Vor 25 Jahren: Andreas Köpke wird "Fußballer des Jahres"

Die Wahl kam überraschend, am meisten für den Erwählten selbst. "Dass man mich tatsächlich zum Fußballer des Jahres küren würde, daran hätte ich im Traum nicht gedacht", gestand Andreas Köpke anlässlich der Preisverleihung im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Das geschah heute vor 25 Jahren. Der heutige Bundestorwarttrainer war im Alter von 29 Jahren auf einem Karrieregipfel angelangt.

Köpkes Skepsis an jenem Abend des 18. September 1993 war nicht nur Ausdruck seiner Bescheidenheit oder norddeutschen Nüchternheit. Denn es war nicht gerade so gewesen, dass Titel den Weg des gebürtigen Kielers gepflastert hatten. "Ich habe bisher keinen Titel, keine Trophäe, gar nichts", wunderte sich der Torwart des 1. FC Nürnberg, der auf all seinen Stationen bis dahin (Holstein Kiel, SC Charlottenburg, Hertha BSC) gegen den Abstieg gespielt und den Kampf zuweilen auch verloren hatte.

Weltmeister 1990 ohne Einsatz

Wobei Köpke freilich den höchsten aller Titel glatt unterschlug: 1990 gehörte er in Italien zum deutschen Weltmeister-Kader. Im Tor aber stand in Rom und bei allen anderen Spielen Bodo Illgner, und der hütete es auch 1993 noch bei Länderspielen. Andreas Köpke stand zum Zeitpunkt seiner Wahl bei immerhin elf Einsätzen im DFB-Dress und war immer noch der Herausforderer.

Aber im Kerngeschäft, dem Bundesligaalltag, überzeugte er seit Jahren und verhinderte auch in der Saison 1992/1993 wieder mit mancher Glanztat den Abstieg seines 1. FC Nürnberg. Franz Beckenbauer, bis zum WM-Finale 1990 in Rom Teamchef der Nationalmannschaft, der Köpke zum Nationalspieler gemacht hatte, lobte den Fußballer des Jahres: "Er hat diese Auszeichnung absolut verdient, denn er war in der letzten Saison der beste Torwart in der Bundesliga. Vor allem aber ist er mit seinem Charakter und seiner positiven Ausstrahlung ein Vorbild."

In einer Reihe mit Tilkowski, Maier und Schumacher

Dem Kaiser widerspricht man bekanntlich nicht, die abstimmenden Sportjournalisten taten es mehrheitlich auch nicht. Das Wahlergebnis war beeindruckend: Andreas Köpke erhielt 194 Stimmen, mehr als die nächsten drei (Andreas Herzog, Anthony Yeboah und Stephané Chapuisat) zusammen. Es konnte im Sommer 1993 offenbar nur einen geben.

Andreas Köpke war nach Hans Tilkowski, Sepp Maier und Toni Schumacher erst der vierte Torhüter in der seit 1960 durchgeführten Wahl und stand in einer langen Siegerliste prominenter Namen. Daran hatte er heute vor 25 Jahren noch etwas zu knabbern: "Ich muss erst mal begreifen, dass ich mit dieser Auszeichnung in einer Reihe mit Beckenbauer, Seeler, Netzer, Vogts, Maier und den anderen Größen des deutschen Fußballs stehe."

Wer Köpke dort deplatziert sah, wurde spätestens drei Jahre darauf eines Besseren belehrt. 1996 wurde Deutschland in England Europameister. Mit einem überragenden Andreas Köpke im Tor.

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Die Wahl kam überraschend, am meisten für den Erwählten selbst. "Dass man mich tatsächlich zum Fußballer des Jahres küren würde, daran hätte ich im Traum nicht gedacht", gestand Andreas Köpke anlässlich der Preisverleihung im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Das geschah heute vor 25 Jahren. Der heutige Bundestorwarttrainer war im Alter von 29 Jahren auf einem Karrieregipfel angelangt.

Köpkes Skepsis an jenem Abend des 18. September 1993 war nicht nur Ausdruck seiner Bescheidenheit oder norddeutschen Nüchternheit. Denn es war nicht gerade so gewesen, dass Titel den Weg des gebürtigen Kielers gepflastert hatten. "Ich habe bisher keinen Titel, keine Trophäe, gar nichts", wunderte sich der Torwart des 1. FC Nürnberg, der auf all seinen Stationen bis dahin (Holstein Kiel, SC Charlottenburg, Hertha BSC) gegen den Abstieg gespielt und den Kampf zuweilen auch verloren hatte.

Weltmeister 1990 ohne Einsatz

Wobei Köpke freilich den höchsten aller Titel glatt unterschlug: 1990 gehörte er in Italien zum deutschen Weltmeister-Kader. Im Tor aber stand in Rom und bei allen anderen Spielen Bodo Illgner, und der hütete es auch 1993 noch bei Länderspielen. Andreas Köpke stand zum Zeitpunkt seiner Wahl bei immerhin elf Einsätzen im DFB-Dress und war immer noch der Herausforderer.

Aber im Kerngeschäft, dem Bundesligaalltag, überzeugte er seit Jahren und verhinderte auch in der Saison 1992/1993 wieder mit mancher Glanztat den Abstieg seines 1. FC Nürnberg. Franz Beckenbauer, bis zum WM-Finale 1990 in Rom Teamchef der Nationalmannschaft, der Köpke zum Nationalspieler gemacht hatte, lobte den Fußballer des Jahres: "Er hat diese Auszeichnung absolut verdient, denn er war in der letzten Saison der beste Torwart in der Bundesliga. Vor allem aber ist er mit seinem Charakter und seiner positiven Ausstrahlung ein Vorbild."

In einer Reihe mit Tilkowski, Maier und Schumacher

Dem Kaiser widerspricht man bekanntlich nicht, die abstimmenden Sportjournalisten taten es mehrheitlich auch nicht. Das Wahlergebnis war beeindruckend: Andreas Köpke erhielt 194 Stimmen, mehr als die nächsten drei (Andreas Herzog, Anthony Yeboah und Stephané Chapuisat) zusammen. Es konnte im Sommer 1993 offenbar nur einen geben.

Andreas Köpke war nach Hans Tilkowski, Sepp Maier und Toni Schumacher erst der vierte Torhüter in der seit 1960 durchgeführten Wahl und stand in einer langen Siegerliste prominenter Namen. Daran hatte er heute vor 25 Jahren noch etwas zu knabbern: "Ich muss erst mal begreifen, dass ich mit dieser Auszeichnung in einer Reihe mit Beckenbauer, Seeler, Netzer, Vogts, Maier und den anderen Größen des deutschen Fußballs stehe."

Wer Köpke dort deplatziert sah, wurde spätestens drei Jahre darauf eines Besseren belehrt. 1996 wurde Deutschland in England Europameister. Mit einem überragenden Andreas Köpke im Tor.

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