Uerdingens Dorda: "Vom Aufstieg brauchen wir nicht zu sprechen"

Christian Dorda durchlebt mit dem KFC Uerdingen eine schwierige Phase. Nach starker Hinserie hat der Aufsteiger in der Rückrunde der 3. Liga bislang nur zwei Punkte geholt. Im DFB.de-Interview spricht der Linksverteidiger mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Topspiel heute (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport) gegen den Karlsruher SC.

DFB.de: Herr Dorda, was läuft in der Rückrunde schief beim KFC?

Christian Dorda: Das ist eine schwierige Frage. Wir kassieren unnötig viele Gegentreffer und erzielen selbst zu wenig Tore. Die Leistung gegen Halle war sehr schlecht, das hat sich auch im Ergebnis von 0:4 widergespiegelt. Diese Leistung können wir so nicht stehen lassen. Ich bin mir sicher, dass wir das gegen den KSC besser machen werden.

DFB.de: Ist das vielleicht schon die letzte Chance, um noch mal im Aufstiegskampf mitzumischen?

Dorda: Wir sind momentan die schlechteste Rückrundenmannschaft. Da brauchen wir vom Aufstieg nicht zu sprechen. Wir müssen erst einmal zusehen, dass wir den Negativtrend stoppen und uns stabilisieren.

DFB.de: In der Hinrunde unterlagen Sie dem KSC mit 0:2. Was sind die Stärken dieser Mannschaft?

Dorda: Die Karlsruher haben eine sehr gute Offensive und mit Anton Fink und Marvin Pourie zwei sehr gute Stürmer. Zudem sind sie im Abwehrzentrum sehr präsent. Sie haben einen sehr guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern. Sie stehen nicht ohne Grund auf dem zweiten Tabellenplatz.

DFB.de: Uerdingen galt nach der starken Hinrunde als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg. Ging dadurch die Leichtigkeit verloren?

Dorda: Diese Leichtigkeit kommt mit den Erfolgen. Wenn man viele Spiele hintereinander gewinnt, hat man ein ganz anderes Selbstverständnis. Und mit Selbstvertrauen gestaltet sich vieles einfacher. Man geht mehr ins Risiko und macht sich keine Gedanken, ob etwas schiefgehen könnte. Wir hatten leider zuletzt sehr schlechte Ergebnisse. Dadurch fehlt diese breite Brust. Wir wissen aber, dass wir genügend Qualität im Kader haben, die müssen wir nun abrufen.

DFB.de: Liegt das große Problem also darin, dass man in so einer Phase zu viel nachdenkt?

Dorda: Absolut. Fußball ist ein Instinktspiel. Man muss selber handeln, darf nicht immer nur reagieren. Wer abwartet und reagiert, verliert meistens.

DFB.de: In den sieben Rückrundenpartien kassierte Ihre Mannschaft 18 Gegentore. Das dürfte Ihnen als Außenverteidiger besonders missfallen. Wie lässt sich das Problem in den Griff bekommen?

Dorda: Es waren tatsächlich viel zu viele Gegentreffer. Wir müssen die Gegenspieler mehr unter Druck setzen, mehr pressen und den Spielaufbau des Gegners stören. Das haben wir in den vergangenen Spielen zu wenig gemacht.

DFB.de: Zur aktuellen Stammformation gehören nur noch drei Spieler aus der Vorsaison: Torhüter René Vollath, Stürmer Maximilian Beister und Sie. Im Sommer und zuletzt im Winter fanden viele Transferaktivitäten statt. Hat der KFC Uerdingen keine eingespielte Mannschaft mehr?

Dorda: Diese Ausrede möchte ich gar nicht erst anwenden. Natürlich wurden immer wieder neue Spieler geholt. Aber wir trainieren schließlich auch jeden Tag zusammen und können uns einspielen. Zudem sind wir alle gestandene Profis und wissen mit der Situation umzugehen.

DFB.de: Gestandene Profis gibt es im Kader tatsächlich viele. Stefan Aigner, Kevin Großkreutz, Assani Lukimya, Dominic Maroh, Maximilian Beister - Uerdingen ist praktisch die Starauswahl der 3. Liga. Gibt es dadurch vielleicht etwas zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer?

