Er ist - nicht ganz verwunderlich - der einzige finnische Nationalspieler in der Regionalliga West. In einem Nachholspiel trifft Tim Väyrynen heute (ab 19.30 Uhr) mit Viktoria Köln im eigenen Stadion auf den KFC Uerdingen. DFB.de stellt den Winterzugang des Aufstiegsaspiranten vor.
Es waren nur 45 Minuten, es war nur eine Halbzeit. Aber für Tim Väyrynen war es ein Moment für die Ewigkeit, es war ein Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn bisher. Rückblick: Ein Freundschaftsspiel zwischen Mexiko und Finnland in San Diego/USA, fast 30.000 Zuschauer. Väyrynen sitzt zunächst auf der Bank. Erstmals in seiner Karriere ist er bei der A-Nationalmannschaft dabei.
Aber dann, nach der Pause, kommt sein großer Moment. Väyrynen kommt ins Spiel, das hoffnungsvolle Talent, für Mikael Forrsell, die finnische Legende. Sein Gegenspieler: Mexikos Abwehrstar Rafael Márquez. Die Partie endet 2:4, Väyrynen trifft nicht. Es bleibt trotzdem ein unvergessliches Erlebnis. Genauso wie die beiden weiteren Länderspiele, die danach noch folgten.
Auf Leihbasis von Dortmund nach Köln
Seit Ende Januar steht Väyrynen beim West-Regionalligisten FC Viktoria Köln unter Vertrag. Es passt zu den hohen Ansprüchen des einstigen Zweitligisten, dass sie nun einen finnischen Nationalspieler verpflichtet haben - zunächst auf Leihbasis von Borussia Dortmund. "Ich hatte in Dortmund den Traum, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen", sagt Väyrynen. "Leider hat das zunächst nicht geklappt. Deshalb war der Wechsel in die vierte Liga für mich wichtig und keinesfalls ein Rückschritt. Hier kann ich Spielpraxis sammeln, um wieder anzugreifen."
Und bisher hat sich der Transfer für alle Seiten ausgezahlt. Väyrynen stand in den drei Begegnungen bisher jeweils auf dem Platz. Dabei gelangen dem 21-Jährigen zwei Treffer (1:1 gegen Rödinghausen, 2:0 gegen Wiedenbrück). Dennoch ist der Angreifer nicht nur zufrieden: "Das erste Spiel war aus meiner Sicht bestenfalls in Ordnung. Wir haben leider zwei Punkte liegen gelassen. Danach war es schon etwas besser. Aber ich habe auf jeden Fall noch Luft nach oben."
Väyrynen kann bereits jetzt auf eine außergewöhnliche Vita verweisen, besonders während seiner Zeit in Finnland beim FC Honka Espoo. Für den Klub erzielte er in einer Saison 17 Treffer und wurde damit Torschützenkönig. Außerdem wurde der Nationalspieler zum besten Stürmer und zum besten Spieler der Saison in der Veikkausliiga gewählt - eine große Auszeichnungen für einen gerade mal 21-Jährigen. Väyrynen scheint also gerade auf dem Weg zu sein, in die Fußstapfen von prominenten finnischen Spielern wie Mikael Forrsell oder Jari Litmanen zu treten.
"Das Kapitel BVB ist für mich noch nicht abgeschlossen"
So weit allerdings will der Angreifer noch gar nicht nach vorne blicken. Er weiß ganz genau, dass es der nächste Schritt sein muss, sich in Deutschland zu beweisen und durchzusetzen. Denn eines ist ja auch ganz klar: Die finnische Liga wird zwar immer stärker, aber nur die absoluten Topteams könnten in einer deutschen Profiliga eine ordentliche Rolle spielen.
