Vor vier Jahren: Vierter Stern für Deutschland

Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

13. Juli 2014 in Rio de Janeiro - Finale: Deutschland - Argentinien 1:0 n.V.

Vor dem Spiel:

Schon zum dritten Mal kam es im Finale zu dieser Paarung, das war bereits vor Anpfiff ein Rekord. Die Welt schaute nach Maracana, wo viele gelbe Trikots auf den Rängen für ein farbenfrohes Bild sorgten. Die meisten Ticketinhaber waren Brasilianer, in der Zuversicht, ihr Team würde an diesem Tag den sechsten WM-Titel holen. Wenn das schon nicht möglich war, sollten es die ungeliebten Nachbarn bitte auch nicht werden. Und so lagen die Sympathien im weiten Rund mehrheitlich ausgerechnet bei der Mannschaft, die den Gastgeber beim 7:1 auf unglaubliche Art und Weise deklassiert, dabei aber die Regeln des Anstands nie außer Acht gelassen hatte.

Die Argentinier dagegen hatten sich außerhalb der eigenen Fangemeinde, allein 100.000 waren in Brasilien, wenig Freunde gemacht. Vieles an ihrem Finaleinzug erinnerte an 1990. Knappe, mühsam errungene Siege ab der K.o.-Runde, in der sie zweimal in die Verlängerung mussten und in 330 Minuten nur zwei Tore erzielten - aber keines kassierten. Das torlose Halbfinale gegen die Niederländer entschieden sie erst im Elfmeterschießen. Der Spielplan hatte ihnen einen Tag weniger Regenerationszeit ermöglicht, und nach dem Ausnahmeergebnis der Deutschen waren sie sowieso kein Favorit. Diego Maradona, das größte Fußballidol des Landes, sagte: "Ich hätte nicht gedacht, dass Deutschland so mächtig, so überzeugend, so plattmachend sein würde. Sie schienen wie zwei Brasiliens zusammen." Wie schon gegen die Holländer musste Argentinien auf den gefährlichen Dribbler Angel Di Maria verzichten. Superstar Lionel Messi, viermaliger Weltfußballer, gestand: "Für den Weltmeistertitel würde ich alle meine Rekorde hergeben."

Planmäßig gab es auch auf deutscher Seite keine Änderungen. Das Team lief in der Bestformation, die sich spätestens in Belo Horizonte gefunden hatte, auf - allerdings nur zum Warmmachen. Dann nämlich verspürte Sami Khedira plötzlich Schmerzen in der Wade. Monate später gab er zu: "Der Moment der Gewissheit, nicht spielen zu können, das war mit Abstand der bitterste Moment meiner Karriere." Er traf die schwerste Entscheidung seiner Karriere, meldete sich bei Bundestrainer Joachim Löw ab - und der schickte den Mönchengladbacher Christoph Kramer, zuvor nur zweimal eingewechselt, in die Schlacht. Der hatte kaum noch Zeit, nervös zu werden.



Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

13. Juli 2014 in Rio de Janeiro - Finale: Deutschland - Argentinien 1:0 n.V.

Vor dem Spiel:

Schon zum dritten Mal kam es im Finale zu dieser Paarung, das war bereits vor Anpfiff ein Rekord. Die Welt schaute nach Maracana, wo viele gelbe Trikots auf den Rängen für ein farbenfrohes Bild sorgten. Die meisten Ticketinhaber waren Brasilianer, in der Zuversicht, ihr Team würde an diesem Tag den sechsten WM-Titel holen. Wenn das schon nicht möglich war, sollten es die ungeliebten Nachbarn bitte auch nicht werden. Und so lagen die Sympathien im weiten Rund mehrheitlich ausgerechnet bei der Mannschaft, die den Gastgeber beim 7:1 auf unglaubliche Art und Weise deklassiert, dabei aber die Regeln des Anstands nie außer Acht gelassen hatte.

