Verl-Torjäger Yildirim: "Der Einzug ins Viertelfinale ist möglich"

Den SC Verl kennt mittlerweile ganz Fußball-Deutschland. Im DFB-Pokal stehen die Ostwestfalen sensationell im Achtelfinale, in der Regionalliga West gehört Verl zu den Titelfavoriten. Einer der Erfolgsgaranten ist Torjäger Aygün Yildirim, mit zehn Toren und sechs Vorlagen bester Scorer im Team. Im DFB.de-Interview spricht der 24-jährige Yildirim über das DFB-Pokal-Duell mit dem 1. FC Union Berlin am heutigen Mittwoch (ab 18.30 Uhr, live bei Sky).

DFB.de: Mit dem SC Verl stehen Sie im DFB-Pokal-Achtelfinale und mischen in der Regionalliga West im Titelrennen mit. Mal ehrlich: Hatten Sie selbst mit einer solchen Hinserie gerechnet, Herr Yildirim?

Aygün Yildirim: Dass wir im DFB-Pokalachtelfinale stehen, ist auf jeden Fall sensationell - damit war definitiv nicht zu rechnen. Der Erfolg in der Liga kommt für mich allerdings nicht unbedingt überraschend. Wir wussten, dass wir das Potenzial besitzen, um oben mitzuspielen. Von 17 Spielen erst eines verloren zu haben, ist aber dennoch überragend.

DFB.de: Im DFB-Pokal kegelte der SC Verl den Bundesligisten FC Augsburg mit einem 2:1 und den Zweitligisten Holstein Kiel im Elfmeterschießen 8:7 aus dem Wettbewerb. Was waren die Gründe für diese Erfolge?

Yildirim: Im DFB-Pokal gibt es nur Alles-oder-Nichts-Spiele. Man setzt alles auf eine Karte und spielt voll auf Sieg. Das haben auch wir gemacht. Als Regionalligist verspürt man dabei keinen großen Druck. Man hat nichts zu verlieren und kann nur gut aussehen. Mit viel Selbstvertrauen und 100-prozentiger Motivation haben wir es geschafft, unser Spiel durchzudrücken und die Gegner mit unserem starken Offensivfußball in die Knie zu zwingen. Wir haben sowohl gegen Augsburg als auch gegen Kiel verdient gewonnen.

DFB.de: Die Zweitrundenpartie gegen Kiel hätte nicht viel spannender sein können. Erst der 18. Strafstoß brachte die Entscheidung. Wie haben Sie die Partie erlebt?

Yildirim: Es war ein absoluter Pokalkrimi. Dass wir einen immensen Aufwand betrieben haben, musste ich spätestens in der Verlängerung feststellen, als ich mit Krämpfen ausgewechselt werden musste. Ich habe dann von der Bank aus mitgefiebert und die Daumen gedrückt.

DFB.de: Nach Abpfiff kannte die Freude keine Grenzen mehr, oder?

Yildirim: Was da abging, kann man nicht in Worte fassen. Ich wusste nicht, ob ich vor Freude weinen oder lachen sollte. Ich war einfach nur überglücklich, dass wir uns durchgesetzt haben.

DFB.de: Gab es anschließend eine große Party?

Yildirim: Wir waren abends zunächst mit der Mannschaft essen. Danach haben wir im Clubhaus gefeiert. Es war ein Wahnsinns-Tag für uns alle.

DFB.de: Am folgenden Tag wurde also nicht trainiert?

Yildirim: Doch, das Training fand regulär statt. Einigen hat man die Party zwar noch angemerkt. Aber wir waren fleißig. (lacht)

DFB.de: Wie weit kann es für Verl im DFB-Pokal gehen?

Yildirim: Das hängt davon ab, auf welche Gegner wir treffen. Gegen Top-Teams aus der Bundesliga - wie etwa Bayern München oder Borussia Dortmund - hätten wir nur sehr geringe Chance aufs Weiterkommen. Andere Erstligisten wie der FC Augsburg oder unser Achtelfinalgegner 1. FC Union Berlin sind durchaus schlagbar, wenn man einen Sahnetag erwischt und das Matchglück auf seiner Seite hat.

