Väyrynen: "Kiel könnte unser Vorbild sein"

Er ist finnischer Nationalspieler, galt außerdem als Sturm-Hoffnung von Borussia Dortmund. Heute spielt Tim Väyrynen für den FC Hansa Rostock in der 3. Liga. Der 24-Jährige fühlt sich nach den Stationen BVB, FC Viktoria Köln und Dynamo Dresden erstmals so richtig im deutschen Profifußball angekommen.

Die "Kogge" befindet sich auf einem guten Weg und hat drei der vergangenen vier Spiele gewonnen. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR, WDR und bei Telekom Sport) soll gegen Fortuna Köln der nächste Sieg her. Im DFB.de-Interview spricht Väyrynen mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die Rostocker Situation, aber auch über seine Erinnerungen an Borussia Dortmund und die Ziele mit der finnischen Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Väyrynen, Hand aufs Herz: Würden Sie das Spiel gegen Fortuna Köln lieber auswärts bestreiten?

Väyrynen: Auf keinen Fall. In den Heimspielen stehen viele Fans hinter uns. Aber ich weiß natürlich, worauf Sie anspielen…

DFB.de: Sie sind die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga. In der Heim-Tabelle steht Hansa Rostock hingegen auf Tabellenplatz 16. Wie erklären Sie sich diese unterschiedlichen Gesichter?

Väyrynen: Natürlich haben wir das innerhalb der Mannschaft thematisiert. Eine richtige Erklärung haben wir bislang aber nicht gefunden. Sicherlich hatten wir in einigen Auswärtsspielen etwas mehr Glück als in den Heimspielen. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch zu Hause bald wieder die Spiele gewinnen werden.

DFB.de: Im Sommer gab es einen großen Umbruch. Mehr als ein Dutzend Spieler sind gegangen, etwa genauso viele neue kamen hinzu. Zudem gab es mit Pavel Dotchev einen neuen Trainer. Inwiefern hat das die Spielphilosophie von Hansa verändert?

Väyrynen: So viele Veränderungen innerhalb einer Mannschaft haben immer Einfluss auf die Spielphilosophie. Wir haben nun viel mehr Ballbesitz als früher. Natürlich ist es nicht einfach, sich zusammenzufinden, wenn so viele neue Spieler hinzukommen. Aber wir haben eine gute Balance in der Mannschaft.

DFB.de: Der neue Sport-Vorstand Markus Thiele hat gesagt, er möchte mithelfen, dass Hansa in die 2. Bundesliga zurückkehrt. Wann könnte das klappen? Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt aktuell sechs Punkte.

Väyrynen: Holstein Kiel könnte ein Vorbild für uns sein. Die befanden sich zur Winterpause noch im Mittelfeld der Tabelle und sind dennoch aufgestiegen. In dieser Liga ist alles möglich. Hier kann jeder gegen jeden gewinnen, weil die Qualitätsunterschiede zwischen den Mannschaften nicht so groß sind. Umso wichtiger ist es, nicht an den Aufstieg sondern an das nächste Spiel zu denken. Unsere volle Konzentration gilt nun Fortuna Köln.

DFB.de: Sie stammen aus Finnland. Einem Land also, das eher für Eishockey als für Fußball bekannt ist. Warum sind Sie Fußballspieler geworden?

Väyrynen: Ich bin mit dem Fußball aufgewachsen. Mein Vater war selber ein erfolgreicher Spieler und wurde drei Mal finnischer Meister. Ich hatte schon als 2-Jähriger mehr Spaß am Ball als am Puck.

DFB.de: Sie wurden in der ersten finnischen Liga Torschützenkönig und zum besten Spieler der Saison gewählt. Im Jahre 2014 erfolgte Ihr Wechsel zu Borussia Dortmund. Wie schwierig war die Umstellung auf den deutschen Fußball?

Väyrynen: Der Anfang war schwierig. Ich sollte bei Borussia Dortmund zunächst für die zweite Mannschaft in der 3. Liga spielen, kam dort aber wenig zum Einsatz. Wir steckten im Abstiegskampf. Unser damaliger Trainer hat meist auf die gleichen Spieler gesetzt.



