Volker Schlanze: Sein US-Austauschjahr dauert schon 23 Jahre

Er wohnt rund 8000 Kilometer von Deutschland entfernt. Doch seine Liebe zum Hamburger Sportverein und der deutschen Nationalmannschaft kennt keine Entfernung. Volker Schlanze ist in Hamburg groß geworden, lebt aber seit 23 Jahren in Seattle. Als deutscher Muttersprachler ist das Fan Club-Mitglied in den USA gefragt. Ursprünglich fing alles mit einem Austauschjahr in Texas an. Danach entschied sich der 48-Jährige, dort zu bleiben. "Wenn ich mit meiner Mutter telefoniere, scherzt sie immer, dass mein Auslandsjahr nun schon ziemlich lange dauert", sagt er und lacht.

In Seattle erinnert ihn vieles an seine Hansestadt: "Von der Geographie, der Mentalität und dem Klima ist Seattle mit Hamburg zu vergleichen." In den USA vermisst er aber die Gemütlichkeit und das Nachbarschaftsgefühl, das er aus Deutschland kennt. Zumindest ein kleines bisschen Heimatgefühl kommt bei ihm aber einmal wöchentlich in der deutschen Konversationsgruppe auf, die er regelmäßig besucht. Bei dem Treffen mit Menschen allen Alters werden hauptsächlich Themen besprochen, die mit der Bundesrepublik zusammenhängen. "Ich übernehme da gerne die Rolle des wandelnden Lexikons", schmunzelt er.

Mit dem Fan Club unterwegs

In Seattle hat der Fußballfan inzwischen einen "adoptierten Heimatverein" gefunden, wie er selbst sagt. Spiele der Seattle Sounders schaut er sich gerne vor Ort im Stadion an. Doch aus der Distanz verfolgt er auch das Geschehen der Hamburger Vereine. Sowohl über seinen Herzensverein, den Hamburger SV, als auch über den Stadtrivalen St. Pauli hält er sich in Seattle auf dem Laufenden.

Spiele der deutschen Nationalmannschaft verfolgt er bei Turnieren häufig live vor Ort. Nach Südafrika und Brasilien war er bei der WM 2018 in Russland bereits zum dritten Mal mit dem Fan Club Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft unterwegs. 2012 bei der EM in Polen und der Ukraine war er ebenfalls vor Ort.

Fotos mit Fans aus aller Welt

Bei seinen Turnier-Reisen setzt Volker neben dem Fußball auf Sightseeing – ob bei den vom Fan Club organisierten Touren oder auf eigene Faust. Dabei lernt er immer wieder Fans aus aller Welt kennen. Mit ihnen tauscht er Fanartikel und macht gemeinsame Fotos. "Davon lebt die Erinnerung an diese Reisen", erzählt er. Die ersten zwei Fans, die er bei der WM 2018 in Moskau am Flughafen traf, waren ausgerechnet HSV-Anhänger. "Da habe ich mich direkt dazu gesellt. Geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid", sagt er und verweist auf den Abstieg im vergangenen Sommer.

Auf die WM 2022 in Katar wird Volker verzichten. Umso mehr freut er sich aber auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Für Volker wird das ein echtes Heimspiel. "Und wer weiß? Vielleicht ist für mich danach der Zeitpunkt gekommen, um nach Deutschland zurückzukehren." Seine Mutter würde sich über die Rückkehr des einstigen Austauschschülers sicher ganz besonders freuen.

[mib]

Er wohnt rund 8000 Kilometer von Deutschland entfernt. Doch seine Liebe zum Hamburger Sportverein und der deutschen Nationalmannschaft kennt keine Entfernung. Volker Schlanze ist in Hamburg groß geworden, lebt aber seit 23 Jahren in Seattle. Als deutscher Muttersprachler ist das Fan Club-Mitglied in den USA gefragt. Ursprünglich fing alles mit einem Austauschjahr in Texas an. Danach entschied sich der 48-Jährige, dort zu bleiben. "Wenn ich mit meiner Mutter telefoniere, scherzt sie immer, dass mein Auslandsjahr nun schon ziemlich lange dauert", sagt er und lacht.

In Seattle erinnert ihn vieles an seine Hansestadt: "Von der Geographie, der Mentalität und dem Klima ist Seattle mit Hamburg zu vergleichen." In den USA vermisst er aber die Gemütlichkeit und das Nachbarschaftsgefühl, das er aus Deutschland kennt. Zumindest ein kleines bisschen Heimatgefühl kommt bei ihm aber einmal wöchentlich in der deutschen Konversationsgruppe auf, die er regelmäßig besucht. Bei dem Treffen mit Menschen allen Alters werden hauptsächlich Themen besprochen, die mit der Bundesrepublik zusammenhängen. "Ich übernehme da gerne die Rolle des wandelnden Lexikons", schmunzelt er.

Mit dem Fan Club unterwegs

In Seattle hat der Fußballfan inzwischen einen "adoptierten Heimatverein" gefunden, wie er selbst sagt. Spiele der Seattle Sounders schaut er sich gerne vor Ort im Stadion an. Doch aus der Distanz verfolgt er auch das Geschehen der Hamburger Vereine. Sowohl über seinen Herzensverein, den Hamburger SV, als auch über den Stadtrivalen St. Pauli hält er sich in Seattle auf dem Laufenden.

Spiele der deutschen Nationalmannschaft verfolgt er bei Turnieren häufig live vor Ort. Nach Südafrika und Brasilien war er bei der WM 2018 in Russland bereits zum dritten Mal mit dem Fan Club Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft unterwegs. 2012 bei der EM in Polen und der Ukraine war er ebenfalls vor Ort.

Fotos mit Fans aus aller Welt

Bei seinen Turnier-Reisen setzt Volker neben dem Fußball auf Sightseeing – ob bei den vom Fan Club organisierten Touren oder auf eigene Faust. Dabei lernt er immer wieder Fans aus aller Welt kennen. Mit ihnen tauscht er Fanartikel und macht gemeinsame Fotos. "Davon lebt die Erinnerung an diese Reisen", erzählt er. Die ersten zwei Fans, die er bei der WM 2018 in Moskau am Flughafen traf, waren ausgerechnet HSV-Anhänger. "Da habe ich mich direkt dazu gesellt. Geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid", sagt er und verweist auf den Abstieg im vergangenen Sommer.

Auf die WM 2022 in Katar wird Volker verzichten. Umso mehr freut er sich aber auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Für Volker wird das ein echtes Heimspiel. "Und wer weiß? Vielleicht ist für mich danach der Zeitpunkt gekommen, um nach Deutschland zurückzukehren." Seine Mutter würde sich über die Rückkehr des einstigen Austauschschülers sicher ganz besonders freuen.