Viktoria-Kapitän Marcel Risse: "Eine Menge zu gewinnen"

Mit 176 Bundesliga-Partien für Bayer 04 Leverkusen, den 1. FSV Mainz 05 und den 1. FC Köln ist Marcel Risse der erfahrenste Profi im Kader des Drittligisten FC Viktoria Köln. Seit dieser Saison ist der 33 Jahre alte Kölner auch Kapitän der Höhenberger. Im DFB.de-Interview spricht Marcel Risse über seine Rolle und das Spiel im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim am heutigen Montag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky).

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass Sie nach dem Weggang von Mike Wunderlich zum neuen Kapitän der Viktoria ernannt wurden oder hatten Sie vielleicht sogar fest damit gerechnet, Herr Risse?

Marcel Risse: Fest damit gerechnet überhaupt nicht. Ich wusste zwar, dass mich Trainer Olaf Janßen in den engeren Kreis einbindet. Aber dass er mich letztendlich fragt, ob ich das machen möchte, hat mich schon ein klein wenig überrascht.

DFB.de: Mussten Sie lange überlegen?

Risse: Der Trainer hatte zu mir gesagt, dass ich mir einige Tage Zeit zum Nachdenken nehmen soll. Das habe ich auch getan. Wenn ich so etwas mache, muss es aus voller Überzeugung sein. Aber lange überlegen musste ich im Endeffekt nicht.

DFB.de: Sie gelten nicht unbedingt als "Lautsprecher". Trainer Olaf Janßen nannte Sie ein "Vorbild" und seine "rechte Hand". Sie würden "herausragend nach innen wirken". Wie sehen Sie Ihre Aufgaben als neuer Kapitän?

Risse: Erst einmal ist es natürlich schön, wenn der Trainer so etwas über mich sagt. Die Kapitänsbinde macht aber keinen großen Unterschied, meine Aufgaben in der Mannschaft hätte ich genauso angenommen. Ich merke, dass ich besonders den jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen kann. Ich kann mit Sicherheit viele Tipps geben und mich mit den Jungs austauschen, wie ich ähnliche Situationen schon erlebt habe. So merke ich aber, dass die Verantwortung durch das Kapitänsamt nicht geringer geworden ist.

DFB.de: Der Saisonstart in der 3. Liga verlief mit einem Punkt aus den ersten beiden Partien zumindest nicht optimal. Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit aus?

Risse: Von der Punktausbeute hätten wir uns natürlich deutlich mehr gewünscht. Man muss aber berücksichtigen, dass unser Kader während der Vorbereitung noch nicht komplett war. Es kamen immer wieder Spieler dazu. Unterschiedliche Fitnesszustände spielen da vermutlich auch eine Rolle. Von daher konnte man sechs Punkte nicht unbedingt erwarten. Wie wir uns aber beim 1:1 gegen den FSV Zwickau gegenüber dem 1:2 im Auftaktspiel beim FC Viktoria Berlin gesteigert haben, macht mir deutlich Mut.

DFB.de: Was trauen Sie dem Team im weiteren Saisonverlauf zu?

Risse: Zutrauen tue ich uns einiges. Wir sind ein junges Team und haben klare taktischen Vorgaben vom Trainer. Wenn wir hinbekommen, die zu 100 Prozent auf den Platz zu bringen, blicke ich der Saison sehr positiv entgegen.

DFB.de: Heute geht es jetzt zunächst im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim. Welchen Stellenwert hat der Pokalwettbewerb im Vergleich zur Meisterschaft?

Risse: Das kann man schwer vergleichen. Ganz klar: Gegen die TSG Hoffenheim sind wir als Drittligist nicht der Favorit. Ich weiß aber, was wir im Stande sind, auf den Platz zu bringen. Ich gehe davon aus, dass wir es den Hoffenheimern nicht leicht machen werden.

DFB.de: Für den 1. FSV Mainz 05 und den 1. FC Köln haben Sie allein in der Bundesliga 176 Einsätze bestritten. Wie groß ist der Unterschied zur 3. Liga?

