U 20-Frauen: Historischer 9:1-Kantersieg als Türöffner zum Viertelfinale

Den Einzug ins Viertelfinale möglich gemacht, Geschichte geschrieben und die Fachwelt beeindruckt: Nach dem 9:1 gegen Mexiko im Moskauer Dynamo-Stadion war die Welt der U 20-Frauen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wieder in Ordnung. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Maren Meinert und fügte hinzu: "Nach diesem schwierigen Auftakt war das erste Tor wie eine Erlösung für uns." Durch den Kantersieg können die DFB-Frauen nun trotz der Auftaktniederlage gegen Nordkorea den Einzug ins Viertelfinale der FIFA U 20-Weltmeisterschaft Russland 2006 aus eigener Kraft schaffen. Im dritten Gruppenspiel am Donnerstag (14 Uhr, live bei Eurosport) muss dazu das Team aus der Schweiz bezwungen werden.

Jenes befreiende erste Tor ging auf das Konto von Célia Okoyino da Mbabi. Der Mittelfeldmotor der deutschen Mannschaft nickte einen Freistoß von Simone Laudehr in der 24. Minute zur ersehnten Führung ein. "Wir sind ein gutes Team. Da ist es letztlich egal, wer die Tore macht. Man muss bedenken, dass wir heute sieben verschiedene Torschützen hatten", erklärte die Spielführerin, die zudem vom technischen Komitee des Weltfußball-Verbands (FIFA) zur "Spielerin des Spiels" gewählt worden war.

Dass noch acht weitere Treffer fielen, komplettierte einen historischen Tag für den deutschen Frauenfußball. In der zweiten U 20-Partie gelangen der erste Sieg und zunächst das erste Tor. Das fulminante Endergebnis war zugleich der höchste Sieg in der Geschichte der FIFA U 19/ U 20-Weltmeisterschaften. "Ein 1:0 hätte die Niederlage nicht ausreichend wettgemacht", erläuterte Maren Meinert den Offensivdrang ihres Kaders. "Man hat deutlich gesehen, wie sehr unsere Spielerinnen sich ihre Reputation zurückholen wollten. Deshalb haben sie trotz der vielen Treffer nicht aufgehört, weiter nach vorne zu drängen."

Die Maßnahme der Trainerin, vier taktische Umstellungen vorzunehmen, hatte gefruchtet. "Die Wechsel waren durch Krankheiten oder taktisch bedingt", betont Maren Meinert, "Juliane Höfler war beispielsweise gesundheitlich angeschlagen. Außerdem haben Anna Blässe und Monique Kerschowski als quirlige und antrittsschnelle Spielerinnen gut zur mexikanischen Defensive gepasst." Das Konzept ging auf. So war die Neu-Hamburgerin Anna Blässe ein ständiger Unruheherd in der Deckung der Südamerikanerinnen und traf zudem dreifach, während "Turbine" Monique Kerschowski über 90 Minuten die linke Abwehrseite des Gegners beschäftigte. Janina Haye blieb in der Defensive fehlerlos und Nadine Keßler reihte sich als Torschützin und Antreiberin in die gute Gesamtleistung des "WM-Titelverteidigers" ein.

Der begeisternde Sturmlauf der DFB-Frauen wurde auch von den Fachleuten gewürdigt. "Ich bin beeindruckt", erklärte Tina Theune-Meyer, die für die FIFA als technische Beobachterin die Begegnung verfolgte, in der Halbzeitpause. "Das ganze Team ist sehr aggressiv, provoziert Ballverluste und hat von Beginn an klar gemacht, dass es unbedingt die Scharte vom Auftakt auswetzen will."

Am Dienstagmorgen steht zunächst der Umzug von Moskau nach St. Petersburg an. Dort trifft Deutschland in der abschließenden Gruppenpartie auf die Schweiz. "Man hat gesehen, dass sich die Schweiz - ungeachtet der Ergebnisse - vom ersten zum zweiten Spiel merklich gesteigert hat", warnt Maren Meinert vor den Eidgenossinnen, "deswegen darf man sie nicht unterschätzen. Außerdem tun wir uns immer schwer gegen sie. Im April haben wir uns mit den U 19-Mannschaften 2:2 getrennt." Die Trainerinnen hatten die andere Partie der Gruppe C im Stadion beobachtet und damit die Konzentration bereits kurz nach dem Befreiungsschlag auf die entscheidende dritte Begegnung gelenkt. [mg]


