Voss-Tecklenburg: "Es darf für uns kein Rückschlag sein"

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat den Einzug ins Halbfinale der WM in Frankreich verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste sich im WM-Viertelfinale in Rennes den Schwedinnen 1:2  geschlagen geben. Nach der Partie spricht Voss-Tecklenburg über das WM-Aus und die damit auch verpasste Olympia-Qualifikation.

Frage: Frau Voss-Tecklenburg, Sie haben vor dem Turnier gesagt, das oberste Ziel sei die Olympia-Qualifikation. Jetzt schauen Sie 2020 zu - wie schwer wiegt dieser Rückschlag für den deutschen Frauenfußball?

Martina Voss-Tecklenburg: Es ist relativ schwierig, das jetzt schon abzuschätzen. Ich schaue auf die sportliche Komponente. Uns hätte dieses Turnier gut getan in unserem Prozess. Jedes Turnier hilft den jungen Spielerinnen. Wir haben die Qualifikation nicht geschafft, weil Europa so dicht beieinander ist. Das hat man auch in diesem Spiel gesehen. Es darf für uns kein Rückschlag sein. Wir müssen uns neue Ziele setzen, das ist die EM. Wir werden versuchen, die Quali bestmöglich zu gestalten.

Frage: Hat Dzsenifer Marozsan die Erwartungen erfüllt, die Sie in sie gesetzt haben in der zweiten Hälfte?

Voss-Tecklenburg: Ja, das hat sie.

Frage: Sie haben vor dem Spiel gesagt, Deutschland sei nie aus der Weltspitze weg gewesen. Wie lässt sich das mit diesem Viertelfinal-Aus vereinbaren?

Voss-Tecklenburg: Das ist eine Frage der Definition: Wie groß ist die Weltspitze? Das Spiel war eng. Wir zeigen immer wieder, wozu wir in der Lage sind. Was fehlt, ist die Konstanz, trotz Rückschlägen weiter mutig zu sein. Das haben wir jetzt zum ersten Mal in diesem Turnier erlebt und müssen sauber analysieren, wie wir mit der Situation umgegangen sind.

Frage: Hat der Mannschaft generell Erfahrung gefehlt, um mit solchen Situationen umzugehen?

Voss-Tecklenburg: Man hat in manchen Szenen gesehen, dass auf der anderen Seite ein Gegner stand, der etwas robuster war. Aber wir haben auch viel Positives gesehen, da möchte ich Giulia Gwinn nennen, die ein gutes Turnier gespielt hat. Man muss auch sehen, wie sich das Gesicht der Mannschaft auch noch verändert. Wir haben ja zwei, drei Ältere, da muss man schauen, was passiert.

Frage: Muss jetzt eine Grundsatzdiskussion geführt werden, auch mit den Vereinen und dem DFB?

Voss-Tecklenburg: Wir müssen den eingeschlagenen Weg konsequent fortführen. Wir sind in der Kommunikation mit allen Beteiligten und gehen immer kritisch mit der Situation um. Wir werden schauen, wie sich unsere potenziellen Nationalspielerinnen entwickeln. Ich bin nicht bange. Und weil wir ein Spiel verloren haben, stellen wir sicherlich nicht alles infrage.

Frage: Das Frauen-Nationalteam hat bei der WM sehr viel Zuspruch und Aufmerksamkeit erfahren. Wie wird sich diese Vollbremsung auswirken?

Voss-Tecklenburg: Wenn man das objektiv betrachtet, ist es keine Vollbremsung. Wir lassen uns davon nicht beirren. Die Niederlage müssen wir verarbeiten, ich bin sicher, dass wir zusammen daran wachsen. Es braucht eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Prozess. Und dann hoffe ich, dass die Menschen draußen eins gesehen haben: Dass diese Mannschaft Potenzial hat, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat und dass wir die Unterstützung brauchen, die die Mannschaft verdient hat.

[sid]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat den Einzug ins Halbfinale der WM in Frankreich verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste sich im WM-Viertelfinale in Rennes den Schwedinnen 1:2  geschlagen geben. Nach der Partie spricht Voss-Tecklenburg über das WM-Aus und die damit auch verpasste Olympia-Qualifikation.

Frage: Frau Voss-Tecklenburg, Sie haben vor dem Turnier gesagt, das oberste Ziel sei die Olympia-Qualifikation. Jetzt schauen Sie 2020 zu - wie schwer wiegt dieser Rückschlag für den deutschen Frauenfußball?

Martina Voss-Tecklenburg: Es ist relativ schwierig, das jetzt schon abzuschätzen. Ich schaue auf die sportliche Komponente. Uns hätte dieses Turnier gut getan in unserem Prozess. Jedes Turnier hilft den jungen Spielerinnen. Wir haben die Qualifikation nicht geschafft, weil Europa so dicht beieinander ist. Das hat man auch in diesem Spiel gesehen. Es darf für uns kein Rückschlag sein. Wir müssen uns neue Ziele setzen, das ist die EM. Wir werden versuchen, die Quali bestmöglich zu gestalten.

Frage: Hat Dzsenifer Marozsan die Erwartungen erfüllt, die Sie in sie gesetzt haben in der zweiten Hälfte?

Voss-Tecklenburg: Ja, das hat sie.

Frage: Sie haben vor dem Spiel gesagt, Deutschland sei nie aus der Weltspitze weg gewesen. Wie lässt sich das mit diesem Viertelfinal-Aus vereinbaren?

Voss-Tecklenburg: Das ist eine Frage der Definition: Wie groß ist die Weltspitze? Das Spiel war eng. Wir zeigen immer wieder, wozu wir in der Lage sind. Was fehlt, ist die Konstanz, trotz Rückschlägen weiter mutig zu sein. Das haben wir jetzt zum ersten Mal in diesem Turnier erlebt und müssen sauber analysieren, wie wir mit der Situation umgegangen sind.

Frage: Hat der Mannschaft generell Erfahrung gefehlt, um mit solchen Situationen umzugehen?

Voss-Tecklenburg: Man hat in manchen Szenen gesehen, dass auf der anderen Seite ein Gegner stand, der etwas robuster war. Aber wir haben auch viel Positives gesehen, da möchte ich Giulia Gwinn nennen, die ein gutes Turnier gespielt hat. Man muss auch sehen, wie sich das Gesicht der Mannschaft auch noch verändert. Wir haben ja zwei, drei Ältere, da muss man schauen, was passiert.

Frage: Muss jetzt eine Grundsatzdiskussion geführt werden, auch mit den Vereinen und dem DFB?

Voss-Tecklenburg: Wir müssen den eingeschlagenen Weg konsequent fortführen. Wir sind in der Kommunikation mit allen Beteiligten und gehen immer kritisch mit der Situation um. Wir werden schauen, wie sich unsere potenziellen Nationalspielerinnen entwickeln. Ich bin nicht bange. Und weil wir ein Spiel verloren haben, stellen wir sicherlich nicht alles infrage.

Frage: Das Frauen-Nationalteam hat bei der WM sehr viel Zuspruch und Aufmerksamkeit erfahren. Wie wird sich diese Vollbremsung auswirken?

Voss-Tecklenburg: Wenn man das objektiv betrachtet, ist es keine Vollbremsung. Wir lassen uns davon nicht beirren. Die Niederlage müssen wir verarbeiten, ich bin sicher, dass wir zusammen daran wachsen. Es braucht eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Prozess. Und dann hoffe ich, dass die Menschen draußen eins gesehen haben: Dass diese Mannschaft Potenzial hat, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat und dass wir die Unterstützung brauchen, die die Mannschaft verdient hat.