Die Argentinier dagegen hatten sich außerhalb der eigenen Fangemeinde, allein 100.000 waren in Brasilien, wenig Freunde gemacht. Vieles an ihrem Finaleinzug erinnerte an 1990. Knappe, mühsam errungene Siege ab der K.o.-Runde, in der sie zweimal in die Verlängerung mussten und in 330 Minuten nur zwei Tore erzielten - aber keines kassierten. Das torlose Halbfinale gegen die Niederländer entschieden sie erst im Elfmeterschießen. Der Spielplan hatte ihnen einen Tag weniger Regenerationszeit ermöglicht, und nach dem Ausnahmeergebnis der Deutschen waren sie sowieso kein Favorit. Diego Maradona, das größte Fußballidol des Landes, sagte: "Ich hätte nicht gedacht, dass Deutschland so mächtig, so überzeugend, so plattmachend sein würde. Sie schienen wie zwei Brasiliens zusammen." Wie schon gegen die Holländer musste Argentinien auf den gefährlichen Dribbler Angel Di Maria verzichten. Superstar Lionel Messi, viermaliger Weltfußballer, gestand: "Für den Weltmeistertitel würde ich alle meine Rekorde hergeben."

Planmäßig gab es auch auf deutscher Seite keine Änderungen. Das Team lief in der Bestformation, die sich spätestens in Belo Horizonte gefunden hatte, auf - allerdings nur zum Warmmachen. Dann nämlich verspürte Sami Khedira plötzlich Schmerzen in der Wade. Monate später gab er zu: "Der Moment der Gewissheit, nicht spielen zu können, das war mit Abstand der bitterste Moment meiner Karriere." Er traf die schwerste Entscheidung seiner Karriere, meldete sich bei Bundestrainer Joachim Löw ab - und der schickte den Mönchengladbacher Christoph Kramer, zuvor nur zweimal eingewechselt, in die Schlacht. Der hatte kaum noch Zeit, nervös zu werden.

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Götzes Tor für die Ewigkeit

Spielbericht:

Angela Merkel hat ihr Versprechen eingehalten und ist wieder eingeflogen, im Schlepptau: Bundespräsident Joachim Gauck. Franz Beckenbauer ist zu Hause geblieben und einer von 34,65 Millionen ARD-Zuschauern (Rekord für eine deutsche TV-Sendung), Tom Bartels kommentiert. Carles Puyol, Kapitän des entthronten Weltmeisters Spanien, hat den Pokal ins Stadion gebracht. Auf einem Podest steht das Objekt der Begierde nun, gut sichtbar auch für jeden Spieler.

Pünktlich um 16 Uhr Ortszeit (21 Uhr in Mitteleuropa) pfeift der Italiener Nicola Rizzoli, unter dessen Leitung Deutschland immer gewonnen hat, das große Finale an. Anstoß für Deutschland, Jerome Boateng versucht es mit einem langen Ball auf Mesut Özil, der etwas zu lang ist. Nach vier Minuten die erste Gefahr für Manuel Neuer, Gonzalo Higuain schießt aus spitzem Winkel drauf und drüber. Lionel Messi deutet sein Können an, als er Mats Hummels entwischt und von der Grundlinie zurücklegt, aber Bastian Schweinsteiger entsorgt den Ball aus dem deutschen Strafraum. Thomas Müller bewegt sich viel, hat einige gute Szenen in der Anfangsviertelstunde, doch seine Vorlagen finden keinen Abnehmer, jedenfalls keinen im weißen Trikot.

Nach 17 Minuten eine Schrecksekunde: Christoph Kramer wird im Strafraum gefoult, Ezequiel Garays Schulter knallt an seinen Kopf. Es gibt keinen Elfmeter, das ist das eine. Genauso schlimm: Kramer wird zum Geisterspieler. Er erleidet in dieser Szene eine Gehirnerschütterung, weiß gar nicht mehr, wo er ist und fragt sogar den Schiedsrichter: "Ist das hier das Finale? Das ist wichtig für mich." Rizzoli informiert Schweinsteiger, der die Bank - und schon nach 31 Minuten muss Deutschland wechseln. André Schürrle kommt, erneut ändert sich die Formation. Toni Kroos nimmt Kramers defensivere Rolle ein, Özil rückt an Kroos' Stelle ins Zentrum und Schürrle gibt den Linksaußen.

