Uduokhai: "A-Team? Hatte ich jetzt noch nicht erwartet"

Zum ersten Mal nominiert - und dann gleich eine Länderspielreise in die Heimat. Felix Uduokhai, aufgewachsen in Sachsen und mittlerweile Bundesligaspieler beim FC Augsburg, ist einer von drei Neuen bei der Nationalmannschaft. In Leipzig spielt das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen die Tschechische Republik und am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und im Fan Club-Radio) gegen die Ukraine, ehe am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und im Fan Club-Radio) die Auswärtspartie in Spanien folgt. Im DFB.de-Interview spricht der 23 Jahre alte Verteidiger mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über seine Entwicklung, eine besondere Freundschaft und eine SMS von U 21-Trainer Stefan Kuntz.

DFB.de: Herr Uduokhai, wie haben Sie die ersten 24 Stunden beim DFB-Team erlebt?

Felix Uduokhai: Die erste Zeit war auf jeden Fall positiv. Ich bin am Montagvormittag angereist und wurde super aufgenommen. Ob es die anderen Spieler sind, die Trainer oder das Team hinter dem Team - alle sind total hilfsbereit und freundlich. Das macht die Eingewöhnung sehr leicht.

DFB.de: Als Sie kürzlich im Oktober im Bayerischen Rundfunk ein Interview gaben, sagten Sie, dass das Thema Nationalmannschaft noch nicht groß in Ihrem Kopf sei. Hat es Sie überrascht, dass es nun so schnell ging?

Uduokhai: Ich habe es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erwartet. Allerdings hatte ich mir als generelles Ziel für die Saison 2020/2021 vorgenommen, eine Berufung in die Nationalmannschaft zu erreichen. Insofern freue ich mich sehr, dass es schon in diesem Jahr geklappt hat, sich die Arbeit auszahlt und ich mich in den nächsten Tagen beim DFB-Team zeigen kann. Das ist ein großer Ansporn, um weiterhin mit viel Engagement dranzubleiben.

DFB.de: Ihre Nominierung soll auch Florian Neuhaus sehr gefreut haben …

Uduokhai: (lacht) Ja, das kann gut sein. Mir geht es da genau wie Flo: Es ist super, dass wir uns bei der Nationalmannschaft wiedersehen. Wir haben ab der U 12 sämtliche Jugendmannschaften beim TSV 1860 München gemeinsam durchlaufen und anschließend noch eine Saison bei den Profis zusammengespielt. Eine solch lange Zeit schweißt zusammen, wir verstehen uns einfach sehr gut.

DFB.de: Sie wuchsen im sächsischen Annaberg-Buchholz auf. Ein Ort, der eher für Wintersport als für Fußball bekannt ist. War eine Wintersportkarriere mal ein Thema für Sie?

Uduokhai: Als Kind bin ich tatsächlich viel Ski gefahren, vor allem im Erzgebirge und am Fichtelberg in Oberwiesenthal. Das geht von Annaberg-Buchholz aus super und hat mir viel Spaß gemacht. Aber es war auch relativ schnell klar, dass ich mich noch mehr für den Fußball begeistere. Die Liebe zum Fußball hat quasi alle anderen Sportarten übertrumpft.

DFB.de: Inwiefern haben Sie noch Kontakt nach Sachsen?

Uduokhai: Der Kontakt ist weiterhin eng. Meine Familie und ein großer Teil der Verwandtschaft leben noch immer in Sachsen, im Erzgebirge. Aber natürlich lässt es die Zeit nur selten zu, dass ich selbst vor Ort sein kann. Daher ist meistens das Weihnachtsfest der Anlass, zu dem wir zusammenkommen. Dieses Jahr wird es aufgrund der Corona-Pandemie natürlich anders sein als gewohnt. Wir müssen schauen, was bis dahin wieder möglich sein wird, und vorsichtig bleiben.

DFB.de: Sie sind einen relativ klassischen Ausbildungsweg gegangen: Vom Amateurverein VfB Annaberg 09 ging es zu Erzgebirge Aue und später in das Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 München. Auch haben Sie seit der U 19 alle U-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Wie wichtig waren diese einzelnen Schritte für Sie?

Uduokhai: Sie waren extrem wichtig. Für mich war zunächst nicht entscheidend, wie hochklassig ich spiele, sondern in welchem Umfeld ich mich am besten entwickeln kann. Ich glaube, dass der Trainer eine Schlüsselrolle für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen einnimmt. In dieser Hinsicht hatte ich richtig Glück - meine Trainer waren quasi ein Segen. Ich habe viel von ihnen gelernt, auch menschlich. Und es war natürlich hilfreich, dass viele meiner Trainer auch individuell auf uns Spieler eingegangen sind, um etwa an Stärken oder Schwächen zu arbeiten.

