Vermeij über Traumtor: "Ich wusste sofort, der geht rein"

Dieses Tor bleibt unvergessen. Vincent Vermeij vom SC Freiburg II erzielte am vergangenen Wochenende gegen Waldhof Mannheim aus 55 Metern den 2:1-Siegtreffer. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 27-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über sein Traumtor, seinen Traum von der Bundesliga und seine Ausbildung bei Ajax Amsterdam. 

DFB.de: Herr Vermeij, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie im Spiel gegen Waldhof Mannheim aus rund 55 Metern auf das Tor geschossen haben?

Vincent Vermeij: Das war auch für mich das erste Mal, dass ich das gemacht habe. Ich habe schon öfter beobachtet, dass die Torhüter manchmal weit vor dem Tor stehen. Gegen Mannheim war das eigentlich gar nicht der Fall. Aber in diesem Moment kam mir sofort der Gedanke, einfach zu schießen. Ich habe einmal kurz hochgeschaut, ob das klappen könnte. Dann habe ich den Ball glücklicherweise sehr gut getroffen. 

DFB.de: Waren Sie selbst überrascht, dass der Ball im Tor gelandet ist?

Vermeij: Ja klar, man sieht nicht oft solche Tore. Ich weiß, dass ich mit meinem rechten Fuß einen guten Schuss habe und aus dieser Distanz das Tor treffen kann. Aber im Stress eines Spiels kann das natürlich auch schiefgehen. Aber in dem Moment, als ich den Ball traf, wusste ich sofort, der geht rein. Das spürt man einfach. 

DFB.de: Mit diesem Traumtor dürften Sie ein heißer Kandidat für das Tor des Monats sein. Was würde Ihnen das bedeuten?

Vermeij: (lacht) Es wäre eine große Ehre, überhaupt ein Kandidat dafür zu sein. Dann vielleicht sogar zu gewinnen, wäre überragend. Ich habe gehört, dass das hier in Deutschland eine große Sache ist. Bei mir zu Hause in Holland wird auch das schönste Tor der Woche oder des Monats gewählt. Aber das hat dort nicht den gleichen Stellenwert wie hier. 

DFB.de: Der SC Freiburg II steht als Aufsteiger mit 19 Punkten auf Tabellenplatz 13. Wie bewerten Sie den Saisonverlauf?

Vermeij: Es hätte natürlich noch besser laufen können. Aber es ist für viele unserer Spieler das erste Mal, dass sie in der 3. Liga oder überhaupt im Herren-Fußball spielen. Wir haben als Mannschaft wenig Erfahrung im Profifußball und mussten und müssen uns daran erst noch gewöhnen. Aber ich weiß, dass wir eine richtig gute Qualität in der Mannschaft haben und mit dieser Qualität eigentlich nicht absteigen sollten. Trotzdem müssen wir noch konstanter werden. Ich hoffe, dass das mit der Zeit kommt, wenn der Kader, der sich gegenüber der Vorsaison sehr verändert hat, noch eingespielter ist.

DFB.de: Vergangene Saison waren Sie ebenfalls in der 3. Liga für den MSV Duisburg aktiv. Nun spielen Sie für die U 23 einer Bundesliga-Mannschaft. Inwiefern unterscheidet sich das?

Vermeij: Wir waren auch in Duisburg eine junge Mannschaft. Aber die meisten Spieler hatten bereits erste Erfahrungen im Herren-Fußball gesammelt. Das ist hier vielfach nicht der Fall. Auch die Trainingsarbeit ist ein wenig anders. Hier wird noch mehr Wert auf die Entwicklung gelegt, weil wir eben die 2. Mannschaft eines Bundesligavereins sind. Dazu passt, dass auch unser Trainer Thomas Stamm neu in der 3. Liga und zuvor als Jugendtrainer beim SC Freiburg aktiv gewesen ist.

DFB.de: Was hat Sie dazu motiviert, im vergangenen Sommer vom MSV Duisburg zum SC Freiburg II zu wechseln?

Vermeij: Ich kann hier eine andere Rolle einnehmen. Außerdem habe ich noch immer das Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Freiburg bietet mir den kürzesten Weg dorthin. Ich möchte mich auch mit meinen 27 Jahren noch weiterentwickeln und die nächsten Schritte machen. 

DFB.de: Anfang Dezember treffen Sie auf den MSV Duisburg. Wird das für Sie ein besonderes Spiel sein?

Vermeij: Auf jeden Fall. Ich hatte dort eine super Zeit und kenne dort noch viele Spieler. Derzeit steht Duisburg nicht sonderlich gut da. Das wird sicherlich für beide Mannschaften ein sehr wichtiges Spiel. Und für mich wird es etwas Besonderes sein, gegen den MSV zu spielen. 

