U 19: Was die Einführung der UEFA Nations League bedeutet

Neuer Wettbewerbsmodus für die DFB-Junioren: Mit Beginn der Saison 2020/2021 wird die U 19-EM-Qualifikation in einem neuen Format - angelehnt an die UEFA Nations League - ausgetragen. Insgesamt werden 54 Nationalmannschaften auf der Ebene U 18/U 19 daran teilnehmen, der Zyklus einer vollständigen Nations-League-Runde betrifft zwei Saisons. Die erste Spielrunde ist für die Länderspielphase im September 2020 vorgesehen. Die Talente steigen somit in der U 18-Kategorie in den Wettbewerb ein, so dass sie zum Zeitpunkt der Endrunde in die U 19-Altersklasse fallen. In einem FAQ hat DFB.de die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Modus zusammengefasst.

Wer hat den Wettbewerb eingeführt und organisiert ihn?

Die Entscheidung, die neue Struktur in Form der UEFA Nations League fortan als Qualifikation zur U 19-EURO zu implementieren, wurde am 29. Mai 2019 vom UEFA-Exekutivkomitee beschlossen. Die UEFA ist Veranstalter des Turniers und der damit verbundenen Spielrunden. Sie organisiert die Auslosung und die Einordnung in die jeweiligen Gruppen bzw. Ligen und benennt Zeiträume für Rahmenspieltage. Als Gastgeber beziehungsweise Spielort der jeweiligen "Mini-Turniere" fungiert jeweils ein Team aus der jeweiligen Gruppe.

Wie funktioniert die UEFA Nations League als Qualifikationsformat für die U 19-EM?

Insgesamt wird es vier Qualifikationsphasen geben, anschließend folgt die Endrunde der acht besten Teams. Die Qualifikation plus die Endrunde werden jeweils über den Zeitraum von zwei Jahren gespielt. Für die vier Runden werden alle Teilnehmer in drei Ligen eingeteilt – Liga A, Liga B und Liga C. Zu Beginn der Qualifikationsphase besteht Liga A aus 20 Teams (fünf Gruppen mit jeweils vier Teams), Liga B aus 16 Teams (vier Gruppen mit jeweils vier Teams) und Liga C aus bis zu 19 Teams (je nach Teilnehmeranzahl Gruppen aus drei oder vier Teams). Es gilt das Prinzip des "Auf- und Abstiegs". Jede Qualifikations- bzw. UEFA Nations-League-Runde kann dementsprechend als ein "Mini-Turnier" angesehen werden. Weiterführende Informationen zum Modus hat die UEFA auf ihrer Website zusammengestellt.

Wer qualifiziert sich für die Endrunde der U19-EURO?

Die Qualifikation unterteilt sich in vier Runden. Runde eins und zwei werden von allen Ligen gespielt. Nach dem Prinzip des "Auf- und Abstiegs" verkleinert sich die Teamanzahl für Runde drei und vier.

  • Runde 1 und 2: Der Aufstieg in Liga A gelingt den Teams, die als Gruppensieger und als bester Zweitplatzierter in Liga B abschließen. Alle Gruppensieger sowie die besten Zweitplatzierten (je nach Teilnehmeranzahl) aus Liga C steigen in Liga B auf. Die Teams, die in Gruppe B den jeweils letzten Rang belegen bzw. schlechtester Vorletzter (je nach Teilnehmerzahl) sind, steigen in Liga C ab. Liga C wird nach Abschluss der zweiten Runde am weiteren Turnierverlauf nicht mehr teilnehmen.

  • Runde 3 und 4: Nach Runde drei können alle vier Gruppensieger sowie der beste Zweitplatzierte aus Liga B in Liga A aufsteigen und sich somit für die vierte Runde qualifizieren. Alle Tabellenletzten der Liga A steigen ab und fallen somit aus dem Turnier. Nach Runde drei scheidet Liga B vollständig aus. Nur noch die Teams aus Liga A haben die Chance, sich für die Endrunde zu qualifizieren. In Runde vier gelingt die Qualifikation für die U 19-EURO allen Gruppengewinnern sowie den zwei bestplatzierten Gruppenzweiten aus den verbleibenden fünf Gruppen.

  • Endrunde: Bei der U 19-EURO spielen somit die besten Teams um den Titel – das sind die sieben qualifizierten Mannschaften aus der UEFA Nations League und der Gastgeber.

Weiterführende Informationen zum Modus hat die UEFA auf ihrer Website zusammengestellt.

Wie ist der Gastgeber einer U 19-EURO in die UEFA Nations League eingebunden?

