U 20-Frauen: Große Ehre für Anna Blässe und Nadine Keßler

Wenn vor dem Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schweden die "Nachwuchsfußballer des Jahres" geehrt werden, werden zwei Talente fehlen: Angreiferin Anna Blässe, die die "Fritz-Walter-Medaille" in Gold und Mittelfeldspielerin Nadine Keßler, die die Auszeichnung in Silber erhält, können nicht in Gelsenkirchen sein. Denn die Nachwuchsakteurinnen gehören zum Kader der U 20-Nationalmannschaft, die sich in Russland auf die erste Gruppenpartie der FIFA U 20-Weltmeisterschaft am Freitag in Moskau gegen Nordkorea (17 Uhr, live auf Eurosport) vorbereitet. Dennoch wissen die beiden Talente die Anerkennung einzuschätzen: "Das ist eine sehr große Ehre für uns. Wir waren von der Auswahl der Jury überrascht, freuen uns aber natürlich sehr darüber", sagen beide einstimmig.

Von der Ehrung erfahren hatten beide durch die Post. Anna Blässe wurde vom Vorsitzenden des FF USV Jena unterrichtet. Nadine Keßler hatte die Benachrichtigung im Briefkasten zuhause entdeckt. Dass die Auszeichnung neben den Spielerinnen auch den ausbildenden Amateurvereinen zugute kommt, finden beide "gut". Schließlich haben sie ihren ehemaligen Jugendtrainern viel zu verdanken. So hat Anna Blässe in Thüringen beim SV Niedergrunstedt, dem FSV Weimar, dem SC 03 Weimar und dem FF USV Jena gespielt, ehe sie zur neuen Saison zum Hamburger SV wechselte. Nadine Keßler, derzeit im Trikot des 1. FC Saarbrücken aktiv, hat zuvor das Jersey der rheinland-pfälzischen Klubs SV Herschberg, SV Hermersberg und SC Weselberg getragen. Besonders freut die beiden Talente, dass die DFB-Jury, bestehend aus den Trainern, dem Jugendausschuss und Präsidiumsmitgliedern, die Auszeichnung nicht nur aufgrund von Leistungen auf dem Fußballfeld vergibt: "Wir können uns nicht ausschließlich auf den Fußball konzentrieren. Man muss an seinen Beruf und seine Ausbildung denken, sich immer wieder Freiräume für Spiele und Trainings schaffen. Gerade bei uns im Frauenfußball ist es schön, dass diese Anstrengungen somit gewürdigt werden", sagt Anna Blässe.

Den beiden U 19-Europameisterinnen ist aber klar, dass eine Einzelauszeichnung im Fußball von mehreren Faktoren abhängt. "Man kann nur Erfolg haben, wenn es in der Mannschaft stimmt", sagt Nadine Keßler vom 1. FC Saarbrücken und Anna Blässe ergänzt: "Wir haben erst kürzlich beim Gewinn der Europameisterschaft gesehen, dass von einem perfekten Team alle Spielerinnen profitieren. So eine Mannschaft haben wir hier auch wieder zusammen." Die Eindrücke der bisherigen Trainingseinheiten untermauern diese Aussagen. Maren Meinert ist es gelungen, aus den Siegerinnen des U 21-Nordic Cups und der U 19-Europameisterinnen eine homogene Einheit zu formen, deren Miteinander von großer Harmonie geprägt ist.

Dass die DFB-Auswahl als Titelverteidiger und erst recht nach der jüngsten Erfolgsserie als Turnierfavorit gehandelt wird, ist für die beiden Nationalspielerinnen eine neue Erfahrung. "Meistens konnten wir bei den Turnieren bisher befreit aufspielen. Jetzt bringen die Mannschaften uns eine Menge Respekt entgegen. Jeder will uns schlagen", hat Anna Blässe, die bereits 2004 in Thailand zum erfolgreichen WM-Kader gehörte, erkannt. Nadine Keßler legt daher Wert auf die Feststellung, dass erst nach dem Turnierstart ein Ziel für den Wettbewerb gesetzt werden kann: "Wir wollen natürlich so weit kommen, wie es möglich ist. Aber dafür ist ein guter Auftakt wichtig. Dann, denke ich, kann das Turnier sehr erfolgreich für uns verlaufen."

Zum Zeitpunkt der Verleihung der Fritz-Walter-Medaille haben die deutsche Mannschaft übrigens vom Trainerteam Maren Meinert und Bettina Wiegmann frei bekommen und können Moskau und die Prachtstraße Tverskaya, an der das deutsche Hotel liegt, erkunden. Und ab Freitag werden Anna Blässe und Nadine Keßler über 2000 Kilometer entfernt von Gelsenkirchen alles dafür tun, um sich und der deutschen Mannschaft wieder Respekt und Anerkennung zu verdienen. Damit im kommenden Jahr bei der Verleihung der Fritz-Walter-Medaille sie oder eine ihrer Mitspielerinnen dabei sein können.