DFB.de: Was muss passieren, damit es am Mittwoch gegen Union Berlin mit der nächsten Sensation klappt?

Yildirim: Bei uns muss so gut wie alles funktionieren und Union Berlin darf keinen guten Tag erwischen. Wichtig wäre ein schnelles Tor. Dann könnten wir den Schwung mitnehmen und es würde einfacher für uns, weil wir den Gegner dann kommen lassen und auskontern können. Wenn jeder an seine Leistungsgrenze geht und wir an die bisherigen DFB-Pokal-Auftritte anknüpfen, ist der Einzug ins Viertelfinale möglich.

DFB.de: Wie schätzen Sie die "Eisernen" ein?

Yildirim: Union Berlin spielt eine ordentliche erste Bundesliga-Saison und zeigt ansehnlichen Offensivfußball. Ein paar Spiele - unter anderem den 3:1-Heimerfolg gegen den BVB - habe ich mir angeschaut. Wir treten gegen ein geschlossenes Team an, das um jeden Zentimeter kämpft.

DFB.de: Sie sind mit zehn Toren und sechs Vorlagen bester Scorer des SC Verl. Im DFB-Pokal gingen Sie bisher aber noch leer aus. Das soll sich gegen Union Berlin ändern, oder?

Yildirim: Ich hoffe es. Über ein Tor, das uns zum Sieg verhilft, würde ich mich extrem freuen.

DFB.de: Hand aufs Herz: Wofür würden Sie sich eher entscheiden: Den DFB-Pokal-Sieg oder den Aufstieg in die 3. Liga?

Yildirim: Schwierig. Vermutlich aber für den Aufstieg in die 3. Liga, weil das für den Verein langfristig der wichtigere Erfolg wäre. Ein Sieg im DFB-Pokal würde dagegen kurzfristig für eine riesige Aufmerksamkeit sorgen und reichlich Geld in die Vereinskasse spülen. Am liebsten wäre mir natürlich, wenn wir aufsteigen und den DFB-Pokal holen. (lacht) Noch ist das ja möglich.

[mspw]

Den SC Verl kennt mittlerweile ganz Fußball-Deutschland. Im DFB-Pokal stehen die Ostwestfalen sensationell im Achtelfinale, in der Regionalliga West gehört Verl zu den Titelfavoriten. Einer der Erfolgsgaranten ist Torjäger Aygün Yildirim, mit zehn Toren und sechs Vorlagen bester Scorer im Team. Im DFB.de-Interview spricht der 24-jährige Yildirim über das DFB-Pokal-Duell mit dem 1. FC Union Berlin am heutigen Mittwoch (ab 18.30 Uhr, live bei Sky).

DFB.de: Mit dem SC Verl stehen Sie im DFB-Pokal-Achtelfinale und mischen in der Regionalliga West im Titelrennen mit. Mal ehrlich: Hatten Sie selbst mit einer solchen Hinserie gerechnet, Herr Yildirim?

Aygün Yildirim: Dass wir im DFB-Pokalachtelfinale stehen, ist auf jeden Fall sensationell - damit war definitiv nicht zu rechnen. Der Erfolg in der Liga kommt für mich allerdings nicht unbedingt überraschend. Wir wussten, dass wir das Potenzial besitzen, um oben mitzuspielen. Von 17 Spielen erst eines verloren zu haben, ist aber dennoch überragend.

DFB.de: Im DFB-Pokal kegelte der SC Verl den Bundesligisten FC Augsburg mit einem 2:1 und den Zweitligisten Holstein Kiel im Elfmeterschießen 8:7 aus dem Wettbewerb. Was waren die Gründe für diese Erfolge?

Yildirim: Im DFB-Pokal gibt es nur Alles-oder-Nichts-Spiele. Man setzt alles auf eine Karte und spielt voll auf Sieg. Das haben auch wir gemacht. Als Regionalligist verspürt man dabei keinen großen Druck. Man hat nichts zu verlieren und kann nur gut aussehen. Mit viel Selbstvertrauen und 100-prozentiger Motivation haben wir es geschafft, unser Spiel durchzudrücken und die Gegner mit unserem starken Offensivfußball in die Knie zu zwingen. Wir haben sowohl gegen Augsburg als auch gegen Kiel verdient gewonnen.

