Uerdingens Grimaldi: "Sind noch nicht über den Berg"

Sieben Punkte aus drei Spielen: An den positiven Ergebnissen des KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga hat Adriano Grimaldi entscheidenden Anteil. Dem Angreifer gelang in jeder der drei Begegnungen ein Treffer. Im DFB.de-Interview spricht der 29-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Lauf und die heutige Nachholpartie gegen den FSV Zwickau (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Bei der SpVgg Unterhaching, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib, konnte sich Ihre Mannschaft 3:2 durchsetzen. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, Herr Grimaldi?

Adriano Grimaldi: Wir konnten an unsere gute Leistung vom 4:0 beim SV Meppen anknüpfen. Wir waren vom ersten Moment an voll da und haben uns für die gute Anfangsphase mit einem frühen Treffer belohnt. Auch unser zweites Tor ist relativ schnell gefallen. Wir wussten, dass das Duell gegen einen Mitkonkurrenten von großer Bedeutung ist. Dennoch haben wir versucht, uns vom Druck frei zu machen und stattdessen mit Vorfreude in das Spiel zu gehen. Das hat gut funktioniert

DFB.de: Trotz der Zwei-Tore-Führung gelang Unterhaching aber zwischenzeitlich der Ausgleich. Hatten Sie Sorge, dass das Spiel kippen könnte?

Grimaldi: Nach einem Anschlusstreffer ist das nie auszuschließen. Als schon zwei Minuten danach das 2:2 fiel, dachte ich nur: Was geht denn hier ab? Zumal uns zuvor auch ein Treffer zum vermeintlichen 3:0 nachträglich aberkannt worden war. Das war schon eine sehr wilde Phase. Mit dem 3:2-Siegtor nur zwei Minuten nach dem Ausgleich haben wir aber eine super Antwort gegeben.

DFB.de: Die englische Woche hat der KFC deshalb mit insgesamt sieben Punkten beendet. Was zeichnet die Mannschaft aktuell aus?

Grimaldi: Wir agieren vor allem als Einheit auf dem Platz. Ob offensiv oder defensiv: Bei uns greift ein Rad ins andere. Wir wollen die Initiative übernehmen und Druck auf den Gegner ausüben. Aktuell verwerten wir auch unsere Torchancen besser, als es noch vor ein paar Wochen der Fall war.

DFB.de: In jedem der jüngsten drei Spiele ist Ihnen der 1:0-Führungstreffer gelungen. Warum läuft es für Sie persönlich so gut?

Grimaldi: Mir kommt die Spielweise derzeit zugute. Ich mag es, den Gegner schon früh im Spielaufbau zu stören und schnell den Ball zu erobern. Dass ich alle drei Treffer mit dem Kopf erzielt habe, liegt nicht zuletzt auch an den guten Flanken meiner Teamkollegen. Wir üben das regelmäßig im Training. Wie ich die Tore erziele, ist mir persönlich aber egal. Von mir aus auch, indem ich angeschossen werde. (lacht)

DFB.de: Verletzungsbedingt haben Sie während Ihrer Zeit in Krefeld nur 33 von 83 möglichen Drittligapartien absolviert. Kamen bei Ihnen Zweifel auf?

Grimaldi: Es war tatsächlich ein Auf und Ab der Gefühle. Nach der ersten Euphorie, wieder auf dem Platz stehen zu können, kam oft die Ernüchterung durch die nächste Verletzung. Zum Glück ist aber alles gut verheilt. Ich hatte zu jeder Zeit das Ziel vor Augen, wieder gesund auf dem Platz zu stehen. Seit Mitte November trainiere und spiele ich mittlerweile regelmäßig. Ich bin in einem guten Rhythmus.

DFB.de: Aktuell macht der Verein mit dem Insolvenzverfahren keine einfache Zeit durch. Die Fans hatten mehr als 11.000 Euro für die Ausstattung der Mannschaft gespendet. Wie war die Reaktion innerhalb des Teams?

Grimaldi: Es ist logischerweise nicht schön, in einer solchen Situation zu sein. Dass unsere Anhänger - die ja unter Umständen auch persönlich von der Corona-Pandemie betroffen sind - auch ohne die Stadionbesuche so hinter dem Verein und der Mannschaft stehen, ist bemerkenswert und alles andere als selbstverständlich. Wir haben uns riesig über die Unterstützung gefreut. Die Fans haben mit der Aktion ein Zeichen gesetzt. Auch zuvor haben unsere Anhänger uns Vertrauen geschenkt, anstatt negativen Druck auszuüben.