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[bild1]Wenn vor dem Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schweden die "Nachwuchsfußballer des Jahres" geehrt werden, werden zwei Talente fehlen: Angreiferin Anna Blässe, die die "Fritz-Walter-Medaille" in Gold und Mittelfeldspielerin Nadine Keßler, die die Auszeichnung in Silber erhält, können nicht in Gelsenkirchen sein. Denn die Nachwuchsakteurinnen gehören zum Kader der U 20-Nationalmannschaft, die sich in Russland auf die erste Gruppenpartie der FIFA U 20-Weltmeisterschaft am Freitag in Moskau gegen Nordkorea (17 Uhr, live auf Eurosport) vorbereitet. Dennoch wissen die beiden Talente die Anerkennung einzuschätzen: "Das ist eine sehr große Ehre für uns. Wir waren von der Auswahl der Jury überrascht, freuen uns aber natürlich sehr darüber", sagen beide einstimmig.



Von der Ehrung erfahren hatten beide durch die Post. Anna Blässe wurde vom Vorsitzenden des FF USV Jena unterrichtet. Nadine Keßler hatte die Benachrichtigung im Briefkasten zuhause entdeckt. Dass die Auszeichnung neben den Spielerinnen auch den ausbildenden Amateurvereinen zugute kommt, finden beide "gut". Schließlich haben sie ihren ehemaligen Jugendtrainern viel zu verdanken. So hat Anna Blässe in Thüringen beim SV Niedergrunstedt, dem FSV Weimar, dem SC 03 Weimar und dem FF USV Jena gespielt, ehe sie zur neuen Saison zum Hamburger SV wechselte. Nadine Keßler, derzeit im Trikot des 1. FC Saarbrücken aktiv, hat zuvor das Jersey der rheinland-pfälzischen Klubs SV Herschberg, SV Hermersberg und SC Weselberg getragen. Besonders freut die beiden Talente, dass die DFB-Jury, bestehend aus den Trainern, dem Jugendausschuss und Präsidiumsmitgliedern, die Auszeichnung nicht nur aufgrund von Leistungen auf dem Fußballfeld vergibt: "Wir können uns nicht ausschließlich auf den Fußball konzentrieren. Man muss an seinen Beruf und seine Ausbildung denken, sich immer wieder Freiräume für Spiele und Trainings schaffen. Gerade bei uns im Frauenfußball ist es schön, dass diese Anstrengungen somit gewürdigt werden", sagt Anna Blässe.



Den beiden U 19-Europameisterinnen ist aber klar, dass eine Einzelauszeichnung im Fußball von mehreren Faktoren abhängt. "Man kann nur Erfolg haben, wenn es in der Mannschaft stimmt", sagt Nadine Keßler vom 1. FC Saarbrücken und Anna Blässe ergänzt: "Wir haben erst kürzlich beim Gewinn der Europameisterschaft gesehen, dass von einem perfekten Team alle Spielerinnen profitieren. So eine Mannschaft haben wir hier auch wieder zusammen." Die Eindrücke der bisherigen Trainingseinheiten untermauern diese Aussagen. Maren Meinert ist es gelungen, aus den Siegerinnen des U 21-Nordic Cups und der U 19-Europameisterinnen eine homogene Einheit zu formen, deren Miteinander von großer Harmonie geprägt ist.



[bild2]Dass die DFB-Auswahl als Titelverteidiger und erst recht nach der jüngsten Erfolgsserie als Turnierfavorit gehandelt wird, ist für die beiden Nationalspielerinnen eine neue Erfahrung. "Meistens konnten wir bei den Turnieren bisher befreit aufspielen. Jetzt bringen die Mannschaften uns eine Menge Respekt entgegen. Jeder will uns schlagen", hat Anna Blässe, die bereits 2004 in Thailand zum erfolgreichen WM-Kader gehörte, erkannt. Nadine Keßler legt daher Wert auf die Feststellung, dass erst nach dem Turnierstart ein Ziel für den Wettbewerb gesetzt werden kann: "Wir wollen natürlich so weit kommen, wie es möglich ist. Aber dafür ist ein guter Auftakt wichtig. Dann, denke ich, kann das Turnier sehr erfolgreich für uns verlaufen."



Zum Zeitpunkt der Verleihung der Fritz-Walter-Medaille haben die deutsche Mannschaft übrigens vom Trainerteam Maren Meinert und Bettina Wiegmann frei bekommen und können Moskau und die Prachtstraße Tverskaya, an der das deutsche Hotel liegt, erkunden. Und ab Freitag werden Anna Blässe und Nadine Keßler über 2000 Kilometer entfernt von Gelsenkirchen alles dafür tun, um sich und der deutschen Mannschaft wieder Respekt und Anerkennung zu verdienen. Damit im kommenden Jahr bei der Verleihung der Fritz-Walter-Medaille sie oder eine ihrer Mitspielerinnen dabei sein können.