Ulbrich: "Ein Rädchen greift ins andere"

Der SV Werder Bremen beendet die Halbserie der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf Rang zehn – mit neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Auffällig an der Bilanz ist, dass die Bremerinnen mit nur fünf erzielten Toren elf Zähler holen konnten. Drei dieser Treffer erzielte Innenverteidiger Michelle Ulbrich. Im DFB.de-Interview spricht die 25-Jährige über Effektivität, Heimatverbundenheit und den Abstiegskampf.

DFB.de: Michelle Ulbrich, Sie gehen mit elf Punkten und einem Vorsprung von neun Zählern auf den ersten Abstiegsplatz in die Winterpause. Zufrieden?

Michelle Ulbrich: Ja, auf jeden Fall. Mit dieser Momentaufnahme können wir gut leben. Aber wir wissen auch, dass noch einiges an Arbeit auf uns zukommen wird. Die Saison ist noch nicht vorbei.

DFB.de: Der SC Sand und Carl Zeiss Jena belegen derzeit mit jeweils zwei Punkten die Abstiegsränge.

Ulbrich: Wir haben uns ein gutes Polster erarbeitet. Wir sind jedoch noch nicht durch. Bei Sand beispielsweise weiß man nie, was da noch kommt. Das zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre. Auf einmal schlagen sie Gegner, womit man niemals gerechnet hätte. Sand ist sehr heimstark. Sie werden auf jeden Fall noch einige Punkte holen. Wichtig ist, dass wir weiter hart arbeiten und uns nicht auf diesem Vorsprung ausruhen.

DFB.de: Aber mit dieser Ausgangslage können Sie recht entspannt Weihnachten feiern.

Ulbrich: Ja, darauf freuen wir uns. Wir können jetzt etwas entspannter in die kurze Winterpause gehen, als der eine oder andere Konkurrent. Wir werden die Zeit auch nutzen, um die Kräfte zu bündeln und dann nochmal anzugreifen.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie mit erst fünf erzielten Toren elf Punkte geholt haben. Wie geht das?

Ulbrich: Fast immer, wenn wir getroffen haben, haben wir auch gepunktet. Wir sind sehr effektiv. Das ist auch eine Qualität. Klar ist aber, dass wir an unserer offensiven Durchsetzungsfähigkeit arbeiten müssen. Wie bisher wird es nicht immer funktionieren.

DFB.de: Gegen Essen, Sand und Frankfurt haben Sie jeweils 1:0 gewonnen.

Ulbrich: Das waren rückblickend extrem wichtige Siege. Im Abstiegskampf kommt man nur mit drei Punkten vom Fleck. Aber es war auch wichtig, dass wir das direkte Duell gegen Jena nicht verloren haben.

DFB.de: Vor allem das 1:0 gegen Eintracht Frankfurt vor einer Woche kam für viele überraschend. Sind das Bonuspunkte?

Ulbrich: Wir haben unsere Chance in diesem Spiel gesehen und sie dann genutzt. Das war ein großer Kampf, das können wir. Darauf müssen wir aufbauen und dann auch zu mehr Offensivaktionen kommen.

DFB.de: Am Sonntagnachmittag haben Sie 0:2 gegen Bayern München verloren, am ersten Spieltag gab es ein 0:8. Ist das Ergebnis ein Zeichen dafür, dass Sie auf dem richtigen Weg sind?

Ulbrich: Wir haben uns defensiv stabilisiert. Wir merken jetzt, dass ein Rädchen in das andere greift. Wir stehen kompakter und können solche Begegnungen offener gestalten.

DFB.de: Lag auf der defensiven Stabilität in der Hinrunde der Fokus?

Ulbrich: Eine gute Defensive ist immer der Grundstein. Uns kam zugute, dass wir einige Partien zu Null spielen konnten. Grundsätzlich ist es aber so, dass wir uns zuhause meist gut verkauft haben. Auswärts hingegen haben wir einige zu klare Niederlagen kassiert.

DFB.de: Ist es also ein Ziel für die zweite Saisonhälfte, vorne gefährlicher zu werden?

Ulbrich: Auf jeden Fall. Wir müssen an unserer offensiven Durchschlagskraft arbeiten. Dann werden wir hoffentlich auch mehr Tore schießen als bisher.

DFB.de: Drei dieser fünf Treffer haben Sie als Innenverteidigerin erzielt. Werden Sie jetzt zur Torjägerin?

Ulbrich: So viele Tore wie bisher habe ich noch nicht in einer Saison erzielt. Man muss aber auch sagen, dass da zwei Elfmeter dabei waren. Früher habe ich nie die Strafstöße geschossen. Das ist mir bisher zugutegekommen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte.

DFB.de: Sie spielen schon fast Ihre gesamte Karriere beim SV Werder. Woher kommt diese Vereinstreue?

Ulbrich: Das ist ziemlich einfach zu erklären. Ich komme aus Bremen, ich wohne in Bremen. Ich bin hier ganz in der Nähe des wohninvest WESERSTADIONs aufgewachsen. Da ist ganz automatisch eine enge Beziehung zu dem Verein entstanden. Ich bin gerne ein Part davon und freue mich, meinen Teil dazu beitragen zu können, den Frauenfußball beim SV Werder voranzubringen. Es ist schön, dass ich schon lange dabei bin und viele Spiele für den Klub machen konnte.

DFB.de: Und inzwischen scheint sich der SV Werder, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren zu können.

Ulbrich: Das ist auf jeden Fall das Ziel. Ob es dann wirklich auch so klappt, wie wir es uns vorstellen, wird man sehen.

