VfL-Torhüter Schulze: "Glückwünsche aus Spanien und England"

Nicht viele Torhüter können behaupten, einen Treffer aus dem Spiel heraus erzielt zu haben. Philipp Schulze von der U 17 des VfL Wolfsburg ist sogar ein besonderer Treffer gelungen. Der zweimalige U 17-Nationalspieler traf in der Partie beim 1. FC Union Berlin in der Nachspielzeit per Hacke zum 1:1-Endstand. Im DFB.de-Interview spricht Philipp Schulze mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über sein Kunststück.

DFB.de: Haben Sie schon begriffen, was Ihnen da im Spiel der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga beim 1. FC Union Berlin gelungen ist, Herr Schulze?

Philipp Schulze: Unmittelbar nach dem Tor auf jeden Fall noch nicht. Es hat schon seine Zeit gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich der Mannschaft mit meiner Aktion noch einen Punkt gesichert habe. Und das als Torschütze wohlgemerkt.

DFB.de: Wie ist das Tor aus Ihrer Sicht gefallen?

Schulze: In der Nachspielzeit haben wir noch einmal einen Freistoß bekommen. Ich hatte Co-Trainer Sebastian Müller, der unseren an diesem Tag erkrankten Cheftrainer Steffen Brauer vertrat, spontan gefragt, ob ich mit nach vorne laufen soll und wir somit alles oder nichts gehen. Seine Antwort war ja, also habe ich mich in die Offensive eingeschaltet. Der Freistoß wurde zunächst geklärt, der Ball aber noch einmal nach innen gebracht. Unser Kapitän Anselmo Garcia Mac-Nulty legte den Ball mit der Hacke zurück und ich habe versucht, irgendwie mit dem Fuß noch an den Ball zu kommen. Und dann habe ich tatsächlich mit der Hacke zum 1:1-Endstand getroffen.

DFB.de: Was ist Ihnen im ersten Moment durch den Kopf gegangen?

Schulze: Ich bin instinktiv zu Ersatztorhüter Johann Tobias Dahncke gelaufen. Da er mir vor der Partie mit seinen Schienbeinschonern ausgeholfen hatte, sagte ich schon vor dem Spiel zu ihm: Wenn irgendwas Außergewöhnliches passiert, laufe ich zu dir. Dass ein Tor von mir der Grund dafür sein würde, hätte ich aber nicht gedacht. Ich habe aber schon vor, in Zukunft wieder mit meinen Schienbeinschonern aufzulaufen (lacht).

DFB.de: Hatten Sie denn während Ihrer Laufbahn schon Erfahrung als Offensivspieler gesammelt?

Schulze: Als ich mit vier Jahren beim TSV Luthe angefangen habe, war ich Stürmer. Das blieb auch bis zu meinem achten Lebensjahr so. Um ehrlich zu sein: Ich bin Torhüter geworden, weil ich damals zu faul zum Laufen war (lacht).

DFB.de: Haben sich die Mitspieler bei Ihnen für den Treffer revanchiert?

Schulze: Nein, das nicht. Ich glaube, unsere Stürmer waren auch ein klein wenig schockiert, dass ich ihren Job übernommen habe (lacht). Meine Mitspieler haben sich aber selbstverständlich mit mir gefreut und mich beglückwünscht. Auch heute noch bekomme ich Glückwünsche auf mein Handy. Teilweise sogar aus Spanien und England. Durch die Nationalmannschaft habe ich Kontakte dorthin. Auch auf Instagram bin ich sehr aktiv.

DFB.de: Das 1:1 beim 1. FC Union Berlin war für die U 17 des VfL bereits das vierte Unentschieden in dieser Saison. Ist das bislang das Manko, das eine Spitzenposition verhindert?

Schulze: Wenn man die Ausbeute mit den anderen Spitzenmannschaften in unserer Liga vergleicht, sind das zu viele Unentschieden. Mit erst fünf Gegentreffern haben wir die wenigsten Tore kassiert. Allerdings fehlt uns im Offensivspiel noch ein wenig die Konstanz. Unsere vielen Chancen müssen wir noch kaltschnäuziger in Tore umwandeln. Auch gegen Union Berlin wäre für uns mehr möglich gewesen. Wir hatten unter anderem einen Lattentreffer. Da wir aber vier Minuten vor Schluss in Rückstand geraten sind, müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein.

DFB.de: Während der Länderspielpause haben Sie für eine Woche frei bekommen. Wie nutzen Sie die Zeit?

Schulze: Ich unternehme viel mit der Familie und meiner Freundin. Auch Treffen mit meinen Freunden stehen auf dem Programm. Da ich etwas über eine Stunde von meinem Heimatort Wunstorf entfernt im Internat in Wolfsburg wohne, genieße ich die freie Zeit. Ich kann meinen Akku für die nächsten Wochen aufladen.

DFB.de: Anschließend steht am 19. Oktober das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Hamburger SV auf dem Programm. Ist die Vorfreude schon spürbar?

Schulze: Ich bin richtig heiß auf das Spiel. Eine interessantere Ausgangslage gibt es fast nicht. Für uns bietet die Partie die Möglichkeit, bis auf drei Punkte an die Tabellenspitze heranzukommen. Diese Chance wollen wir unbedingt nutzen.