Dorda: Also zu viele Chefs und zu wenig Krieger? Das denke ich nicht. Natürlich haben wir viele sehr erfahrene Spieler. Aber wir sind auch eine sehr homogene Mannschaft. Wir sind keine Schreihälse, sondern kommen alle gut miteinander zurecht. Das hat sich auch in der Hinrunde gezeigt. Man sollte trotz des Negativlaufs nicht alles schlecht reden. Wir stehen immer noch auf dem fünften Tabellenplatz, spielen also insgesamt eine gute Saison und haben viel individuelle Klasse. Das müssen wir einfach wieder zeigen.

DFB.de: Bei welchem Tabellenplatz würden Sie von einer guten Saison sprechen?

Dorda: Das lässt sich über den Platz nicht bestimmen. Ich bin mir aber sicher, dass wir im oberen Bereich der Tabelle landen werden.

DFB.de: Themawechsel: Sie stammen aus dem Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach und haben in der Saison 2008/2009 sieben Bundesligaspiele gemacht. Wie gerne denken Sie daran zurück?

Dorda: Sehr gerne. Ich habe in dem Verein alle Jugendmannschaften durchlaufen. Im Heimatverein Profi zu werden, ist für jeden Fußballspieler das Größte. Leider lief nicht alles optimal. Ich hatte mich damals schwer verletzt, das hat mich fast zwei Jahre gekostet. Danach musste ich mir eine neue Aufgabe suchen, und die habe ich dann in Holland gefunden.

DFB.de: Sie sind 2012 zu Heracles Almelo gewechselt und haben in der Eredivisie gegen Klubs wie Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven gespielt. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?

Dorda: Das Niveau ist in Holland sehr hoch. Besonders wenn man gegen Vereine wie Ajax, Eindhoven oder AZ Alkmaar spielt. Damals standen noch viele Spieler in der Eredivisie unter Vertrag, die heute in der Premier League spielen.

DFB.de: Einer Ihrer damaligen Trainer ist in Deutschland kein Unbekannter...

Dorda: Das ist richtig. Mein Trainer war Peter Bosz, der heute Bayer Leverkusen trainiert. Für mich war er in der damaligen Situation überragend. Er ist menschlich und fachlich ein super Trainer, einer der besten meiner Karriere. Es war immer sein Ziel, in Deutschland zu trainieren. Mich hat überrascht, dass es bei Borussia Dortmund nicht gepasst hat. Aber ich kenne natürlich die Hintergründe nicht. Ich bin mir sicher, dass er Bayer Leverkusen weiterhelfen wird.

[oj]

Christian Dorda durchlebt mit dem KFC Uerdingen eine schwierige Phase. Nach starker Hinserie hat der Aufsteiger in der Rückrunde der 3. Liga bislang nur zwei Punkte geholt. Im DFB.de-Interview spricht der Linksverteidiger mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Topspiel heute (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport) gegen den Karlsruher SC.

DFB.de: Herr Dorda, was läuft in der Rückrunde schief beim KFC?

Christian Dorda: Das ist eine schwierige Frage. Wir kassieren unnötig viele Gegentreffer und erzielen selbst zu wenig Tore. Die Leistung gegen Halle war sehr schlecht, das hat sich auch im Ergebnis von 0:4 widergespiegelt. Diese Leistung können wir so nicht stehen lassen. Ich bin mir sicher, dass wir das gegen den KSC besser machen werden.

DFB.de: Ist das vielleicht schon die letzte Chance, um noch mal im Aufstiegskampf mitzumischen?

Dorda: Wir sind momentan die schlechteste Rückrundenmannschaft. Da brauchen wir vom Aufstieg nicht zu sprechen. Wir müssen erst einmal zusehen, dass wir den Negativtrend stoppen und uns stabilisieren.

DFB.de: In der Hinrunde unterlagen Sie dem KSC mit 0:2. Was sind die Stärken dieser Mannschaft?

Dorda: Die Karlsruher haben eine sehr gute Offensive und mit Anton Fink und Marvin Pourie zwei sehr gute Stürmer. Zudem sind sie im Abwehrzentrum sehr präsent. Sie haben einen sehr guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern. Sie stehen nicht ohne Grund auf dem zweiten Tabellenplatz.

DFB.de: Uerdingen galt nach der starken Hinrunde als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg. Ging dadurch die Leichtigkeit verloren?

Dorda: Diese Leichtigkeit kommt mit den Erfolgen. Wenn man viele Spiele hintereinander gewinnt, hat man ein ganz anderes Selbstverständnis. Und mit Selbstvertrauen gestaltet sich vieles einfacher. Man geht mehr ins Risiko und macht sich keine Gedanken, ob etwas schiefgehen könnte. Wir hatten leider zuletzt sehr schlechte Ergebnisse. Dadurch fehlt diese breite Brust. Wir wissen aber, dass wir genügend Qualität im Kader haben, die müssen wir nun abrufen.