Er ist finnischer Nationalspieler, galt außerdem als Sturm-Hoffnung von Borussia Dortmund. Heute spielt Tim Väyrynen für den FC Hansa Rostock in der 3. Liga. Der 24-Jährige fühlt sich nach den Stationen BVB, FC Viktoria Köln und Dynamo Dresden erstmals so richtig im deutschen Profifußball angekommen.

Die "Kogge" befindet sich auf einem guten Weg und hat drei der vergangenen vier Spiele gewonnen. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im NDR, WDR und bei Telekom Sport) soll gegen Fortuna Köln der nächste Sieg her. Im DFB.de-Interview spricht Väyrynen mit Mitarbeiter Oliver Jensen über die Rostocker Situation, aber auch über seine Erinnerungen an Borussia Dortmund und die Ziele mit der finnischen Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Väyrynen, Hand aufs Herz: Würden Sie das Spiel gegen Fortuna Köln lieber auswärts bestreiten?

Väyrynen: Auf keinen Fall. In den Heimspielen stehen viele Fans hinter uns. Aber ich weiß natürlich, worauf Sie anspielen…

DFB.de: Sie sind die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga. In der Heim-Tabelle steht Hansa Rostock hingegen auf Tabellenplatz 16. Wie erklären Sie sich diese unterschiedlichen Gesichter?

Väyrynen: Natürlich haben wir das innerhalb der Mannschaft thematisiert. Eine richtige Erklärung haben wir bislang aber nicht gefunden. Sicherlich hatten wir in einigen Auswärtsspielen etwas mehr Glück als in den Heimspielen. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch zu Hause bald wieder die Spiele gewinnen werden.

DFB.de: Im Sommer gab es einen großen Umbruch. Mehr als ein Dutzend Spieler sind gegangen, etwa genauso viele neue kamen hinzu. Zudem gab es mit Pavel Dotchev einen neuen Trainer. Inwiefern hat das die Spielphilosophie von Hansa verändert?

Väyrynen: So viele Veränderungen innerhalb einer Mannschaft haben immer Einfluss auf die Spielphilosophie. Wir haben nun viel mehr Ballbesitz als früher. Natürlich ist es nicht einfach, sich zusammenzufinden, wenn so viele neue Spieler hinzukommen. Aber wir haben eine gute Balance in der Mannschaft.

DFB.de: Der neue Sport-Vorstand Markus Thiele hat gesagt, er möchte mithelfen, dass Hansa in die 2. Bundesliga zurückkehrt. Wann könnte das klappen? Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt aktuell sechs Punkte.

Väyrynen: Holstein Kiel könnte ein Vorbild für uns sein. Die befanden sich zur Winterpause noch im Mittelfeld der Tabelle und sind dennoch aufgestiegen. In dieser Liga ist alles möglich. Hier kann jeder gegen jeden gewinnen, weil die Qualitätsunterschiede zwischen den Mannschaften nicht so groß sind. Umso wichtiger ist es, nicht an den Aufstieg sondern an das nächste Spiel zu denken. Unsere volle Konzentration gilt nun Fortuna Köln.

DFB.de: Sie stammen aus Finnland. Einem Land also, das eher für Eishockey als für Fußball bekannt ist. Warum sind Sie Fußballspieler geworden?

Väyrynen: Ich bin mit dem Fußball aufgewachsen. Mein Vater war selber ein erfolgreicher Spieler und wurde drei Mal finnischer Meister. Ich hatte schon als 2-Jähriger mehr Spaß am Ball als am Puck.

DFB.de: Sie wurden in der ersten finnischen Liga Torschützenkönig und zum besten Spieler der Saison gewählt. Im Jahre 2014 erfolgte Ihr Wechsel zu Borussia Dortmund. Wie schwierig war die Umstellung auf den deutschen Fußball?