[sw]

Der SV Werder Bremen beendet die Halbserie der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf Rang zehn – mit neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Auffällig an der Bilanz ist, dass die Bremerinnen mit nur fünf erzielten Toren elf Zähler holen konnten. Drei dieser Treffer erzielte Innenverteidiger Michelle Ulbrich. Im DFB.de-Interview spricht die 25-Jährige über Effektivität, Heimatverbundenheit und den Abstiegskampf.

DFB.de: Michelle Ulbrich, Sie gehen mit elf Punkten und einem Vorsprung von neun Zählern auf den ersten Abstiegsplatz in die Winterpause. Zufrieden?

Michelle Ulbrich: Ja, auf jeden Fall. Mit dieser Momentaufnahme können wir gut leben. Aber wir wissen auch, dass noch einiges an Arbeit auf uns zukommen wird. Die Saison ist noch nicht vorbei.

DFB.de: Der SC Sand und Carl Zeiss Jena belegen derzeit mit jeweils zwei Punkten die Abstiegsränge.

Ulbrich: Wir haben uns ein gutes Polster erarbeitet. Wir sind jedoch noch nicht durch. Bei Sand beispielsweise weiß man nie, was da noch kommt. Das zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre. Auf einmal schlagen sie Gegner, womit man niemals gerechnet hätte. Sand ist sehr heimstark. Sie werden auf jeden Fall noch einige Punkte holen. Wichtig ist, dass wir weiter hart arbeiten und uns nicht auf diesem Vorsprung ausruhen.

DFB.de: Aber mit dieser Ausgangslage können Sie recht entspannt Weihnachten feiern.

Ulbrich: Ja, darauf freuen wir uns. Wir können jetzt etwas entspannter in die kurze Winterpause gehen, als der eine oder andere Konkurrent. Wir werden die Zeit auch nutzen, um die Kräfte zu bündeln und dann nochmal anzugreifen.

DFB.de: Es fällt auf, dass Sie mit erst fünf erzielten Toren elf Punkte geholt haben. Wie geht das?

Ulbrich: Fast immer, wenn wir getroffen haben, haben wir auch gepunktet. Wir sind sehr effektiv. Das ist auch eine Qualität. Klar ist aber, dass wir an unserer offensiven Durchsetzungsfähigkeit arbeiten müssen. Wie bisher wird es nicht immer funktionieren.

DFB.de: Gegen Essen, Sand und Frankfurt haben Sie jeweils 1:0 gewonnen.

Ulbrich: Das waren rückblickend extrem wichtige Siege. Im Abstiegskampf kommt man nur mit drei Punkten vom Fleck. Aber es war auch wichtig, dass wir das direkte Duell gegen Jena nicht verloren haben.

DFB.de: Vor allem das 1:0 gegen Eintracht Frankfurt vor einer Woche kam für viele überraschend. Sind das Bonuspunkte?

Ulbrich: Wir haben unsere Chance in diesem Spiel gesehen und sie dann genutzt. Das war ein großer Kampf, das können wir. Darauf müssen wir aufbauen und dann auch zu mehr Offensivaktionen kommen.

DFB.de: Am Sonntagnachmittag haben Sie 0:2 gegen Bayern München verloren, am ersten Spieltag gab es ein 0:8. Ist das Ergebnis ein Zeichen dafür, dass Sie auf dem richtigen Weg sind?

Ulbrich: Wir haben uns defensiv stabilisiert. Wir merken jetzt, dass ein Rädchen in das andere greift. Wir stehen kompakter und können solche Begegnungen offener gestalten.

DFB.de: Lag auf der defensiven Stabilität in der Hinrunde der Fokus?

Ulbrich: Eine gute Defensive ist immer der Grundstein. Uns kam zugute, dass wir einige Partien zu Null spielen konnten. Grundsätzlich ist es aber so, dass wir uns zuhause meist gut verkauft haben. Auswärts hingegen haben wir einige zu klare Niederlagen kassiert.

DFB.de: Ist es also ein Ziel für die zweite Saisonhälfte, vorne gefährlicher zu werden?

Ulbrich: Auf jeden Fall. Wir müssen an unserer offensiven Durchschlagskraft arbeiten. Dann werden wir hoffentlich auch mehr Tore schießen als bisher.

DFB.de: Drei dieser fünf Treffer haben Sie als Innenverteidigerin erzielt. Werden Sie jetzt zur Torjägerin?

Ulbrich: So viele Tore wie bisher habe ich noch nicht in einer Saison erzielt. Man muss aber auch sagen, dass da zwei Elfmeter dabei waren. Früher habe ich nie die Strafstöße geschossen. Das ist mir bisher zugutegekommen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte.

DFB.de: Sie spielen schon fast Ihre gesamte Karriere beim SV Werder. Woher kommt diese Vereinstreue?

Ulbrich: Das ist ziemlich einfach zu erklären. Ich komme aus Bremen, ich wohne in Bremen. Ich bin hier ganz in der Nähe des wohninvest WESERSTADIONs aufgewachsen. Da ist ganz automatisch eine enge Beziehung zu dem Verein entstanden. Ich bin gerne ein Part davon und freue mich, meinen Teil dazu beitragen zu können, den Frauenfußball beim SV Werder voranzubringen. Es ist schön, dass ich schon lange dabei bin und viele Spiele für den Klub machen konnte.

DFB.de: Und inzwischen scheint sich der SV Werder, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren zu können.

Ulbrich: Das ist auf jeden Fall das Ziel. Ob es dann wirklich auch so klappt, wie wir es uns vorstellen, wird man sehen.

###more###