Risse: Ein Unterschied ist schon da. Bei der Intensität würde ich die beiden Spielklassen fast gleichstellen. Die taktische Ausprägung spielt hier und da eine Rolle. Der größte Unterschied ist wohl die Qualität der letzten Pässe und der Abschlüsse. In der Bundesliga werden Fehler deutlich schneller bestraft.

DFB.de: Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die Chancen auf eine Überraschung ein?

Risse: Wir werden alles tun und alles reinwerfen, damit uns eine Überraschung gelingen kann. Ich bin für das Spiel auf jeden Fall positiv gestimmt.

DFB.de: In der Bundesliga standen Sie der TSG Hoffenheim schon häufig gegenüber. Haben Sie die eine oder andere Erinnerung an die Duelle?

Risse: Ich habe auch schon im DFB-Pokal gegen Hoffenheim gespielt. In der Saison 2016/2017 haben wir mit dem 1. FC Köln 2:1 nach Verlängerung im RheinEnergieStadion gewonnen. Dabei habe ich mit einem indirekten Freistoß aus rund 35 Metern getroffen. Von daher sind es sehr gute Erinnerungen.

DFB.de: Mit Kevin Vogt steht auch ein Mitspieler aus Kölner Zeiten im TSG-Kader. Gab es im Vorfeld der Partie Kontakt?

Risse: Mit Kevin bislang nicht. Mit Teammanager Denis Lapaczinski habe ich aber Kontakt. Er hatte mir direkt nach der Auslosung geschrieben.

DFB.de: Worauf wird es in erster Linie ankommen?

Risse: Wir dürfen definitiv keine Angst haben. Wir haben an diesem Tag eine Menge zu gewinnen. So sollten wir die Partie auch sehen. Wenn wir unsere Einstellung und taktische Ausprägung auf den Platz bringen, können wir der TSG Hoffenheim durchaus wehtun. Und daran müssen wir glauben.

[mspw]

Mit 176 Bundesliga-Partien für Bayer 04 Leverkusen, den 1. FSV Mainz 05 und den 1. FC Köln ist Marcel Risse der erfahrenste Profi im Kader des Drittligisten FC Viktoria Köln. Seit dieser Saison ist der 33 Jahre alte Kölner auch Kapitän der Höhenberger. Im DFB.de-Interview spricht Marcel Risse über seine Rolle und das Spiel im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim am heutigen Montag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky).

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass Sie nach dem Weggang von Mike Wunderlich zum neuen Kapitän der Viktoria ernannt wurden oder hatten Sie vielleicht sogar fest damit gerechnet, Herr Risse?

Marcel Risse: Fest damit gerechnet überhaupt nicht. Ich wusste zwar, dass mich Trainer Olaf Janßen in den engeren Kreis einbindet. Aber dass er mich letztendlich fragt, ob ich das machen möchte, hat mich schon ein klein wenig überrascht.

DFB.de: Mussten Sie lange überlegen?

Risse: Der Trainer hatte zu mir gesagt, dass ich mir einige Tage Zeit zum Nachdenken nehmen soll. Das habe ich auch getan. Wenn ich so etwas mache, muss es aus voller Überzeugung sein. Aber lange überlegen musste ich im Endeffekt nicht.

DFB.de: Sie gelten nicht unbedingt als "Lautsprecher". Trainer Olaf Janßen nannte Sie ein "Vorbild" und seine "rechte Hand". Sie würden "herausragend nach innen wirken". Wie sehen Sie Ihre Aufgaben als neuer Kapitän?

Risse: Erst einmal ist es natürlich schön, wenn der Trainer so etwas über mich sagt. Die Kapitänsbinde macht aber keinen großen Unterschied, meine Aufgaben in der Mannschaft hätte ich genauso angenommen. Ich merke, dass ich besonders den jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen kann. Ich kann mit Sicherheit viele Tipps geben und mich mit den Jungs austauschen, wie ich ähnliche Situationen schon erlebt habe. So merke ich aber, dass die Verantwortung durch das Kapitänsamt nicht geringer geworden ist.