Bevor die Qualifikationsphase überhaupt startet, wird das Gastgeberland für die Endrunde bestimmt. Der Gastgeber scheidet allerdings nach Runde zwei der UEFA Nations League automatisch aus (unabhängig von dessen Leistung in den beiden Runden) und ist direkt für die U 19-EURO qualifiziert. Wenn sich das Gastgeber-Team nach Runde zwei in Liga A oder B befindet, wird ein Ersatz aus Liga C bestimmt.

Nach welchem Prinzip werden die Teams in die jeweiligen Ligen eingeordnet?

Die Einteilung in das Ligensystem der UEFA Nations League basiert auf den U 19-Koeffizientenrankings. Sie beruhen derzeit auf den Leistungen der Wettbewerbe aus den Saisons von 2015/2016 bis 2018/2019.

Welche Teams befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt in welcher Liga?

Liga A:

  • In Lostopf 1 befinden sich Portugal, Frankreich, England, Italien, Niederlande, Tschechien, Spanien, Deutschland, Ukraine und Irland.

  • In Lostopf 2 befinden sich Norwegen, Türkei, Österreich, Kroatien, Griechenland, Belgien, Schweden, Serbien, Polen und die Slowakei.

Liga B:

  • In Lostopf 3 befinden sich Schottland, Israel, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Dänemark, Slowenien und Georgien.

  • In Lostopf 4 befinden sich Russland, Finnland, Schweiz, Bosnien und Herzegowina, Zypern, Wales, Lettland und Island.

Liga C:

  • In Lostopf 5 befinden sich Aserbaidschan, Nord-Mazedonien, Nordirland, Belarus, Armenien, Montenegro, Kosovo, Malta, Albanien und Kasachstan.

  • In Lostopf 6 befinden sich Andorra, Luxemburg, Moldawien, Estland, Färöer-Inseln, Litauen, Gibraltar und San Marino.

Gibt es dadurch mehr Länderspielphasen?

Nicht zwangsläufig, da die Qualifikationsrunden über einen Zeitraum von zwei Saisons gespielt werden. Allerdings müssen die Nationalmannschaften der U 18 bzw. U 19 mehr (Pflicht-) Spiele absolvieren. Ein Beispiel: Bisher begann das U 18-Jahr mit dem DFB-Sichtungsturnier in Duisburg im Oktober eines jeden Jahres, zukünftig kann es nun bereits im September zu einem ersten "Mini-Turnier" und einer damit verbundenen Länderspiel-Abstellungsphase kommen. Da in Liga A fünf Vierergruppen gebildet werden, kommen somit schon einmal drei Pflichtspiele für die DFB-Junioren hinzu. Und: Die Runden eins und zwei müssen nicht zwingend exakt in den bekannten Abstellungsphasen liegen. Stattdessen müssen sich die vier Teilnehmer des "Mini-Turniers" auf ein Datum einigen. Hierbei ist der DFB auch abhängig von seinen Gruppengegnern. Das könnte in Verbindung mit dem Rahmenterminkalender im deutschen Nachwuchsspielbetrieb eine Herausforderung werden.

Wie bewertet der DFB die Einführung der UEFA Nations League als neuen Qualifikationsmodus für die U 19-EURO?

Meikel Schönweitz, Cheftrainer U-Nationalmannschaften, sagt: "Die Einführung der UEFA Nations League hat Vor- und Nachteile, denen wir aufgeschlossen gegenübertreten. Sportlich ermöglicht sie durchaus einen Mehrwert: Der Aufforderungscharakter steigt und die Gegner werden mit jeder Runde anspruchsvoller. Es gibt daher einen Gewinn für die Entwicklung unserer Toptalente. Auf der anderen Seite müssen wir viele organisatorische Herausforderungen abfangen: Da die ersten beiden Runden nicht zwingend an die Abstellungsphase gebunden sind, müssen wir womöglich Kompromisse im Rahmenterminkalender finden. Hinzu kommt, dass die Topspieler direkt nach der U 17 schnell wieder gefordert sind und wir andere Zeitfenster erschließen müssen, um nachzusichten und Spielern 'aus der zweiten Reihe' eine Chance zu geben. Natürlich möchten wir die Neuerungen bestmöglich in unser Gesamtsystem integrieren und werden die Zusammenarbeit mit den Vereinen und Nachwuchsleistungszentren noch weiter forcieren. Wir machen uns im Rahmen des Projekt Zukunft - unabhängig der Neuerungen der UEFA - ohnehin schon seit längerem intensive Gedanken über mögliche Veränderungen im Wettspielbetrieb der Nachwuchsligen. Die angedachten Veränderungen würden wiederum einige Herausforderungen lösen, da sie unter anderem mehr Flexibilität in den Wettbewerben vorsehen."