DFB.de: Die Zweitrundenpartie gegen Kiel hätte nicht viel spannender sein können. Erst der 18. Strafstoß brachte die Entscheidung. Wie haben Sie die Partie erlebt?

Yildirim: Es war ein absoluter Pokalkrimi. Dass wir einen immensen Aufwand betrieben haben, musste ich spätestens in der Verlängerung feststellen, als ich mit Krämpfen ausgewechselt werden musste. Ich habe dann von der Bank aus mitgefiebert und die Daumen gedrückt.

DFB.de: Nach Abpfiff kannte die Freude keine Grenzen mehr, oder?

Yildirim: Was da abging, kann man nicht in Worte fassen. Ich wusste nicht, ob ich vor Freude weinen oder lachen sollte. Ich war einfach nur überglücklich, dass wir uns durchgesetzt haben.

DFB.de: Gab es anschließend eine große Party?

Yildirim: Wir waren abends zunächst mit der Mannschaft essen. Danach haben wir im Clubhaus gefeiert. Es war ein Wahnsinns-Tag für uns alle.

DFB.de: Am folgenden Tag wurde also nicht trainiert?

Yildirim: Doch, das Training fand regulär statt. Einigen hat man die Party zwar noch angemerkt. Aber wir waren fleißig. (lacht)

DFB.de: Wie weit kann es für Verl im DFB-Pokal gehen?

Yildirim: Das hängt davon ab, auf welche Gegner wir treffen. Gegen Top-Teams aus der Bundesliga - wie etwa Bayern München oder Borussia Dortmund - hätten wir nur sehr geringe Chance aufs Weiterkommen. Andere Erstligisten wie der FC Augsburg oder unser Achtelfinalgegner 1. FC Union Berlin sind durchaus schlagbar, wenn man einen Sahnetag erwischt und das Matchglück auf seiner Seite hat.

DFB.de: Was muss passieren, damit es am Mittwoch gegen Union Berlin mit der nächsten Sensation klappt?

Yildirim: Bei uns muss so gut wie alles funktionieren und Union Berlin darf keinen guten Tag erwischen. Wichtig wäre ein schnelles Tor. Dann könnten wir den Schwung mitnehmen und es würde einfacher für uns, weil wir den Gegner dann kommen lassen und auskontern können. Wenn jeder an seine Leistungsgrenze geht und wir an die bisherigen DFB-Pokal-Auftritte anknüpfen, ist der Einzug ins Viertelfinale möglich.

DFB.de: Wie schätzen Sie die "Eisernen" ein?

Yildirim: Union Berlin spielt eine ordentliche erste Bundesliga-Saison und zeigt ansehnlichen Offensivfußball. Ein paar Spiele - unter anderem den 3:1-Heimerfolg gegen den BVB - habe ich mir angeschaut. Wir treten gegen ein geschlossenes Team an, das um jeden Zentimeter kämpft.

DFB.de: Sie sind mit zehn Toren und sechs Vorlagen bester Scorer des SC Verl. Im DFB-Pokal gingen Sie bisher aber noch leer aus. Das soll sich gegen Union Berlin ändern, oder?

Yildirim: Ich hoffe es. Über ein Tor, das uns zum Sieg verhilft, würde ich mich extrem freuen.

DFB.de: Hand aufs Herz: Wofür würden Sie sich eher entscheiden: Den DFB-Pokal-Sieg oder den Aufstieg in die 3. Liga?

Yildirim: Schwierig. Vermutlich aber für den Aufstieg in die 3. Liga, weil das für den Verein langfristig der wichtigere Erfolg wäre. Ein Sieg im DFB-Pokal würde dagegen kurzfristig für eine riesige Aufmerksamkeit sorgen und reichlich Geld in die Vereinskasse spülen. Am liebsten wäre mir natürlich, wenn wir aufsteigen und den DFB-Pokal holen. (lacht) Noch ist das ja möglich.

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