Viertligist Saarbrücken wirft Köln raus

Viertligist 1. FC Saarbrücken hat in der 2. Runde um den DFB-Pokal für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Tabellenführer der Regionalliga Südwest besiegte den drei Spielklassen höher angesiedelten 1. FC Köln nach einer leidenschaftlichen Leistung mit 3:2 (0:0). Schon beim 3:2 gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg in der 1. Runde hatte die Mannschaft des früheren Kölners Dirk Lottner als Außenseiter triumphiert. Die TSG Hoffenheim wurde ihrer Favoritenrolle dagegen beim 2:0 (0:0) im Gastspiel beim Drittligisten MSV Duisburg gerecht.

Der 1. FC Union Berlin siegte im Duell beim Ligakonkurrenten SC Freiburg mit 3:1 (1:1) und zog erstmals seit der Saison 2013/2014 wieder ins Achtelfinale ein, Freiburg scheiterte zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren in Runde zwei. Der VfB Stuttgart revanchierte sich für die herbe Niederlage im Zweitligaduell am Wochenende und gewann beim Hamburger SV mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung.

Saarbrücker Siegtreffer in 90. Minute

Mit dem Coup im Pokalexil in Völklingen schafften die Saarländer, die in den Fünfzigern und Achtzigern insgesamt dreimal sogar im Pokalhalbfinale standen, wie schon vor sechs Jahren den Sprung unter die besten 16. Der frühere Kölner Christopher Schorch drückte nach einem Freistoß von Fanol Perdedaj den Ball über die Linie (53.). Nur vier Minuten später lief Gillian Jurcher seinem Gegenspieler Noah Katterbach davon und schob zum 2:0 ein (57.). Der gebürtige Saarbrücker Jonas Hector (71.) und Simon Terodde (84.) schafften für Köln den zwischenzeitlichen Ausgleich, die Domstädter mussten dann aber doch noch den späten K.o. durch Tobias Jänicke hinnehmen (90.).

Der Underdog aus dem Saarland hielt von Beginn an gut mit und hatte in der ersten halben Stunde sogar etwas mehr vom Spiel. Mit acht Siegen hintereinander in der Meisterschaft begegnete der FCS dem Bundesligisten erfrischend offensiv. In der 26. Minute prüfte Kianz Froese mit einem plazierten Schuss aus circa 18 Metern den Kölner Torwart Timo Horn, der den Ball gerade noch aus dem unteren Torecke zum Eckstoß ablenken konnte. Jurcher traf fünf Minuten später aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Auf der anderen Seite taten sich die Kölner schwer, bei den Offensivbemühungen der Gäste war meist an der gegnerischen Strafraumgrenze Schicht.

Auch unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Horn alle Hände voll zu tun. Erst entschärfte der FC-Torwart einen Distanzschuss von José Pierre Vunguidica, in der darauffolgenden Szene setzte Sebastian Jacob den Ball aus wenigen Metern über das Tor (46.). Nach den beiden Treffern der Saarbrücker wachten die Kölner auf und drängten den Gegner tief in die eigene Hälfte, dabei gelangen zwei Tore. Als sich der Bundesligist dem dritten Treffer annäherte, schlug Saarbrücken noch einmal zu.

Hoffenheim dominiert in Duisburg

Nach einer Großchance von Moritz Stoppelkamp (4.) waren die Duisburger fast ausschließlich in der Defensive gefordert. Nach drei Siegen in Folge agierte Hoffenheim im Gastspiel bei den zwei Klassen tiefer angesiedelten Westdeutschen selbstbewusst und spielbestimmend. Trotz eines deutlichen Chancenplus und mehr als 70 Prozent Ballbesitz wollte die Führung für die Kraichgauer zunächst nicht fallen. Ihlas Bebou scheiterte mit der besten Gelegenheit per Kopf an der Querlatte (20.), auch Dennis Geiger scheiterte am Aluminium (39.). Und wenn den Hoffenheimern das Torgestänge nicht im Weg stand, war der starke MSV-Torwart Leo Weinkauf zur Stelle.

Die zweite Hälfte begann wie die erste. Nach einer Duisburger Chance durch Stoppelkamp (49.) übernahm Hoffenheim das Kommando. Doch diesmal mit mehr Präzision. Ein Konter des Bundesligisten war eigentlich schon versandet, doch dann landete ein abgefälschter Schlenzer von Florian Grillitsch im Netz (53.). Sechs Minuten später legte Sargis Adamyan den zweiten Treffer nach (59.). Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken schaltete Hoffenheim einen Gang zurück und brachte den Sieg über die Zeit. Hoffenheim steht erstmals seit der Saison 2014/2015 wieder im Pokalachtelfinale, die Duisburger kamen nach der Finalteilnahme 2011 zum achten Mal in neun Jahren nicht über die 2. Runde hinaus.