[rz/af]

Neuer Wettbewerbsmodus für die DFB-Junioren: Mit Beginn der Saison 2020/2021 wird die U 19-EM-Qualifikation in einem neuen Format - angelehnt an die UEFA Nations League - ausgetragen. Insgesamt werden 54 Nationalmannschaften auf der Ebene U 18/U 19 daran teilnehmen, der Zyklus einer vollständigen Nations-League-Runde betrifft zwei Saisons. Die erste Spielrunde ist für die Länderspielphase im September 2020 vorgesehen. Die Talente steigen somit in der U 18-Kategorie in den Wettbewerb ein, so dass sie zum Zeitpunkt der Endrunde in die U 19-Altersklasse fallen. In einem FAQ hat DFB.de die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Modus zusammengefasst.

Wer hat den Wettbewerb eingeführt und organisiert ihn?

Die Entscheidung, die neue Struktur in Form der UEFA Nations League fortan als Qualifikation zur U 19-EURO zu implementieren, wurde am 29. Mai 2019 vom UEFA-Exekutivkomitee beschlossen. Die UEFA ist Veranstalter des Turniers und der damit verbundenen Spielrunden. Sie organisiert die Auslosung und die Einordnung in die jeweiligen Gruppen bzw. Ligen und benennt Zeiträume für Rahmenspieltage. Als Gastgeber beziehungsweise Spielort der jeweiligen "Mini-Turniere" fungiert jeweils ein Team aus der jeweiligen Gruppe.

Wie funktioniert die UEFA Nations League als Qualifikationsformat für die U 19-EM?

Insgesamt wird es vier Qualifikationsphasen geben, anschließend folgt die Endrunde der acht besten Teams. Die Qualifikation plus die Endrunde werden jeweils über den Zeitraum von zwei Jahren gespielt. Für die vier Runden werden alle Teilnehmer in drei Ligen eingeteilt – Liga A, Liga B und Liga C. Zu Beginn der Qualifikationsphase besteht Liga A aus 20 Teams (fünf Gruppen mit jeweils vier Teams), Liga B aus 16 Teams (vier Gruppen mit jeweils vier Teams) und Liga C aus bis zu 19 Teams (je nach Teilnehmeranzahl Gruppen aus drei oder vier Teams). Es gilt das Prinzip des "Auf- und Abstiegs". Jede Qualifikations- bzw. UEFA Nations-League-Runde kann dementsprechend als ein "Mini-Turnier" angesehen werden. Weiterführende Informationen zum Modus hat die UEFA auf ihrer Website zusammengestellt.

Wer qualifiziert sich für die Endrunde der U19-EURO?

Die Qualifikation unterteilt sich in vier Runden. Runde eins und zwei werden von allen Ligen gespielt. Nach dem Prinzip des "Auf- und Abstiegs" verkleinert sich die Teamanzahl für Runde drei und vier.

  • Runde 1 und 2: Der Aufstieg in Liga A gelingt den Teams, die als Gruppensieger und als bester Zweitplatzierter in Liga B abschließen. Alle Gruppensieger sowie die besten Zweitplatzierten (je nach Teilnehmeranzahl) aus Liga C steigen in Liga B auf. Die Teams, die in Gruppe B den jeweils letzten Rang belegen bzw. schlechtester Vorletzter (je nach Teilnehmerzahl) sind, steigen in Liga C ab. Liga C wird nach Abschluss der zweiten Runde am weiteren Turnierverlauf nicht mehr teilnehmen.

  • Runde 3 und 4: Nach Runde drei können alle vier Gruppensieger sowie der beste Zweitplatzierte aus Liga B in Liga A aufsteigen und sich somit für die vierte Runde qualifizieren. Alle Tabellenletzten der Liga A steigen ab und fallen somit aus dem Turnier. Nach Runde drei scheidet Liga B vollständig aus. Nur noch die Teams aus Liga A haben die Chance, sich für die Endrunde zu qualifizieren. In Runde vier gelingt die Qualifikation für die U 19-EURO allen Gruppengewinnern sowie den zwei bestplatzierten Gruppenzweiten aus den verbleibenden fünf Gruppen.

  • Endrunde: Bei der U 19-EURO spielen somit die besten Teams um den Titel – das sind die sieben qualifizierten Mannschaften aus der UEFA Nations League und der Gastgeber.

Weiterführende Informationen zum Modus hat die UEFA auf ihrer Website zusammengestellt.

Wie ist der Gastgeber einer U 19-EURO in die UEFA Nations League eingebunden?