[mspw]

Nicht viele Torhüter können behaupten, einen Treffer aus dem Spiel heraus erzielt zu haben. Philipp Schulze von der U 17 des VfL Wolfsburg ist sogar ein besonderer Treffer gelungen. Der zweimalige U 17-Nationalspieler traf in der Partie beim 1. FC Union Berlin in der Nachspielzeit per Hacke zum 1:1-Endstand. Im DFB.de-Interview spricht Philipp Schulze mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über sein Kunststück.

DFB.de: Haben Sie schon begriffen, was Ihnen da im Spiel der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga beim 1. FC Union Berlin gelungen ist, Herr Schulze?

Philipp Schulze: Unmittelbar nach dem Tor auf jeden Fall noch nicht. Es hat schon seine Zeit gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich der Mannschaft mit meiner Aktion noch einen Punkt gesichert habe. Und das als Torschütze wohlgemerkt.

DFB.de: Wie ist das Tor aus Ihrer Sicht gefallen?

Schulze: In der Nachspielzeit haben wir noch einmal einen Freistoß bekommen. Ich hatte Co-Trainer Sebastian Müller, der unseren an diesem Tag erkrankten Cheftrainer Steffen Brauer vertrat, spontan gefragt, ob ich mit nach vorne laufen soll und wir somit alles oder nichts gehen. Seine Antwort war ja, also habe ich mich in die Offensive eingeschaltet. Der Freistoß wurde zunächst geklärt, der Ball aber noch einmal nach innen gebracht. Unser Kapitän Anselmo Garcia Mac-Nulty legte den Ball mit der Hacke zurück und ich habe versucht, irgendwie mit dem Fuß noch an den Ball zu kommen. Und dann habe ich tatsächlich mit der Hacke zum 1:1-Endstand getroffen.

DFB.de: Was ist Ihnen im ersten Moment durch den Kopf gegangen?

Schulze: Ich bin instinktiv zu Ersatztorhüter Johann Tobias Dahncke gelaufen. Da er mir vor der Partie mit seinen Schienbeinschonern ausgeholfen hatte, sagte ich schon vor dem Spiel zu ihm: Wenn irgendwas Außergewöhnliches passiert, laufe ich zu dir. Dass ein Tor von mir der Grund dafür sein würde, hätte ich aber nicht gedacht. Ich habe aber schon vor, in Zukunft wieder mit meinen Schienbeinschonern aufzulaufen (lacht).

DFB.de: Hatten Sie denn während Ihrer Laufbahn schon Erfahrung als Offensivspieler gesammelt?

Schulze: Als ich mit vier Jahren beim TSV Luthe angefangen habe, war ich Stürmer. Das blieb auch bis zu meinem achten Lebensjahr so. Um ehrlich zu sein: Ich bin Torhüter geworden, weil ich damals zu faul zum Laufen war (lacht).

DFB.de: Haben sich die Mitspieler bei Ihnen für den Treffer revanchiert?

Schulze: Nein, das nicht. Ich glaube, unsere Stürmer waren auch ein klein wenig schockiert, dass ich ihren Job übernommen habe (lacht). Meine Mitspieler haben sich aber selbstverständlich mit mir gefreut und mich beglückwünscht. Auch heute noch bekomme ich Glückwünsche auf mein Handy. Teilweise sogar aus Spanien und England. Durch die Nationalmannschaft habe ich Kontakte dorthin. Auch auf Instagram bin ich sehr aktiv.

DFB.de: Das 1:1 beim 1. FC Union Berlin war für die U 17 des VfL bereits das vierte Unentschieden in dieser Saison. Ist das bislang das Manko, das eine Spitzenposition verhindert?

Schulze: Wenn man die Ausbeute mit den anderen Spitzenmannschaften in unserer Liga vergleicht, sind das zu viele Unentschieden. Mit erst fünf Gegentreffern haben wir die wenigsten Tore kassiert. Allerdings fehlt uns im Offensivspiel noch ein wenig die Konstanz. Unsere vielen Chancen müssen wir noch kaltschnäuziger in Tore umwandeln. Auch gegen Union Berlin wäre für uns mehr möglich gewesen. Wir hatten unter anderem einen Lattentreffer. Da wir aber vier Minuten vor Schluss in Rückstand geraten sind, müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein.

DFB.de: Während der Länderspielpause haben Sie für eine Woche frei bekommen. Wie nutzen Sie die Zeit?

Schulze: Ich unternehme viel mit der Familie und meiner Freundin. Auch Treffen mit meinen Freunden stehen auf dem Programm. Da ich etwas über eine Stunde von meinem Heimatort Wunstorf entfernt im Internat in Wolfsburg wohne, genieße ich die freie Zeit. Ich kann meinen Akku für die nächsten Wochen aufladen.

DFB.de: Anschließend steht am 19. Oktober das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Hamburger SV auf dem Programm. Ist die Vorfreude schon spürbar?

Schulze: Ich bin richtig heiß auf das Spiel. Eine interessantere Ausgangslage gibt es fast nicht. Für uns bietet die Partie die Möglichkeit, bis auf drei Punkte an die Tabellenspitze heranzukommen. Diese Chance wollen wir unbedingt nutzen.