DFB.de: Wechseln wir abschließend noch einmal das Thema. Sie waren in Ihrer Jugend unter anderem für die legendäre Nachwuchsabteilung von Ajax Amsterdam aktiv. Was macht die Jugendarbeit dort so besonders?

Vermeij: Ajax ist wie eine Maschine. Der Verein hat einen guten Plan. Alles ist durchstrukturiert. Sie haben nicht nur viele gute Spieler, sondern auch richtig gute Trainer. Ein gutes Beispiel ist, dass ein Star wie Dennis Bergkamp zu uns kam und mit uns ein Offensivtraining absolviert hat. Sogar ein Judo-Weltmeister war bei uns, um uns beim Krafttraining und bei den Stabilisationsübungen zu unterstützen. Solche Einflüsse machen die Spieler besser. Auch die Trainingsanlage und die Verbindung mit der Schule sind super. Ajax Amsterdam ist ähnlich wie hierzulande der FC Bayern München – eine eigene Welt.

DFB.de: Sie haben zwar nie für die 1. Mannschaft von Ajax Amsterdam gespielt, absolvierten dafür aber 79 Spiele in der Eredivisie für De Graafschap Doetinchem und Heracles Almelo. An welche Partie denken Sie besonders gerne zurück?

Vermeij: (überlegt) Ich würde das Spiel mit Graafschap gegen Vitesse Arnheim nennen. Das ist in den Niederlanden ein Derby. Wir lagen früh mit 0:1 zurück. Dann habe ich allerdings zwei Tore geschossen. Leider fiel noch der Ausgleich. Trotzdem war das ein richtig gutes Spiel. Ich wurde danach sogar zum Spieler der Woche ernannt.

DFB.de: 2019 erfolgte dann der Wechsel zum MSV Duisburg. Was hat Sie am deutschen Fußball gereizt?

Vermeij: Ich habe den deutschen Fußball schon immer sehr interessiert verfolgt. Gemeinsam mit meinem Berater hatte ich mir bereits im Alter von 16 oder 17 Jahren das Ziel gesetzt, dass ich irgendwann einmal in der deutschen Bundesliga spielen möchte. Im Jahr 2019 war schwer abzusehen, wie meine Zukunft aussehen würde. Daher war das der perfekte Zeitpunkt, um Holland zu verlassen, nach Deutschland zu gehen und zu versuchen, mein Ziel zu realisieren. Ich will hier das Bestmögliche erreichen.

[oj]

Dieses Tor bleibt unvergessen. Vincent Vermeij vom SC Freiburg II erzielte am vergangenen Wochenende gegen Waldhof Mannheim aus 55 Metern den 2:1-Siegtreffer. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 27-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über sein Traumtor, seinen Traum von der Bundesliga und seine Ausbildung bei Ajax Amsterdam. 

DFB.de: Herr Vermeij, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie im Spiel gegen Waldhof Mannheim aus rund 55 Metern auf das Tor geschossen haben?

Vincent Vermeij: Das war auch für mich das erste Mal, dass ich das gemacht habe. Ich habe schon öfter beobachtet, dass die Torhüter manchmal weit vor dem Tor stehen. Gegen Mannheim war das eigentlich gar nicht der Fall. Aber in diesem Moment kam mir sofort der Gedanke, einfach zu schießen. Ich habe einmal kurz hochgeschaut, ob das klappen könnte. Dann habe ich den Ball glücklicherweise sehr gut getroffen. 

DFB.de: Waren Sie selbst überrascht, dass der Ball im Tor gelandet ist?

Vermeij: Ja klar, man sieht nicht oft solche Tore. Ich weiß, dass ich mit meinem rechten Fuß einen guten Schuss habe und aus dieser Distanz das Tor treffen kann. Aber im Stress eines Spiels kann das natürlich auch schiefgehen. Aber in dem Moment, als ich den Ball traf, wusste ich sofort, der geht rein. Das spürt man einfach. 

DFB.de: Mit diesem Traumtor dürften Sie ein heißer Kandidat für das Tor des Monats sein. Was würde Ihnen das bedeuten?

Vermeij: (lacht) Es wäre eine große Ehre, überhaupt ein Kandidat dafür zu sein. Dann vielleicht sogar zu gewinnen, wäre überragend. Ich habe gehört, dass das hier in Deutschland eine große Sache ist. Bei mir zu Hause in Holland wird auch das schönste Tor der Woche oder des Monats gewählt. Aber das hat dort nicht den gleichen Stellenwert wie hier. 

DFB.de: Der SC Freiburg II steht als Aufsteiger mit 19 Punkten auf Tabellenplatz 13. Wie bewerten Sie den Saisonverlauf?