Union Berlin schlägt Freiburg erneut

Im einzigen Erstligaduell der frühen Pokalschicht erwischten die Freiburger den besseren Start. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo hätte Nico Schlotterbeck, der auf dem Platz auf seinen älteren Bruder Keven im Trikot von Union traf, beinahe per Kopfballbogenlampe eingenickt. Der Ball klatschte aber an den Außenpfosten (9.). Torgefahr entstand bei den Gastgebern aber auch hauptsächlich nach Standardsituationen. Der Treffer fiel dann aber auf der anderen Seite. Nach einem mustergültigen Kopfball von Joshua Mees hieß es plötzlich mehr oder weniger aus dem Nichts 0:1 (36.). Mit dem Tor nahm die Partie an Fahrt auf. In die Pause brachten die Berliner ihr zartes Pflänzchen von Führung nicht, denn Nationalspieler Robin Koch nickte noch in der Nachspielzeit zum Ausgleich ein (45.+2).

Im zweiten Durchgang neutralisierten sich beide Teams über weitere Strecken gegenseitig, aus dem Spiel heraus resultierte selten Torgefahr. Freiburg war dennoch wie vor dem Seitenwechsel näher am Torerfolg dran. Als alles auf eine Verlängerung hindeutete, trafen Robert Andrich (87.) und Christian Gentner (90.+2) zum Berliner Weiterkommen. Schon in der Meisterschaft hatte sich das Team aus Köpenick mit 2:0 gegen Freiburg durchgesetzt - allerdings zuhause.

Elfmeter und Verlängerung in Hamburg

Im Hamburger Volkspark ging es drei Tage nach dem ereignisreichen 6:2 im Ligavergleich an selber Stelle turbulent weiter - und das Elfmeterschießen wurde vorverlegt. Erst traf Nicolas Gonzalez für die Stuttgarter per Foulelfmeter vom Punkt (2.), kurz darauf verwandelte Aaron Hunt auf der anderen Seite ebenfalls einen Strafstoß nach Foulspiel sicher (16.). Die Schwaben hatten im ersten Durchgang insgesamt etwas mehr vom Spiel, brachten ihre leichte Überlegenheit aber nicht auf die Anzeigetafel. Auch in der Folgezeit blieb die Partie ausgeglichen, so ging die Partie in die Verlängerung. Dort erzielte der gerade erst eingewechselte Hamadi Al Ghaddioui in der 113. Minute den Siegtreffer. Damit bleibt der HSV der Lieblingsgegner der Stuttgarter im Pokal, auch im fünften Aufeinandertreffen erreicht der VfB die nächste Runde.

[sid/bt]

Viertligist 1. FC Saarbrücken hat in der 2. Runde um den DFB-Pokal für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Tabellenführer der Regionalliga Südwest besiegte den drei Spielklassen höher angesiedelten 1. FC Köln nach einer leidenschaftlichen Leistung mit 3:2 (0:0). Schon beim 3:2 gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg in der 1. Runde hatte die Mannschaft des früheren Kölners Dirk Lottner als Außenseiter triumphiert. Die TSG Hoffenheim wurde ihrer Favoritenrolle dagegen beim 2:0 (0:0) im Gastspiel beim Drittligisten MSV Duisburg gerecht.

Der 1. FC Union Berlin siegte im Duell beim Ligakonkurrenten SC Freiburg mit 3:1 (1:1) und zog erstmals seit der Saison 2013/2014 wieder ins Achtelfinale ein, Freiburg scheiterte zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren in Runde zwei. Der VfB Stuttgart revanchierte sich für die herbe Niederlage im Zweitligaduell am Wochenende und gewann beim Hamburger SV mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung.

Saarbrücker Siegtreffer in 90. Minute

Mit dem Coup im Pokalexil in Völklingen schafften die Saarländer, die in den Fünfzigern und Achtzigern insgesamt dreimal sogar im Pokalhalbfinale standen, wie schon vor sechs Jahren den Sprung unter die besten 16. Der frühere Kölner Christopher Schorch drückte nach einem Freistoß von Fanol Perdedaj den Ball über die Linie (53.). Nur vier Minuten später lief Gillian Jurcher seinem Gegenspieler Noah Katterbach davon und schob zum 2:0 ein (57.). Der gebürtige Saarbrücker Jonas Hector (71.) und Simon Terodde (84.) schafften für Köln den zwischenzeitlichen Ausgleich, die Domstädter mussten dann aber doch noch den späten K.o. durch Tobias Jänicke hinnehmen (90.).

Der Underdog aus dem Saarland hielt von Beginn an gut mit und hatte in der ersten halben Stunde sogar etwas mehr vom Spiel. Mit acht Siegen hintereinander in der Meisterschaft begegnete der FCS dem Bundesligisten erfrischend offensiv. In der 26. Minute prüfte Kianz Froese mit einem plazierten Schuss aus circa 18 Metern den Kölner Torwart Timo Horn, der den Ball gerade noch aus dem unteren Torecke zum Eckstoß ablenken konnte. Jurcher traf fünf Minuten später aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Auf der anderen Seite taten sich die Kölner schwer, bei den Offensivbemühungen der Gäste war meist an der gegnerischen Strafraumgrenze Schicht.