DFB.de: Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze einen Zähler. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Grimaldi: Es war wichtig, dass wir in den zurückliegenden Partien unsere Hausaufgaben gemacht haben. Uns muss aber auch klar sein: Wir sind noch nicht über den Berg. Wir müssen uns noch auf viele harte und umkämpfte Spiele gefasst machen. Unser Ziel muss es sein, den Klassenverbleib so schnell wie möglich zu schaffen. Bestenfalls wird das schon vor dem 38. Spieltag sein.

DFB.de: Während alle anderen Drittligisten am Wochenende pausieren, geht es für den KFC heute mit einer Nachholpartie weiter. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?

Grimaldi: Das kann man von zwei Seiten betrachten. Es wird im Monat März bereits unser siebtes Ligaspiel sein. Hinter uns liegt ein intensives Programm. Andererseits haben wir die zurückliegenden Aufgaben erfolgreich bestritten. Diesen Lauf wollen wir weiter ausbauen. Und mir persönlich ist auch ein weiteres Spiel lieber als eine Länderspielpause.

DFB.de: Zum inzwischen schon fünften Mal trägt der KFC ein Heimspiel in Lotte aus. Haben Sie sich mittlerweile daran gewöhnt?

Grimaldi: Zugegeben: Es war im ersten Moment schon schwer zu akzeptieren. Mit dem Bus sind wir von Krefeld aus zwei bis zweieinhalb Stunden unterwegs. Wir haben die Situation jedoch angenommen, ein wenig Humor schadet dabei nicht. Auch wenn es wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird: Die Stadt Krefeld hat mittlerweile die weitere Sanierung der Grotenburg beschlossen. Das ist für den Verein und die Fans ein tolles Zeichen.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom FSV Zwickau?

Grimaldi: Der FSV spielt einen klaren und robusten Fußball. Nach zuletzt drei Siegen hintereinander wird Zwickau selbstbewusst auftreten. Wir sind aber auch aus einer Phase mit Tiefen und Höhen gestärkt hervorgegangen. Wir wollen unser Spiel durchdrücken.

[mspw]

Sieben Punkte aus drei Spielen: An den positiven Ergebnissen des KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga hat Adriano Grimaldi entscheidenden Anteil. Dem Angreifer gelang in jeder der drei Begegnungen ein Treffer. Im DFB.de-Interview spricht der 29-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Lauf und die heutige Nachholpartie gegen den FSV Zwickau (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Bei der SpVgg Unterhaching, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib, konnte sich Ihre Mannschaft 3:2 durchsetzen. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, Herr Grimaldi?

Adriano Grimaldi: Wir konnten an unsere gute Leistung vom 4:0 beim SV Meppen anknüpfen. Wir waren vom ersten Moment an voll da und haben uns für die gute Anfangsphase mit einem frühen Treffer belohnt. Auch unser zweites Tor ist relativ schnell gefallen. Wir wussten, dass das Duell gegen einen Mitkonkurrenten von großer Bedeutung ist. Dennoch haben wir versucht, uns vom Druck frei zu machen und stattdessen mit Vorfreude in das Spiel zu gehen. Das hat gut funktioniert

DFB.de: Trotz der Zwei-Tore-Führung gelang Unterhaching aber zwischenzeitlich der Ausgleich. Hatten Sie Sorge, dass das Spiel kippen könnte?

Grimaldi: Nach einem Anschlusstreffer ist das nie auszuschließen. Als schon zwei Minuten danach das 2:2 fiel, dachte ich nur: Was geht denn hier ab? Zumal uns zuvor auch ein Treffer zum vermeintlichen 3:0 nachträglich aberkannt worden war. Das war schon eine sehr wilde Phase. Mit dem 3:2-Siegtor nur zwei Minuten nach dem Ausgleich haben wir aber eine super Antwort gegeben.

DFB.de: Die englische Woche hat der KFC deshalb mit insgesamt sieben Punkten beendet. Was zeichnet die Mannschaft aktuell aus?

Grimaldi: Wir agieren vor allem als Einheit auf dem Platz. Ob offensiv oder defensiv: Bei uns greift ein Rad ins andere. Wir wollen die Initiative übernehmen und Druck auf den Gegner ausüben. Aktuell verwerten wir auch unsere Torchancen besser, als es noch vor ein paar Wochen der Fall war.