DFB.de: Beim FC Augsburg reiften Sie zuletzt mehr und mehr zum Bundesliga-Stammspieler. In der aktuellen Saison haben Sie als Innenverteidiger bisher alle Partien über die volle Distanz absolviert. Welche Bedeutung hat der FCA für Ihre Karriere?

Uduokhai: Der FC Augsburg hat mir das Vertrauen geschenkt, auf Bundesliganiveau viel Spielzeit zu sammeln und in eine gewisse Rolle hineinzuwachsen. Das ist für mich sehr wertvoll, daher hat der FCA eine ganz hohe Bedeutung für meine Karriere. Ich möchte dieses Vertrauen zurückzahlen, indem ich weiterhin meinen Beitrag leiste, dass wir unter anderem an unseren guten Saisonstart anknüpfen und gemeinsam erfolgreich sind.

DFB.de: Mit der Nationalmannschaft treffen Sie erst auf die Tschechische Republik, ehe die Nations-League-Partien gegen die Ukraine und in Spanien folgen. Was haben Sie sich für die Zeit beim DFB-Team vorgenommen?

Uduokhai: Ich bin gespannt auf jeden einzelnen Tag und möchte viel mitnehmen für meine weitere Entwicklung. Daher setze ich mich nicht mit überzogenen Erwartungen unter Druck, sondern versuche schlichtweg, alles abzurufen und auch alles aufzusaugen. Wenn ich anschließend einen guten Eindruck hinterlasse, ist es umso besser.

DFB.de: Im nächsten Jahr käme für Sie neben der Euromeisterschaft auch Olympia in Frage. Haben Sie diesbezüglich eine Präferenz?

Uduokhai: Das Thema hat Stefan Kuntz (Trainer der U 21- und Olympiamannschaft; Anm. d. Red.) auch schon mit einem Augenzwinkern angesprochen. (lacht) Die Zeit bei der U 21 mit ihm als Trainer war gut. Mich hat sehr gefreut, dass er mir nach der Nominierung für die A-Nationalmannschaft direkt eine SMS geschickt hat. Ich bin bei dem Thema ganz entspannt. Sowohl Olympia als auch die EM sind wunderbare Turniere. Ich wäre einfach glücklich, wenn ich generell bei einem der beiden Ereignisse zum Aufgebot zählen würde. Deswegen versuche ich, weiterhin meine Leistung abzurufen und mich weiterzuentwickeln.

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Zum ersten Mal nominiert - und dann gleich eine Länderspielreise in die Heimat. Felix Uduokhai, aufgewachsen in Sachsen und mittlerweile Bundesligaspieler beim FC Augsburg, ist einer von drei Neuen bei der Nationalmannschaft. In Leipzig spielt das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen die Tschechische Republik und am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und im Fan Club-Radio) gegen die Ukraine, ehe am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und im Fan Club-Radio) die Auswärtspartie in Spanien folgt. Im DFB.de-Interview spricht der 23 Jahre alte Verteidiger mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über seine Entwicklung, eine besondere Freundschaft und eine SMS von U 21-Trainer Stefan Kuntz.

DFB.de: Herr Uduokhai, wie haben Sie die ersten 24 Stunden beim DFB-Team erlebt?

Felix Uduokhai: Die erste Zeit war auf jeden Fall positiv. Ich bin am Montagvormittag angereist und wurde super aufgenommen. Ob es die anderen Spieler sind, die Trainer oder das Team hinter dem Team - alle sind total hilfsbereit und freundlich. Das macht die Eingewöhnung sehr leicht.

DFB.de: Als Sie kürzlich im Oktober im Bayerischen Rundfunk ein Interview gaben, sagten Sie, dass das Thema Nationalmannschaft noch nicht groß in Ihrem Kopf sei. Hat es Sie überrascht, dass es nun so schnell ging?

Uduokhai: Ich habe es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erwartet. Allerdings hatte ich mir als generelles Ziel für die Saison 2020/2021 vorgenommen, eine Berufung in die Nationalmannschaft zu erreichen. Insofern freue ich mich sehr, dass es schon in diesem Jahr geklappt hat, sich die Arbeit auszahlt und ich mich in den nächsten Tagen beim DFB-Team zeigen kann. Das ist ein großer Ansporn, um weiterhin mit viel Engagement dranzubleiben.

DFB.de: Ihre Nominierung soll auch Florian Neuhaus sehr gefreut haben …

Uduokhai: (lacht) Ja, das kann gut sein. Mir geht es da genau wie Flo: Es ist super, dass wir uns bei der Nationalmannschaft wiedersehen. Wir haben ab der U 12 sämtliche Jugendmannschaften beim TSV 1860 München gemeinsam durchlaufen und anschließend noch eine Saison bei den Profis zusammengespielt. Eine solch lange Zeit schweißt zusammen, wir verstehen uns einfach sehr gut.