Bevor die Qualifikationsphase überhaupt startet, wird das Gastgeberland für die Endrunde bestimmt. Der Gastgeber scheidet allerdings nach Runde zwei der UEFA Nations League automatisch aus (unabhängig von dessen Leistung in den beiden Runden) und ist direkt für die U 19-EURO qualifiziert. Wenn sich das Gastgeber-Team nach Runde zwei in Liga A oder B befindet, wird ein Ersatz aus Liga C bestimmt.

Nach welchem Prinzip werden die Teams in die jeweiligen Ligen eingeordnet?

Die Einteilung in das Ligensystem der UEFA Nations League basiert auf den U 19-Koeffizientenrankings. Sie beruhen derzeit auf den Leistungen der Wettbewerbe aus den Saisons von 2015/2016 bis 2018/2019.

Welche Teams befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt in welcher Liga?

Liga A:

  • In Lostopf 1 befinden sich Portugal, Frankreich, England, Italien, Niederlande, Tschechien, Spanien, Deutschland, Ukraine und Irland.

  • In Lostopf 2 befinden sich Norwegen, Türkei, Österreich, Kroatien, Griechenland, Belgien, Schweden, Serbien, Polen und die Slowakei.

Liga B:

  • In Lostopf 3 befinden sich Schottland, Israel, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Dänemark, Slowenien und Georgien.

  • In Lostopf 4 befinden sich Russland, Finnland, Schweiz, Bosnien und Herzegowina, Zypern, Wales, Lettland und Island.

Liga C:

  • In Lostopf 5 befinden sich Aserbaidschan, Nord-Mazedonien, Nordirland, Belarus, Armenien, Montenegro, Kosovo, Malta, Albanien und Kasachstan.

  • In Lostopf 6 befinden sich Andorra, Luxemburg, Moldawien, Estland, Färöer-Inseln, Litauen, Gibraltar und San Marino.

Gibt es dadurch mehr Länderspielphasen?

Nicht zwangsläufig, da die Qualifikationsrunden über einen Zeitraum von zwei Saisons gespielt werden. Allerdings müssen die Nationalmannschaften der U 18 bzw. U 19 mehr (Pflicht-) Spiele absolvieren. Ein Beispiel: Bisher begann das U 18-Jahr mit dem DFB-Sichtungsturnier in Duisburg im Oktober eines jeden Jahres, zukünftig kann es nun bereits im September zu einem ersten "Mini-Turnier" und einer damit verbundenen Länderspiel-Abstellungsphase kommen. Da in Liga A fünf Vierergruppen gebildet werden, kommen somit schon einmal drei Pflichtspiele für die DFB-Junioren hinzu. Und: Die Runden eins und zwei müssen nicht zwingend exakt in den bekannten Abstellungsphasen liegen. Stattdessen müssen sich die vier Teilnehmer des "Mini-Turniers" auf ein Datum einigen. Hierbei ist der DFB auch abhängig von seinen Gruppengegnern. Das könnte in Verbindung mit dem Rahmenterminkalender im deutschen Nachwuchsspielbetrieb eine Herausforderung werden.

Wie bewertet der DFB die Einführung der UEFA Nations League als neuen Qualifikationsmodus für die U 19-EURO?

Meikel Schönweitz, Cheftrainer U-Nationalmannschaften, sagt: "Die Einführung der UEFA Nations League hat Vor- und Nachteile, denen wir aufgeschlossen gegenübertreten. Sportlich ermöglicht sie durchaus einen Mehrwert: Der Aufforderungscharakter steigt und die Gegner werden mit jeder Runde anspruchsvoller. Es gibt daher einen Gewinn für die Entwicklung unserer Toptalente. Auf der anderen Seite müssen wir viele organisatorische Herausforderungen abfangen: Da die ersten beiden Runden nicht zwingend an die Abstellungsphase gebunden sind, müssen wir womöglich Kompromisse im Rahmenterminkalender finden. Hinzu kommt, dass die Topspieler direkt nach der U 17 schnell wieder gefordert sind und wir andere Zeitfenster erschließen müssen, um nachzusichten und Spielern 'aus der zweiten Reihe' eine Chance zu geben. Natürlich möchten wir die Neuerungen bestmöglich in unser Gesamtsystem integrieren und werden die Zusammenarbeit mit den Vereinen und Nachwuchsleistungszentren noch weiter forcieren. Wir machen uns im Rahmen des Projekt Zukunft - unabhängig der Neuerungen der UEFA - ohnehin schon seit längerem intensive Gedanken über mögliche Veränderungen im Wettspielbetrieb der Nachwuchsligen. Die angedachten Veränderungen würden wiederum einige Herausforderungen lösen, da sie unter anderem mehr Flexibilität in den Wettbewerben vorsehen."

###more###