U 21-Europameister Kempf: "A-Nationalteam ist für jeden ein Traum"

Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg ist bei den U-Nationalmannschaften erwachsen geworden. Der Innenverteidiger durchlief von der U 16 bis zur U 21 alle Nachwuchs-Nationalmannschaften und gewann zweimal die Europameisterschaft. Zuletzt war der 22-Jährige aufgrund einer langwierigen Muskelverletzung mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt. Gegen den FC Schalke 04 heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) könnte er wieder in den Spielbetrieb zurückkehren.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Kempf nicht nur über die Situation des SC Freiburg, sondern auch über seine Erfahrungen bei den U-Nationalmannschaften und den Traum von der A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Kempf, der SC Freiburg steht auf Tabellenplatz 15 und hat eine 0:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart im Gepäck. Geht es diese Saison bis zuletzt gegen den Abstieg?

Marc-Oliver Kempf: Das lässt sich immer schwer voraussehen. Wir sind eine Mannschaft, die in der Tabelle immer erst einmal nach unten blickt. Die letzten Partien haben aber Hoffnung gemacht. Gerade bei dem Sieg gegen Hoffenheim haben wir gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können.

DFB.de: Nun steht das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 bevor. Ein bisschen Mut könnte Ihrer Mannschaft machen, dass Sie mit der TSG Hoffenheim bereits daheim eine spielstarke Mannschaft bezwungen haben, oder?

Kempf: Ja, gegen Hoffenheim hat alles gepasst. Gerade auch weil wir die Fans im Rücken hatten. Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Man muss jeden Gegner so lange bearbeiten, bis man Erfolg hat.

DFB.de: Hängt der schwierige Saisonstart vielleicht auch mit den Abgängen zusammen? Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo hatten schließlich großen Anteil daran, dass der SC Freiburg vergangene Saison auf Tabellenplatz sieben gelandet ist.

Kempf: Über die Abgänge vom Sommer denken wir jetzt nicht mehr nach. Wir haben neue Spieler hinzubekommen, die gut aufgenommen wurden – so wie immer beim SC Freiburg. Hier fühlt man sich als Spieler schnell zu Hause. Wenn wir als Mannschaft funktionieren und unsere Leistung abrufen, werden wir auch Erfolg haben.

DFB.de: Philipp und Grifo sind aber auch zwei gute Beispiele dafür, dass der SC Freiburg ein hervorragendes Sprungbrett für junge Talente ist. Auch Sie haben sich stark entwickelt. Warum tut der SC Freiburg jungen Spielern so gut?

Kempf: Beispiele wie Maximilian Philipp haben gezeigt, dass man sich in Freiburg super weiterentwickeln kann – auch wenn es beim vorherigen Verein weniger gut funktioniert hat. Man kommt hier nach Freiburg und wird nicht als Jugendspieler sondern sofort als vollwertiges Mitglied der Mannschaft aufgenommen. Trainer Christian Streich, das Trainerteam und die Mitspieler sprechen offen an, wo die Schwächen liegen und wo man sich verbessern muss.

DFB.de: Sie scheinen aus Erfahrung zu sprechen. Wurden Sie als junger Spieler bei Ihrem Ex-Verein Eintracht Frankfurt weniger gefördert? Dort haben Sie immerhin Ihre ersten fünf Bundesligaspiele absolviert.

Kempf: In Frankfurt wurde ich noch als der Jugendspieler angesehen. Ich hätte gerne dort Fuß gefasst. Dort waren meine Familie und mein ganzes Umfeld. Es ist nicht einfach, erstmals den Schritt zu einem anderen Verein zu machen. Letztendlich war es aber die richtige Entscheidung.



Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg ist bei den U-Nationalmannschaften erwachsen geworden. Der Innenverteidiger durchlief von der U 16 bis zur U 21 alle Nachwuchs-Nationalmannschaften und gewann zweimal die Europameisterschaft. Zuletzt war der 22-Jährige aufgrund einer langwierigen Muskelverletzung mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt. Gegen den FC Schalke 04 heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) könnte er wieder in den Spielbetrieb zurückkehren.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Kempf nicht nur über die Situation des SC Freiburg, sondern auch über seine Erfahrungen bei den U-Nationalmannschaften und den Traum von der A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Kempf, der SC Freiburg steht auf Tabellenplatz 15 und hat eine 0:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart im Gepäck. Geht es diese Saison bis zuletzt gegen den Abstieg?

Marc-Oliver Kempf: Das lässt sich immer schwer voraussehen. Wir sind eine Mannschaft, die in der Tabelle immer erst einmal nach unten blickt. Die letzten Partien haben aber Hoffnung gemacht. Gerade bei dem Sieg gegen Hoffenheim haben wir gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können.

DFB.de: Nun steht das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 bevor. Ein bisschen Mut könnte Ihrer Mannschaft machen, dass Sie mit der TSG Hoffenheim bereits daheim eine spielstarke Mannschaft bezwungen haben, oder?

Kempf: Ja, gegen Hoffenheim hat alles gepasst. Gerade auch weil wir die Fans im Rücken hatten. Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Man muss jeden Gegner so lange bearbeiten, bis man Erfolg hat.

DFB.de: Hängt der schwierige Saisonstart vielleicht auch mit den Abgängen zusammen? Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo hatten schließlich großen Anteil daran, dass der SC Freiburg vergangene Saison auf Tabellenplatz sieben gelandet ist.