DFB.de: Der Saisonstart in der 3. Liga verlief mit einem Punkt aus den ersten beiden Partien zumindest nicht optimal. Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit aus?

Risse: Von der Punktausbeute hätten wir uns natürlich deutlich mehr gewünscht. Man muss aber berücksichtigen, dass unser Kader während der Vorbereitung noch nicht komplett war. Es kamen immer wieder Spieler dazu. Unterschiedliche Fitnesszustände spielen da vermutlich auch eine Rolle. Von daher konnte man sechs Punkte nicht unbedingt erwarten. Wie wir uns aber beim 1:1 gegen den FSV Zwickau gegenüber dem 1:2 im Auftaktspiel beim FC Viktoria Berlin gesteigert haben, macht mir deutlich Mut.

DFB.de: Was trauen Sie dem Team im weiteren Saisonverlauf zu?

Risse: Zutrauen tue ich uns einiges. Wir sind ein junges Team und haben klare taktischen Vorgaben vom Trainer. Wenn wir hinbekommen, die zu 100 Prozent auf den Platz zu bringen, blicke ich der Saison sehr positiv entgegen.

DFB.de: Heute geht es jetzt zunächst im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim. Welchen Stellenwert hat der Pokalwettbewerb im Vergleich zur Meisterschaft?

Risse: Das kann man schwer vergleichen. Ganz klar: Gegen die TSG Hoffenheim sind wir als Drittligist nicht der Favorit. Ich weiß aber, was wir im Stande sind, auf den Platz zu bringen. Ich gehe davon aus, dass wir es den Hoffenheimern nicht leicht machen werden.

DFB.de: Für den 1. FSV Mainz 05 und den 1. FC Köln haben Sie allein in der Bundesliga 176 Einsätze bestritten. Wie groß ist der Unterschied zur 3. Liga?

Risse: Ein Unterschied ist schon da. Bei der Intensität würde ich die beiden Spielklassen fast gleichstellen. Die taktische Ausprägung spielt hier und da eine Rolle. Der größte Unterschied ist wohl die Qualität der letzten Pässe und der Abschlüsse. In der Bundesliga werden Fehler deutlich schneller bestraft.

DFB.de: Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die Chancen auf eine Überraschung ein?

Risse: Wir werden alles tun und alles reinwerfen, damit uns eine Überraschung gelingen kann. Ich bin für das Spiel auf jeden Fall positiv gestimmt.

DFB.de: In der Bundesliga standen Sie der TSG Hoffenheim schon häufig gegenüber. Haben Sie die eine oder andere Erinnerung an die Duelle?

Risse: Ich habe auch schon im DFB-Pokal gegen Hoffenheim gespielt. In der Saison 2016/2017 haben wir mit dem 1. FC Köln 2:1 nach Verlängerung im RheinEnergieStadion gewonnen. Dabei habe ich mit einem indirekten Freistoß aus rund 35 Metern getroffen. Von daher sind es sehr gute Erinnerungen.

DFB.de: Mit Kevin Vogt steht auch ein Mitspieler aus Kölner Zeiten im TSG-Kader. Gab es im Vorfeld der Partie Kontakt?

Risse: Mit Kevin bislang nicht. Mit Teammanager Denis Lapaczinski habe ich aber Kontakt. Er hatte mir direkt nach der Auslosung geschrieben.

DFB.de: Worauf wird es in erster Linie ankommen?

Risse: Wir dürfen definitiv keine Angst haben. Wir haben an diesem Tag eine Menge zu gewinnen. So sollten wir die Partie auch sehen. Wenn wir unsere Einstellung und taktische Ausprägung auf den Platz bringen, können wir der TSG Hoffenheim durchaus wehtun. Und daran müssen wir glauben.

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