DFB.de: Liegt das große Problem also darin, dass man in so einer Phase zu viel nachdenkt?

Dorda: Absolut. Fußball ist ein Instinktspiel. Man muss selber handeln, darf nicht immer nur reagieren. Wer abwartet und reagiert, verliert meistens.

DFB.de: In den sieben Rückrundenpartien kassierte Ihre Mannschaft 18 Gegentore. Das dürfte Ihnen als Außenverteidiger besonders missfallen. Wie lässt sich das Problem in den Griff bekommen?

Dorda: Es waren tatsächlich viel zu viele Gegentreffer. Wir müssen die Gegenspieler mehr unter Druck setzen, mehr pressen und den Spielaufbau des Gegners stören. Das haben wir in den vergangenen Spielen zu wenig gemacht.

DFB.de: Zur aktuellen Stammformation gehören nur noch drei Spieler aus der Vorsaison: Torhüter René Vollath, Stürmer Maximilian Beister und Sie. Im Sommer und zuletzt im Winter fanden viele Transferaktivitäten statt. Hat der KFC Uerdingen keine eingespielte Mannschaft mehr?

Dorda: Diese Ausrede möchte ich gar nicht erst anwenden. Natürlich wurden immer wieder neue Spieler geholt. Aber wir trainieren schließlich auch jeden Tag zusammen und können uns einspielen. Zudem sind wir alle gestandene Profis und wissen mit der Situation umzugehen.

DFB.de: Gestandene Profis gibt es im Kader tatsächlich viele. Stefan Aigner, Kevin Großkreutz, Assani Lukimya, Dominic Maroh, Maximilian Beister - Uerdingen ist praktisch die Starauswahl der 3. Liga. Gibt es dadurch vielleicht etwas zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer?

Dorda: Also zu viele Chefs und zu wenig Krieger? Das denke ich nicht. Natürlich haben wir viele sehr erfahrene Spieler. Aber wir sind auch eine sehr homogene Mannschaft. Wir sind keine Schreihälse, sondern kommen alle gut miteinander zurecht. Das hat sich auch in der Hinrunde gezeigt. Man sollte trotz des Negativlaufs nicht alles schlecht reden. Wir stehen immer noch auf dem fünften Tabellenplatz, spielen also insgesamt eine gute Saison und haben viel individuelle Klasse. Das müssen wir einfach wieder zeigen.

DFB.de: Bei welchem Tabellenplatz würden Sie von einer guten Saison sprechen?

Dorda: Das lässt sich über den Platz nicht bestimmen. Ich bin mir aber sicher, dass wir im oberen Bereich der Tabelle landen werden.

DFB.de: Themawechsel: Sie stammen aus dem Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach und haben in der Saison 2008/2009 sieben Bundesligaspiele gemacht. Wie gerne denken Sie daran zurück?

Dorda: Sehr gerne. Ich habe in dem Verein alle Jugendmannschaften durchlaufen. Im Heimatverein Profi zu werden, ist für jeden Fußballspieler das Größte. Leider lief nicht alles optimal. Ich hatte mich damals schwer verletzt, das hat mich fast zwei Jahre gekostet. Danach musste ich mir eine neue Aufgabe suchen, und die habe ich dann in Holland gefunden.

DFB.de: Sie sind 2012 zu Heracles Almelo gewechselt und haben in der Eredivisie gegen Klubs wie Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven gespielt. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?

Dorda: Das Niveau ist in Holland sehr hoch. Besonders wenn man gegen Vereine wie Ajax, Eindhoven oder AZ Alkmaar spielt. Damals standen noch viele Spieler in der Eredivisie unter Vertrag, die heute in der Premier League spielen.

DFB.de: Einer Ihrer damaligen Trainer ist in Deutschland kein Unbekannter...

Dorda: Das ist richtig. Mein Trainer war Peter Bosz, der heute Bayer Leverkusen trainiert. Für mich war er in der damaligen Situation überragend. Er ist menschlich und fachlich ein super Trainer, einer der besten meiner Karriere. Es war immer sein Ziel, in Deutschland zu trainieren. Mich hat überrascht, dass es bei Borussia Dortmund nicht gepasst hat. Aber ich kenne natürlich die Hintergründe nicht. Ich bin mir sicher, dass er Bayer Leverkusen weiterhelfen wird.

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