Vom Papierkrieg zur elektronischen Vernetzung

Zwischen der Organisation des Fußballs gestern und heute gibt es gravierende Unterschiede. Der unaufhaltsame Vormarsch des Internets schlägt sich auch hier nieder. Mit DFBnet hat DFB-Medien für die rund sieben Millionen Mitglieder des Deutschen Fußball-Bundes ein webbasiertes Gesamtsystem zur Spielbetriebsorganisation und Verbandskommunikation entwickelt.

„Bleistift, Papier und Radiergummi: Es ist noch gar nicht so lange her, da waren dies in manchen Regionen die wichtigsten Werkzeuge, um einen Fußball-Spielplan zu erstellen", berichtet Kurt Gärtner, Geschäftsführer DFB-Medien. „Noch im Jahr 2000 prägten zeitraubende manuelle Tätigkeiten ohne technische Unterstützung die alltägliche Arbeit vieler Staffelleiter.“ Um den Spielplan Vereinen und Schiedsrichteransetzern zugänglich zu machen, mussten die Staffelleiter diesen per Fax oder Post verschicken und verbreiten.

In den Staffeltagungen trafen die Vertreter aller Vereine dann zusammen, um die Ansetzungen zu überprüfen und den Spielplan gemeinsam zu bestätigen. Ein ziemlich umständlicher Prozess, der aber noch vor zehn Jahren gang und gäbe war. Kompliziert wurde es außerdem, wenn der Spielplan noch einmal geändert werden musste: Bei einer Spielverlegung oder der Ansetzung eines neuen Schiedsrichters begann dieser aufwändige Prozess gegebenenfalls von vorn. Und kurzfristige Infos mussten sogar per Telefonkette weitergegeben werden.

Weite Anreisen

Die Schiedsrichteransetzungen waren besonders schwierig. Da die Schiedsrichter-Obleute ohne Datenbank kaum Informationen zur Verfügbarkeit der Unparteiischen und deren Einsätzen in anderen Ligen hatten, kam es recht häufig vor, dass Schiedsrichter von weit her zu einem Spiel anreisen mussten oder freie höherklassige Referees nicht in unteren Klassen eingesetzt wurden.

Die Schiedsrichter wurden in vielen Verbänden per Postkarte über ihren Einsatz informiert und mussten ihre Teilnahme per Rücksendung der sogenannten Doppelkarte bestätigen. „Kurzfristige Änderungen erforderten eine Menge Verwaltungsaufwand, da die relevanten Informationen überall verteilt waren“, bestätigt Walter Desch, der Präsident aus dem Fußballverband Rheinland.

Von einem durchgängigen elektronischen Prozess zur Erstellung der Spielerpässe in den Verbandsgeschäftsstellen konnte man im Jahre 2000 ebenfalls vielfach nur träumen: Verbandsübergreifende Vereinswechsel mussten über Papierformulare per Post zwischen den Verbänden beantragt werden. Bis die Genehmigung erteilt und der Pass ausgestellt waren, vergingen oft viele Tage, wenn nicht Wochen. Ob und wann der Spieler nun spielberechtigt war, konnten die Vereine nur per Telefon zu bestimmten Zeiten in den Passstellen der Verbände erfragen.

Außerdem war es für Fußball-Fans im Jahre 2000 noch eine Herausforderung, an Informationen über den Amateurfußball zu kommen. Lediglich die Tages- oder Regionalzeitung berichtete über Ergebnisse und Tabellenstände – allerdings häufig erst mit tagelangem Zeitverzug gegenüber dem Spiel.

Die Ergebnisse von Jugendspielen wurden in den meisten Verbänden gar nicht oder nur sporadisch veröffentlicht. Abhilfe wurde teilweise durch mühsame Telefonketten und selbst geführte Tabellen geschaffen. Sonntags glühten die Telefondrähte, um die Ergebnisse aller Mannschaften der eigenen Staffeln zu erfahren.