Noch während Kramers Irrfahrt durch Maracana hat sich die größte Chance vor der Pause ergeben: Nach einem zu kurzen Rückpass von Kroos mit dem Kopf eilt Higuain davon und steht vor Neuer. Womöglich lassen den Argentinier dessen imposante Figur und Ausstrahlung verzagen, er verzieht kläglich. Glück für Deutschland. Als Higuain dann doch mal trifft, wird er zurückgepfiffen - Abseits (30.). Eine knappe, aber korrekte Entscheidung von Rizzoli.

Gegen Ende der ersten Hälfte kommt das DFB-Team stark auf. Schürrle zwingt Sergio Romero aus 17 Metern zu einer Parade, es gibt eine Ecke. Während diese nichts einbringt, wird es in der Nachspielzeit brandgefährlich: Kroos findet den Kopf von Benedikt Höwedes, und dem Linksverteidiger fehlen nur Zentimeter zur Unsterblichkeit - der Ball knallt an den Pfosten. Das Halbzeitfazit des kicker: "Argentinien hat bisher die besseren Möglichkeiten. Gerade mit Messi hat die deutsche Hintermannschaft Probleme." Die Statistiken geben kein klares Bild. Deutschland hat 70 Prozent Ballbesitz, Argentinien gewinnt mehr Zweikämpfe (56 Prozent), nach Torschüssen steht es 3:3. In der deutschen Kabine sagt Klose zu Götze: "Wenn du reinkommst, machst du das Ding." Darüber wird noch zu reden sein.

Argentinien wechselt auch, Stürmer Sergio Aguero von Manchester City löst Ezequiel Lavezzi ab. Ein positionsgetreuer Tausch. Trainer Alejandro Sabella kommt offenbar zu wenig über rechts. Über links kommt ja Messi - und wie. Sein Schrägschuss aus zehn Metern zischt knapp am langen Pfosten vorbei, über fehlendes Glück können sich die Deutschen nicht beklagen. Es ist ein unheimlich intensives Spiel, ein 0:0 der allerbesten Sorte. Und Fortuna lächelt den Deutschen etwas häufiger zu - auch als Neuer mit rustikalem Einsatz aus seinem Tor rennend Higuain stoppt und mit dem Knie trifft. Der Argentinier bleibt liegen, "und ich hatte mich schon gewundert, dass wir den Freistoß kriegen", sagt Neuer hinterher.

In der 75. Minute ist Messi wieder zu einer Großtat aufgelegt, täuscht mehrmals einen Schuss an, und als der dann kommt, blockt ihn keiner mehr - der Ball aber geht wieder vorbei. Kroos hat auch eine Chance und ebenfalls kein Schussglück. Zwei Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit holt Löw dann Klose vom Platz und bringt Mario Götze, dem er noch einen Spezialauftrag mit auf den Weg gibt: "Zeig' der Welt, dass du besser bist als Messi." Wie drei Jahre später herauskommen wird, hat Götzes ehemaliger Dortmunder Jugendtrainer Peter Hyballa das Urheberrecht für diesen Geschichte machenden Satz. Der hat Löw am Vorabend des Finales, genau um 19.09 Uhr, über gemeinsame Bekannte per SMS einen Vorschlag gemacht, wie er Götze bei einer eventuellen Einwechslung motivieren könne - und dabei besagtes Beispiel mit Messi gewählt. Götze fängt sofort damit an, schießt noch in letzter Minute auf den Kasten, aber auch genau auf Romero. Verlängerung! Wer hat mehr zuzusetzen? Deutschland hat in der zweiten Spielhälfte ein Zweikampfplus von 60 Prozent gehabt, das macht Mut.

35 Sekunden sind gespielt, da bedient Götze den anderen Joker André Schürrle, der sofort abzieht. Ramos macht die Riesenchance zunichte, rettet reflexartig mit den Fäusten. Dann verschätzt sich Mats Hummels bei einer Flanke, Rodrigo Palacio steht frei vor Neuer, der sich maximal breit macht. Palacio lupft drüber (97.), und Bartels pustet durch: "Er vergibt die Monsterchance. Aber er ist nicht allein auf der Welt, der Respekt vor Manuel Neuer macht's möglich."

