VfB-Trainer Kilic: "Jede Woche ein Endspiel"

Vier Punkte aus zwei Spielen und jeweils ohne Gegentor: Der VfB Oldenburg befindet sich im Aufwärtstrend und darf in seiner Premierensaison in der 3. Liga weiter auf den Klassenverbleib hoffen. Trainer Fuat Kilic (49), seit Mitte März für das Team verantwortlich, lebt im Endspurt unerschütterlichen Optimismus vor. Im DFB.de-Interview spricht Fuat Kilic mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Abstiegskampf.

DFB.de: Seit etwas mehr als sechs Wochen stehen Sie beim VfB Oldenburg als neuer Cheftrainer in der Verantwortung. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus, Herr Kilic?

Fuat Kilic: In bin mit dem Ziel nach Oldenburg gekommen, den Verein vor dem Abstieg zu bewahren. Das Team zieht ausgezeichnet mit, zeigt eine hervorragende Einstellung und gibt mir deshalb ein sehr positives Gefühl. Ich sehe uns auf einem guten Weg.

DFB.de: Nach zwei Auftaktsiegen unter Ihrer Regie mussten Sie allerdings auch schon einige Rückschläge hinnehmen. Deshalb belegt der VfB nach wie vor einen Abstiegsplatz.

Kilic: Man kann in einer solchen Situation im Fußball nicht erwarten, dass es immer nur steil nach oben geht. Ich sehe aber, wie die Mannschaft arbeitet und alles investiert, um unser Ziel zu erreichen. Auch in den drei Partien, in denen wir als Verlierer den Platz verlassen hatten, waren wir oft mindestens gleichwertig, mussten dann aber wegen individueller Fehler Gegentore hinnehmen. Daran haben wir intensiv gearbeitet und uns auch verbessert.

DFB.de: Beim 2:0 in Ingolstadt und zuletzt auch beim 0:0 gegen den SC Freiburg II blieb Ihre Mannschaft ohne Gegentreffer. Ist das die Basis, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Kilic: Definitiv. In Ingolstadt haben wir uns für ein gutes Spiel mit drei Punkten belohnt, gegen Freiburg ebenfalls zu Null gespielt. Daran wollen wir auch in den kommenden Partien anknüpfen, um weitere Schritte in die richtige Richtung zu machen. Die Tendenz ist positiv.

DFB.de: Waren Sie also mit dem torlosen Remis gegen den Sport-Club zufrieden, obwohl die Chance verpasst wurde, noch mehr Boden auf die Nichtabstiegsplätze gutzumachen?

Kilic: Auf jeden Fall. Für mich stellen die Freiburger die spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie mischen nicht von ungefähr in der Tabelle ganz oben mit. Da ist es für uns keine Selbstverständlichkeit, in der zweiten Halbzeit praktisch keine Torchance des Gegners mehr zuzulassen, nachdem wir zu Beginn der Partie noch ein wenig überhastet und nervös waren. Unsere Mannschaft hat es taktisch insgesamt sehr gut gemacht und einen sehr starken Gegner vor Probleme gestellt. Dass wir uns wünschen, auch in der Offensive noch effektiver zu werden, steht außer Frage. Aber auch daran arbeiten wir.

DFB.de: Der Abstand zum rettenden 16. Rang beträgt aktuell vier Punkte. Haben Sie eine Hochrechnung erstellt, welche Marke Sie mit dem Team erreichen wollen, um am Ende in der Liga zu bleiben?

Kilic: Nein, das würde auch keinen Sinn machen. Ich war mir von Beginn an sicher, dass die Entscheidung erst am letzten Spieltag fallen wird. Daran hat sich nichts geändert. Wir schauen dabei ganz bewusst nur auf uns. Wenn wir weiter so stetig punkten wie in den zurückliegenden Wochen, dann haben wir mindestens eine realistische Chance, den Rückstand aufzuholen. Bei einigen Mannschaften geht die Leistungskurve nach unten, bei uns zeigt sie nach oben. Das macht mir Mut.

DFB.de: Das Restprogramm des VfB Oldenburg - unter anderem mit Spielen gegen den 1. FC Saarbrücken sowie beim SV Waldhof Mannheim und bei Dynamo Dresden - ist allerdings sehr schwierig. Oder sehen Sie das anders?