Die Verwaltung des Fußballs heute

Inzwischen hat sich viel verändert, und die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Verbände und Vereine können sich die alten Prozesse kaum mehr vorstellen. Bleistift und Papier wurden von online-basierten Verfahren abgelöst. Viele Abläufe sind inzwischen automatisch und selbstverständlich geworden – und lassen sich aus den Köpfen gar nicht mehr wegdenken: Über die Web-Plattform DFBnet greifen alle Verbände auf eine einheitliche Datenbasis zu.

Die Prozesse zwischen den Verbänden oder zwischen den Vereinen und Verbänden wie Spielplanerstellung, Schiedsrichteransetzungen oder Spielerpassanträge werden schnell und direkt elektronisch abgewickelt. Auch der Spielbericht erfordert weder Stift noch Papier: Der Trainer oder Mannschaftsbetreuer klickt stattdessen online die Spieler plus Ersatzspieler vor der Begegnung im DFBnet für die aktuelle Aufstellung zusammen.

Hierfür stehen die Namen und Spielberechtigungen aller Spieler des Vereins im DFBnet zur Verfügung. „Nicht nur Schreibfehler lassen sich dadurch vermeiden, auch die berüchtigten Wechselfehler werden von vorneherein ins Aus katapultiert, da das Spielrecht der ausgewählten Spieler automatisch durch das System geprüft wird“, berichtet Kurt Gärtner.

Um die Spielstättenverfügbarkeit festzustellen, reicht ein Knopfdruck im DFBnet für die Spielplaner aus. Die Schiedsrichteransetzer können sich online automatisch über Spielansetzungen und die Verfügbarkeit der Schiedsrichter informieren. Da die Schiedsrichter ihre Einsatztermine per E-Mail erhalten und die Anfragen direkt bestätigen können, entfallen die Portokosten für den früheren Doppelkartenversand.

Bequem, sicher und schnell


[bild1] Zwischen der Organisation des Fußballs gestern und heute gibt es gravierende Unterschiede. Der unaufhaltsame Vormarsch des Internets schlägt sich auch hier nieder. Mit DFBnet hat DFB-Medien für die rund sieben Millionen Mitglieder des Deutschen Fußball-Bundes ein webbasiertes Gesamtsystem zur Spielbetriebsorganisation und Verbandskommunikation entwickelt.

„Bleistift, Papier und Radiergummi: Es ist noch gar nicht so lange her, da waren dies in manchen Regionen die wichtigsten Werkzeuge, um einen Fußball-Spielplan zu erstellen", berichtet Kurt Gärtner, Geschäftsführer DFB-Medien. „Noch im Jahr 2000 prägten zeitraubende manuelle Tätigkeiten ohne technische Unterstützung die alltägliche Arbeit vieler Staffelleiter.“ Um den Spielplan Vereinen und Schiedsrichteransetzern zugänglich zu machen, mussten die Staffelleiter diesen per Fax oder Post verschicken und verbreiten.

In den Staffeltagungen trafen die Vertreter aller Vereine dann zusammen, um die Ansetzungen zu überprüfen und den Spielplan gemeinsam zu bestätigen. Ein ziemlich umständlicher Prozess, der aber noch vor zehn Jahren gang und gäbe war. Kompliziert wurde es außerdem, wenn der Spielplan noch einmal geändert werden musste: Bei einer Spielverlegung oder der Ansetzung eines neuen Schiedsrichters begann dieser aufwändige Prozess gegebenenfalls von vorn. Und kurzfristige Infos mussten sogar per Telefonkette weitergegeben werden.

Weite Anreisen

Die Schiedsrichteransetzungen waren besonders schwierig. Da die Schiedsrichter-Obleute ohne Datenbank kaum Informationen zur Verfügbarkeit der Unparteiischen und deren Einsätzen in anderen Ligen hatten, kam es recht häufig vor, dass Schiedsrichter von weit her zu einem Spiel anreisen mussten oder freie höherklassige Referees nicht in unteren Klassen eingesetzt wurden.