Wohin kippt das hochklassige Spiel? Niemand vermag es seriös vorherzusagen. Die Argentinier spielen kraftschonender, bis zu acht Mann sind bei deutschen Angriffen im eigenen Strafraum. Bei Mats Hummels und Bastian Schweinsteiger scheinen die Kräfte zu schwinden, Letzterer hat gar einen Wadenkrampf. Nur gut, dass Jerome Boateng voll auf der Höhe ist. Er macht sein vielleicht bestes Länderspiel, läuft dutzende Bälle ab. Der kicker gibt ihm später eine 1, feiert ihn als "Rückhalt der Elf".

Wer macht den ersten Fehler? "Es wird immer schlimmer, auch für den Kommentator. Es ist eine Schlacht der Nerven", betont Bartels, was alle spüren. Der letzte Seitenwechsel vor dem drohenden Elfmeterschießen. Nach 108 Minuten steht im Liveticker des kicker: "Beide Teams sind platt. Einzig ein Lucky-Punch kann jetzt noch helfen." Als der schon verwarnte Javier Mascherano im Mittelfeld Schweinsteiger legt, hat er Glück, dass er weiterspielen darf. Zwei Minuten später landet Agueros Ellenbogen in Schweinsteigers Gesicht, auch dieser "Vorbestrafte" kommt davon. Beim Deutschen fließt Blut, es ist ein Cut unter dem Auge. Und es wird das Bild seiner Karriere. Schweinsteiger wird behandelt, seine Auswechslung droht, Kevin Großkreutz steht schon bereit. Aber Schweini kommt zurück, und Bartels spricht im Namen der Nation: "Wir verneigen uns vor dem, was der hier macht. Ein großes Vorbild, eine Symbolfigur." 

Schweinsteiger ist kaum zurück, da passiert es: Schürrle zieht auf links einen Sprint an, zwei Argentinier folgen ihm, können aber seine Flanke nicht verhindern. Vorne lauert Götze, und der hat nach 112 Minuten und 24 Sekunden seinen Messi-Moment. "Der kommt an, mach ihn - er macht ihn, das ist doch Wahnsinn! Mario Götze", jubelt Bartels nach der fantastischen Ballannahme des Bayern-Spielers mit der Brust und dem Linksschuss im Fallen. Ein schönes Tor, ein akrobatisches Tor, ein Tor für die Ewigkeit.

"Fällt Messi noch was ein?" - so fragt Bartels. Und ob. Man bekommt in der 117. Minute sogar einen Kopfball des 1,70 Meter kleinen Barca-Stürmers zu sehen, der Ball geht knapp drüber. Um in der letzten Minute noch für mehr Lufthoheit zu sorgen, bringt Löw den 1,98 Meter langen Per Mertesacker für Mesut Özil, und der Innenverteidiger köpft sofort den Ball aus dem Strafraum. Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten. In diese fällt ein Freistoß für Messi, den er selbst erzwingt. Aus etwa 25 Metern nimmt er Anlauf, es ist der letzte Gänsehautmoment des Spiels. Die Sorgen erweisen sich als überflüssig, unkonzentriert vergibt Messi diese Chance und schießt weit übers Tor.

Kurz darauf pfeift Rizzoli ab, um 23.35 Uhr in der Heimat ist Deutschland "zurück im Fußballhimmel", verkündet Tom Bartels. Und das verdient, bei 64 Prozent Ballbesitz und 54 Prozent gewonnenen Zweikämpfen und 6:5 Chancen. Argentinien aber ist ein großer Gegner gewesen, der Löws Team alles abverlangt hat. Der Ertrag ist umso größer: Erstmals wird eine europäische Mannschaft in Südamerika Weltmeister. Unbändige Freude im DFB-Lager, der Traum vom vierten Stern ist wahr geworden. Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker treten als Weltmeister ab. Alle zusammen werden sie zwei Tage später auf der Fanmeile am Brandenburger Tor von über 300.000 Menschen an einem Dienstagmittag gefeiert. Nicht zum ersten Mal stehen sie dort, aber zum ersten Mal bringen sie einen Pokal mit.

