UEFA prämiert "In safe hands" mit Award und 50.000 Euro

Die UEFA hat den Verein "In safe hands" mit dem "Foundation for Children Award" ausgezeichnet. DFB-Präsident Fritz Keller überreichte die mit 50.000 Euro dotierte Urkunde heute in der DFB-Zentrale in Frankfurt an Jonas Ermes. Der Ex-Torhüter des VfL Bochum hatte den Verein, der bereits seit 2016 von der DFL Stiftung unterstützt wird, vor fünf Jahren gemeinsam mit Andreas Luthe, dem heutigen Torwart des FC Augsburg, gegründet.

Während der Corona-Krise rückte das soziale Engagement des Profifußballs in den medialen Blickpunkt. Die Nationalmannschaft spendete 2,5 Millionen Euro, Leon Goretzka und Joshua Kimmich riefen die Aktion "WeKickCorona" ins Leben und alle 36 Profivereine der Bundesliga und 2. Bundesliga starteten vielfältige Unterstützungskampagnen.

Plötzlich, diesen Eindruck konnte man gewinnen, sei der Profifußball aufgewacht, habe seine Verantwortung für die Gesellschaft entdeckt. Doch der Eindruck täuscht. Die Manuel Neuer Kids Foundation, Stiftungen von Nationalspielern wie Toni Kroos und Matthias Ginter oder das Engagement von Jonathan Tah in der DFB-Stiftung Egidius Braun sind nur einige Beispiele, die beweisen, dass sich die besten Fußballer Deutschlands ihrer besonderen Verantwortung bereits vor der Corona-Pandemie sehr bewusst waren. Und ihr bereits seit vielen Jahren nachkommen. Sie helfen den Schwächsten und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft.

"Den Fußball nutzen, um Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern"

2015 stellten sich auch Andreas Luthe und Jonas Ermes die Frage, wie sie die einzigartige und verbindende Kraft des Fußballs nutzen können. Die beiden Torhüter hatten sich in ihrer gemeinsamen Zeit beim VfL Bochum kennengelernt und entschlossen sich den Verein "In safe hands" zu gründen. Ihre Vision: Ein vorurteilfreies und wertschätzendes interkulturelles Zusammenleben!

"Seit den Erlebnissen bei der U 17-Weltmeisterschaft 2009 in Nigeria habe ich den Wunsch in mir getragen, den Fußball zu nutzen, um Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und ihr Leben zu bereichern", erklärt Ermes, der seine Fußballschuhe vor einem Jahr an den Nagel hing. "Als im Sommer 2015 die Fluchtbewegung ihren Höhepunkt erreichte und tausende Kinder ihrer Kindheit beraubt wurden, wollte ich endlich aktiv werden und meinen Wunsch realisieren." Gemeinsam mit Luthe, der seit 2016 beim FC Augsburg unter Vertrag steht, entwickelte er die Ansätze kontinuierlich weiter. Inzwischen ist Ermes hauptamtlicher Vorsitzender, schreibt Förderanträge, knüpft Netzwerke und konzipiert neue Pilotprojekte. Der Verein habe sich zu einem Social Start-up entwickelt, sagt der 28-Jährige.

Neben dem Projekt "Fremd wird Freund", das spielerisch Brücken zwischen Kindern unterschiedlicher Herkunft baut, und "Zuhausezeit", das Familien und Kinder während der Corona-Krise unter die Arme greift, liegt der Fokus aktuell auf dem Projekt "Bunter Ball", das die DFL Stiftung seit dem vergangenen Jahr fördert. Seit 2016 unterstützt die Stiftung den Verein von Luthe und Ermes. "In safe hands leistet mit dem Projekt "Bunter Ball" einen wertvollen Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Von der besonderen Atmosphäre und Wertschätzung, die die Kinder dort erfahren, durfte ich mich vor Ort persönlich überzeugen", so Stefan Kiefer, Vorstandsvorsitzender der DFL Stiftung.