DFB.de: Sie wuchsen im sächsischen Annaberg-Buchholz auf. Ein Ort, der eher für Wintersport als für Fußball bekannt ist. War eine Wintersportkarriere mal ein Thema für Sie?

Uduokhai: Als Kind bin ich tatsächlich viel Ski gefahren, vor allem im Erzgebirge und am Fichtelberg in Oberwiesenthal. Das geht von Annaberg-Buchholz aus super und hat mir viel Spaß gemacht. Aber es war auch relativ schnell klar, dass ich mich noch mehr für den Fußball begeistere. Die Liebe zum Fußball hat quasi alle anderen Sportarten übertrumpft.

DFB.de: Inwiefern haben Sie noch Kontakt nach Sachsen?

Uduokhai: Der Kontakt ist weiterhin eng. Meine Familie und ein großer Teil der Verwandtschaft leben noch immer in Sachsen, im Erzgebirge. Aber natürlich lässt es die Zeit nur selten zu, dass ich selbst vor Ort sein kann. Daher ist meistens das Weihnachtsfest der Anlass, zu dem wir zusammenkommen. Dieses Jahr wird es aufgrund der Corona-Pandemie natürlich anders sein als gewohnt. Wir müssen schauen, was bis dahin wieder möglich sein wird, und vorsichtig bleiben.

DFB.de: Sie sind einen relativ klassischen Ausbildungsweg gegangen: Vom Amateurverein VfB Annaberg 09 ging es zu Erzgebirge Aue und später in das Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 München. Auch haben Sie seit der U 19 alle U-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Wie wichtig waren diese einzelnen Schritte für Sie?

Uduokhai: Sie waren extrem wichtig. Für mich war zunächst nicht entscheidend, wie hochklassig ich spiele, sondern in welchem Umfeld ich mich am besten entwickeln kann. Ich glaube, dass der Trainer eine Schlüsselrolle für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen einnimmt. In dieser Hinsicht hatte ich richtig Glück - meine Trainer waren quasi ein Segen. Ich habe viel von ihnen gelernt, auch menschlich. Und es war natürlich hilfreich, dass viele meiner Trainer auch individuell auf uns Spieler eingegangen sind, um etwa an Stärken oder Schwächen zu arbeiten.

DFB.de: Beim FC Augsburg reiften Sie zuletzt mehr und mehr zum Bundesliga-Stammspieler. In der aktuellen Saison haben Sie als Innenverteidiger bisher alle Partien über die volle Distanz absolviert. Welche Bedeutung hat der FCA für Ihre Karriere?

Uduokhai: Der FC Augsburg hat mir das Vertrauen geschenkt, auf Bundesliganiveau viel Spielzeit zu sammeln und in eine gewisse Rolle hineinzuwachsen. Das ist für mich sehr wertvoll, daher hat der FCA eine ganz hohe Bedeutung für meine Karriere. Ich möchte dieses Vertrauen zurückzahlen, indem ich weiterhin meinen Beitrag leiste, dass wir unter anderem an unseren guten Saisonstart anknüpfen und gemeinsam erfolgreich sind.

DFB.de: Mit der Nationalmannschaft treffen Sie erst auf die Tschechische Republik, ehe die Nations-League-Partien gegen die Ukraine und in Spanien folgen. Was haben Sie sich für die Zeit beim DFB-Team vorgenommen?

Uduokhai: Ich bin gespannt auf jeden einzelnen Tag und möchte viel mitnehmen für meine weitere Entwicklung. Daher setze ich mich nicht mit überzogenen Erwartungen unter Druck, sondern versuche schlichtweg, alles abzurufen und auch alles aufzusaugen. Wenn ich anschließend einen guten Eindruck hinterlasse, ist es umso besser.

DFB.de: Im nächsten Jahr käme für Sie neben der Euromeisterschaft auch Olympia in Frage. Haben Sie diesbezüglich eine Präferenz?

Uduokhai: Das Thema hat Stefan Kuntz (Trainer der U 21- und Olympiamannschaft; Anm. d. Red.) auch schon mit einem Augenzwinkern angesprochen. (lacht) Die Zeit bei der U 21 mit ihm als Trainer war gut. Mich hat sehr gefreut, dass er mir nach der Nominierung für die A-Nationalmannschaft direkt eine SMS geschickt hat. Ich bin bei dem Thema ganz entspannt. Sowohl Olympia als auch die EM sind wunderbare Turniere. Ich wäre einfach glücklich, wenn ich generell bei einem der beiden Ereignisse zum Aufgebot zählen würde. Deswegen versuche ich, weiterhin meine Leistung abzurufen und mich weiterzuentwickeln.

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