Auch unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Horn alle Hände voll zu tun. Erst entschärfte der FC-Torwart einen Distanzschuss von José Pierre Vunguidica, in der darauffolgenden Szene setzte Sebastian Jacob den Ball aus wenigen Metern über das Tor (46.). Nach den beiden Treffern der Saarbrücker wachten die Kölner auf und drängten den Gegner tief in die eigene Hälfte, dabei gelangen zwei Tore. Als sich der Bundesligist dem dritten Treffer annäherte, schlug Saarbrücken noch einmal zu.

Hoffenheim dominiert in Duisburg

Nach einer Großchance von Moritz Stoppelkamp (4.) waren die Duisburger fast ausschließlich in der Defensive gefordert. Nach drei Siegen in Folge agierte Hoffenheim im Gastspiel bei den zwei Klassen tiefer angesiedelten Westdeutschen selbstbewusst und spielbestimmend. Trotz eines deutlichen Chancenplus und mehr als 70 Prozent Ballbesitz wollte die Führung für die Kraichgauer zunächst nicht fallen. Ihlas Bebou scheiterte mit der besten Gelegenheit per Kopf an der Querlatte (20.), auch Dennis Geiger scheiterte am Aluminium (39.). Und wenn den Hoffenheimern das Torgestänge nicht im Weg stand, war der starke MSV-Torwart Leo Weinkauf zur Stelle.

Die zweite Hälfte begann wie die erste. Nach einer Duisburger Chance durch Stoppelkamp (49.) übernahm Hoffenheim das Kommando. Doch diesmal mit mehr Präzision. Ein Konter des Bundesligisten war eigentlich schon versandet, doch dann landete ein abgefälschter Schlenzer von Florian Grillitsch im Netz (53.). Sechs Minuten später legte Sargis Adamyan den zweiten Treffer nach (59.). Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken schaltete Hoffenheim einen Gang zurück und brachte den Sieg über die Zeit. Hoffenheim steht erstmals seit der Saison 2014/2015 wieder im Pokalachtelfinale, die Duisburger kamen nach der Finalteilnahme 2011 zum achten Mal in neun Jahren nicht über die 2. Runde hinaus.

Union Berlin schlägt Freiburg erneut

Im einzigen Erstligaduell der frühen Pokalschicht erwischten die Freiburger den besseren Start. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo hätte Nico Schlotterbeck, der auf dem Platz auf seinen älteren Bruder Keven im Trikot von Union traf, beinahe per Kopfballbogenlampe eingenickt. Der Ball klatschte aber an den Außenpfosten (9.). Torgefahr entstand bei den Gastgebern aber auch hauptsächlich nach Standardsituationen. Der Treffer fiel dann aber auf der anderen Seite. Nach einem mustergültigen Kopfball von Joshua Mees hieß es plötzlich mehr oder weniger aus dem Nichts 0:1 (36.). Mit dem Tor nahm die Partie an Fahrt auf. In die Pause brachten die Berliner ihr zartes Pflänzchen von Führung nicht, denn Nationalspieler Robin Koch nickte noch in der Nachspielzeit zum Ausgleich ein (45.+2).

Im zweiten Durchgang neutralisierten sich beide Teams über weitere Strecken gegenseitig, aus dem Spiel heraus resultierte selten Torgefahr. Freiburg war dennoch wie vor dem Seitenwechsel näher am Torerfolg dran. Als alles auf eine Verlängerung hindeutete, trafen Robert Andrich (87.) und Christian Gentner (90.+2) zum Berliner Weiterkommen. Schon in der Meisterschaft hatte sich das Team aus Köpenick mit 2:0 gegen Freiburg durchgesetzt - allerdings zuhause.

Elfmeter und Verlängerung in Hamburg

Im Hamburger Volkspark ging es drei Tage nach dem ereignisreichen 6:2 im Ligavergleich an selber Stelle turbulent weiter - und das Elfmeterschießen wurde vorverlegt. Erst traf Nicolas Gonzalez für die Stuttgarter per Foulelfmeter vom Punkt (2.), kurz darauf verwandelte Aaron Hunt auf der anderen Seite ebenfalls einen Strafstoß nach Foulspiel sicher (16.). Die Schwaben hatten im ersten Durchgang insgesamt etwas mehr vom Spiel, brachten ihre leichte Überlegenheit aber nicht auf die Anzeigetafel. Auch in der Folgezeit blieb die Partie ausgeglichen, so ging die Partie in die Verlängerung. Dort erzielte der gerade erst eingewechselte Hamadi Al Ghaddioui in der 113. Minute den Siegtreffer. Damit bleibt der HSV der Lieblingsgegner der Stuttgarter im Pokal, auch im fünften Aufeinandertreffen erreicht der VfB die nächste Runde.