"Gesellschaftlichen Zusammenhalt mithilfe des Fußballs fördern"

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine sportpädagogische AG an Bochumer Grundschulen. Gefördert werden sollen emotionale, soziale und interkulturelle Kompetenzen der Kinder, um antisozialen und diskriminierenden Verhaltensweisen vorzubeugen. Ab dem neuen Schuljahr wird das Projekt fünf Schulen und 13 Klassen pro Woche erreichen. "Ich glaube daran, dass jedes Kind die Chance verdient hat, in einem wertschätzenden und respektvollen Umfeld aufzuwachsen und seine Träume zu leben", meint Luthe, der im Rahmen des Projekts "Fremd wird Freund" in Augsburg regelmäßig mit den Kindern und Jugendlichen auf dem Trainingsplatz steht. Mit "In safe hands" wolle er so vielen Kindern wie möglich eine Zukunftschance geben.

Eine Herangehensweise, die auch Fritz Keller begeistert. Der DFB hatte "In safe hands" als Kandidaten bei der UEFA eingereicht. "Es ist beeindruckend, mit welch großem Engagement sich die beiden Gründer Andreas Luthe und Jonas Ermes für die gute Sache einsetzen", sagte der DFB-Präsident. "Ihr Verein ist ein Vorbild, wie sich der gesellschaftliche Zusammenhalt mithilfe des Fußballs fördern lässt." Umso mehr freute er sich, die Urkunde für den UEFA Foundation for Children Award, die mit einem Fördergeld von 50.000 Euro einhergeht, an Jonas Ermes überreichen zu dürfen. "Wir möchten mit dem Geld unser Projekt "Bunter Ball" weiterentwickeln", erklärt Ermes. "Andreas und mir ist es sehr wichtig, die Wirkung unserer Projekte transparent zu messen. Wir wollen die Qualität sichern und Mitarbeiter schulen."

Auch Stefan Kiefer freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. "Die Auszeichnung mit dem UEFA Foundation for Children Award, zu der wir herzlich gratulieren, spricht für die Relevanz und Wirkungsstärke des Projekts." Eine Wirkung, die auf ganz Deutschland erweitert werden soll. Gemeinsam mit Netzwerkpartnern könnten die von "In safe hands" erarbeiteten Projektmodelle schon bald in weiteren Städten Anwendung finden. Innerhalb weniger Jahre trieben Ermes und Luthe die Entwicklung ihrer anfänglichen Idee mit viel Engagement erfolgreich voran. "Die Arbeit macht uns sehr viel Spaß", sagt Ermes. "Andreas und ich würden uns daher gerne langfristig einbringen."

[tn]

Die UEFA hat den Verein "In safe hands" mit dem "Foundation for Children Award" ausgezeichnet. DFB-Präsident Fritz Keller überreichte die mit 50.000 Euro dotierte Urkunde heute in der DFB-Zentrale in Frankfurt an Jonas Ermes. Der Ex-Torhüter des VfL Bochum hatte den Verein, der bereits seit 2016 von der DFL Stiftung unterstützt wird, vor fünf Jahren gemeinsam mit Andreas Luthe, dem heutigen Torwart des FC Augsburg, gegründet.

Während der Corona-Krise rückte das soziale Engagement des Profifußballs in den medialen Blickpunkt. Die Nationalmannschaft spendete 2,5 Millionen Euro, Leon Goretzka und Joshua Kimmich riefen die Aktion "WeKickCorona" ins Leben und alle 36 Profivereine der Bundesliga und 2. Bundesliga starteten vielfältige Unterstützungskampagnen.

Plötzlich, diesen Eindruck konnte man gewinnen, sei der Profifußball aufgewacht, habe seine Verantwortung für die Gesellschaft entdeckt. Doch der Eindruck täuscht. Die Manuel Neuer Kids Foundation, Stiftungen von Nationalspielern wie Toni Kroos und Matthias Ginter oder das Engagement von Jonathan Tah in der DFB-Stiftung Egidius Braun sind nur einige Beispiele, die beweisen, dass sich die besten Fußballer Deutschlands ihrer besonderen Verantwortung bereits vor der Corona-Pandemie sehr bewusst waren. Und ihr bereits seit vielen Jahren nachkommen. Sie helfen den Schwächsten und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft.

"Den Fußball nutzen, um Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern"

2015 stellten sich auch Andreas Luthe und Jonas Ermes die Frage, wie sie die einzigartige und verbindende Kraft des Fußballs nutzen können. Die beiden Torhüter hatten sich in ihrer gemeinsamen Zeit beim VfL Bochum kennengelernt und entschlossen sich den Verein "In safe hands" zu gründen. Ihre Vision: Ein vorurteilfreies und wertschätzendes interkulturelles Zusammenleben!