Aufstellung: Neuer – Lahm, Boateng, Hummels, Höwedes – Schweinsteiger, Kroos, Kramer (31. Schürrle), – Müller, Klose (88. Götze), Özil (120. Mertesacker).

Tor: 1:0 Götze (113.).

Zuschauer: 74.738 in Rio de Janeiro.

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"Diese Mannschaft ist so großartig"

Stimmen zum Spiel:

Joachim Löw: "Wir haben dieses Unternehmen vor zehn Jahren begonnen. Was heute erreicht wurde, ist das Ergebnis von vielen Jahren Arbeit, beginnend mit Jürgen Klinsmann. Seitdem haben wir kontinuierliche Fortschritte gemacht und immer an unser Unternehmen geglaubt. Wir haben hart gearbeitet, und wenn ein Team den WM-Titel verdient hat, dann dieses. Wir haben stets guten Fußball gespielt. Ich finde, wenn man sich die sieben Spiele während des gesamten Turniers ansieht, haben wir die besten Leistungen aller Teams hier in Brasilien gezeigt. Die Jungs haben außerdem einen Teamgeist entwickelt, der einfach unglaublich ist. Sie verfügen über fantastische technische Fähigkeiten und außerdem auch über die Willenskraft, das Nötige zu erreichen. Wir sind die erste europäische Mannschaft, die in Südamerika den Titel holen konnte. Darauf sind wir besonders stolz. Jeder Spieler in diesem Team hat alles gegeben. Ich hatte ihnen auch im Voraus gesagt, dass sie mehr als je zuvor geben müssten, denn sie wollten etwas Neues erreichen. Wir wussten von vornherein, dass wir bei diesem Spiel 14 Spieler benötigen würden, die alle topfit und für einen eventuellen Einsatz bereit sein mussten. Es war gut, dass wir in Gedanken durchgespielt hatten, wer nach seiner Einwechslung für Eindruck sorgen würde. Mario Götze ist ein echtes Wunderkind. Ich wusste stets, dass er allein das Spiel entscheiden kann."

Philipp Lahm: "Unglaublich, was wir wieder geleistet haben. Die 120 Minuten, die wir geackert haben als Mannschaft. Ob wir die besten Einzelspieler haben oder was auch immer, ist vollkommen egal. Man muss die beste Mannschaft haben. Wir haben uns in dem Turnier immer wieder gesteigert, sind unseren Weg gegangen. Und am Ende stehst du da als Weltmeister."

Miroslav Klose: "Es war immer ein Traum, oben auf der Siegertribüne zu stehen und nicht nur unten auf dem Rasen und Applaus zu geben. Das hat jeder von unserer Truppe absolut verdient."

Bastian Schweinsteiger: "Danke an ganz Deutschland für die Unterstützung, wir haben gespürt, dass alle hinter uns standen. In so ein Spiel muss man sich einfach reinhauen, auch wenn man mal ein Foul abbekommt. Wie unsere Jungs von der Bank mitgegangen sind - so was habe ich noch nie erlebt."

Jerome Boateng: "Wir freuen uns, dass wir den Titel mit nach Deutschland bringen können. Argentinien ist müde geworden, wir auch - aber nicht so schnell."

Mario Götze: "Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich habe einfach nur draufgehalten und gar nicht mitbekommen, was passiert ist. Für uns ist der Traum wahr geworden. Ich bin sehr stolz auf das Team und sehr zufrieden mit all dem, was hier in Brasilien geschehen ist. Jeder Spieler in unserem Team hat ein großes Lob verdient."

Lukas Podolski: "Grüße nach Kölle - nehmt die ganze Stadt auseinander."

Christoph Kramer: "An viel vom Spiel kann ich mich nach dem Schlag gegen meinen Kopf nicht mehr erinnern, aber das ist ja jetzt auch egal. Die Siegerehrung habe ich aber bewusst miterlebt."