Kilic: Ich sehe es so, dass wir gegen jede Mannschaft in dieser Liga bestehen können. Das haben wir schon mehr als einmal gezeigt und wollen es noch fünfmal unter Beweis stellen.

DFB.de: Mal direkt gefragt: Hat das Gastspiel heute bei Rot-Weiss Essen für Ihre Mannschaft schon Endspielcharakter?

Kilic: Wir haben jede Woche ein Endspiel, so gehen wir auch jede einzelne Partie an. Es ist richtig, dass wir in diesem Spiel die Chance haben, näher an RWE heranzukommen und die Essener wieder in den Abstiegskampf hineinzuziehen. Dafür werden wir alles geben.

DFB.de: Sie waren viele Jahre bei Alemannia Aachen in der Regionalliga West tätig. Sehen Sie die Tätigkeit in Oldenburg auch als persönliche Chance, sich wieder als Cheftrainer im Profifußball zu etablieren?

Kilic: Ja, natürlich. Ich bin den Verantwortlichen dankbar dafür, dass sie mir das Vertrauen gegeben haben, und bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam den Klassenverbleib schaffen werden.

DFB.de: Außerhalb des Platzes gibt es noch einigen Nachholbedarf. So musste der VfB beispielsweise bei seinen Heimspielen schon mehrfach nach Hannover umziehen, demnächst auch gegen den direkten Konkurrenten FSV Zwickau. Wie bewerten Sie insgesamt die Perspektiven?

Kilic: Wir spielen unsere erste Saison in der 3. Liga und die erste Saison im Profifußball seit vielen Jahren. Deshalb ist der Verein noch dabei, seine Strukturen weiter zu verbessern und zu professionalisieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Alle Beteiligten sind aber sehr bemüht, uns bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Mit Sebastian Schachten, der ja selbst lange Zeit in den höchsten Ligen gespielt hat, verfügt der Verein über einen sehr guten Sportdirektor, der mein erster Ansprechpartner ist. Die Zusammenarbeit ist ausgezeichnet. Und wie gesagt: Ich bin mir sicher, dass wir auch in der kommenden Spielzeit der 3. Liga angehören werden. Das wäre für den Verein eine hervorragende Basis, um auch in allen weiteren Bereichen voranzukommen.

[mspw]

Vier Punkte aus zwei Spielen und jeweils ohne Gegentor: Der VfB Oldenburg befindet sich im Aufwärtstrend und darf in seiner Premierensaison in der 3. Liga weiter auf den Klassenverbleib hoffen. Trainer Fuat Kilic (49), seit Mitte März für das Team verantwortlich, lebt im Endspurt unerschütterlichen Optimismus vor. Im DFB.de-Interview spricht Fuat Kilic mit Mitarbeiter Ralf Debat über den Abstiegskampf.

DFB.de: Seit etwas mehr als sechs Wochen stehen Sie beim VfB Oldenburg als neuer Cheftrainer in der Verantwortung. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus, Herr Kilic?

Fuat Kilic: In bin mit dem Ziel nach Oldenburg gekommen, den Verein vor dem Abstieg zu bewahren. Das Team zieht ausgezeichnet mit, zeigt eine hervorragende Einstellung und gibt mir deshalb ein sehr positives Gefühl. Ich sehe uns auf einem guten Weg.

DFB.de: Nach zwei Auftaktsiegen unter Ihrer Regie mussten Sie allerdings auch schon einige Rückschläge hinnehmen. Deshalb belegt der VfB nach wie vor einen Abstiegsplatz.

Kilic: Man kann in einer solchen Situation im Fußball nicht erwarten, dass es immer nur steil nach oben geht. Ich sehe aber, wie die Mannschaft arbeitet und alles investiert, um unser Ziel zu erreichen. Auch in den drei Partien, in denen wir als Verlierer den Platz verlassen hatten, waren wir oft mindestens gleichwertig, mussten dann aber wegen individueller Fehler Gegentore hinnehmen. Daran haben wir intensiv gearbeitet und uns auch verbessert.

DFB.de: Beim 2:0 in Ingolstadt und zuletzt auch beim 0:0 gegen den SC Freiburg II blieb Ihre Mannschaft ohne Gegentreffer. Ist das die Basis, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Kilic: Definitiv. In Ingolstadt haben wir uns für ein gutes Spiel mit drei Punkten belohnt, gegen Freiburg ebenfalls zu Null gespielt. Daran wollen wir auch in den kommenden Partien anknüpfen, um weitere Schritte in die richtige Richtung zu machen. Die Tendenz ist positiv.