"Seit den Erlebnissen bei der U 17-Weltmeisterschaft 2009 in Nigeria habe ich den Wunsch in mir getragen, den Fußball zu nutzen, um Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und ihr Leben zu bereichern", erklärt Ermes, der seine Fußballschuhe vor einem Jahr an den Nagel hing. "Als im Sommer 2015 die Fluchtbewegung ihren Höhepunkt erreichte und tausende Kinder ihrer Kindheit beraubt wurden, wollte ich endlich aktiv werden und meinen Wunsch realisieren." Gemeinsam mit Luthe, der seit 2016 beim FC Augsburg unter Vertrag steht, entwickelte er die Ansätze kontinuierlich weiter. Inzwischen ist Ermes hauptamtlicher Vorsitzender, schreibt Förderanträge, knüpft Netzwerke und konzipiert neue Pilotprojekte. Der Verein habe sich zu einem Social Start-up entwickelt, sagt der 28-Jährige.

Neben dem Projekt "Fremd wird Freund", das spielerisch Brücken zwischen Kindern unterschiedlicher Herkunft baut, und "Zuhausezeit", das Familien und Kinder während der Corona-Krise unter die Arme greift, liegt der Fokus aktuell auf dem Projekt "Bunter Ball", das die DFL Stiftung seit dem vergangenen Jahr fördert. Seit 2016 unterstützt die Stiftung den Verein von Luthe und Ermes. "In safe hands leistet mit dem Projekt "Bunter Ball" einen wertvollen Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Von der besonderen Atmosphäre und Wertschätzung, die die Kinder dort erfahren, durfte ich mich vor Ort persönlich überzeugen", so Stefan Kiefer, Vorstandsvorsitzender der DFL Stiftung.

"Gesellschaftlichen Zusammenhalt mithilfe des Fußballs fördern"

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine sportpädagogische AG an Bochumer Grundschulen. Gefördert werden sollen emotionale, soziale und interkulturelle Kompetenzen der Kinder, um antisozialen und diskriminierenden Verhaltensweisen vorzubeugen. Ab dem neuen Schuljahr wird das Projekt fünf Schulen und 13 Klassen pro Woche erreichen. "Ich glaube daran, dass jedes Kind die Chance verdient hat, in einem wertschätzenden und respektvollen Umfeld aufzuwachsen und seine Träume zu leben", meint Luthe, der im Rahmen des Projekts "Fremd wird Freund" in Augsburg regelmäßig mit den Kindern und Jugendlichen auf dem Trainingsplatz steht. Mit "In safe hands" wolle er so vielen Kindern wie möglich eine Zukunftschance geben.

Eine Herangehensweise, die auch Fritz Keller begeistert. Der DFB hatte "In safe hands" als Kandidaten bei der UEFA eingereicht. "Es ist beeindruckend, mit welch großem Engagement sich die beiden Gründer Andreas Luthe und Jonas Ermes für die gute Sache einsetzen", sagte der DFB-Präsident. "Ihr Verein ist ein Vorbild, wie sich der gesellschaftliche Zusammenhalt mithilfe des Fußballs fördern lässt." Umso mehr freute er sich, die Urkunde für den UEFA Foundation for Children Award, die mit einem Fördergeld von 50.000 Euro einhergeht, an Jonas Ermes überreichen zu dürfen. "Wir möchten mit dem Geld unser Projekt "Bunter Ball" weiterentwickeln", erklärt Ermes. "Andreas und mir ist es sehr wichtig, die Wirkung unserer Projekte transparent zu messen. Wir wollen die Qualität sichern und Mitarbeiter schulen."

Auch Stefan Kiefer freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. "Die Auszeichnung mit dem UEFA Foundation for Children Award, zu der wir herzlich gratulieren, spricht für die Relevanz und Wirkungsstärke des Projekts." Eine Wirkung, die auf ganz Deutschland erweitert werden soll. Gemeinsam mit Netzwerkpartnern könnten die von "In safe hands" erarbeiteten Projektmodelle schon bald in weiteren Städten Anwendung finden. Innerhalb weniger Jahre trieben Ermes und Luthe die Entwicklung ihrer anfänglichen Idee mit viel Engagement erfolgreich voran. "Die Arbeit macht uns sehr viel Spaß", sagt Ermes. "Andreas und ich würden uns daher gerne langfristig einbringen."

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