Voss-Tecklenburg: "Mit Löw die neuen Synergien nutzen"

Am heutigen Freitag wurde Martina Voss-Tecklenburg offiziell als neue Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft vorgestellt. Auf der Pressekonferenz in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main stellte sie sich auf dem Podium zusammen mit DFB-Präsident Reinhard Grindel, Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sowie Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, den Fragen der Journalisten. DFB.de war dabei.

Martina Voss-Tecklenburg über...

... die neue Aufgabe: Ich bin ein Kind des DFB, habe mit 16 Jahren mein erstes Länderspiel gemacht, in einer Zeit, wo man nicht so viele gemacht hat. Jetzt als Bundestrainerin - das ist für mich das i-Tüpfelchen. Es ist eine Aufgabe, die herausfordernd, aber extrem spannend ist. Ich bin mir der Verantwortung, aber auch des Potenzials bewusst. Ich weiß, dass wir viel optimieren können, aber dass die Leute auch Lust darauf haben. Ich freue mich auf das Trainingslager im Januar und darauf, dass Team kennenzulernen. Viele Spielerinnen kenne ich noch, aber ich kenne die ganz jungen nur von ihrer Art Fußball zu spielen. Horst Hrubesch hat die Basis gelegt, darüber bin ich sehr froh, denn das bedeutet, dass wir eine Ausgangslage haben, in der die Spielerinnen wach und hungrig sind, ihre Qualitäten zu beweisen.

... ihren Führungsstil: Ich gehe vertrauensvoll mit den Spielerinnen um und komme über Kommunikation. Ich möchte den Spielerinnen Selbstbewusstsein geben, indem ich ihnen vertraue, aber auch aufzeige, woran sie arbeiten müssen. Ich bin ein Teamplayer, gebe Verantwortung bewusst ab, um Spielerinnen selbst Erfahrungen sammeln zu lassen.

... ihre Spielphilosophie: Ich spiele sehr gerne offensiv und glaube auch, dass es darum geht, im Tempo zu bleiben, tiefe Räume zu bearbeiten und attraktiven Fußball zu spielen. Wir wollen mit und ohne Ball agieren. Meine Spielerinnen dürfen und müssen agieren, sollen ins Eins-gegen-Eins gehen und sich selbstbewusst darstellen. Wir haben viele junge Spielerinnen, die spannend sind. Wir müssen aber auch eine größere Systemvariabilität bekommen, das bedeutet zugleich, dass die Spielerinnen sicher sein müssen.

... den Austausch mit Joachim Löw: Ich habe ihn schon getroffen und bin sehr dankbar, dass wir die neu entstehenden Synergie nutzen können - sonst sind wir selbst Schuld. Sie werden für den Frauenfußball extrem hilfreich sein und bergen große Chancen.

... den Weg zur WM 2019 in Frankreich: Wir haben uns bewusst entschieden, im März kein Turnier zu spielen, weil es von der Belastungssteuerung der Spielerinnen wenig Sinn macht, so viele Spiele in kurzer Zeit zu machen. Nach dem Trainingslager ist eine Frankreichreise geplant mit dem einen oder anderen Länderspiel. Wir haben die Zeitfenster im Januar und März, um mit dem Team zu arbeiten. Wir brauchen auch Länderspiele, um testen zu können. Es gibt schon viele gute Dinge, aber auch Dinge, die wir optimieren müssen.

... ihre Zielsetzung fürs Turnier: Ich möchte das Team erst kennenlernen, dann kann man mich im April gerne fragen, wie unsere Ziele bei der WM sind. Wir wollen aber auf jeden Fall zurück in die Weltspitze. Ich möchte Titel gewinnen, ich war noch nie Weltmeister. Außerdem ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio reizvoll und wichtig.

... die Arbeit im Nachwuchsbereich: Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen dort viele Endrundenteilnahmen erreichen, denn Erfahrung ersetzt niemand. Je mehr Erfahrung man bei den Juniorinnen sammelt, desto mehr kann man später bei der Frauen-Nationalmannschaft einbringen. In Europa haben die anderen Verbände extrem viel getan und investiert. Wir verfolgen aufmerksam, wer was wie gut macht. Wir wissen aber auch, was uns ausmacht. Wir müssen noch mehr an die Klubtrainer heran und ihnen unsere Leitlinien nahebringen. Wir brauchen die Vereine als Basis, um darauf aufbauen zu können.