Die Schiedsrichter wurden in vielen Verbänden per Postkarte über ihren Einsatz informiert und mussten ihre Teilnahme per Rücksendung der sogenannten Doppelkarte bestätigen. „Kurzfristige Änderungen erforderten eine Menge Verwaltungsaufwand, da die relevanten Informationen überall verteilt waren“, bestätigt Walter Desch, der Präsident aus dem Fußballverband Rheinland.

Von einem durchgängigen elektronischen Prozess zur Erstellung der Spielerpässe in den Verbandsgeschäftsstellen konnte man im Jahre 2000 ebenfalls vielfach nur träumen: Verbandsübergreifende Vereinswechsel mussten über Papierformulare per Post zwischen den Verbänden beantragt werden. Bis die Genehmigung erteilt und der Pass ausgestellt waren, vergingen oft viele Tage, wenn nicht Wochen. Ob und wann der Spieler nun spielberechtigt war, konnten die Vereine nur per Telefon zu bestimmten Zeiten in den Passstellen der Verbände erfragen.

Außerdem war es für Fußball-Fans im Jahre 2000 noch eine Herausforderung, an Informationen über den Amateurfußball zu kommen. Lediglich die Tages- oder Regionalzeitung berichtete über Ergebnisse und Tabellenstände – allerdings häufig erst mit tagelangem Zeitverzug gegenüber dem Spiel.

Die Ergebnisse von Jugendspielen wurden in den meisten Verbänden gar nicht oder nur sporadisch veröffentlicht. Abhilfe wurde teilweise durch mühsame Telefonketten und selbst geführte Tabellen geschaffen. Sonntags glühten die Telefondrähte, um die Ergebnisse aller Mannschaften der eigenen Staffeln zu erfahren.

Die Verwaltung des Fußballs heute

Inzwischen hat sich viel verändert, und die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Verbände und Vereine können sich die alten Prozesse kaum mehr vorstellen. Bleistift und Papier wurden von online-basierten Verfahren abgelöst. Viele Abläufe sind inzwischen automatisch und selbstverständlich geworden – und lassen sich aus den Köpfen gar nicht mehr wegdenken: Über die Web-Plattform DFBnet greifen alle Verbände auf eine einheitliche Datenbasis zu.

Die Prozesse zwischen den Verbänden oder zwischen den Vereinen und Verbänden wie Spielplanerstellung, Schiedsrichteransetzungen oder Spielerpassanträge werden schnell und direkt elektronisch abgewickelt. Auch der Spielbericht erfordert weder Stift noch Papier: Der Trainer oder Mannschaftsbetreuer klickt stattdessen online die Spieler plus Ersatzspieler vor der Begegnung im DFBnet für die aktuelle Aufstellung zusammen.

Hierfür stehen die Namen und Spielberechtigungen aller Spieler des Vereins im DFBnet zur Verfügung. „Nicht nur Schreibfehler lassen sich dadurch vermeiden, auch die berüchtigten Wechselfehler werden von vorneherein ins Aus katapultiert, da das Spielrecht der ausgewählten Spieler automatisch durch das System geprüft wird“, berichtet Kurt Gärtner.

Um die Spielstättenverfügbarkeit festzustellen, reicht ein Knopfdruck im DFBnet für die Spielplaner aus. Die Schiedsrichteransetzer können sich online automatisch über Spielansetzungen und die Verfügbarkeit der Schiedsrichter informieren. Da die Schiedsrichter ihre Einsatztermine per E-Mail erhalten und die Anfragen direkt bestätigen können, entfallen die Portokosten für den früheren Doppelkartenversand.

Bequem, sicher und schnell

[bild2]Die Beantragung von Spielerpässen durch die Vereine erfolgt in vielen Landesverbänden auch bereits online. Vereine können ihre Spielerwechsel und Neuanmeldungen nun ganz bequem, sicher und schnell online zum Verband melden. Das mühsame Ausfüllen und Versenden von Papierdokumenten zwischen Verein und Verband entfällt.

Innerhalb weniger Sekunden wird der Online-Antrag an die Passstelle des zuständigen Verbandes weitergeleitet und bearbeitet – auch bei verbandsübergreifenden Wechseln. Bei entsprechender Konfiguration des Systems kann der Verband das Spielrecht des neuen Spielers unter Berücksichtigung des Wechselrechts automatisiert ermitteln und erteilen.

