Vorgeschmack auf die EM: Fans auf Tour nach Kiew

An einem Donnerstagmorgen Mitte November standen acht junge Männer am Berliner Hauptbahnhof. Es war kalt, Herbstwetter. Aber das störte sie nicht. Ein bisschen frische Luft tanken, bevor es in den Zug ging. Mehr als 24 Stunden würden sie unterwegs sein. Berlin – Warschau – Kiew, das war ihre Route. Am Ende der Tour sollte das Olympiastadion in Kiew stehen, wo die deutsche Nationalmannschaft gegen die Ukraine antreten würde.

Ein erster Vorgeschmack auf die EM, erste Eindrücke eines hierzulande größtenteils unbekannten Landes. Michael Göhring war einer der acht Fans, die allesamt dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola angehören. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen hat er seine Eindrücke geschildert. Sein Fazit: "Es lohnt sich auf jeden Fall, dorthin zu fahren."

"So etwas macht nicht jeder"

Es war Abenteuerlust, das sicherlich. Auch etwas Sparsamkeit. Vor allem aber die Freude am gemeinsamen Erlebnis. Mit dem Zug nach Kiew, eine Reise, die einen ganzen Tag dauern sollte. "Natürlich, so etwas macht nicht jeder", sagt Michael Göhring. "Aber wir machen solche Touren schon ab und an."

Schon im Oktober 2009, zum entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen Russland in Moskau, war der 23-Jährige aus Rogätz in der Altmark mit einigen anderen Fans aus dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola auf Schienen Richtung Osten gefahren, 27,5 Stunden lang. Und auch sonst sind Bustouren wie etwa nach Cardiff nichts Besonderes für Göhring. "Irgendwie gehört das dazu", sagt er. Der Direktflug nach Kiew hätte nur etwas mehr als zwei Stunden gedauert.

Nach 26 Stunden am Ziel - Kiew Passashirskii

Also, morgens um 9 Uhr ging es los. Ab Berlin. Göhring hatte da seine erste Etappe schon hinter sich. Von Magdeburg war er losgefahren. In der Hauptstadt bestiegen die acht den Berlin-Warschau-Express. Sechs Stunden dauerte die Fahrt. Dann Umsteigen in den Zug nach Kiew. 18 Stunden laut Plan. Es wurden am Ende zwei mehr. "Richtung Osten werden die Züge nicht unbedingt schneller", sagt Göhring und lacht. Dazu kam die Passkontrolle an der polnisch-ukrainischen Grenze, die zusätzlich aufhielt.

16 Stunden, von nachmittags bis morgens. Was macht man da? "Wir haben etwas getrunken, gegessen, sind umhergelaufen, hatten Musik dabei", sagt Göhring. Und: Noch viele andere Fans getroffen. Aus Rostock, aus Hamburg, "insgesamt waren es bestimmt 30. Man lernte neue Leute kennen, und es wurde viel gelacht."



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An einem Donnerstagmorgen Mitte November standen acht junge Männer am Berliner Hauptbahnhof. Es war kalt, Herbstwetter. Aber das störte sie nicht. Ein bisschen frische Luft tanken, bevor es in den Zug ging. Mehr als 24 Stunden würden sie unterwegs sein. Berlin – Warschau – Kiew, das war ihre Route. Am Ende der Tour sollte das Olympiastadion in Kiew stehen, wo die deutsche Nationalmannschaft gegen die Ukraine antreten würde.

Ein erster Vorgeschmack auf die EM, erste Eindrücke eines hierzulande größtenteils unbekannten Landes. Michael Göhring war einer der acht Fans, die allesamt dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola angehören. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen hat er seine Eindrücke geschildert. Sein Fazit: "Es lohnt sich auf jeden Fall, dorthin zu fahren."

"So etwas macht nicht jeder"

Es war Abenteuerlust, das sicherlich. Auch etwas Sparsamkeit. Vor allem aber die Freude am gemeinsamen Erlebnis. Mit dem Zug nach Kiew, eine Reise, die einen ganzen Tag dauern sollte. "Natürlich, so etwas macht nicht jeder", sagt Michael Göhring. "Aber wir machen solche Touren schon ab und an."