... ihren Werdegang: Ich bin meinen eigenen Weg gegangen. Es war zu Beginn klar, dass ich im Fußballverband Niederrhein starten darf, wenn ich den Fußball-Lehrer mache. Das war toll, eine super Zeit. Ich habe neun Jahre lang alles von der U 9 bis zur U 21 trainieren dürfen und mir dort mein Rüstzeug geholt. Ich habe danach die Herausforderung in einem Klubteam gesucht. Dort hat sich dann eine Tür geschlossen und dafür eine neue geöffnet. Ich durfte mit der Schweiz zwei Endrunden spielen, die Organisation mitgestalten und vieles dazulernen. Jetzt kommt der vielleicht letzte Schritt in meiner Trainerkarriere - er wäre vielleicht vorher zu früh für mich gekommen. 

... die Entwicklungen im Ausland: Es hat sich viel entwickelt in Spanien, Italien und England, in Frankreich begrenzt. Es bewegt sich ganz, ganz viel, vor allem dort, wo die großen Klubs sind. Der Frauenfußball ist nun auf einer Ebene, wo er wahrgenommen wird.



Am heutigen Freitag wurde Martina Voss-Tecklenburg offiziell als neue Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft vorgestellt. Auf der Pressekonferenz in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main stellte sie sich auf dem Podium zusammen mit DFB-Präsident Reinhard Grindel, Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sowie Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, den Fragen der Journalisten. DFB.de war dabei.

Martina Voss-Tecklenburg über...

... die neue Aufgabe: Ich bin ein Kind des DFB, habe mit 16 Jahren mein erstes Länderspiel gemacht, in einer Zeit, wo man nicht so viele gemacht hat. Jetzt als Bundestrainerin - das ist für mich das i-Tüpfelchen. Es ist eine Aufgabe, die herausfordernd, aber extrem spannend ist. Ich bin mir der Verantwortung, aber auch des Potenzials bewusst. Ich weiß, dass wir viel optimieren können, aber dass die Leute auch Lust darauf haben. Ich freue mich auf das Trainingslager im Januar und darauf, dass Team kennenzulernen. Viele Spielerinnen kenne ich noch, aber ich kenne die ganz jungen nur von ihrer Art Fußball zu spielen. Horst Hrubesch hat die Basis gelegt, darüber bin ich sehr froh, denn das bedeutet, dass wir eine Ausgangslage haben, in der die Spielerinnen wach und hungrig sind, ihre Qualitäten zu beweisen.

... ihren Führungsstil: Ich gehe vertrauensvoll mit den Spielerinnen um und komme über Kommunikation. Ich möchte den Spielerinnen Selbstbewusstsein geben, indem ich ihnen vertraue, aber auch aufzeige, woran sie arbeiten müssen. Ich bin ein Teamplayer, gebe Verantwortung bewusst ab, um Spielerinnen selbst Erfahrungen sammeln zu lassen.

... ihre Spielphilosophie: Ich spiele sehr gerne offensiv und glaube auch, dass es darum geht, im Tempo zu bleiben, tiefe Räume zu bearbeiten und attraktiven Fußball zu spielen. Wir wollen mit und ohne Ball agieren. Meine Spielerinnen dürfen und müssen agieren, sollen ins Eins-gegen-Eins gehen und sich selbstbewusst darstellen. Wir haben viele junge Spielerinnen, die spannend sind. Wir müssen aber auch eine größere Systemvariabilität bekommen, das bedeutet zugleich, dass die Spielerinnen sicher sein müssen.

... den Austausch mit Joachim Löw: Ich habe ihn schon getroffen und bin sehr dankbar, dass wir die neu entstehenden Synergie nutzen können - sonst sind wir selbst Schuld. Sie werden für den Frauenfußball extrem hilfreich sein und bergen große Chancen.

... den Weg zur WM 2019 in Frankreich: Wir haben uns bewusst entschieden, im März kein Turnier zu spielen, weil es von der Belastungssteuerung der Spielerinnen wenig Sinn macht, so viele Spiele in kurzer Zeit zu machen. Nach dem Trainingslager ist eine Frankreichreise geplant mit dem einen oder anderen Länderspiel. Wir haben die Zeitfenster im Januar und März, um mit dem Team zu arbeiten. Wir brauchen auch Länderspiele, um testen zu können. Es gibt schon viele gute Dinge, aber auch Dinge, die wir optimieren müssen.

... ihre Zielsetzung fürs Turnier: Ich möchte das Team erst kennenlernen, dann kann man mich im April gerne fragen, wie unsere Ziele bei der WM sind. Wir wollen aber auf jeden Fall zurück in die Weltspitze. Ich möchte Titel gewinnen, ich war noch nie Weltmeister. Außerdem ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio reizvoll und wichtig.

... die Arbeit im Nachwuchsbereich: Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen dort viele Endrundenteilnahmen erreichen, denn Erfahrung ersetzt niemand. Je mehr Erfahrung man bei den Juniorinnen sammelt, desto mehr kann man später bei der Frauen-Nationalmannschaft einbringen. In Europa haben die anderen Verbände extrem viel getan und investiert. Wir verfolgen aufmerksam, wer was wie gut macht. Wir wissen aber auch, was uns ausmacht. Wir müssen noch mehr an die Klubtrainer heran und ihnen unsere Leitlinien nahebringen. Wir brauchen die Vereine als Basis, um darauf aufbauen zu können.