Kempf: Über die Abgänge vom Sommer denken wir jetzt nicht mehr nach. Wir haben neue Spieler hinzubekommen, die gut aufgenommen wurden – so wie immer beim SC Freiburg. Hier fühlt man sich als Spieler schnell zu Hause. Wenn wir als Mannschaft funktionieren und unsere Leistung abrufen, werden wir auch Erfolg haben.

DFB.de: Philipp und Grifo sind aber auch zwei gute Beispiele dafür, dass der SC Freiburg ein hervorragendes Sprungbrett für junge Talente ist. Auch Sie haben sich stark entwickelt. Warum tut der SC Freiburg jungen Spielern so gut?

Kempf: Beispiele wie Maximilian Philipp haben gezeigt, dass man sich in Freiburg super weiterentwickeln kann – auch wenn es beim vorherigen Verein weniger gut funktioniert hat. Man kommt hier nach Freiburg und wird nicht als Jugendspieler sondern sofort als vollwertiges Mitglied der Mannschaft aufgenommen. Trainer Christian Streich, das Trainerteam und die Mitspieler sprechen offen an, wo die Schwächen liegen und wo man sich verbessern muss.

DFB.de: Sie scheinen aus Erfahrung zu sprechen. Wurden Sie als junger Spieler bei Ihrem Ex-Verein Eintracht Frankfurt weniger gefördert? Dort haben Sie immerhin Ihre ersten fünf Bundesligaspiele absolviert.

Kempf: In Frankfurt wurde ich noch als der Jugendspieler angesehen. Ich hätte gerne dort Fuß gefasst. Dort waren meine Familie und mein ganzes Umfeld. Es ist nicht einfach, erstmals den Schritt zu einem anderen Verein zu machen. Letztendlich war es aber die richtige Entscheidung.

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DFB.de: Ist das Umfeld im beschaulichen Freiburg für einen jungen Spieler angenehmer als in der Großstadt Frankfurt?

Kempf: Natürlich. In Frankfurt gibt es viele große Medien, da wird ständig über die Eintracht berichtet. Jede Kleinigkeit wird zu einem großen Thema aufgeblasen. In Freiburg wird alles mit mehr Ruhe betrachtet. Es hilft jungen Spielern, wenn nicht jeder kleine Fehler von den Zeitungen aufgegriffen wird.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft zum Saisonende aus. Sie wurden bereits mit einigen Bundesligisten, aber auch ausländischen Vereinen wie AS Rom oder Benfica Lissabon in Verbindung gebracht. Wie steht es um Ihre Zukunftsplanung?

Kempf: Es gibt immer viele Gerüchte – an manchen ist etwas dran, an anderen weniger. Ich möchte jetzt aber nicht öffentlich über solche Themen sprechen. Die Zukunftsplanung geht nur den Verein, meinen Berater und mich etwas an.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben von der U 16 an alle U-Nationalmannschaften durchlaufen. Inwiefern war das eine gute Ergänzung zum Vereinsfußball?

Kempf: Für mich als jungen Spieler war es sehr hilfreich, international spielen zu können. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, für sein Land auflaufen zu dürfen. Mich hat es vor jedem Spiel richtig stolz gemacht, die Hymne zu hören.

DFB.de: Stolz sind Sie sicherlich auch darüber, gleich zweimal Europameister geworden zu sein. Dies gelang Ihnen sowohl mit der U 19-Nationalmannschaft wie auch mit der U 21-Nationalmannschaft. Lassen sich diese beiden Erfolge miteinander vergleichen?

Kempf: Beide Titel haben einen hohen Stellenwert für mich. Der größte Unterschied war, dass die U 21-Europameisterschaft in den Medien viel mehr Aufmerksamkeit bekam. Sportlich sind wir beide Turniere mit dem klaren Ziel angegangen, etwas mitzunehmen. Wenn man als deutsche Nationalmannschaft zu einem Turnier fährt, ganz gleich mit welchem Jahrgang, möchte man am Ende ganz oben stehen. Das geben die Trainer auch vor. Wenn ein Spiel schlecht lief, werden deutliche Worte gefunden, damit es danach wieder besser läuft.

DFB.de: Inklusive der U 17-Europameisterschaft im Jahre 2012, wo Deutschland den 2. Platz belegte, haben Sie an drei Turnieren teilgenommen. Sind solche Turniere eine ganz andere Erfahrung als normale Länderspielreisen?

Kempf: Auf jeden Fall. Alle drei Tage ein Spiel zu bestreiten und als Mannschaft einen Titel gewinnen zu können, fordert einen ganz anders heraus. Es ist anfangs nicht einfach, sich immer wieder sofort auf das nächste Spiel zu fokussieren. Genau das bringt einen als Fußballer aber weiter. Außerdem schweißt man als Mannschaft viel mehr zusammen, wenn man so viel Zeit zusammen verbringt.

DFB.de: Mit dem Gewinn der U 21-Europameisterschaft endete altersbedingt auch Ihre Zeit als U-Nationalspieler. Wie groß ist der Traum, eines Tages für die A-Nationalmannschaft zu spielen?

Kempf: Es ist für jeden jungen Fußballer ein Traum, für die Nationalmannschaft zu spielen. Ich bin allerdings kein Typ, der sich allzu sehr damit beschäftigt. Ich möchte im Verein meine Leistung bringen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass junge Spieler dann auch ihre Chance bei der A-Nationalmannschaft bekommen. Viele Spieler, mit denen ich für die U-Nationalmannschaften gespielt habe, zum Beispiel Joshua Kimmich oder Julian Brandt, haben das vorgemacht. Letztendlich liegt die Entscheidung beim Bundestrainer.

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