DFB.de: In jedem der jüngsten drei Spiele ist Ihnen der 1:0-Führungstreffer gelungen. Warum läuft es für Sie persönlich so gut?

Grimaldi: Mir kommt die Spielweise derzeit zugute. Ich mag es, den Gegner schon früh im Spielaufbau zu stören und schnell den Ball zu erobern. Dass ich alle drei Treffer mit dem Kopf erzielt habe, liegt nicht zuletzt auch an den guten Flanken meiner Teamkollegen. Wir üben das regelmäßig im Training. Wie ich die Tore erziele, ist mir persönlich aber egal. Von mir aus auch, indem ich angeschossen werde. (lacht)

DFB.de: Verletzungsbedingt haben Sie während Ihrer Zeit in Krefeld nur 33 von 83 möglichen Drittligapartien absolviert. Kamen bei Ihnen Zweifel auf?

Grimaldi: Es war tatsächlich ein Auf und Ab der Gefühle. Nach der ersten Euphorie, wieder auf dem Platz stehen zu können, kam oft die Ernüchterung durch die nächste Verletzung. Zum Glück ist aber alles gut verheilt. Ich hatte zu jeder Zeit das Ziel vor Augen, wieder gesund auf dem Platz zu stehen. Seit Mitte November trainiere und spiele ich mittlerweile regelmäßig. Ich bin in einem guten Rhythmus.

DFB.de: Aktuell macht der Verein mit dem Insolvenzverfahren keine einfache Zeit durch. Die Fans hatten mehr als 11.000 Euro für die Ausstattung der Mannschaft gespendet. Wie war die Reaktion innerhalb des Teams?

Grimaldi: Es ist logischerweise nicht schön, in einer solchen Situation zu sein. Dass unsere Anhänger - die ja unter Umständen auch persönlich von der Corona-Pandemie betroffen sind - auch ohne die Stadionbesuche so hinter dem Verein und der Mannschaft stehen, ist bemerkenswert und alles andere als selbstverständlich. Wir haben uns riesig über die Unterstützung gefreut. Die Fans haben mit der Aktion ein Zeichen gesetzt. Auch zuvor haben unsere Anhänger uns Vertrauen geschenkt, anstatt negativen Druck auszuüben.

DFB.de: Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze einen Zähler. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Grimaldi: Es war wichtig, dass wir in den zurückliegenden Partien unsere Hausaufgaben gemacht haben. Uns muss aber auch klar sein: Wir sind noch nicht über den Berg. Wir müssen uns noch auf viele harte und umkämpfte Spiele gefasst machen. Unser Ziel muss es sein, den Klassenverbleib so schnell wie möglich zu schaffen. Bestenfalls wird das schon vor dem 38. Spieltag sein.

DFB.de: Während alle anderen Drittligisten am Wochenende pausieren, geht es für den KFC heute mit einer Nachholpartie weiter. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?

Grimaldi: Das kann man von zwei Seiten betrachten. Es wird im Monat März bereits unser siebtes Ligaspiel sein. Hinter uns liegt ein intensives Programm. Andererseits haben wir die zurückliegenden Aufgaben erfolgreich bestritten. Diesen Lauf wollen wir weiter ausbauen. Und mir persönlich ist auch ein weiteres Spiel lieber als eine Länderspielpause.

DFB.de: Zum inzwischen schon fünften Mal trägt der KFC ein Heimspiel in Lotte aus. Haben Sie sich mittlerweile daran gewöhnt?

Grimaldi: Zugegeben: Es war im ersten Moment schon schwer zu akzeptieren. Mit dem Bus sind wir von Krefeld aus zwei bis zweieinhalb Stunden unterwegs. Wir haben die Situation jedoch angenommen, ein wenig Humor schadet dabei nicht. Auch wenn es wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird: Die Stadt Krefeld hat mittlerweile die weitere Sanierung der Grotenburg beschlossen. Das ist für den Verein und die Fans ein tolles Zeichen.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom FSV Zwickau?

Grimaldi: Der FSV spielt einen klaren und robusten Fußball. Nach zuletzt drei Siegen hintereinander wird Zwickau selbstbewusst auftreten. Wir sind aber auch aus einer Phase mit Tiefen und Höhen gestärkt hervorgegangen. Wir wollen unser Spiel durchdrücken.

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