... ihren Werdegang: Ich bin meinen eigenen Weg gegangen. Es war zu Beginn klar, dass ich im Fußballverband Niederrhein starten darf, wenn ich den Fußball-Lehrer mache. Das war toll, eine super Zeit. Ich habe neun Jahre lang alles von der U 9 bis zur U 21 trainieren dürfen und mir dort mein Rüstzeug geholt. Ich habe danach die Herausforderung in einem Klubteam gesucht. Dort hat sich dann eine Tür geschlossen und dafür eine neue geöffnet. Ich durfte mit der Schweiz zwei Endrunden spielen, die Organisation mitgestalten und vieles dazulernen. Jetzt kommt der vielleicht letzte Schritt in meiner Trainerkarriere - er wäre vielleicht vorher zu früh für mich gekommen. 

... die Entwicklungen im Ausland: Es hat sich viel entwickelt in Spanien, Italien und England, in Frankreich begrenzt. Es bewegt sich ganz, ganz viel, vor allem dort, wo die großen Klubs sind. Der Frauenfußball ist nun auf einer Ebene, wo er wahrgenommen wird.

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Reinhard Grindel über...

... die vergangen Monate: Ich möchte noch mal Horst Hrubesch für seine Arbeit als Frauen-Bundestrainer zu danken. Er hat in einer schwierigen Situation sofort Verantwortung übernommen und aufgrund seiner Kompetenz und Menschlichkeit den Draht zu den Spielerinnen gefunden. Er hat die Verunsicherung überwunden und ein Spielsystem gefunden, das die Qualifikation für die WM gebracht hat. Das war sehr wichtig, wir hätten sonst einen erheblichen Rückschlag hingenommen. Er hat für eine sehr gute Perspektive für 2019 gesorgt, zusammen mit Britta Carlson, Thomas Nörenberg und Michael Fuchs aus dem Trainerteam.

... die neue Bundestrainerin: Wir freuen uns außerordentlich auf die Zusammenarbeit mit Martina Voss-Tecklenburg, sie war unsere Wunschkandidatin. Wir sind davon überzeugt, dass sie an die Erfolge unserer Frauen-Nationalmannschaft anknüpfen wird. Sie hat sowohl in der Schweiz als auch zuvor in Duisburg überragende Arbeit geleistet. Daran wird, da bin ich mir sicher, angeknüpft werden. Ich möchte betonen, dass Martina Voss-Tecklenburg die erste Wahl der Sportlichen Leitung und des DFB-Präsidiums war. Sie ist offen für Innovationen, und ich erhoffe mir auch, dass sie für eine weitere Abstimmung zwischen Senioren und U-Bereich sorgen wird. Dass sie fachlich hochgeschätzt ist, zeigt auch die Tatsache, dass sie Aufsichtsratsmitglied bei Fortuna Düsseldorf ist. Wir haben das im Vorfeld von unserer Ethikkommission prüfen und genehmigen lassen.

Oliver Bierhoff über...

... die neue Bundestrainerin: Ich freue mich sehr, dass wir mit Martina Voss-Tecklenburg eine neue Bundestrainerin an Bord haben, und bin überzeugt, dass sie den Frauenfußball entsprechend stark positionieren wird. Wir wollen den Frauenfußball genauso gut weiterentwickeln wie den Männerfußball und bei beiden zurück an die Weltspitze. Wir wollen die Frauen mit unseren Ressourcen unterstützen. Martina hat eine starke Persönlichkeit, die ganz stark ihren Überzeugungen folgt. Das braucht man auch in dieser Position. Der Vertrag gilt bis Sommer 2021, aber es ist wichtig, dass der Prozess gestartet wird, dass wir dem Trainerteam aber auch eine gewisse Zeit geben. Wir wollen bei der WM eine gute Rolle spielen und uns für Olympia qualifizieren.

Joti Chatzialexiou über...

... die Gespräche mit Voss-Tecklenburg: Es waren sehr angenehme Gespräche. Unser Bestreben war es, eine Trainerin zu finden, die eine hohe internationale Erfahrung hat. Sie war unsere Wunschkandidatin und hat zu unserer Trainer-DNA gepasst. Wir sind sehr froh, dass wir zusammengekommen sind und ein Team haben, das unsere Mannschaft an die Weltspitze heranführen kann. Wir haben aus Überzeugung auf Martina Voss-Tecklenburg gewartet, bis ihre Aufgabe in der Schweiz beendet war.

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