Ulrich Taffertshofer: "Diesmal für meinen Bruder nichts zu holen"

Durch einen 2:0-Heimerfolg gegen Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen zog Mittelfeldspieler Ulrich Taffertshofer mit dem VfL Osnabrück in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) trifft er im Drittliga-Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden auf seinen jüngeren Bruder Emanuel. Im DFB.de-Interview spricht Ulrich Taffertshofer über den Pokalerfolg und das Duell der Brüder.

DFB.de: Im DFB-Pokal setzte sich VfL Osnabrück gegen den Zweitligist SV Werder Bremen 2:0 durch. Wie groß ist auch einige Tage danach immer noch das Grinsen auf Ihrem Gesicht, Herr Taffertshofer?

Ulrich Taffertshofer: Schon sehr groß. In der zweiten Hälfte hatten wir viel Glück, der SV Werder traf einige Male Aluminium. Spätestens nach dem zweiten Pfostentreffer von Bremen hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass nichts mehr schiefgehen kann. Das 2:0 in der Nachspielzeit hat dann die Bremer Brücke endgültig zum Beben gebracht.

DFB.de: Sie sagen es - das Stadion an der Bremer Brücke bebte. 5400 Zuschauer feierten mit dem Team den Pokalerfolg. War das ein fast schon vergessenes Gefühl für Sie?

Taffertshofer: Es war auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis, mit so vielen Fans einen solchen Pokalsieg zu erleben. Es waren zwar zum Saisonauftakt in Saarbrücken auch Zuschauer vor Ort, aber vor heimischer Kulisse und dann auch noch gegen Werder Bremen im DFB-Pokal ist das noch einmal etwas anderes. Die Unterstützung aus dem gesamten Stadion gibt dem gesamten Team einen gewaltigen Push.

DFB.de: Der Saisonstart lief für den VfL insgesamt optimal - zum Saisonstart in der 3. Liga gab es vor dem DFB-Pokalspiel einen 2:1-Auswärtserfolg beim 1. FC Saarbrücken. Mehr Selbstvertrauen könnte Ihr Team derzeit nicht haben, oder?

Taffertshofer: Das stimmt. Und das, obwohl es in Saarbrücken alles andere als gut losging. Nach der Roten Karte für unseren Mitspieler Omar Traoré in der vierten Minute war sicher nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir die Partie gewinnen werden. Wir haben die Situation aber exzellent gemeistert - Hut ab vor der Mannschaft! Dieser Erfolg und nun auch der Sieg gegen Bremen machen definitiv Mut für die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Heute folgt das erste Ligaheimspiel der Saison in der 3. Liga gegen den SV Wehen Wiesbaden. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Taffertshofer: Wehen Wiesbaden hat viel Qualität im Team. Da mein Bruder Emanuel dort spielt, verfolge ich den Klub auch etwas intensiver als andere Ligakonkurrenten. Was bei Wiesbaden bisher fehlte, waren Tore. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte die Mannschaft statt zwei auch sechs Punkte auf dem Konto haben können. Ich erwarte eine schwierige Partie - aber mit der Unterstützung unserer Fans im Rücken haben wir gute Chancen auf den nächsten Sieg. Außerdem haben wir noch etwas gutzumachen. Die 2:6-Heimniederlage gegen Wiesbaden bei unserem letzten Duell in der 2. Bundesliga im März 2020 haben wir nicht vergessen.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich mehr: Auf die Kulisse an der Bremer Brücke oder das Duell mit Ihrem jüngeren Bruder Emanuel?

Taffertshofer: Da möchte ich mich nicht festlegen - ich freue mich auf beides sehr. Spiele gegen meinen Bruder sind aber nie alltäglich. Es gab in der Vergangenheit schon das eine oder andere Aufeinandertreffen, die Bilanz ist recht ausgeglichen. Diesmal gibt es für Emanuel aber nichts zu holen. (lacht)

DFB.de: Nachdem Sie beide beim TSV 1860 München ausgebildet wurden, gingen Sie verschiedene Wege im Profifußball. Wie eng ist Ihr Verhältnis zueinander?

Taffertshofer: Wir verstehen uns sehr gut und haben regelmäßig Kontakt. Vor allem vor und nach den Spieltagen tauschen wir uns aus, wünschen uns Glück und sprechen über die Partien. Aber nicht nur das Verhältnis zwischen Emanuel und mir ist super. Wir sind insgesamt acht Geschwister - sechs Jungs und zwei Mädels - und wir sind alle immer füreinander da.

DFB.de: Das klingt nach einer ereignisreichen Kindheit…

Taffertshofer: (lacht) Absolut, da war einiges los. Langweilig wurde es nie!

DFB.de: Emanuel und Sie sind beide defensive Mittelfeldspieler. Wer ist denn der bessere "Sechser"?

Taffertshofer: Das fragen Sie am besten andere. Oder wir sprechen nach dem Spiel heute noch einmal miteinander. (lacht) Der Sieger liefert dann die besseren Argumente.

DFB.de: Für Osnabrück ging es in der vergangenen Saison aus der 2. Bundesliga wieder runter in die 3. Liga. Lautet das klare Ziel, direkt wieder aufzusteigen?

Taffertshofer: In der 3. Liga kann es sehr schnell nach oben, aber auch nach unten gehen. Die Liga ist und bleibt eine Wundertüte. Deshalb ist es schwierig, sich ein langfristiges Ziel zu setzen. Wichtig war uns, gut in die Saison hineinzufinden. Das ist uns gelungen und daran wollen wir nun anknüpfen. Aber vor dem 10. Spieltag bereits auf die Tabelle zu schauen, macht in dieser ausgeglichenen Liga keinen Sinn. 