Heutzutage müssen Fußball-Fans nicht mehr auf die Zeitung warten, wenn sie Spieltermine oder Tabellenstände in Erfahrung bringen möchten. Stattdessen genügt ein kurzer Blick auf FUSSBALL.DE, denn dort erscheinen von der Bundesliga bis in die Kreisklasse, von den Seniorenteams bis zur F-Jugend zeitnah alle Ergebnisse von mehr als 16.000 Staffeln.

Die internetbasierten Prozesse sorgen für eine einheitliche Verwaltung im Fußball, verhindern Fehler und ersparen den Fußballvereinen und -verbänden eine Menge Geld, Zeit und unnötige Arbeit. Während früher oft vier Jugendstaffeln mit vier Staffelleitern besetzt werden mussten, betreut heute ein Staffelleiter vier Staffeln oder mehr. Auch der postalische Versand zwischen den Verbänden, der beispielsweise für die Spielerpässe nötig war, entfällt.

Keine Telefonketten mehr nötig

Die komplette Vereinsverwaltung läuft heute internetbasiert. Dadurch erfolgt die Bearbeitung durch die unterschiedlichen Abteilungen, die unabhängig voneinander arbeiten können. Der Informationsfluss ist schnell und effizient. Auf FUSSBALL.DE können sich Fans, Spieler und Vereine die aktuellsten Informationen über Spielpläne, Tabellenstände und Spielstättenbelegung anschauen. Die alten Telefonketten gehören längst der Vergangenheit an.

Gleichzeitig haben jedoch auch die Aufgaben in den Vereinen und Verbänden zugenommen. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass die Arbeit ohne DFBnet heute nicht mehr möglich wäre. Die Vereinsmitarbeiter können sich nun voll und ganz ihren Kernaufgaben widmen.

Trotzdem lässt sich die Entwicklung der internetbasierten Fußballadministration nicht aufhalten. Die Idealvorstellung wäre, dass alle Schiedsrichter, Trainer und Sportrichter uneingeschränkten Zugriff auf die Verwaltungssysteme hätten, so dass sie ihre eigenen Daten selbst verwalten können.

Fußball verbindet zwar, doch das Fußballfeld allein reicht nicht, um auch nach vielen Jahren noch Kontakt mit den ehemaligen Spielkollegen zu halten. Eine Netzwerkplattform, die es ja schon für Freunde und Schulkollegen gibt, wäre speziell daher auch für Fußballer eine große Bereicherung. Die ersten Ansätze einer Fußball-Community auf FUSSBALL.DE sind bereits sehr erfolgreich. Außerdem sind Programme vorstellbar, die auch Schulen oder andere Vereine mit Fußballvereinen oder -verbänden vernetzen und so den Austausch und Ideenfluss fördern.

Amateurfußball fördern

Damit nicht genug: Gäbe es die Möglichkeit, bei der Online-Ergebnismeldung gleichzeitig Interviews und Kommentare mit aufzuzeichnen, würde dies die Berichterstattung noch lebendiger machen. Daneben sollte außerdem der Amateursport gefördert werden und mehr Anerkennung finden. Dies wäre beispielsweise möglich, indem man auch Amateurspiele live im IPTV (Internetfernsehen) überträgt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Verlagerung in Richtung Internet und Onlinedienste wird sich nach wie vor stetig fortsetzen. Das bedeutet auch ein Umdenken hinsichtlich der Trainer- und Schiedsrichterausbildungen. Hier müssen die Methoden des E-Learnings eingesetzt werden und die Online-Dienste zum Bestandteil der Ausbildung werden.

„Spielberichte wird es in einigen Jahren nicht mehr in Papierform geben“, so Gärtners Einschätzung. Im Jahr 2020 werden sich diese höchstens in Museen als historische Dokumente bestaunen lassen, und selbst die Verantwortlichen können sich dann kaum noch daran erinnern, wie er ausgesehen hat.