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Den Einzug ins Viertelfinale möglich gemacht, Geschichte geschrieben und die Fachwelt beeindruckt: Nach dem 9:1 gegen Mexiko im Moskauer Dynamo-Stadion war die Welt der U 20-Frauen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wieder in Ordnung. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Maren Meinert und fügte hinzu: "Nach diesem schwierigen Auftakt war das erste Tor wie eine Erlösung für uns." Durch den Kantersieg können die DFB-Frauen nun trotz der Auftaktniederlage gegen Nordkorea den Einzug ins Viertelfinale der FIFA U 20-Weltmeisterschaft Russland 2006 aus eigener Kraft schaffen. Im dritten Gruppenspiel am Donnerstag (14 Uhr, live bei Eurosport) muss dazu das Team aus der Schweiz bezwungen werden.



Jenes befreiende erste Tor ging auf das Konto von Célia Okoyino da Mbabi. Der Mittelfeldmotor der deutschen Mannschaft nickte einen Freistoß von Simone Laudehr in der 24. Minute zur ersehnten Führung ein. "Wir sind ein gutes Team. Da ist es letztlich egal, wer die Tore macht. Man muss bedenken, dass wir heute sieben verschiedene Torschützen hatten", erklärte die Spielführerin, die zudem vom technischen Komitee des Weltfußball-Verbands (FIFA) zur "Spielerin des Spiels" gewählt worden war.



Dass noch acht weitere Treffer fielen, komplettierte einen historischen Tag für den deutschen Frauenfußball. In der zweiten U 20-Partie gelangen der erste Sieg und zunächst das erste Tor. Das fulminante Endergebnis war zugleich der höchste Sieg in der Geschichte der FIFA U 19/ U 20-Weltmeisterschaften. "Ein 1:0 hätte die Niederlage nicht ausreichend wettgemacht", erläuterte Maren Meinert den Offensivdrang ihres Kaders. "Man hat deutlich gesehen, wie sehr unsere Spielerinnen sich ihre Reputation zurückholen wollten. Deshalb haben sie trotz der vielen Treffer nicht aufgehört, weiter nach vorne zu drängen."



Die Maßnahme der Trainerin, vier taktische Umstellungen vorzunehmen, hatte gefruchtet. "Die Wechsel waren durch Krankheiten oder taktisch bedingt", betont Maren Meinert, "Juliane Höfler war beispielsweise gesundheitlich angeschlagen. Außerdem haben Anna Blässe und Monique Kerschowski als quirlige und antrittsschnelle Spielerinnen gut zur mexikanischen Defensive gepasst." Das Konzept ging auf. So war die Neu-Hamburgerin Anna Blässe ein ständiger Unruheherd in der Deckung der Südamerikanerinnen und traf zudem dreifach, während "Turbine" Monique Kerschowski über 90 Minuten die linke Abwehrseite des Gegners beschäftigte. Janina Haye blieb in der Defensive fehlerlos und Nadine Keßler reihte sich als Torschützin und Antreiberin in die gute Gesamtleistung des "WM-Titelverteidigers" ein.



Der begeisternde Sturmlauf der DFB-Frauen wurde auch von den Fachleuten gewürdigt. "Ich bin beeindruckt", erklärte Tina Theune-Meyer, die für die FIFA als technische Beobachterin die Begegnung verfolgte, in der Halbzeitpause. "Das ganze Team ist sehr aggressiv, provoziert Ballverluste und hat von Beginn an klar gemacht, dass es unbedingt die Scharte vom Auftakt auswetzen will."



Am Dienstagmorgen steht zunächst der Umzug von Moskau nach St. Petersburg an. Dort trifft Deutschland in der abschließenden Gruppenpartie auf die Schweiz. "Man hat gesehen, dass sich die Schweiz - ungeachtet der Ergebnisse - vom ersten zum zweiten Spiel merklich gesteigert hat", warnt Maren Meinert vor den Eidgenossinnen, "deswegen darf man sie nicht unterschätzen. Außerdem tun wir uns immer schwer gegen sie. Im April haben wir uns mit den U 19-Mannschaften 2:2 getrennt." Die Trainerinnen hatten die andere Partie der Gruppe C im Stadion beobachtet und damit die Konzentration bereits kurz nach dem Befreiungsschlag auf die entscheidende dritte Begegnung gelenkt.