[mspw]

Durch einen 2:0-Heimerfolg gegen Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen zog Mittelfeldspieler Ulrich Taffertshofer mit dem VfL Osnabrück in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) trifft er im Drittliga-Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden auf seinen jüngeren Bruder Emanuel. Im DFB.de-Interview spricht Ulrich Taffertshofer über den Pokalerfolg und das Duell der Brüder.

DFB.de: Im DFB-Pokal setzte sich VfL Osnabrück gegen den Zweitligist SV Werder Bremen 2:0 durch. Wie groß ist auch einige Tage danach immer noch das Grinsen auf Ihrem Gesicht, Herr Taffertshofer?

Ulrich Taffertshofer: Schon sehr groß. In der zweiten Hälfte hatten wir viel Glück, der SV Werder traf einige Male Aluminium. Spätestens nach dem zweiten Pfostentreffer von Bremen hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass nichts mehr schiefgehen kann. Das 2:0 in der Nachspielzeit hat dann die Bremer Brücke endgültig zum Beben gebracht.

DFB.de: Sie sagen es - das Stadion an der Bremer Brücke bebte. 5400 Zuschauer feierten mit dem Team den Pokalerfolg. War das ein fast schon vergessenes Gefühl für Sie?

Taffertshofer: Es war auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis, mit so vielen Fans einen solchen Pokalsieg zu erleben. Es waren zwar zum Saisonauftakt in Saarbrücken auch Zuschauer vor Ort, aber vor heimischer Kulisse und dann auch noch gegen Werder Bremen im DFB-Pokal ist das noch einmal etwas anderes. Die Unterstützung aus dem gesamten Stadion gibt dem gesamten Team einen gewaltigen Push.

DFB.de: Der Saisonstart lief für den VfL insgesamt optimal - zum Saisonstart in der 3. Liga gab es vor dem DFB-Pokalspiel einen 2:1-Auswärtserfolg beim 1. FC Saarbrücken. Mehr Selbstvertrauen könnte Ihr Team derzeit nicht haben, oder?

Taffertshofer: Das stimmt. Und das, obwohl es in Saarbrücken alles andere als gut losging. Nach der Roten Karte für unseren Mitspieler Omar Traoré in der vierten Minute war sicher nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir die Partie gewinnen werden. Wir haben die Situation aber exzellent gemeistert - Hut ab vor der Mannschaft! Dieser Erfolg und nun auch der Sieg gegen Bremen machen definitiv Mut für die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Heute folgt das erste Ligaheimspiel der Saison in der 3. Liga gegen den SV Wehen Wiesbaden. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Taffertshofer: Wehen Wiesbaden hat viel Qualität im Team. Da mein Bruder Emanuel dort spielt, verfolge ich den Klub auch etwas intensiver als andere Ligakonkurrenten. Was bei Wiesbaden bisher fehlte, waren Tore. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte die Mannschaft statt zwei auch sechs Punkte auf dem Konto haben können. Ich erwarte eine schwierige Partie - aber mit der Unterstützung unserer Fans im Rücken haben wir gute Chancen auf den nächsten Sieg. Außerdem haben wir noch etwas gutzumachen. Die 2:6-Heimniederlage gegen Wiesbaden bei unserem letzten Duell in der 2. Bundesliga im März 2020 haben wir nicht vergessen.

DFB.de: Worauf freuen Sie sich mehr: Auf die Kulisse an der Bremer Brücke oder das Duell mit Ihrem jüngeren Bruder Emanuel?

Taffertshofer: Da möchte ich mich nicht festlegen - ich freue mich auf beides sehr. Spiele gegen meinen Bruder sind aber nie alltäglich. Es gab in der Vergangenheit schon das eine oder andere Aufeinandertreffen, die Bilanz ist recht ausgeglichen. Diesmal gibt es für Emanuel aber nichts zu holen. (lacht)

DFB.de: Nachdem Sie beide beim TSV 1860 München ausgebildet wurden, gingen Sie verschiedene Wege im Profifußball. Wie eng ist Ihr Verhältnis zueinander?

Taffertshofer: Wir verstehen uns sehr gut und haben regelmäßig Kontakt. Vor allem vor und nach den Spieltagen tauschen wir uns aus, wünschen uns Glück und sprechen über die Partien. Aber nicht nur das Verhältnis zwischen Emanuel und mir ist super. Wir sind insgesamt acht Geschwister - sechs Jungs und zwei Mädels - und wir sind alle immer füreinander da.

DFB.de: Das klingt nach einer ereignisreichen Kindheit…

Taffertshofer: (lacht) Absolut, da war einiges los. Langweilig wurde es nie!

DFB.de: Emanuel und Sie sind beide defensive Mittelfeldspieler. Wer ist denn der bessere "Sechser"?

Taffertshofer: Das fragen Sie am besten andere. Oder wir sprechen nach dem Spiel heute noch einmal miteinander. (lacht) Der Sieger liefert dann die besseren Argumente.

DFB.de: Für Osnabrück ging es in der vergangenen Saison aus der 2. Bundesliga wieder runter in die 3. Liga. Lautet das klare Ziel, direkt wieder aufzusteigen?

Taffertshofer: In der 3. Liga kann es sehr schnell nach oben, aber auch nach unten gehen. Die Liga ist und bleibt eine Wundertüte. Deshalb ist es schwierig, sich ein langfristiges Ziel zu setzen. Wichtig war uns, gut in die Saison hineinzufinden. Das ist uns gelungen und daran wollen wir nun anknüpfen. Aber vor dem 10. Spieltag bereits auf die Tabelle zu schauen, macht in dieser ausgeglichenen Liga keinen Sinn. 

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