Väyrynen: Der Anfang war schwierig. Ich sollte bei Borussia Dortmund zunächst für die zweite Mannschaft in der 3. Liga spielen, kam dort aber wenig zum Einsatz. Wir steckten im Abstiegskampf. Unser damaliger Trainer hat meist auf die gleichen Spieler gesetzt.

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DFB.de: Der damalige Trainer war David Wagner, der heute in der Premier League erfolgreich ist. Haben Sie unter ihm also keine Chance bekommen?

Väyrynen: Ich möchte ihm keine Vorwürfe machen. Er ist ein super Trainer und hat sich immer korrekt verhalten. Ich habe vermutlich auch eine gewisse Zeit gebraucht, um mich an Deutschland zu gewöhnen. Zwar ist die Mentalität der Deutschen und der Finnen sehr ähnlich. Trotzdem ist es nicht einfach, zum ersten Mal im Ausland zu wohnen. Zudem war es eine neue Erfahrung für mich, dass in Deutschland jeder gegen jeden gewinnen kann. In Finnland gibt es nur drei, vier Top-Mannschaften – allen voran HJK Helsinki. Alle anderen legen ihren Fokus auf die Verteidigung und kontern. In Deutschland hingegen spielen alle Mannschaften guten Fußball.

DFB.de: Wie eng war Ihr Kontakt zu der Profi-Mannschaft von Borussia Dortmund und dem damaligen Trainer Jürgen Klopp?

Väyrynen: Als ich nach Dortmund kam, hatte ich ein Gespräch mit Jürgen Klopp. Der ursprüngliche Plan war, dass ich zunächst bei der zweiten Mannschaft Erfahrungen sammele und dann später in der Bundesliga zum Einsatz komme. Ich hatte auch einige Male bei den Profis mittrainiert. Aber mehr wurde daraus leider nicht.

DFB.de: War das spielerische Niveau vielleicht zu hoch?

Väyrynen: Ganz ehrlich: Das Niveau von einer Mannschaft wie Borussia Dortmund ist nicht viel höher als das Niveau einer Mannschaft wie Hansa Rostock - zumindest auf den ersten Blick. Es sind eher die Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Spieler von Borussia Dortmund können schnelle Konter einleiten, haben Tempowechsel drauf und machen einfach keine Fehler. Deshalb sieht das Spiel vom BVB viel schneller aus als zum Beispiel von Hansa Rostock.

DFB.de: Sie sind finnischer Nationalspieler und haben sieben Länderspiele absolviert. Noch nie hat sich Finnland für eine Europa- oder Weltmeisterschaft qualifiziert. Wann wird diese Durststrecke enden?

Väyrynen: Ich glaube daran, dass Finnland bald bei einem großen Turnier dabei sein wird. Wir erspielen uns viele gute Ergebnisse. Zum Ende der WM-Quali haben wir gegen die Türkei unentschieden gespielt. Das spricht für die Qualität unserer Nationalmannschaft. Uns fehlt leider die Konstanz, um über eine gesamte Qualifikations-Phase kontinuierlich zu punkten.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung, dass es besser wird?

Väyrynen: Sehr wichtig ist für uns die UEFA Nations League. So haben wir eine weitere Möglichkeit, uns für die Europameisterschaft 2020 zu qualifizieren. Ich weiß, dass wir eine gute Mannschaft mit vielen guten Spielern haben. Der finnische Fußball mag in der öffentlichen Wahrnehmung nur die Sportart Nummer zwei hinter Eishockey sein. Trotzdem spielen in Finnland mehr Menschen Fußball als Eishockey. Daher bringen wir viele gute Spieler heraus, die teilweise auch in den europäischen Top-Ligen spielen.

DFB.de: Sie haben Ihr letztes Länderspiel im Januar absolviert. Wie groß ist Ihre Hoffnung, bald wieder für Finnland aufzulaufen?

Väyrynen: Darauf hoffe ich sehr. Mit Hansa Rostock ist diese Saison viel möglich. Wenn wir erfolgreich sind und ich meinen Teil dazu beitrage, bekomme ich sicherlich die Chance auf weitere Länderspiele.

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