kompaktheit haben, um dann wiederum ins Umschaltspiel zu kommen. Nach hoffentlich aussagekräftigen Spielen werden wir dann sehen, welche Themen wir in Hinblick auf die WM zu bearbeiten haben.

... die Auswahl der beiden Gegner: Wir wollten unbedingt Topnationen. Wir wollten eine Mannschaft, die unserem Vorrundengegner Kolumbien vom Spielstil her ähnelt, da passt Brasilien hervorragend. Es ist nicht selbstverständlich, dass Brasilien zu diesem Zeitpunkt der WM-Vorbereitung nach Europa kommt. Mit den Niederlanden stehen wir immer wieder in Kontakt und sind freundschaftlich verbunden. Es macht immer Spaß, gegen die Niederlande zu spielen. Sie werden uns auch diesmal wieder stressen und fordern.

... Dzsenifer Marozsan: Schon bei ihrer Ankunft war es sehr emotional und schön. Es ist toll, sie nach längerer Zeit wieder bei uns zu haben. Maro ist ein ganz demütiger Mensch und bringt viel Wärme in unser Team. Wir wollen das mit positiver Stimmung für uns nutzen.

...die Rückkehr von Melanie Leupolz: Es war länger geplant, dass sie in diese Maßnahme kommt, um sich zu zeigen. Es war klar, dass ihre gebrochene Nase gerichtet werden muss, was am Mittwoch auch passiert ist. Sie wollte unbedingt hierhin. Sie wird vorsichtig herangeführt und steht uns am Freitag noch nicht zur Verfügung. Wir hoffen, dass wir ihr am Dienstag mit Maske einen Einsatz geben können. Es ist schön, dass sie wieder im Kreis der Nationalmannschaft ist. In einer anderen Rolle zudem: als Mutter. Sie hat auch ihren Nachwuchs dabei. Es ist spannend, darüber mit ihr zu sprechen. Wie sich ihr Leben verändert hat dadurch. Sie wirkt jedenfalls frisch und fokussiert.

... ihre Vertragsverlängerung: Den Rückenwind nehme ich gerne mit. Ich bin froh, dass das Thema vom Tisch ist und dass Britta Carlson und ich sowie das ganze Trainerteam wissen, wie es in Zukunft aussieht. Wir hatten uns intern schon länger dazu bekannt. Es ist wie Freiheit für den Kopf, nun können wir uns wieder auf den Fußball konzentrieren.

Laura Freigang über...

... Erinnerungen an die Niederlande: Die Erinnerungen sind gemischt. Ich durfte vergangenes Mal auch spielen, wir haben aber nicht die beste Leistung gebracht und konnten das Spiel nicht für uns entscheiden. Wir wollen am Freitag mal wieder gewinnen und freuen uns auf ein Spiel auf Augenhöhe, aber auch auf die Kulisse.

... ihre persönliche Zielsetzung: Ich will mich zeigen. Ich möchte die Spielzeit nutzen, um mich für die WM zu bewerben. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich etwas zum Erfolg der Mannschaft beitragen könnte.

... das "WM-Casting": Für uns Spielerinnen geht es darum, sich auf höchstem Niveau zu zeigen. Mit Frankfurt konnten wir das auf diesem Niveau in der Champions League zuletzt leider nicht. Es ist schön, sich nun beweisen zu können. Für Martina ist es eine Chance, uns zu sehen.

... möglicherweise fehlenden Rhythmus durch Spielabsagen bei Frankfurt: Das konnten wir uns leider nicht aussuchen. Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben versucht, das im Training zu kompensieren, auch untereinander viel gespielt. Aber am Ende ist es einfach Fußball, deshalb mache ich mir keine Sorgen, aus dem Rhythmus gekommen zu sein.

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