"HJK Helsinki hat zuletzt in der Europa League einige gute Ergebnisse erzielt, die könnten vielleicht in der Bundesliga mitspielen", sagt Väyrynen. Er selbst hatte vor einiger Zeit auch ein Angebot des finnischen Vorzeigeklubs. Aber er hat sich für den schwierigeren Weg entschieden. Weg aus der Heimat, hin nach Deutschland, hin zu Borussia Dortmund, zu einem der größten Klubs der Welt.
"Ich war ein Jahr dort und hatte nur viermal die Gelegenheit, in der Startelf zu stehen", sagt Väyrynen rückblickend. "Das war mir zu wenig. Ich möchte spielen, ich möchte zeigen, was ich kann." Und vielleicht kehrt er dann im Sommer noch stärker zurück zum BVB: "Das Kapitel ist für mich noch nicht abgeschlossen. Aber bis dahin zählt nun zunächst ausschließlich die Viktoria."
Nachholspiel gegen KFC Uerdingen
In dem für einen Viertligisten hochkarätig besetzten Kader kommt Väyrynen bisher sehr gut zurecht. Unter dem neuen Trainer Thomas Kaczamarek ist er gesetzt im Sturmzentrum - und zahlt dieses Vertrauen mit Toren zurück. "Wir haben hohe Ziele hier", sagt Väyrynen. Selbst der Aufstieg in die 3. Liga ist noch nicht abgeschrieben. Auch wenn der Rückstand auf die Spitzenteams von Alemannia Aachen und Borussia Mönchengladbach II schon einige Punkte beträgt. Das Nachholspiel heute (ab 19.30 Uhr) im eigenen Stadion gegen den KFC Uerdingen ist ganz wichtig auf diesem Weg.
"Es bringt nichts, wenn wir auf die Konkurrenz schauen", betont Väyrynen. "Wir haben keine andere Möglichkeit mehr, als unsere Hausaufgaben zu erledigen. Wir dürfen uns keine Schwäche mehr erlauben. Ich bin davon überzeugt, dass auch Mönchengladbach oder Aachen noch mal schwächeln. Dann müssen wir da sein. Mal schauen, was in diesem Fall noch möglich ist."
[sw]
Er ist - nicht ganz verwunderlich - der einzige finnische Nationalspieler in der Regionalliga West. In einem Nachholspiel trifft Tim Väyrynen heute (ab 19.30 Uhr) mit Viktoria Köln im eigenen Stadion auf den KFC Uerdingen. DFB.de stellt den Winterzugang des Aufstiegsaspiranten vor.
Es waren nur 45 Minuten, es war nur eine Halbzeit. Aber für Tim Väyrynen war es ein Moment für die Ewigkeit, es war ein Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn bisher. Rückblick: Ein Freundschaftsspiel zwischen Mexiko und Finnland in San Diego/USA, fast 30.000 Zuschauer. Väyrynen sitzt zunächst auf der Bank. Erstmals in seiner Karriere ist er bei der A-Nationalmannschaft dabei.
Aber dann, nach der Pause, kommt sein großer Moment. Väyrynen kommt ins Spiel, das hoffnungsvolle Talent, für Mikael Forrsell, die finnische Legende. Sein Gegenspieler: Mexikos Abwehrstar Rafael Márquez. Die Partie endet 2:4, Väyrynen trifft nicht. Es bleibt trotzdem ein unvergessliches Erlebnis. Genauso wie die beiden weiteren Länderspiele, die danach noch folgten.
Auf Leihbasis von Dortmund nach Köln
Seit Ende Januar steht Väyrynen beim West-Regionalligisten FC Viktoria Köln unter Vertrag. Es passt zu den hohen Ansprüchen des einstigen Zweitligisten, dass sie nun einen finnischen Nationalspieler verpflichtet haben - zunächst auf Leihbasis von Borussia Dortmund. "Ich hatte in Dortmund den Traum, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen", sagt Väyrynen. "Leider hat das zunächst nicht geklappt. Deshalb war der Wechsel in die vierte Liga für mich wichtig und keinesfalls ein Rückschritt. Hier kann ich Spielpraxis sammeln, um wieder anzugreifen."
