U 21-EM: Regisseur Polanski spielt sich in den Vordergrund

Umjubelter Siegtorschütze zum Auftakt gegen Serbien, vermisster Spielmacher beim 0:3 gegen Frankreich, Hoffnungsträger im Gruppen-Endspiel gegen Gastgeber Portugal: Eugen Polanski hat sich bei der U 21-EM in den Vordergrund gespielt und einen großen Stellenwert im Nachwuchs-Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erarbeitet.

Dabei war der 20-Jährige vor dem Turnier nur Ersatz, erst als sich der als Spielmacher vorgesehene Hamburger Piotr Trochowski im letzten Test gegen die Niederlande (2:2) verletzte, rutschte der Mönchengladbacher in die Stammelf. Dann bot er gegen die Serben ein glänzendes Spiel, gewann defensiv zahlreiche Zweikämpfe, kurbelte das Spiel an und traf aus 22 Metern zum einzigen Tor des Tages. "Eugen hat heute sehr stark gespielt", sagte Dieter Eilts anschließend. Aus dem Mund eines Trainers, der aus der Schule von Otto Rehhagel kommt und ungern Einzellob verteilt, ist dies ein riesengroßes Kompliment.

Heynckes "schwer beeindruckt"

Wenige Stunden vor dem Anpfiff des ersten EM-Spiels hatte Polanski eine zusätzliche Motivation bekommen. Sein Verein stellte Jupp Heynckes als neuen Cheftrainer vor, und der erfahrene Coach lobte den Spielmacher bei der Aufzählung der Gladbacher Talente derart nachdrücklich, dass er den bereits zum WM-Kader des A-Teams zählenden Marcell Jansen fast zu vergessen schien. "Polanski hat mich schwer beeindruckt", sagte der 61-Jährige: "Ich glaube, er wird mal einer."

Polanski freuten diese Komplimente besonders. "Es ist immer schön, wenn ein neuer Trainer etwas von einem hält", meinte er. Wohlwissend, dass so mancher Jungstar nach dem Abgang seines Förderers unter einem neuen Trainer ins Karriereloch fiel. Polanskis Förderer hieß Horst Köppel und musste in Mönchengladbach gehen. "Es ist immer schade, wenn ein Trainer einen Verein verlassen muss", sagte Polanski diplomatisch: "Aber das gehört leider zum Geschäft und passiert immer wieder."

Gesundes Selbstbewusstsein

21-mal kam Polanski unter Köppel im Vorjahr zum Einsatz, und nach seinem Auftritt in Portugal und den Vorschuss-Lorbeeren von Heynckes ist zu erwarten, dass es in der kommenden Spielzeit nicht weniger werden. Überrascht hat der Höhenflug den im polnischen Sosnowitz geborenen Mittelfeldspieler nach eigenen Angaben aber nicht: "Im Gegenteil: Ich hatte schon viel früher mit meinem Durchbruch gerechnet und schon an mich geglaubt, als andere mich noch gar nicht auf der Rechung hatten."

Mit dem A-Team beschäftigt er sich angeblich noch nicht. "Ich denke noch nicht an die EM 2008", versicherte er. Ein deutsch-polnisches Offensiv-Dreieck mit Miroslav Klose und Lukas Podolski scheint dennoch nicht ausgeschlossen. "Wenn er so weiter macht, wird er mal Nationalspieler", hatte Heynckes schon im April in einem Interview gesagt. Wenn er dessen Talent so fördert wie einst das des jungen Lothar Matthäus, sollte er Recht behalten.

[sid/us]


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Umjubelter Siegtorschütze zum Auftakt gegen Serbien, vermisster Spielmacher beim 0:3 gegen Frankreich, Hoffnungsträger im Gruppen-Endspiel gegen Gastgeber Portugal: Eugen Polanski hat sich bei der U 21-EM in den Vordergrund gespielt und
einen großen Stellenwert im Nachwuchs-Team des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) erarbeitet.



Dabei war der 20-Jährige vor dem Turnier nur Ersatz, erst als
sich der als Spielmacher vorgesehene Hamburger Piotr Trochowski im letzten Test gegen die Niederlande (2:2) verletzte, rutschte der Mönchengladbacher in die Stammelf. Dann bot er gegen die Serben ein glänzendes Spiel, gewann defensiv zahlreiche Zweikämpfe, kurbelte das Spiel an und traf aus 22 Metern zum einzigen Tor des Tages. "Eugen hat heute sehr stark gespielt", sagte Dieter Eilts anschließend. Aus dem Mund eines Trainers, der aus der Schule von Otto Rehhagel kommt und ungern Einzellob verteilt, ist dies ein riesengroßes Kompliment.



Heynckes "schwer beeindruckt"



Wenige Stunden vor dem Anpfiff des ersten EM-Spiels hatte
Polanski eine zusätzliche Motivation bekommen. Sein Verein stellte Jupp Heynckes als neuen Cheftrainer vor, und der erfahrene Coach lobte den Spielmacher bei der Aufzählung der Gladbacher Talente derart nachdrücklich, dass er den bereits zum WM-Kader des A-Teams zählenden Marcell Jansen fast zu vergessen schien. "Polanski hat mich schwer beeindruckt", sagte der 61-Jährige: "Ich glaube, er wird mal einer."



Polanski freuten diese Komplimente besonders. "Es ist immer
schön, wenn ein neuer Trainer etwas von einem hält", meinte er.
Wohlwissend, dass so mancher Jungstar nach dem Abgang seines
Förderers unter einem neuen Trainer ins Karriereloch fiel.
Polanskis Förderer hieß Horst Köppel und musste in Mönchengladbach gehen. "Es ist immer schade, wenn ein Trainer einen Verein verlassen muss", sagte Polanski diplomatisch: "Aber das gehört leider zum Geschäft und passiert immer wieder."


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Gesundes Selbstbewusstsein



21-mal kam Polanski unter Köppel im Vorjahr zum Einsatz, und
nach seinem Auftritt in Portugal und den Vorschuss-Lorbeeren von
Heynckes ist zu erwarten, dass es in der kommenden Spielzeit nicht weniger werden. Überrascht hat der Höhenflug den im polnischen Sosnowitz geborenen Mittelfeldspieler nach eigenen Angaben aber nicht: "Im Gegenteil: Ich hatte schon viel früher mit meinem Durchbruch gerechnet und schon an mich geglaubt, als andere mich noch gar nicht auf der Rechung hatten."



Mit dem A-Team beschäftigt er sich angeblich noch nicht. "Ich
denke noch nicht an die EM 2008", versicherte er. Ein
deutsch-polnisches Offensiv-Dreieck mit Miroslav Klose und Lukas
Podolski scheint dennoch nicht ausgeschlossen. "Wenn er so weiter
macht, wird er mal Nationalspieler", hatte Heynckes schon im April in einem Interview gesagt. Wenn er dessen Talent so fördert wie einst das des jungen Lothar Matthäus, sollte er Recht behalten.