DFB.de: Waren Sie also mit dem torlosen Remis gegen den Sport-Club zufrieden, obwohl die Chance verpasst wurde, noch mehr Boden auf die Nichtabstiegsplätze gutzumachen?

Kilic: Auf jeden Fall. Für mich stellen die Freiburger die spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie mischen nicht von ungefähr in der Tabelle ganz oben mit. Da ist es für uns keine Selbstverständlichkeit, in der zweiten Halbzeit praktisch keine Torchance des Gegners mehr zuzulassen, nachdem wir zu Beginn der Partie noch ein wenig überhastet und nervös waren. Unsere Mannschaft hat es taktisch insgesamt sehr gut gemacht und einen sehr starken Gegner vor Probleme gestellt. Dass wir uns wünschen, auch in der Offensive noch effektiver zu werden, steht außer Frage. Aber auch daran arbeiten wir.

DFB.de: Der Abstand zum rettenden 16. Rang beträgt aktuell vier Punkte. Haben Sie eine Hochrechnung erstellt, welche Marke Sie mit dem Team erreichen wollen, um am Ende in der Liga zu bleiben?

Kilic: Nein, das würde auch keinen Sinn machen. Ich war mir von Beginn an sicher, dass die Entscheidung erst am letzten Spieltag fallen wird. Daran hat sich nichts geändert. Wir schauen dabei ganz bewusst nur auf uns. Wenn wir weiter so stetig punkten wie in den zurückliegenden Wochen, dann haben wir mindestens eine realistische Chance, den Rückstand aufzuholen. Bei einigen Mannschaften geht die Leistungskurve nach unten, bei uns zeigt sie nach oben. Das macht mir Mut.

DFB.de: Das Restprogramm des VfB Oldenburg - unter anderem mit Spielen gegen den 1. FC Saarbrücken sowie beim SV Waldhof Mannheim und bei Dynamo Dresden - ist allerdings sehr schwierig. Oder sehen Sie das anders?

Kilic: Ich sehe es so, dass wir gegen jede Mannschaft in dieser Liga bestehen können. Das haben wir schon mehr als einmal gezeigt und wollen es noch fünfmal unter Beweis stellen.

DFB.de: Mal direkt gefragt: Hat das Gastspiel heute bei Rot-Weiss Essen für Ihre Mannschaft schon Endspielcharakter?

Kilic: Wir haben jede Woche ein Endspiel, so gehen wir auch jede einzelne Partie an. Es ist richtig, dass wir in diesem Spiel die Chance haben, näher an RWE heranzukommen und die Essener wieder in den Abstiegskampf hineinzuziehen. Dafür werden wir alles geben.

DFB.de: Sie waren viele Jahre bei Alemannia Aachen in der Regionalliga West tätig. Sehen Sie die Tätigkeit in Oldenburg auch als persönliche Chance, sich wieder als Cheftrainer im Profifußball zu etablieren?

Kilic: Ja, natürlich. Ich bin den Verantwortlichen dankbar dafür, dass sie mir das Vertrauen gegeben haben, und bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam den Klassenverbleib schaffen werden.

DFB.de: Außerhalb des Platzes gibt es noch einigen Nachholbedarf. So musste der VfB beispielsweise bei seinen Heimspielen schon mehrfach nach Hannover umziehen, demnächst auch gegen den direkten Konkurrenten FSV Zwickau. Wie bewerten Sie insgesamt die Perspektiven?

Kilic: Wir spielen unsere erste Saison in der 3. Liga und die erste Saison im Profifußball seit vielen Jahren. Deshalb ist der Verein noch dabei, seine Strukturen weiter zu verbessern und zu professionalisieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Alle Beteiligten sind aber sehr bemüht, uns bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Mit Sebastian Schachten, der ja selbst lange Zeit in den höchsten Ligen gespielt hat, verfügt der Verein über einen sehr guten Sportdirektor, der mein erster Ansprechpartner ist. Die Zusammenarbeit ist ausgezeichnet. Und wie gesagt: Ich bin mir sicher, dass wir auch in der kommenden Spielzeit der 3. Liga angehören werden. Das wäre für den Verein eine hervorragende Basis, um auch in allen weiteren Bereichen voranzukommen.

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