Vermeij: Es hätte natürlich noch besser laufen können. Aber es ist für viele unserer Spieler das erste Mal, dass sie in der 3. Liga oder überhaupt im Herren-Fußball spielen. Wir haben als Mannschaft wenig Erfahrung im Profifußball und mussten und müssen uns daran erst noch gewöhnen. Aber ich weiß, dass wir eine richtig gute Qualität in der Mannschaft haben und mit dieser Qualität eigentlich nicht absteigen sollten. Trotzdem müssen wir noch konstanter werden. Ich hoffe, dass das mit der Zeit kommt, wenn der Kader, der sich gegenüber der Vorsaison sehr verändert hat, noch eingespielter ist.

DFB.de: Vergangene Saison waren Sie ebenfalls in der 3. Liga für den MSV Duisburg aktiv. Nun spielen Sie für die U 23 einer Bundesliga-Mannschaft. Inwiefern unterscheidet sich das?

Vermeij: Wir waren auch in Duisburg eine junge Mannschaft. Aber die meisten Spieler hatten bereits erste Erfahrungen im Herren-Fußball gesammelt. Das ist hier vielfach nicht der Fall. Auch die Trainingsarbeit ist ein wenig anders. Hier wird noch mehr Wert auf die Entwicklung gelegt, weil wir eben die 2. Mannschaft eines Bundesligavereins sind. Dazu passt, dass auch unser Trainer Thomas Stamm neu in der 3. Liga und zuvor als Jugendtrainer beim SC Freiburg aktiv gewesen ist.

DFB.de: Was hat Sie dazu motiviert, im vergangenen Sommer vom MSV Duisburg zum SC Freiburg II zu wechseln?

Vermeij: Ich kann hier eine andere Rolle einnehmen. Außerdem habe ich noch immer das Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Freiburg bietet mir den kürzesten Weg dorthin. Ich möchte mich auch mit meinen 27 Jahren noch weiterentwickeln und die nächsten Schritte machen. 

DFB.de: Anfang Dezember treffen Sie auf den MSV Duisburg. Wird das für Sie ein besonderes Spiel sein?

Vermeij: Auf jeden Fall. Ich hatte dort eine super Zeit und kenne dort noch viele Spieler. Derzeit steht Duisburg nicht sonderlich gut da. Das wird sicherlich für beide Mannschaften ein sehr wichtiges Spiel. Und für mich wird es etwas Besonderes sein, gegen den MSV zu spielen. 

DFB.de: Wechseln wir abschließend noch einmal das Thema. Sie waren in Ihrer Jugend unter anderem für die legendäre Nachwuchsabteilung von Ajax Amsterdam aktiv. Was macht die Jugendarbeit dort so besonders?

Vermeij: Ajax ist wie eine Maschine. Der Verein hat einen guten Plan. Alles ist durchstrukturiert. Sie haben nicht nur viele gute Spieler, sondern auch richtig gute Trainer. Ein gutes Beispiel ist, dass ein Star wie Dennis Bergkamp zu uns kam und mit uns ein Offensivtraining absolviert hat. Sogar ein Judo-Weltmeister war bei uns, um uns beim Krafttraining und bei den Stabilisationsübungen zu unterstützen. Solche Einflüsse machen die Spieler besser. Auch die Trainingsanlage und die Verbindung mit der Schule sind super. Ajax Amsterdam ist ähnlich wie hierzulande der FC Bayern München – eine eigene Welt.

DFB.de: Sie haben zwar nie für die 1. Mannschaft von Ajax Amsterdam gespielt, absolvierten dafür aber 79 Spiele in der Eredivisie für De Graafschap Doetinchem und Heracles Almelo. An welche Partie denken Sie besonders gerne zurück?

Vermeij: (überlegt) Ich würde das Spiel mit Graafschap gegen Vitesse Arnheim nennen. Das ist in den Niederlanden ein Derby. Wir lagen früh mit 0:1 zurück. Dann habe ich allerdings zwei Tore geschossen. Leider fiel noch der Ausgleich. Trotzdem war das ein richtig gutes Spiel. Ich wurde danach sogar zum Spieler der Woche ernannt.

DFB.de: 2019 erfolgte dann der Wechsel zum MSV Duisburg. Was hat Sie am deutschen Fußball gereizt?

Vermeij: Ich habe den deutschen Fußball schon immer sehr interessiert verfolgt. Gemeinsam mit meinem Berater hatte ich mir bereits im Alter von 16 oder 17 Jahren das Ziel gesetzt, dass ich irgendwann einmal in der deutschen Bundesliga spielen möchte. Im Jahr 2019 war schwer abzusehen, wie meine Zukunft aussehen würde. Daher war das der perfekte Zeitpunkt, um Holland zu verlassen, nach Deutschland zu gehen und zu versuchen, mein Ziel zu realisieren. Ich will hier das Bestmögliche erreichen.

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