Schon im Oktober 2009, zum entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen Russland in Moskau, war der 23-Jährige aus Rogätz in der Altmark mit einigen anderen Fans aus dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola auf Schienen Richtung Osten gefahren, 27,5 Stunden lang. Und auch sonst sind Bustouren wie etwa nach Cardiff nichts Besonderes für Göhring. "Irgendwie gehört das dazu", sagt er. Der Direktflug nach Kiew hätte nur etwas mehr als zwei Stunden gedauert.

Nach 26 Stunden am Ziel - Kiew Passashirskii

Also, morgens um 9 Uhr ging es los. Ab Berlin. Göhring hatte da seine erste Etappe schon hinter sich. Von Magdeburg war er losgefahren. In der Hauptstadt bestiegen die acht den Berlin-Warschau-Express. Sechs Stunden dauerte die Fahrt. Dann Umsteigen in den Zug nach Kiew. 18 Stunden laut Plan. Es wurden am Ende zwei mehr. "Richtung Osten werden die Züge nicht unbedingt schneller", sagt Göhring und lacht. Dazu kam die Passkontrolle an der polnisch-ukrainischen Grenze, die zusätzlich aufhielt.

16 Stunden, von nachmittags bis morgens. Was macht man da? "Wir haben etwas getrunken, gegessen, sind umhergelaufen, hatten Musik dabei", sagt Göhring. Und: Noch viele andere Fans getroffen. Aus Rostock, aus Hamburg, "insgesamt waren es bestimmt 30. Man lernte neue Leute kennen, und es wurde viel gelacht."

Um zwei Uhr nachts ging es ins Bett, genauer in den Schlafwagen. "Ich habe geschlafen wie ein Baby", sagt Göhring. Bis morgens um neun. Zwei Stunden später kam der Zug in Kiew Passashirskii, dem Hauptbahnhof der ukrainischen Hauptstadt, an. Nach 26 Stunden Reise war das Ziel erreicht. Am Bahnhof wartete schon ein Fernsehteam des ZDF, das über die Reisegruppe aus Deutschland berichtete.

Sechs Spiele der Nationalmannschaft als Ziel

Nach einer gemeinsamen Stadtrundfahrt mit anderen Fans ging es ins Olympiastadion. Ein packendes 3:3 des deutschen Teams, danach mit dem Flugzeug zurück in die Heimat. "Was ich gesehen habe von Kiew, hat mir sehr gefallen", sagt Göhring. "Ich bin sowieso ein Fan von Osteuropa, das kann ich jedem nur empfehlen." Dreimal wird die deutsche Mannschaft in jedem Fall in der Ukraine antreten. Zweimal in Lwiw, einmal in Charkiw. Und vielleicht noch ein viertes Mal: beim Finale in Kiew.

Göhring und seine Freunde wollen bei jedem Spiel dabei sein. 18 Tage haben sie fest eingeplant, mit mehrtägigen Aufenthalten in Kiew und Danzig. "Klar, Spiele in Polen zu haben, wäre natürlich einfacher, weil näher gewesen. Aber es ist doch kein Problem, in die Ukraine zu reisen", sagt der 23-Jährige. "Das muss man positiv sehen: Wer fährt denn sonst nach Lwiw oder Charkiw? So bekommt man Orte zu sehen, die man sonst wahrscheinlich nicht sehen würde." Die Neugier des Reisenden.

Und überhaupt: Bei Weltmeisterschaften seien die Fahrten doch noch mal deutlich weiter. Zehn Spiele will er sich anschauen, und in sechs davon, so sein Wunsch, soll die deutsche Mannschaft die Hauptrolle spielen.

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Am 1. Juli in Kiew den EM-Titel feiern

Der Reiseplan für den kommenden Sommer steht also. Das, sagt Michael Göhring, muss auch sein: "Man muss sich kümmern, ganz klar. Dann kommt man auch zurecht." Und er ist sich sicher, dass ihm einige deutsche Fans folgen werden, vor allem aus dem Fan Club Nationalmannschaft.

Am 1. Juli will er in Kiew mit ihnen den EM-Titel feiern. Aber so oder so ist er sich sicher: "Es wird keiner wiederkommen und sagen: Es war nicht schön dort. Wir freuen uns auf die Ukraine, und wir freuen uns auf die Europameisterschaft."