Joachim Gauck (Bundespräsident): "Es war ein wunderbares Turnier, diese Mannschaft ist so großartig. Sie hatte Stars und war trotzdem eine Mannschaft. Das ist außergewöhnlich, das kann nicht jeder."

Alejandro Sabella (Argentiniens Trainer): "Wir haben gegen eine großartige Mannschaft gespielt. In der Partie gab es Höhen und Tiefen. Die Deutschen hatten mehr Ballbesitz und mehr Kontrolle, dafür hatten wir die klareren Torchancen. Meine Spieler haben wie Krieger gekämpft. Ich habe sie nach dem Spiel beglückwünscht, denn über das traurige Resultat hinaus muss ein Trainer stets die Leistung seines Teams beurteilen - und ich finde, dass unsere Leistung sehr gut war. Die Spieler haben auf dem Feld alles gegeben. Das Spiel war sehr ausgeglichen. Wir hätten mehr aus unseren Torchancen machen müssen, mehr Effizienz zeigen müssen. Bei solch ausgeglichenen Spielen weiß man genau, wenn man einen Fehler macht, wird es sehr schwer, das Ruder noch einmal herumzureißen. Doch im Allgemeinen bin ich sehr stolz, weil meine Jungs eine außerordentliche WM gespielt haben. Es war wirklich aufregend, ihnen beim Spielen zuzusehen. Sie haben alles für das argentinische Trikot gegeben. Sie können beruhigt in den Spiegel sehen. Ich gratuliere meinen Spielern zu ihrer außergewöhnlichen Leistung, und natürlich gratuliere ich auch Deutschland zum Titelgewinn."

Lionel Messi (Argentinien): "Wir haben großartige Chancen vergeben. Das wird uns bis ans Ende unseres Lebens begleiten."

"Es besteht für den Weltmeistertrainer keinerlei Anlass zum freiwilligen und vorzeitigen Abschied. Er hat die Generation Halbfinale zur Generation Gold veredelt. Löw kann jetzt eine goldene Ära prägen." (kicker)

"Wir verneigen uns vor den Spielern um Kapitän Lahm, Torhüter-Gigant Neuer, Tor-Weltrekordler Klose und Super-Knipser Müller. Sie liefern Gala-Vorstellungen ab, verzaubern die Fans in aller Welt. Aber wenn es sein muss, kämpfen sie bis an die Schmerzgrenze (...) Diesen Tag werden wir nie vergessen." (Bild)

"Uns wurde die Hoffnung gestohlen - ein nationaler Schlag. Die Nationalelf verlor das Finale in der Verlängerung durch ein hervorragendes Tor Götzes, und Deutschland hat uns wieder wie 1990 besiegt." (Olé/Argentinien)

"Deutschland regiert wieder die Fußball-Welt." (BBC/England)

"Deutschland ist gut gerüstet, um Spanien zu folgen als das auf Jahre dominierende Team im internationalen Fußball." (The Times/England)

"Deutschland! Golden Boys am Ziel der Träume! Eines der schönsten WM-Tore aller Zeiten." (Kronenzeitung/Österreich)

"Vier-Sterne-Deutschland! Das 20. WM-Finale war ein grandioses Spektakel zwischen zwei Teams, die alles gegeben haben. Als beste Mannschaft im Turnierverlauf hat Deutschland es geschafft, dem Schicksal die Stirn zu bieten, um erstes europäisches Team zu werden, das in Südamerika einen WM-Titel gewinnt." (Le Figaro/Frankreich)

"Messi kann den Titelgewinn der Deutschen nicht verhindern. Das Löw-Team erhält den verdienten Lohn für seine geleistete Arbeit." (El Mundo/Spanien)

"Deutschland im Paradies, zum vierten Mal Champion. Deutschland ist Weltmeister geworden, weil es einfach die stärkste Mannschaft hatte." (Corriere della Sera/Italien)

"Als immer mehr Deutschland zu den Favoriten zählten, erfasste ein gewisser Optimismus eine notorisch skeptische Nation. Und das explodierte heute Nacht in etwas, was man sehr selten sieht seit dem Zweiten Weltkrieg: eine Welle deutschen Stolzes." (Washington Post/USA)

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