Und bisher hat sich der Transfer für alle Seiten ausgezahlt. Väyrynen stand in den drei Begegnungen bisher jeweils auf dem Platz. Dabei gelangen dem 21-Jährigen zwei Treffer (1:1 gegen Rödinghausen, 2:0 gegen Wiedenbrück). Dennoch ist der Angreifer nicht nur zufrieden: "Das erste Spiel war aus meiner Sicht bestenfalls in Ordnung. Wir haben leider zwei Punkte liegen gelassen. Danach war es schon etwas besser. Aber ich habe auf jeden Fall noch Luft nach oben."
Väyrynen kann bereits jetzt auf eine außergewöhnliche Vita verweisen, besonders während seiner Zeit in Finnland beim FC Honka Espoo. Für den Klub erzielte er in einer Saison 17 Treffer und wurde damit Torschützenkönig. Außerdem wurde der Nationalspieler zum besten Stürmer und zum besten Spieler der Saison in der Veikkausliiga gewählt - eine große Auszeichnungen für einen gerade mal 21-Jährigen. Väyrynen scheint also gerade auf dem Weg zu sein, in die Fußstapfen von prominenten finnischen Spielern wie Mikael Forrsell oder Jari Litmanen zu treten.
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"Das Kapitel BVB ist für mich noch nicht abgeschlossen"
So weit allerdings will der Angreifer noch gar nicht nach vorne blicken. Er weiß ganz genau, dass es der nächste Schritt sein muss, sich in Deutschland zu beweisen und durchzusetzen. Denn eines ist ja auch ganz klar: Die finnische Liga wird zwar immer stärker, aber nur die absoluten Topteams könnten in einer deutschen Profiliga eine ordentliche Rolle spielen.
"HJK Helsinki hat zuletzt in der Europa League einige gute Ergebnisse erzielt, die könnten vielleicht in der Bundesliga mitspielen", sagt Väyrynen. Er selbst hatte vor einiger Zeit auch ein Angebot des finnischen Vorzeigeklubs. Aber er hat sich für den schwierigeren Weg entschieden. Weg aus der Heimat, hin nach Deutschland, hin zu Borussia Dortmund, zu einem der größten Klubs der Welt.
"Ich war ein Jahr dort und hatte nur viermal die Gelegenheit, in der Startelf zu stehen", sagt Väyrynen rückblickend. "Das war mir zu wenig. Ich möchte spielen, ich möchte zeigen, was ich kann." Und vielleicht kehrt er dann im Sommer noch stärker zurück zum BVB: "Das Kapitel ist für mich noch nicht abgeschlossen. Aber bis dahin zählt nun zunächst ausschließlich die Viktoria."
Nachholspiel gegen KFC Uerdingen
In dem für einen Viertligisten hochkarätig besetzten Kader kommt Väyrynen bisher sehr gut zurecht. Unter dem neuen Trainer Thomas Kaczamarek ist er gesetzt im Sturmzentrum - und zahlt dieses Vertrauen mit Toren zurück. "Wir haben hohe Ziele hier", sagt Väyrynen. Selbst der Aufstieg in die 3. Liga ist noch nicht abgeschrieben. Auch wenn der Rückstand auf die Spitzenteams von Alemannia Aachen und Borussia Mönchengladbach II schon einige Punkte beträgt. Das Nachholspiel heute (ab 19.30 Uhr) im eigenen Stadion gegen den KFC Uerdingen ist ganz wichtig auf diesem Weg.
"Es bringt nichts, wenn wir auf die Konkurrenz schauen", betont Väyrynen. "Wir haben keine andere Möglichkeit mehr, als unsere Hausaufgaben zu erledigen. Wir dürfen uns keine Schwäche mehr erlauben. Ich bin davon überzeugt, dass auch Mönchengladbach oder Aachen noch mal schwächeln. Dann müssen wir da sein. Mal schauen, was in diesem Fall noch möglich ist."
